7 Dinge, die Real besser kann können muss als die Konkurrenz

7 Dinge, die Real besser kann können muss als die Konkurrenz

Inhalt:

Real muss sich neu erfinden. Notdürftige Marktkosmetik wird diesmal kaum ausreichen. Die Entwicklung zur modernen SB-Warenhauskette kann nur gelingen, wenn die größten Baustellen in den Märkten angepackt werden.

Partner:

In den vergangenen Monaten war Real richtig in Rauflaune. Zuerst legte sich die Metro-Tochter mit ihren Lieferanten an, um bessere Einkaufskonditionen durchzusetzen.

Gleichzeitig nahm die SB-Warenhaus-Kette in Kauf, ihre Kunden nachhaltig zu verärgern, weil die über mehrere Wochen vor leeren Regalen standen. Die Markenartikelhersteller hatten aus Protest vorübergehend die Warenlieferung ausgesetzt.

Zuletzt bekamen die Mitarbeiter zu hören, dass nicht für ihre Arbeitsplätze garantiert werden könne, wenn sie nicht bereit wären, auf Geld zu verzichten.

Anders formuliert: Real hat in den vergangenen zwölf Monaten seine wichtigsten Partner vor den Kopf gestoßen. Um damit den eigenen durchzusetzen.

Jetzt ist es höchste Zeit, zu beweisen, dass sich dieses Risiko gelohnt hat. Real muss sich neu erfinden. Schon wieder, weil mit der vorigen Konzeptrenovierung seit 2013 nur notdürftig die größten Baustellen beschmückt wurden. Die Idee der neuen Geschäftsführung ist, Real zum „Food-Tempel“ umzubauen; Ende des Jahres soll ein Pilotmarkt in Krefeld eröffnen. Warum das wenig Aussichten auf Erfolg hat, hab ich vor kurzem für W&V Online aufgeschrieben:

Viel bessere Aussichten hätte eine Strategie, die Real in dem stärkt, was das Unternehmen heute schon ausmacht, und es zu einer modernen SB-Warenhauskette fortentwickelt, die ihre Stärken gegenüber dem Wettbewerb besser ausspielen kann. Ein paar Beispiele:


1. Nonfood-Neuorganisation

Wir schreiben das Jahr 2016, und Real definiert das Einkaufserlebnis für seine Kunden immer noch – so:

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Damit werden die SB-Warenhäuser vielleicht dem Kundenversprechen „Einmal hin, alles drin“ gerecht, und sei es drum: Sollen Autoreifen, Schlüpfer und DVDs halt im Sortiment bleiben.

Doch warum zum Teufel muss der ganze Kram das erste sein, das die Kunden sehen, wenn sie einen Real-Markt betreten? Kurz bevor sie beim Einkaufswagennavigieren in Richtung Lebensmittelabteilung den 1-Euro-Schund-Aufsteller- Slalom zu bewältigen haben?

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Das ist ungefähr so, wie wenn ich Sie zu mir nachhause zum Essen einlade, aber durch die rumpelige Garage ins Haus bitte: unfreundlich.

Nun hat diese Sortimentsplatzierung bei Real eine gewisse Tradition. Aber mit gut abgehangenen Traditionen werden sich kaum neue Kunden anlocken lassen, die Frische einkaufen wollen.

Real muss seine Märkte endlich so umorganisieren, dass das Warenhausgerümpel nicht mehr als Barriere zur Lebensmittelabteilung wahrgenommen wird. Konkurrent Rewe löst das in seinen neuen Centern schon ziemlich perfekt (siehe Supermarktblog). Real wird sich dem langfristig kaum verweigern können. Das bedeutet im Zweifel, sich von einigen Sortimenten ganz zu trennen, um Platz zu schaffen. Halb so schlimm: Was hilft eine ramschige Billigtextil-Abteilung, wenn sich im selben Fachmarkt-Center nebenan eine Kik-Filiale breit gemacht hat, die das viel besser kann?

2. Lebensmittel-Inszenierung

Eine der etabliertesten Weisheiten aus dem Alten Testament des Lebensmittelhandels lautet: Du sollst Obst und Gemüse direkt am Ladeneingang positionieren, auf dass deine Kunden frischebeschmust werden und kauflaunig.

Real versündigt sich – als direkte Konsequenz aus dem zuvor genannten Schlüpfer-Dilemma – seit Jahren daran und versteckt seine durchaus gut sortierten Obst- und Gemüseabteilungen am Ende oder in der Mitte vieler Märkte; manche davon sind in erdrückendes Dunkelgrün getunkt. Damit ist Real allen Renovierungen zum Trotz immer noch meilenweit entfernt von den Standards, die Händler im europäischen Ausland etablieren.

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So wie die niederländische Kette Jumbo, die – wegen ihres fantastischen „Foodmarkt“-Konzepts – im Blog schon öfter Thema war. Wesentliche Elemente setzt Jumbo problemlos auch in Läden um, wo deutlich weniger Flanierraum ist.

Die Grundidee ist, frische Lebensmittel nicht in Abteilungen zu trennen oder in immer gleich aussehende Theken, Regalen und Truhen wegzusortieren. Sondern Obst, Gemüse, frische Pasta, Salate, Käse, Fisch und Fleisch so zusammenzuführen, dass die Kunden sie als Einheit wahrnehmen, weil die Sortimente flüssig ineinander übergeht. Wie auf einem guten Markt:

Bevor man sich versieht, steht man schon mit einem halbvollen Einkaufskorb mittendrin im Laden. (Mehr über Jumbo steht demnächst im Blog.)

Real muss lernen, Frische so zu inszenieren, dass die Kunden sich im Markt direkt in die vor ihnen stehende Tapas-Theke legen oder mindestens in die heimische Küche zurückbeamen wollen würden, um endlich mit dem Kochen anzufangen. Das geht aber nicht mit Dunkelgrün.

3. Aufenthaltsqualität

Einkaufen ist für viele Kunden ein lästiges Übel. Umso wichtiger wird es für Supermärkte und Discounter, den Aufenthalt im Laden so angenehm wie möglich zu gestalten. Das wissen die Real-Manager schon. Aber die Unfähigkeit, diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen, ist beachtlich.

Weil Aufenthaltsqualität für Real bislang offensichtlich so aussieht: Wie zwei fleckige Polstersitze neben einem schmuddeligen Wasserspender mitsamt Schwingdeckelmülleimer, der aussieht wie der mit offenem Mund schnarchende, nach billigem Fusel riechende Bruder von R2D2.

In der Konservenabteilung.

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(Das Foto ist keineswegs steinalt, sondern vom August 2016 aus einem nach dem aktuellen Essener Konzept umgebauten Markt in Berlin.)

Niemand erwartet beim Einkaufen eine Sofalandschaft, in der sich zwischendurch Kaffee trinken lässt, wenn die Kids sich gerade einig werden, welche Süßwaren heute mit Bequengeltwerden dran sind. Andererseits: wieso eigentlich nicht?

Ikea kriegt’s in seinen Möbelhallen ja auch hin:

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Foto: Jürgen Kühner

4. Glaubwürdige Gastronomie

Deswegen (↑) ist es auch nicht per se eine schlechte Idee, Real mit gastronomischen Angeboten zu stärken, wie es die neuen Real-Chefs Henning Gieseke und Patrick Müller-Sarmiento angekündigt haben. Allerdings wäre es hilfreich, dabei auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Real hat mit Edel-Gastronomie soviel am Hut wie McDonald’s mit Slow Food.

Einer Umfrage von „Lebensmittel Zeitung“ und Ipsos zufolge (Paywall) ist Reals „Der Metzgermeister“ die Fleischmarke, die bei den Kunden das höchste Vertrauen genießt und bei der Qualität am besten abschneidet. (70 Prozent der Befragten haben hohes bzw. sehr hohes Vertrauen in „Der Metzgermeister“-Produkte, im Gegensatz z.B. zu „Gut Ponholz“-Produkten von Netto [ohne Hund], von denen das nur 40 Prozent der Befragten sagen; das Real-Ergebnis ist angesichts der Skandale in der Vergangenheit beachtlich.)

Kein Wunder, dass am Eingang zahlreicher Real-Märkte Stände aufgestellt sind, an denen es Wurst mit Senf oder Leberkäse im Brötchen gibt.

Weil es von der Wurst zum Tomahawk-Steak aber ein langer Weg ist, wäre es ratsam, mit der Erweiterung des gastronomischen Angebots vorsichtiger vorzugehen.

realsushi01Den Trend zum Sushi, das im Laden täglich frisch vor den Augen der Kunden produziert wird, ist Real in einigen Läden schon mitgegangen (auf dem Foto: Berlin-Spandau).

Als Sofortmaßnahme ließen sich drei neue Gastro-Konzepte mit unterschiedlicher Ausrichtung entwickeln, die unterschiedlichen Regionen auf Erfolg getestet werden könnten und theoretisch in jeden Laden passen. Wie wär’s mit einer Burger-Bar? Oder einer Pasta-Schneise? Regionalen Spezialitäten mit charmanter Sitzgelegenheit? Die Kreativitäts-Förderkultur hat der Konzern doch schon im Haus. Andernfalls bleiben immer noch Kooperationen: Wenn McDonald’s bei Carrefour ankert, warum sollte Real nicht eine Mini-Vapiano-Dependance zu sich in die Märkte holen?

