Biomarkt-Zukunft bei Ekoplaza (Amsterdam): Selbstabfüller shoppen schöner

Biomarkt-Zukunft bei Ekoplaza (Amsterdam): Selbstabfüller shoppen schöner

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In ihrem neuen „Concept Store“ zeigt die niederländische Kette Ekoplaza, wie sie sich die die Biomarkt-Zukunft vorstellt: mit Café und reichlich Stationen, an denen Kunden ihre Waren selbst portionieren können.

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Wenn Sie wissen wollen, wie’s aussehen wird, wenn Ihre Nachfahren auf Kepler-452b den Wocheneinkauf erledigen – vielleicht so: wie auf dem Bild da oben.

Gut, bisher hat die Nasa auf dem sehr erdähnlichen Planeten in 1400 Lichtjahren Entfernung weder Wasser noch Leben entdeckt. (Und wie teuer die Tickets dahin werden, ist auch noch nicht raus; geschweige denn von den Kosten für die Schockgefrierung.) Aber wenn’s soweit ist, steht die niederländische Biomarktkette Ekoplaza sicher jederzeit bereit, ihren „Concept Store“ in die neue Umgebung zu multiplizieren und dort Nahrungsmittel anzubieten, deren Erzeugung den neuen Planet nicht so schnell runterwirtschaftet wie den alten.

Selbst der Name der Kette hat was Futuristisches. Das allerdings ist eine eher neue Entwicklung. Ursprünglich als „The Nature Shop“ gestartet und zu „Biosfeer“ umgetauft, ist aus der Bio-Kette mit 70 niederländischen Läden vor einigen Jahren Ekoplaza geworden. (Was, nuschelig ausgesprochen, bei „Ghostbusters“-Fans für Irritationen sorgen könnte.)

Im vergangenen Jahr hat sich Ekoplaza außerdem ein völlig neues Ladendesign verpasst, das nun im Markt in der Amsterdamer Stadhouderskade zu besichtigen ist. Das war, wenn man sich das alte Logo und die bisherigen Läden ansieht, aber auch dringend notwendig, zumal die Kundschaft vom Mitbewerber Marqt (den Supermarktblog-Leser schon kennengelernt haben) bereits recht designverwöhnt sind.

Obwohl’s auf dem Foto oben den Anschein hat, dass die spinnenartige schwarze Stahlkonstruktion unter ein Zeltdach gespannt ist, belegt der Markt das Erdgeschoss eines ganz normalen Wohnhauses im Zentrum Amsterdams und gleicht seinen Futurismus mit reichlich Retro-Schick und Holz aus.

Auf der Ähnlichkeitsskala mit deutschen Bio-Ketten steht Ekoplaza als Spezial-Supermarkt mit seinem Konzept ziemlich weit oben und will Bioladen für alle sein. In den Amsterdamer Prototypen haben die Ekoplaza-Designer außerdem ein großes Café am Ladeneingang integriert, wie das in zahlreichen Stadtmärkten inzwischen zum guten Ton gehört.

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Am auffälligsten ist außer dem Design die Zahl der Stationen, an denen sich Kunden selbst bedienen können. Bio-Öl steht in metallisch-glänzenden Fässern zur Verfügung und kann in bereitstehende Glasflaschen gefüllt werden.

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Die Nüsse kommen aus dem Plastiktrichter als Nussbutter ins Gläschen [korrigiert].

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Und dass Kaffeebohnen eigenabgefüllt werden, versteht sich ja wohl von selbst (siehe Video unten).

Wahrscheinlich kann die Kundschaft froh sein, nicht auch noch barfuß in die Kelter steigen zu müssen, bevor sie ein Fläschchen Wein mitnehmen darf.

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Die Selbstabfüllung hilft zwar theoretisch auch Verpackung sparen. Das scheint bei der Einrichtung aber (angesichts des Plastikinfernos in den regulären Regalen) nicht oberste Priorität gewesen zu sein. Eher schon das Gefühl, mit selbst portionierten Lebensmitteln noch frischer und individueller einkaufen zu können als das im normalen Laden möglich ist. Nicht nur über ihr Sortiment, sondern auch über das Einkaufserlebnis, das sie Kunden versprechen, können sich Spezial-Supermärkte von der Masse abheben. Darf halt nicht anstrengend werden.

Oder: nur so anstrengend, dass man sich wie in Amsterdam hinter der Kasse erstmal bei einer schönen Tasse Kaffee von der erschöpfenden Nussportionierung erholen kann.

Dieser Text gehört zur Mini-Serie über Spezial-Supermärkte im europäischen Ausland. Hier steht die Einleitung. Zuletzt haben wir bei As Nature Intended in London reingeschaut. Im dritten Teil geht’s nochmal nach Großbritannien.

Fotos: Supermarktblog

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