Real beliefert Emmas Enkel: Billigdosenbier vom netten Nachbarschaftsladen?

Real beliefert Emmas Enkel: Billigdosenbier vom netten Nachbarschaftsladen?

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Seit drei Monaten kooperiert das Düsseldorfer Start-up Emmas Enkel mit Real. Um expandieren zu können, sagen die Gründer – und riskieren ihre Glaubwürdigkeit als Alternative zum klassischen Supermarkt-System.

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Beim „Einkaufskonzept der Zukunft“ gibt’s jetzt auch Dosenbier für 35 Cent pro halbem Liter, Zehnerpacks Topfschwämme für jeweils einen Euro, Gurkensticks (670 Gramm) für 80 Cent, zwei Kilo Geschirrreiniger für knapp über 3 Euro, päckchenweise Jodsalz für nur 20 Cent und extra günstige Sonnenblumen-Margarine. Seit kurzem ist im Online-Shop des Düsseldorfer Supermarkt-Start-ups Emmas Enkel der erste Schwung Discountartikel bestellbar: hässlich verpackt, niedrig im Preis und mit schwarze-weiß-blauem „Tip“-Logo – genau wie die Discountprodukte, die es sonst bei Real zu kaufen gibt.

Grund dafür ist, dass die Real-Muttergesellschaft Metro Ende des vergangenen Jahres 15 Prozent von Emmas Enkel übernommen hat. Metro-Vorstand Olaf Koch ließ sich damals mit den Worten zitieren:

„Wir freuen uns, gemeinsam mit Emmas Enkel in die Zukunft zu gehen. Das Konzept steht für die absolute Nähe zum Kunden, dafür stehen auch unsere Vertriebslinien.“

Das ist natürlich Quatsch. Real steht momentan eher für ein mühsames Nachholen verpasster Chancen. Mit großem Aufwand müssen alte Filialen renoviert werden, um noch halbwegs den Standards zu genügen, die in der Branche schon lange die anderen setzen. Metro war lange vor allem damit beschäftigt, seine Lebensmittelläden im Ausland loszuwerden (Real in Osteuropa und der Türkei, Makro in Großbritannien). Und in Deutschland ist Real so weit weg von den Kunden wie kaum ein anderer Lebensmittelhändler. Wer in den Läden einkaufen will, muss oftmals erst weit aus der Stadt raus fahren und sich in den Einkaufshangars dann alleine zurecht finden.

Insofern ist es aus der Perspektive des Konzerns verständlich, sich an einem kleinen sympathischen Projekt zu beteiligen, das überall gute Presse bekommt und das etwas hingekriegt hat, was im Metro-Konzern lange verpennt wurde: eine Einkaufsatmosphäre für Leute zu schaffen, die wieder bewusster und vor allem lokal einkaufen wollen.

Die Frage ist bloß: Ist der Deal auch ein Vorteil für Emmas Enkel?

Ja, sagen die Gründer Benjamin Brüser und Sebastian Diehl: Mit Metro im Rücken sei es möglich, endlich deutschlandweit zu expandieren. Unterstützung von einem Konzern wie Metro zu bekommen, sei ein „Ritterschlag“, meinte Brüser gerade gegenüber „Location Insider“. Per Anzeige in der „Lebensmittel Zeitung“ werden momentan „Standortleiter“ für Neueröffnungen in Dortmund, Köln und Hamburg gesucht.

Anzeige von "Emmas Enkel" in der LZ

Der eigentliche Knackpunkt ist aber, dass Metro künftig die Belieferung der Emmas-Enkel-Läden übernehmen soll. Die ersten Auswirkungen werden gerade sichtbar. Das Sortiment wird mit Eigenmarken-Artikeln von Real geflutet: bislang vor allem Real Quality und Tip. Als ich vor zwei Jahren in Düsseldorf war, um mit Brüser und Diehl über ihre Idee zu sprechen, ging es ganz wesentlich darum, sich mit einem besonderen Angebot von der breiten Masse abzuheben. Der Metro-Deal allerdings könnte Emmas Enkel zu einem Teil der breiten Masse machen.

Wie glaubwürdig ist ein Start-up, das sich dadurch auszeichnen will, die Vorteile der Tante-Emma-Läden von früher mit denen der modernen Online-Welt zu kombinieren, wenn es künftig als Teil einer der größten Handelsketten des Landes wahrgenommen wird, die weder das eine, noch das andere beherrscht?

Die Gründer werden sich entscheiden müssen, was genau Emmas Enkel auszeichnen soll und für was das Unternehmen stehen will.

  • Für einen funktionierenden Online-Shop? Na klar! Als Alleinstellungsmerkmal funktioniert das aber nur noch bedingt, wenn selbst etablierte Supermarktketten wie Rewe die Lieferung von Lebensmitteln zur Chefsache erklärt haben und ihre Systeme kontinuierlich weiterentwickeln.
  • Für eine persönlichere Kundenansprache? Prima! Auf ihrer Versandseite schreiben die Enkel zum Beispiel: „Die Ware wird selbstverständlich fachgerecht gekühlt oder tiefgekühlt von unseren freundlichen Mitarbeitern ausgeliefert (kein Paketdienst o.ä., nur nette Emmas Enkel Mitarbeiter)“. In Berlin, wo man mit einem eigenständigen Kiezladen kooperiert, kommt die Bestellung aber halt doch vom Paketdienst in der Abendzustellung – und der persönlichere Kontakt muss leider ausfallen.
  • Für sympathische Innenstadt-Läden? Wunderbar! Wenn ich als Kunde beim Einkaufen noch ein Schwätzchen halten kann und einen guten Wein empfohlen bekomme, erwarte ich aber auch ein Sortiment, das individuell ausgesucht wurde, besondere regionale Alternativen bietet – und das nicht standardmäßig von der Laderampe eines Real-Lasters gerollt kommt. Ganz bestimmt erwarte ich dort kein Eigenmarken-Dosenbier für 35 Cent.

Natürlich ist es eine riesige Herausforderung, ein solches Sortiment kontinuierlich zu pflegen – noch dazu, wenn das Unternehmen seine Idee in andere Städte bringen möchte, wo die Belieferung jedes Mal völlig neu geklärt werden muss.

Aber was genau will Emmas Enkel eigentlich anders machen, wenn der neue Partner Metro schon jetzt den Eindruck erweckt, die Läden könnten so eine Art Mini-Real in der City sein? Ihren Underdog-Bonus haben die Düsseldorfer mit dem Metro-Deal auf jeden Fall verschenkt.

Eigentlich ist es ganz einfach: Wer sich als Alternative zum bestehenden Supermarktsystem etablieren möchte, kann nicht gleichzeitig Teil davon sein. Auch nicht, wenn er ein sympathisches Logo drüberklebt und Läden mit Internetanschluss hat.

Foto: Emmas Enkel; Screenshot: LZ

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15 Kommentare
  • und der TIP KRam ist auch noch teurer als bei Real. Beispiel?
    http://www.emmas-enkel.de/Milchprodukte-Eier/TiP-H-Milch-1-5-1l.html
    Normalerweise kostet 1 Liter 1,5% Milch der Eigenmarke 55ct.
    Dieser Schritt ist für mich wirklich nicht nachvollziehbar, die Eigenmarken kann ich immerhin auch bei Rewe bestellen. Auch im stationären Handel sehe ich am Sortiment kaum eine Möglichkeit sich gegen die innerstädtischen Rewe City Läden oder die kleinen Edeka Buden zu positionieren. Der Platz für Eigenmarken sollte lieber sinnvoll durch exklusivere(oder wenigstens ausgewählte) Angebote genutzt werden

  • Emmas Enkel arbeitet doch mit der gleichen „Traktor und Strohballen-Romantik“ wie Edeka. Die „hässlich verpackten“ Discount-Produkte finde ich schlicht und ehrlich verpackt. Ohne romantische Attitüden, die mir eine Home-Made-Marken-Qualität vorgaukeln. Bedenklich finde ich jedoch, dass es bald keinen Supermarkt mehr gibt, der mir eine Auswahl von Markenprodukten zum gleichen Produkt anbietet. Ich will wissen, wer hinter dem Produkt steht. Emmas Enkel-Läden hätten so ein „Ort“ sein können, der nur Markenprodukte vertritt und anbietet (bevor sie aussterben). Zu No-Name-Produkten kann man doch keine Beziehung entwickeln.

  • @Elvira
    Das hat jetzt nicht mehr viel mit dem eigentlichen Post zu tun, aber: was nutzt mir eine Auswahl an Markenprodukten, wenn die dahinterstehenden Produktionsmethoden und -bedingungen eh dieselben sind? Was brauche ich meinetwegen fünf bis zehn verschiedene Markeninstantbrühen, die alle aus Hefeextrakt bestehen? Oder zehn Markenjoghurts, die alle Aromen verwenden? Das ist doch Pseudoauswahl. Echte Alternativen (Marke oder nicht) sind extrem rar gesät. Wenn es überhaupt eine Alternative gibt, dann nur genau eine – auch nicht gerade Auswahl.
    Um wieder den Bogen zum Beitrag zu bekommen: die Aufnahme der Realmarken führt auch zur Pseudoauswahl und dürfte damit der erste Schritt in die Gesichtslosigkeit und die spätere Totalübernahme durch Metro gewesen sein.

  • Lieber Peer,

    als treuer Leser muss ich an 1-2 Stellen hier kurz das etwas
    verzerrte Gesamtbild etwas korrigieren. OK 5. Stellen sind es.

    Man könnte ja meinen wir wäre ein TiP Eigenmarken Shop
    geworden.

    1. Eigenmarken hatten wir vorher schon. Nur halt andere.
    2. Diese haben wir seinerzeit entgleistet, da wir viel Nachfrage
    von Senioreneinrichtungen hatten. Die Bewohner können
    aus physischen Gründen nicht mehr selbst einkaufen und sind teilweise
    finanziell nicht so auf Rosen gebettet, und wir brauchten eine Alternative.
    Eine sehr loyale und dankbare Zielgruppe übrigens.
    3. Die von Dir umschriebene „Flut“ bezieht sich auf 25 TiP Artikel. Je nach Bestand und
    Saison sind das ca. 0,5 % unserer Artikel. Gleiches gilt für real,- Quality.
    4. Wir betrieben sehr erfolgreich weiter unsere Kooperationen mit lokalen
    Händlern wie der Metzgerei Grefges oder Saitta. In den neuen Standorten werden
    wir dies weiterverfolgen und führen schon Gespräche.
    5. Die Innovativen Marken und start ups dominieren deutlich unsere Läden.
    mymuesli, Hafervoll, Justspices, Proviant, kajnok, youcook etc. sind nur einige mit denen wir
    gut und gerne arbeiten.
    Die Artikelanzahl übersteigt die der Eigenmarken deutlich.

    Es ist aber nun einmal so, dass der Kunde gerne auswählt, und wir daher schon vor knapp 3 Jahren
    entschieden haben unser Sortiment so zu gestalten, dass man eben auch Innovation, Standardsortiment
    und auch den Preiseinstieg mischt.
    Unser Ziel ist und bleibt es, ein Laden für alle zu sein, mit Fokus auf Innovation, Multichannel und Convenience.
    An diesen Zielen hat auch unser neuer Partner nichts geändert.

    Du bist jederzeit herzlich eingeladen Dir mal wieder vor Ort ein Bild davon zu machen.

    Viele Grüße,

    Sebastian

    PS.: Bei dem Dosenbier gebe ich Dir recht, das kriegen unsere Praktikanten fürs Wochenende. Aufs Haus. Wenn sie es
    möchten.

    • LIeber Sebastian, was ist denn „ein Laden für alle, mit Fokus auf Innovation, Multichannel und Convenience“? MyMüsli krieg ich hier bei Kaiser’s problemlos, Rewe und Edeka haben standardmäßig regionale Hemme-Milch (bzw. andere regionale Produkte) und liefern die auch, Veganz hat vegane Produkte in die klassischen Kaiser’s-Supermärkte gebracht. Was macht ihr – eurer Meinung nach – künftig besser als die, die es schon gibt? Und was trägt Real dazu bei?

  • Herr Diehl und Herr Brüser sind ziemlich gut darin, sich selbst zu vermarkten – das macht das eigentliche Geschäftsmodell aber nicht besser.

    Das die lahme Metro hier (auch noch halbherzig) nach dem Strohhalm greift zeigt, das Unternehmen ist absolut Plan- und Ratlos.

    Öfter mal wieder selbst einkaufen gehen, insbesondere in den eigenen Läden, könnte dem Metro-Management helfen.

  • Hi Peer,
    klar, andere listen die innovativen Marken auch ein, wir als einziger Kunde sind halt noch ein wenig zu klein um als einziger Abnehmer zu taugen.
    Aber ich glaube daruf willst Du ja auch nicht hinaus.
    real,- hilft uns was den „Standard“ angeht dabei, dass wir realitv einfach neue Standorte eröfnnen können. Das real,- Sortiment ergänzen wir dann durch – und da wird es das erste mal einzigartig – durch regionale Player, die niemals selbst einen Onlineshop hätten. Dazu kommen dann die o. g. Marken und unsere eigenen Brötchen, etc.
    Da es durchaus viele Leute gibt, die unser Konzept sehr mögen und es viel Nachfrage aus der gesamten Republik nach unseren Geschäften gibt, war also eine Struktur, mit der wir wachsen können wichtig für uns.

    Die volle Flexibilität uns den Einkaufszettel zu übermitteln kommt da noch hinzu. Wir haben Senioren Kunden die telefonisch bestellen, oder den Einkaufszettel im Laden abgeben (schicke dir mal ein Foto, man erlebt da lustige Dinge), Onlinekunden oder Kunden die einfach so in den Laden kommen. Der Laden wiederum kann in Lagen sein, wo sich – stand heute – kein anderer Supermarkt oder Discounter niederlässt (weil zu kleine Flächen).
    Das wir also in mehreren Dimensionen „nah am Kunden“ sind wie oben beschrieben stimmt einfach.
    Komm mal wieder rum wenn es DIr passt, würde das gerne mal persönlich mit Dir besprechen, da ich die Bedenken sehr ernst nehme, sie gerne aber auch am „lebenden Objekt“ ausräumen möchte.

    • Dass ihr nah am Kunden seid, bestreite ich nicht. Ich glaub sogar, das ist euer allergrößter Vorteil. Ich bestreite, dass Metro/Real auch nah am Kunden ist, wie Koch in der Pressemeldung behauptet hat („dafür stehen auch unsere Vertriebslinien“).

    • „Das real,- Sortiment ergänzen wir dann durch – und da wird es das erste mal einzigartig – durch regionale Player, die niemals selbst einen Onlineshop hätten. Dazu kommen dann die o. g. Marken und unsere eigenen Brötchen, etc.“

      Das ist nur einzigartig für einen Real, darum heißt Emma’s Enkel ja auch nicht Real. Für den LEH ist das ganz und gar nichts Einzigartiges, was ihr da erfunden habt.

      Am Bodensee haben einige Rewe, Edeka und Markant so viele regionale Produkte, dass es fast ein Lebensmittel-Vollsortiment ist. Bodenseefisch, Mehl aus der Gegend, etc. Schaut euch mal die Auswahl der Kooperative http://www.gutes-vom-see.com/, das bietet hier jeder gut geführte EDEKA als Minimum an regionalen Produkten an. Natürlich gibt es auch Läden, die den Trend verschlafen haben…

      Das Konzept, die günstigen Preiseinstiegsmarken in einem Geschäft anzubieten, welches ansonsten strikt auf Kundennähe und Regionalität ausgerichtet ist, gibt es hier auch schon. Der Großmarkt OKLE in Singen hat genau dafür das „Landmarkt“-Konzept entwickelt: Vollsortiment mit stark regionalem Bezug, ergänzt durch die Markant-Marken. Da steht also Fritz Cola neben regionalem Bio-Mehl neben Honig aus dem Dorf neben hässlich verpacktem Billigtetrapakwein, begleitet von einem sehr freundlichen, total rentnertauglichem Bedienkonzept, teilweise auch mit Lieferservice. An der Theke (Demeter-)Fleisch vom eigenen Werk, Bodenseefisch, Salami aus Italien.

      http://www.okle.de/einzelhandel/vertriebskonzepte/landmarkt

      Was für euch spricht: Das Potenzial für einen Online-Shop, der deutschlandweit agiert und dennoch stets eine gute regionale Auswahl bieten kann, ist IMHO einzigartig.
      Ansonsten – erklärt mir doch mal, was ihr besser macht als dieser Großmarkt aus der Provinz und mein fünf Minuten mit dem Rad entfernter REWE.

      Wenn es für Berlin ein Novum ist, dass eine Seniorin ihren Einkaufszettel telefonisch oder sonstwie an den Kiezladen durchgeben kann, sagt dies nur etwas über die Berliner Servicewüste aus.

  • BTW: ca. 100m vom Stammhaus in Düsseldorf hat Mitte 2014 ein Aldi aufgemacht.

    Den ein oder anderen Kunden hat man sicher verloren, vielleicht will man jetzt mit Tip Produkten dagegen halten.

    🙂

  • Also ist Emma’s Enkel also wie ein x-beliebiger EDEKA. Ein bisschen was Regionales, viele Billig-Marken von der Konzernmutter. Einen Lieferdienst bieten gar nicht so wenig inhabergeführte Supermärkte in Eigenregie an, die unter einer der EDEKA- oder Markant-Abstufungen laufen.

    Unterm Strich bleibt also nur noch, dass der Emma’s Enkel-Onlineshop mehr Auswahl bietet als EDEKA24, also im Prinzip das Gleiche wie schon MyTime.de.

    Dieses familiäre Feeling, dass die Oma im Laden vorher anrufen kann, ein Schwätzchen an der Kasse hält, oder von einer freundlichen Bedienung beim ganzen Einkauf begleitet wird, hat auch jeder EDEKA, der nicht einfach jede Bewerbung annimmt und dafür nur Mindestlohn zahlt.

  • Was ich an diesem Beitrag top finde:

    Eine direkte und nicht durch eine politisch korrekte Rechtsabteilung geschleifte Kommentierung durch den Gründer/Betroffenem im Artikel. Dafür Daumen hoch!

    So kann Dialog zwischen Anbieter und Nutzer entstehen. Das allein ist für mich ein richtiger Schritt zur „Kundennähe“.

  • Ich finde es super, dass Emmas Enkel ihr Konzept aufgesetzt haben und nun erweitern. Die ersten Jahre waren sicher nicht einfach und es wurde probiert was geht. Es ist klar, dass der Umsatz gesteigert werden muss, damit das Ganze auch wirtschaftlich Sinn macht. Dazu braucht es Kapitalgebern undo die Gründer haben den Weg gewählt keine klassischen VC’s zu nehmen, sondern sich ein Unternehmen aus dem Handel ins Boot zu holen. Und noch dazu eines, dass sich im Onlinesektor bewegen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren.

    Das Thema Sortimentveränderung sehe ich gelassen. Wenn die Artikel zukünftig nicht gekauft werden, fliegen sie wieder raus. Und ich denke es ist legitim, es auszuprobieren. Testen, testen, testen, testen davon lebt ja der Onlinehandel.

    Ihren Marketingansatz den Gründern zum Vorwurf zu machen lehne ich ebenfalls ab. „Kopf schlägt Kapital“ und dazu gehört, sich selbst zu vermarkten. Introvertierte Gründer kenne ich sehr wenige und wenn diese sich keine Eigen-Marketingverstärkung holen, wird es nichts mit dem Startup.

    Ich habe einige Gespräche im klassischen (Lebensmittel)Einzelhandel geführt und denke da ist trotz der tollen Edeka und Rewe Online Strategien noch viiiiiiel Luft nach oben. Und natürlich sind auch mehrere ähnliche Konzepte am Start und es ist zumindest derzeit Platz für mehrere Startups. Das konsolidiert sich von alleine.

    Also geht Euren Weg weiter liebe Gründer und erobert den Einzelhandel. Ich finde es super, dass Ihr es von der Pieke auf mit viel Engagement und Herzblut aus Deutschland heraus probiert und den Markt bereichert!!!!!

    PS: Ich kenne die Gründer aus einigen Gesprächen persönlich.

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