5. Stärkerer Eigenmarken-Fokus

Wer ins SB-Warenhaus einkaufen geht, der erwartet zuallererst: eine riesige Markenauswahl. Die bietet Real zweifellos (wenn nicht gerade wieder Stress mit den Lieferanten ist). Erst Eigenmarken machen einen Supermarkt aber unverwechselbar. In dieser Hinsicht gibt es einiges aufzuholen.

Standards zum Discountpreis stehen seit jeher unter der Marke TiP im Regal. Vor drei Jahren hat Real mit seinen „Ohne teuer“-Produkten noch eins druntergesetzt. Und damit exakt das Gegenteil von dem unternommen, womit man sich von einem der Hauptkonkurrenten abheben könnte: Kaufland. Unter „K Classic“ ist dort vom Scheiblettenkäse bis zum Rohrreiniger so ziemlich alles unter einer Haube zusammengestopft, was nicht zueinander passt.

Mit seiner Mittelmarke „Real Quality“ könnte Real den entgegen gesetzten Weg gehen und auf Besonderheit und Design setzen.

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Raus aus dem Regal mit der Standard-Erdbeer-Marmelade, rein mit der Erdbeer-Rhabarber-Kirsch-Kombi. Wer Standards möchte, kann sich zur TiP-Variante bücken oder die Marke kaufen.

Aus diesem potenziellen Vorteil macht Real bislang viel zu wenig. Allerdings scheint gerade ein Umdenken einzusetzen.

Einige „Real Quality“-Produkte haben bereits ein überarbeitetes Design verpasst bekommen. Das Markenlogo auf der Packung ist nicht mehr billig in Rot-Blau gesetzt, sondern in edlerem Anthrazit und hat sich bei dieser Gelegenheit gleich das überflüssige weiß-beige Lätzchen dahinter weggerissen.

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Die Schrift für die Produktnamen ist zwar gleich geblieben. Doch die Packungen wirken aufgeräumter, weniger verschnörkelt, fokussierter.

Manchmal reicht dafür schon der Perspektivwechsel aufs abgebildete Produkt. Bittesehr, einmal lecker Porridge aus der Vogel- Müder-Frühstücker-Perspektive:

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Bei dunkleren Verpackungen leuchtet das Markenlogo in schickem Weiß. So wie auf den Real-Quality-Tiefkühlpizzen, die hochwertiger aussehen als die meisten daneben platzierte Markenprodukte.

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Es hülfe halt, die Umstellung nicht ewig in die Länge zu ziehen und das rumpelige alte Design nicht ewig zombiehaft neben dem alten weiterleben zu lassen.

6. Spezialisierung

Ein Ruck geht durch die Tiefkühltruhe. Dort ist neuerdings Platz für französische Spezialitäten von Real Quality: Mini Eclairs, Himbeertarte, Quiche Lorraine – hübsch verpackt mit einem über die Packung laufenden Band in den französischen Nationalfarben. Dazu gibt Real Genussempfehlungen am Regal: Mini-Quiche? „Passt perfekt zum Wein.“ Oui, certainement!

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Insbesondere mit Blick auf die Discounter-Konkurrenz ist das eine clevere Strategie. Produkt-Besonderheiten, die z.B. Lidl nur begrenzte Zeit während Aktionswochen bietet, kann Real im Standardsortiment behalten.

Ähnliches gilt für die noch verhältnismäßig frische Marke „Real Permakultur“. Die fasst Obst und Gemüse in Bio-Qualität zusammen, das über die EU-Vorgaben für ökologisch erzeugte Lebensmittel hinausgeht und beim Anbau unter anderem einen sparsameren Umgang mit Wasser sowie den Erhalt von Artenvielfalt und Bodenschonung dank Mischkulturen verspricht.

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Damit liefert Real eine Qualität, die sonst dem Bio-Fachhandel vorbehalten ist (der sich deswegen auch mächtig auf die Füße getreten fühlt).

Die Marke ist zwar hochgradig erklärungsbedürftig. Und wirklich optimal ist das bei der Präsentation in den meisten Märkten noch nicht gelöst. Aber „Permakultur“ ist ein gutes Beispiel für Spezialisierungen, die sich Real viel öfter leisten müsste, um von Kunden als Alternative wahrgenommen zu werden.

7. Technik-Ehrgeiz

Bis vor zwei Jahren leistete sich Real in Tönisvorst mit dem „Future Store“ eine besondere Filiale, in der beim wöchentlichen Einkauf neue Technologien ausprobiert werden konnten (siehe Supermarktblog von anno dazumal).

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Seit 2014 ist das Zukunftslabor Geschichte, der Markt zur normalen Filiale zurückgebaut. Ohnehin haben sich viele der in Tönisvorst eingesetzten Spielereien anderswo nie richtig etabliert.

Dabei gehörte das Unternehmen schon früh zu den Handelsketten, die gegenüber neuen Techniken besonders aufgeschlossen waren.

realsb01In Real-Märkten standen schon Selbstbedienungskassen, als die noch aussahen als würden sie aus den Resten des Todessterns zusammengeschraubt. Real peppte triste Kühltheken mit Displayleisten auf, arbeitete an Lösungen fürs Einkaufen mit dem Smartphone, als das iPhone gerade mal seinen 3. Geburtstag feierte, und testete früh das Bezahlen per Fingerabdruck, das gerade zum mobilen Standard wird – und sich im Laden damals nicht durchsetzen ließ.

Das mag auch daran gelegen haben, dass die wenigsten Real-Märkte von den Neuerungen profitieren durften. Metro hat damit leichtfertig ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal verschenkt.

In zusammengeschrumpfter Form existiert der frühere Anspruch des Early-Adopter-Supermarkts noch immer (z.B. hat Real im Frühjahr als erstes Unternehmen das Bezahlen mit Payback Pay ermöglicht). Fakt ist aber auch: Im jetzigen Zustand eignen sich viele Läden schlicht und einfach nicht als glaubwürdiges Supermarkt-Technik-Mekka.

All das lässt sich ändern.

Sofern Metro es ernst meint mit Real, der notdürftigen Marktkosmetik ein Ende setzt und keinen radikalen, aber einen konsequenten Neuanfang wagt. Mit Logik und Verstand. Und der Zuversicht, Kunden gute Argumente nennen zu können, warum es sich wieder lohnt, den Einkauf öfter ins SB-Warenhaus zu verlegen.

Fotos: Supermarktblog

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38 Kommentare
  • Spannender Artikel! Real hat halt auch mehrere Funktionen, je nach Standort: Der Unterschied zwischen Berlin, wo die Reals mitten in den Stadtteilen sitzen und tatsächlich Frische-Versorger sein wollen und Frankfurt, wo man in die Vororte „rausfahren“ muss, weil man den irgendwie aus der Zeit gefallenenGroßeinkauf macht.
    In Berlin war Real für mich einfach einer der Alltagssupermärkte, die ich zu Fuß aufsuchte. Zurück im Rhein-Main-Gebiet ist das Zu-Real-fahren mit dem Carsharingauto ein alle paar Monate vorkommendes Event, das unternommen wird, wenn der Rewe-Lieferdienst für den Monatseinkauf nicht ausreicht. Wenn eine Party ansteht, mal ungewöhnlich gekocht werden soll oder tatsächliches etwas exotisches mit auf dem Einkaufszettel steht. (Beispiele: Eine Bowle-Schale, ein Fahrradschlauch, ein Zelt oder ein Tischgrill. Auch einen Angebots-Bluray-Player habe ich schon spontan bei Real gekauft.)

    Ich finde es schade, dass Rewe das SB-Warenhaus-Konzept so verwässert, dass ich nicht mehr vorher weiß, ob das sogenannte „Rewe-Center“ meiner Wahl jetzt Textilien, Werkzeug und Fahrradzubehör hat, oder doch nur ein etwas größerer Supermarkt ist. Für letzteren fahre ich nirgendwo extra hin – an meinem Alltagssupermarkt vorbei.
    Wenn ich zu Real „raus“ fahre, will ich das walmartige Ramsch-Erlebnis, die unterschiedlichen Sortimente – die man bei Karstadt längst nicht mehr findet, seit es da nur noch Textilien gibt – kein Genuss-Frische-Shoppen. Aber evtl. bin ich damit der Exot, der in den Achtzigern festhängt? 😉

    • Hallo, da bin ich anderer Meinung.
      Wenn ich Autoreifen benötige gehe ich zum Reifenhändler. Wenn ich einen Fahrradreifen benötige gehe ich zum Fahrrandhändler. Benötige ich Unterhosen gehe ich in ein Texilgeschäft, z. B. Karstadt.
      Möchte ich aber Butter, Wurst, Hering, Obst, Gemüse usw. ist Rewe, Edeka oder dergleichen für mich der richtige Markt. Deswegen hasse ich schon Aldi, denn das Wühltischgerümpel schreckt ab Lebensmittel zu kaufen. