„Mega-Supermärkte“? Der „Stern“ schaut in die falsche Glaskugel

„Mega-Supermärkte“? Der „Stern“ schaut in die falsche Glaskugel

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Für den aktuellen „Stern“ hat Autor Rolf-Herbert Peters (ausgezeichnet mit dem „Ergo Direkt Journalistenpreis 2010“) zwei selbständige Edeka-Kaufleute über mehrere Wochen beim Aufbau eines neuen Ladens in Hannover begleitet. Das Ergebnis wird den beiden nicht gefallen. In seiner Reportage schildert der Autor vor allem, wie versessen die Besitzer ihren „Einkaufstempel“ hochziehen, den eigentlich keiner braucht, und wie sehr sich dem alles unterzuordnen hat.

Leider hat Peters sich ein bisschen arg in seine Einkaufs-Weltuntergangsstimmung („Konkurrenten killen“! „Horror-Preiskampf“!) hineingesteigert und behauptet im Text:

„Boliden wie Edeka, Rewe, Aldi und Lidl schaffen Regalmeter, als hätten Hunger und Skorbut die Republik heimgesucht. Überall werden neue Einkaufstempel, aber auch Discounter hochgezogen. Kleine Supermärkte bleiben reihenweise auf der Strecke.“

Deshalb schildere „die Geschichte des neuen E-Centers in Hannover Süd viel mehr als nur ein Lokalereignis“. Der Vorspann erklärt: „Überall entstehen neue MEGA-SUPERMÄRKTE“. Die „Mega-Supermärkte“ sind, um angemessen bedrohlich zu wirken, in Großbuchstaben gedruckt.

Es stimmt nur nicht.

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Eigentlich ist sogar das Gegenteil der Fall, und der „Stern“ hätte das leicht hätte herausfinden können, wenn Peters während seiner Recherche nicht nur damit beschäftigt gewesen wäre, beim Baustellenbesuch schöne Szenenbeschreibungen zu notieren.

In Großbritannien zum Beispiel hat Marktführer Tesco im vergangenen Jahr auch deshalb an Umsatz eingebüßt, weil die riesigen „Extra“-Märkte nicht mehr zeitgemäß sind. Viele Leute kaufen heute lieber in der Stadt ein als mit dem Auto ins Industriegebiet zu fahren und sich haufenweise Lebensmittel in den Kofferraum zu schaufeln. Außerdem kaufen viele ihre Sportschuhe, den Wäscheständer und das Fitnessgerät im Netz.

In Deutschland rätselt Rewe derzeit, was mit den riesigen Toom-Lebensmittelmärkten passieren soll. Ein paar kleinere wurden zu Rewe XL-Läden umgebaut. Die ganz großen (zum Teil bis 10.000 Quadratmeter groß) werden jetzt von der Zentrale an die Regionen abgegeben, damit die zusehen können, was draus wird. Ob alle dauerhaft geöffnet bleiben, ist unklar. An Neugründungen in dieser Größenordnung dürfte bei Rewe aber gerade keiner denken. Viel mehr Freude machen dem Unternehmen die kleineren City-Märkte.

Real hat Ende des vergangenen Jahres seine kompletten Läden im Ausland an einen französischen Handelskonzern verkauft, und wie’s mit dem Geschäft in Deutschland weitergehen soll, weiß bei der Muttergesellschaft Metro auch keiner so recht. Gerade wird umstrukturiert. In einem Berliner Markt hat Real die eigene Ladenfläche verkleinert und dafür andere Läden dazu geholt.

Tesco-Rivale Sainsbury’s hat in Großbritannien hingegen kürzlich eine positive Zwischenbilanz vorgelegt, auch dank der kleinen Convenience-Läden (Sainsbury’s Local), die brummen wie nix. Das jährliche Wachstum liegt bei 20 Prozent. Wöchentlich sollen ein bis zwei neue Locals eröffnen.

Richtig ist also: Es werden in den nächsten Jahren zwar massig Läden hinzukommen, aber vor allem kleine, zentral gelegene. Die „Mega-Supermärkte“, die der „Stern“ gesichtet hat, sind (mit Ausnahme des Großflächen-Dinos Kaufland) gerade am Aussterben.

Außer natürlich, ein paar expansionswütige Edeka-Kaufleute kriegen vom Umsatzscheffeln nicht genug. Und der „Stern“ muss wieder eine Reportage mit ein bisschen Geisterbahnrhetorik aufpeppen.

Foto: Supermarktblog

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26 Kommentare
  • Naja, man muss da ja auch mal differenzieren: Große Supermärkte, die ein entsprechend großes Lebensmittelsortiment (Feinkost, verschiedene Marken, Spezialitäten aus dem Ausland bzw. anderen deutschen Regionen, besonderes Weinsortiment) sind sehr wohl im Kommen. Beispiele sind einige E-Center oder das „Scheck-In-Center“ in Frankfurt. Interessant auch der Ansatz von CITTI in Schleswig-Holstein, Großmärkte für Verbraucher zu öffnen und somit ein breites Sortiment an Feinkost zugänglich zu machen.

    Ein Blick nach Schweden: Die ICA Maxi und ICA Kvantum Megasupermärkte laufen dort auch deshalb so gut, weil es einfach unglaublich viele Spezialitäten gibt. Und weil auch das Non-Food-Angebot insgesamt hochwertiger und hochpreisiger ist – nicht nur No-Name- und Billigprodukte, sondern Markenprodukte und stylishe Eigenmarken. Und das funktioniert dann gerade auch im städtischen Bereich.

    Anders hier bei Real oder Kaufpark: Dort gibt es dann einfach msl eine ganze Regalreihe Bonduelle Erbsen oder Miracoli anstatt eine halbe wie im Rewe an der Ecke. So funktioniert XL-Supermarkt halt nicht. Der Mehrwert fehlt dann nämlich, warum man sich ins Auto setzen soll und gefühlte kilometerlange Wege zurücklegen soll.

  • In Deutschland rätselt Rewe derzeit, was es mit den riesigen Toom-Lebensmittelmärkten passieren soll.“
    Minus „es“ oder „passieren“ ersetzen.
    Ansonsten: full ack. Gut beobachtet. In dem STERN-Artikelchen sind aber noch mehr Fehler.

    liebe grüsse aus einem demnächstEdeka…

    • Den STERN habe ich nicht zur Hand. Und will jetzt nicht dafür zur Arbeit. 😉
      Aber: es wird Mitleid erzeugt mit Supermarktbediensteten, so im Stil von „Die Gewinne dieses Händlers werden immer höher, aber die Angestellten können sich selbst nicht leisten, dort einzukaufen“. Das widerspricht anderen Aussagen im Artikel. Zum einen stecken die W.s scheinbar jeden erwucherten Pfennig in die weitere Expansion (= Der Gewinn verbleibt im Unternehmen). Zum anderen wird an mehreren Stellen betont, dass Artikel des täglichen Bedarfs auch bei EDEKA nicht mehr kosten (müssen) als bei ALDI. (Das kam so ja auch schon im ard-Lidl-Check heraus, diese Warenkorb-Wert-Rate-Aktion).
      Nicht zuletzt hat mancher Angestellter im Supermarkt manchmal auch mehr im Kopf als nur den Feierabend. Es ist nicht verboten, während der Arbeitszeit zu rechnen und / oder privat einzukaufen. Und wenn man diese beiden Dinge verbindet, kann man sich auch leisten, ALDI seltener als einmal jährlich zu frequentieren.

  • In Frankreich heißen die Megas Hyper, also Hypermarchées, und sind sehr beliebt. Da aber zu viele gebaut wurden, gibt es auch ein paar Probleme, vor allem bei Carrefour. Der Anteil an Kunden, der die große Auswahl möchte, ist in Deutschland, wohl sehr viel geringer. Es gibt aber noch viele „Dinos“, von denen einige nicht überleben werden. Die EDEKA-Kaufleute haben viel Mut.
    Kaufland scheint ganz gesund. Hauptproblem sind die langen Schlagen an den Kassen 😉

  • Diese Beobachtung mag für die Großstädte stimmen.

    In der Provinz ist jedoch vielfach zu beobachten, dass die Discounter sich auch in Märkten niederlassen und so dort die klassischen, inhabergeführten Geschäfte zu Grunde richten. Richtig schlimm wird das, wenn – wie von mir mehrfach gesehen – Edeka einen Netto-Markt einem seiner Genossenschafter vor die Tür setzt.

  • ich glaube man sollte hier drei völlig diskrete marktstrukturentwicklungsvektoren voneinander unterscheiden.

    1. den trend zu kleineren einheiten in zunehmend verdichteten großstadtlagen, gerne auch in gentrifizierungsgebieten, die auch durch andere mobilitätskonzepte andere einkaufsbedürfnisse mit sich bringen.

    2. den reinen verdrängungswettbewerb der großen untereinander und gegen alles was nicht bei drei in der nische ist.

    3. den nennen wir es mal qualitativen wettbewerb verschiedener sortimentsausrichtungen, und standortkonzepte.

    1. findet völlig unabhängig von 2. & 3. in kaum zwei hanvoll echter großstädte statt während 2. & 3. den immer noch und auf absehbare zeit mittel bis kleinstädtisch geprägten rest der republik und sein ländliches umfeld betrifft.

    die großfläche an sich hat keine probleme meiner erfahrung nach, sondern verkarstädterungskonzepte einiger spieler sind nicht wie erhofft aufgegangen. das läßt sich insbesondere für kaufland, real und marktkauf sagen die im nonfoodbereich sowohl durch das netz im elktro/elektronik bereich als auch durch die aufkommenden textil und drogerieketten sowie baumärkte probleme bekamen.

    die ganz auf den lebensmittelbereich ausgelegten edeka großflächen gerne auch im verbund mit einem dm und ein paar anderen läden zu einer art mini-strip-mall funktionieren prima soweit ich das beobachten kann.

    es geht also nicht um die fläche an sich sondern um das was darauf angeboten wird.

  • Ich glaube speziell auch bei Edeka ist es nichtmal abwegig anzunehmen, dass der durchschnittliche Edeka heute größer ist als vor 10 oder 20 Jahren.
    Selbst auf dem Land und in Kleinstädten benötigt ein Supermarkt heutzutage eine Auswahl, die ihn von Discountern abhebt und auch den kaufkräftigen/grünen/anspruchsvollen/regionalitätssuchenden Kunden anspricht. Grade bei Neueröffnungen macht Edeka das (IMO recht clever) durch relativ grosse Märkte, die entsprechend große Bereiche für Gemüse, Bedientheken, Wein etc. bieten. „Gross“ sind diese Märkte aber natürlich nur im Vergleich zu den verwinkelten Dorfläden, die ich aus meiner Kindheit als typische Edekas in Erinnerung habe.

    Im Vergleich zu einem französsichen Hypermarchè, einem US-Walmart oder vermutlich selbst einem deutschen real dürfte diese „Riesen“-Edekas noch recht bescheiden ausfallen.

    • Warum wird eigentlich so gerne gesagt, in den USA gäbe es überall Mega-Mega-Supermärkte? Ich bin nicht so oft dort aber die paar Supermärkte die ich aus den USA kenne, haben mich flächenmäßig auch nicht mehr beeindruckt, als ein Real oder Kaufland. Das Angebot ist nur in einigen Punkten besser, z.B. durch SB-Theken mit fertigem kalten und warmen Essen zum selber abfüllen und mitnehmen.

    • Das ist natürlich alles eine Frage des Blickwinkels.
      Ein US-Durchschnittsmarkt ist so gross wie ein deutscher Gross-Supermarkt, also z.B. ein real. Deswegen muss man nicht ehrfürchtig niederknien, aber Fakt bleibt dass ein US-Supermarkt im Mittel deutlich größer ist als ein deutscher.

  • Dass real,- Probleme mit seinen Märkten hat, wundert mich nicht. Derart lieblos geführt und teilweise seit Jahren nicht renoviert. Nur auf eine große Zahl Regalmeter zu setzen, funktioniert einfach nicht.
    Einige Standorte im Rhein-Main-Gebiet wurden und werden gerade in Globus-Märkte (Saarland) umgeflaggt. Weniger Non-Food, breitere Gänge, fantastische Frischtheken für Käse, Fleisch und Fisch, viele regionale Produkte (vorallem bei Obst und Gemüse) und eine nicht unerhebliche Anzahl von Produkten, die sich von den üblichen Marken wohltuend unterscheiden (ich erinnere mich mit Wonne an den Sossenlebkuchen aus Pilnitz!), führen zu einem durchaus spürbaren Anstieg der Käuferzahlen.
    Dennoch nutze ich auch mit steigender Begeisterung die kleineren Nahversorger wie REWE City oder Nah & Gut, die in letzter Zeit die Innenstädte wieder beleben. In Mainz zum Beispiel gab es von Ende der 70er Jahre bis vor wenigen Jahren keine nennenswerte Zahl von Lebensmittelgeschäft mehr in der Innenstadt. Erfreulicherweise sind die Zeiten vorbei.
    Insorfern denke ich, beide Arten von Märkten werden eine Zukunft haben: Der Größere vor den Toren der Stadt, der mit einem liebevoll ausgesuchtem Sortiment aus vielen regionalen und speziellen Produkten einen Mehrwert bietet, als auch der Kleinere in Mitten der Stadt, der ohne Stress und Fahrerei fussläufig erreichbar den Grundbedarf deckt.

  • Wie es so ist mit Trends: Sie lassen sich im echten Leben meist nicht so lange hochskalieren wie es vorhergesagt wurde.
    Der bezüglich der Einkaufsgewohnheiten gerne zur Begründung genommene demografische Wandel ist auch nicht plötzlich über uns hereingebrochen, sondern ist eine schleichende Entwicklung. Ich kann jedenfalls bislang nicht erkennen, dass überall kleine Lebensmittelgeschäfte öffnen und die „grüne Wiese“ den Abgang macht.
    Kaufland scheint jedenfalls weiter zu expandieren. Aus lokaler Beobachtung war es bis jetzt Trend, sowohl bei Discountern als auch bei Markenmärkten, die Flächen zu vergrößern.

    Wahrscheinlich finden beide Entwicklungen, mehr ‚groß‘ und mehr ‚klein‘, statt.

  • Also der hier angesprochene Berliner real Markt befindet sich in Neukölln und wurde von einem baufälligen Uralt Supermarkt (Der schon mal Plaza, Continental, Eurospar und Wal Mart war) in ein schickes kleines EKZ namens „Neuköllner Tor“ umgebaut. Der Real hatte zuletzt einfach viel zu viele Kosten für die geringen Umsätze gehabt, daher entschloss man sich anscheinend für eine Verkleinerung der eigenen Verkaufsfläche.
    Ich kann den Erfolg der Maßnahme nicht belegen, aber gefühlt war es ein richtiger Schritt. Weniger Billigklamotten und Ramsch, dafür ungefähr die gleiche Verkaufsfläche für Lebensmittel und Frischwaren.
    Mir gefällt’s deutlich besser, ich könnte mir vorstellen, dass auch die weiteren Kunden dies honorieren.

  • Ich kann das auch nicht ganz teilen, für die Handvoll Großstädte mag das Zutreffen, aber bei dem gros an mittleren und kleinen Städten sind die großen Läden immer noch ungebrochen gut besucht. In Ingolstadt hat Edeka vor ein paar Jahren einen großen Laden eröffnet der immer voll ist und in den viele die ich kenne sehr gerne einkaufen:
    Breite Wege, angenehmes Licht (keine Energiespar-optik wie oft bei Penny oder Netto ohne Hund;), sehr hohe Decke, schöner großer Obst- und Gemüsestand, auch von der Ferne und in den Gängen dank Riesenlettern erkennbar wo was zu finden ist, große Wein- und Spirituosenabteilung wo man auch mal etwas ausgefalleneres findet, guten und teuren Whisky als Geschenk z.B. Der Laden liegt im übrigen nicht im entfernten Industrie- sondern im normalen Stadtgebiet.
    Dagegen sind mir die Kleinstläden im Altbau ein graus, wo dann oft gerade mal eine oder zwei Kassen stehen und man mindestens 20 Minuten fürs bezahlen rechnen kann für einen 3-Artikel-Einkauf. Und dann bekomm ich oft nicht genau das was ich suche wegen dem doch sehr stark begrenztem Sortiment. Diese Läden funktionieren vrmtl. vor allem auch wegen der ständigen Laufkundschaft so gut, die noch schnell was mitnehmen was daheim gerade aus ist.

  • Der Ansatz „vielleicht neigt das Magazin allgemein zur Extrapolation von Einzelbeispielen“ führte zur Benutzung einer Suchmaschine. Et voici: „Immer mehr … immer weniger“ zeitigt Treffer bei stern.de und sueddeutsche.de. Habe ich kürzlich schon mal gelesen, dass das ein beliebter Trick recherchefauler Journalisten sein soll.

  • Wenn Discounter in ländlichen Regionen die klassischen Nahversorger quälen und schließlich verdrängen, ist dies nicht die Schuld der Discounter, sondern liegt ausschließlich an unmodernen klassischen Supermärkten und/oder der Ansiedlungspolitik der Kommunen.

    Jede Kommune durch Bau- und Landesplanerische Gesetze in der Lage, die Ansiedlung von Einzelhandel zu kontrollieren. Großflächige SB-Warenhäuser werden werden seltener eröffnet, da die Kommunen diese häufig zum Schutz des klassischen Innenstadthandels verbieten. Auf den Sonderfall REAL mit unrenovierten Märkten und einem unfassbar hohen Preisniveau im Vergleich zu allen anderen Lebensmittelanbietern muss man nicht eingehen. Erfolgreiche Großflächenkonzepte von EDEKA und Kaufland verdeutlichen dies.

  • … Fakt ist: Ich wohne in der hannoverschen Südstadt, in der der Markt entstanden ist. Ich war auch gerade wieder bei Freunden, die es so sehen wie wir: Das Ding ist ein Schlaraffenland. Es gibt alles und das bis 22 Uhr – das wird natürlich einige Menschen zu Verlierern machen. Den Wettbewerb, eventuell auch die Mitarbeiter – das kann ich nicht beurteilen. Aber die hannoversche Südstadt hatte nichts Vergleichbares, es wertete den Stadtteil auf – und dieses Einkaufszentrum ist auch mit den früheren seelenlosen Märkten nicht zu vergleichen. Er ist einfach gelungen. Und das kann man ja vielleicht auch mal zur Kenntnis nehmen, auch wenn man derartiges nicht mag.

  • Ganz ehrlich, ich stehe dazu gerne zum Discounter (oder Mega- Supermarkt) auf der grünen Wiese zu fahren. Am besten ist noch ein dm/ Rossmann daneben. Ich kann den Wocheneinkauf für die Familie erledigen, die Gänge sind breit und es gibt viele Sachen auch mal in der XXL Familienpackung. Die Einkaufswagen sind groß genug für mehr als eine Tiefkühlpizza und einen Bio-Apfel und wenn ich noch eine Glühbirne brauche bekomme ich die da auch und muss nicht die ganze Brut durch die halbe Stadt schleifen bzw, fünfmal im Auto an-, und abschnallen. Außerdem haben diese Läden seit neuestem oft eigene, breitere Familienparkplätze nahe am Eingang, was Schlangenmenscheneinlagen mit der Babyschale verhindert.
    Wobei mir klar ist, dass familienorientierte Läden aufgrund des demografischen Wandels ein Auslaufmodell sind. Aber solange es sie noch gibt nutze ich sie auch.

    • FAMILIENPARKPLÄTZE? Was ist datt denn? Damit die Vorzeigefamilie mit ihrem 2 Meter breiten SUV adäquat vorfahren kann und nicht hinten stehen muss, wo der gemeine Pöbel parkt oder wie? 😉

    • Nein, sowas wie Behindertenparkplätze, nur dass dein Parkausweis hinten sitzt und ne Windel trägt 😉
      Zum Glück schiebe ich mit meinem Cayenne S Turbo alle anderen von den Parkplätzen weg.

  • Also der oben erwaehnte E-Center in Hannover’s Suedstadt ist in der Tat ueberfluessig.
    Es gibt in der gesamten Stadt inzwischen fuenf E-Center und ein Marktkauf,
    dazu vier Real Maerkte und zwei Kaufland-Maerkte, Verdraengungswettbewerb pur!

    • Paradiesische Zustände.
      Bei mir in Berlin-Lichtenberg gibt es im 5-km-Radius 4x Kaufland und 2x Real. Zwei der Kaufland-Filialen sind sogar nur 800 m von einander entfernt. Es ist lächerlich.

    • Meiner Ansicht nach ist er nicht überflüssig, sondern eine Reaktion auf die umliegenden Gegebenheiten. Bevor das E-Center dort gebaut wurde, gab es in direkter Nähe einen wesentlich kleineren, alten Edeka in einem Gebäude, das ich als Bewohner der näheren Umgebung seit 20 Jahren als Supermarkt kenne. In dessen Nähe wurden nach und nach ein neuer Lidl, Aldi sowie Rewe gebaut. Gegenüber vom alten Edeka Gebäude: brache Fläche. Chance genutzt.

  • Ich finde nebeneinander von Klein und Gross eigentlich optimal, falls das geht. „Geisterbahnrethorik“ ist allerdings ein schönes Wort 😉

  • @ Jens Hauschke,

    als direkter Anwohner haben ich und meine Freunde da eine anderere Wahrnehmung. Der kleinere Edeka hat vollkommen ausgereicht, da die Südstadt mit Supermärkten eher überversorgt war und ist. Der Laden ist unübersichtlich und verbraucht sinnlos Stadtfläche. Die Lebensqualität der Jordanstrasse hat deutlich abgenommen. Und der zusätzliche Baumarkt mitten in einem Wohngebiet wertet gar nichts auf……..

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