„Monatszuckerl“: Billa gibt Kunden 10 Prozent Rabatt auf einen Monatseinkauf ihrer Wahl

„Monatszuckerl“: Billa gibt Kunden 10 Prozent Rabatt auf einen Monatseinkauf ihrer Wahl

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Während Waitrose in Großbritannien Kunden ihre Sonderangebote weiterhin selbst aussuchen lässt und damit großen Erfolg hat, vergibt die Rewe-Tochter Billa in Österreich 10 Prozent Rabatt auf einen Einkauf ihrer Wahl.

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Seit Juni lässt die britische Supermarkette Waitrose ihre Kunden selbst bestimmen, welche Produkte sie im Sonderangebot kaufen wollen, und gibt ihnen darauf an der Kasse 20 Prozent Rabatt. Jedenfalls wenn sie sich vorher für das Treueprogramm myWaitrose anmelden. In den ersten drei Monaten haben sich Waitrose zufolge 700.000 Kunden neu registriert. Die ursprünglich bis September begrenzte Aktion wird deshalb (mit zusätzlichen Produkten in der Auswahl) bis November fortgesetzt; außerdem soll es danach noch mal eine spezielle Weihnachts-Auswahl geben.

Bislang hat sich noch kein Supermarkt getraut, das Prinzip zu kopieren. Am 1. Oktober ist die österreichische Rewe-Tochter Billa allerdings mit einer eigenen Rabattaktion gestartet, die sich zumindest an dass Waitrose-Modell anlehnt.

Sie heißt „Monatszuckerl“ und garantiert Kunden, die Mitglied im Billa „Vorteils-Club“ werden, einmal im Monat 10 Prozent Rabatt „auf alles*“.

Das * hinter dem alles bedeutet freilich, dass „alles“ nicht wirklich „alles“ ist: Für Alnatura-Produkte gilt der Deal ebenso wenig wie für Tchibo-Artikel und Gutscheine. Auch die „ja!“-Lockartikel zum Discountpreis, die in Österreich „clever“ heißen, sind davon ausgenommen.

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Dafür gilt der Deal aber auch für Artikel, die schon reduziert sind. Wie gesagt: einmal im Monat.

Bei welchem Einkauf ein Kunde sein „Monatszuckerl“ einlöst, ist ihm selbst überlassen. Aber vermutlich werden die meisten einen wählen, bei dem ordentlich was im Wagen liegt. Aus Billa-Sicht ist das natürlich super: Weil „Vorteils-Club“-Kunden ihren Vorratskauf künftig so gut wie sicher bei Billa erledigen werden.

Anders als die Waitrose-Aktion eignet sich die Billa-Variante aber nicht, um Kunden zu motivieren, öfter wiederzukommen (weil sie jedes Mal wieder Rabatt auf die meistgenutzten Artikel zu bekommen). Schlimmstenfalls sorgt Billa sogar dafür, dass Kunden den Kauf mancher Artikel hinauszögern, um beim nächsten „Monatszuckerl“-Einkauf in den Genuss des Rabatts zu kommen, obwohl sie das Produkt sonst vielleicht gleich mitgenommen hätten.

Zunächst ist die Aktion aber bis 31. März 2016 begrenzt und Billa kann auswerten, ob sich der Rabatt bewährt.

Im Vergleich zu den Vergünstigungen, die deutsche Kunden bei Rewe mit Payback erhalten, ist das österreichische „Monatszuckerl“ in jedem Fall ein Schnapp. Das Billa-Rabattversprechen gilt zwar nur für einen Einkauf bis 500 Euro – Kunden können also höchstens 50 Euro im Monat sparen. Der Payback-Rabatt von Rewe gilt unbegrenzt, liegt aber nur bei 0,5 Prozent (1 Payback-Punkt im Wert eines Cents pro 2 Euro Umsatz). Um auf 50 Euro Rabatt zu kommen, müssen Rewe-Kunden also einen kleinen Flugzeughangar mit Vorräten befüllen und dafür deutlich mehr ausgeben. (Daran ändern auch großzügig verteilte 5fach-Punkte-Coupons wenig.)

Sollte Billa mit seinem Schmankerl erfolgreich sein, geht’s den klassischen Sonderangeboten langsam aber sicher an den Kragen. Zumindest werden sich dann mehr Supermärkte trauen, beim Rabatteverteilen etwas kreativer zu sein als bisher.

Grafik: Billa; Foto: Supermarktblog

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4 Kommentare
  • Der Edeka hier hatte mal im Prospekt Aufkleber mit denen man einzelne Artikel um 5% oder 10% reduzieren konnte. Ausgenommen waren glaube ich nur Zeitschriften, Bücher, Gutscheine, Tabakwaren und dergleichen, aber für andere Angebote oder gut und günstig ging es.

    War aber nicht so gut umgesetzt, da das Personal offenbar nicht sooo gut darauf vorbereitet war, weil ich musste fast bei jedem Artikel darauf bestehen, dass auch der Rabattaufkleber mit eingescannt wurde.

    • Ja, die hatte Marktkauf (gehört zur edeka Gruppe) hier auch schon mehrfach.
      Bekloppt: Die Kassierer mussten die 5%/10% Aufkleber wieder vom Produkt abreissen, einscannen und dann auf ihrem Platz aufpicksen.
      Aufwand hoch 3, hilfbereite Kunden klebten dann denn Gutschein nur leicht mit einer Ecke am Produkt fest.
      Das Zeitschriften und Tabak ausgenommen sind (Preisbindung) versteh ich ja genauso wie die Gutscheine. Aber anderen Teile des Sortiments ebenfalls aussen vor lasssen? Da wirds echt unübersichtlich.
      Und für die Kassierer noch stressiger. Wie dem erbosten Kunden erklären dass die Fremdmarkennudeln im Preis reduzierbar sind aber nicht die Eigenmarkennudeln?

  • Dazu muss man sagen, dass 10 Prozent auf die teuren österreichischen Preise meistens immer noch mehr sind als 0 Prozent auf den gleichen Einkauf in Deutschland. Das macht Global-Rabatte gewähren in Deutschland vemutlich so teuer.

    Der „Vorteils-Club“ ist aber ohnehin ein ganz interessantes Modell. Viele Sonderpreise gelten nur für dort angemeldete Kunden. Das ist, als wäre die Hälfte des REWE-Angebotsprospekts nur für Payback-Kunden zugänglich. Gut, es gibt mittlerweile die Mehrfach-Bepunktungen im ganz großen Stil („30-fach auf alle Kinder Schokolade“). Aber das sind auch „nur“ annähernd 15 Prozent Rabatt, während Billa für die Angebotsartikel deutlich meh gewähr. Dazu erhält man den Payback-Rabatt erst später, den Vorteilsclub-Rabatt sofort. Außerdem gibt es glaube ich bei Payback immer diese nervige 2-Euro-Abstufung. Wenn ich rabattierte Produkte für 3,99 € mit einem 30-fach-Coupon kaufe, gibt es nur 1 regulären Punkt (da 4 € nicht erreicht sind), also 30-fach = 30 Punkte = 30 Cent Rabatt und unterm Strich nur 7,5 % statt 15 % Rabatt.

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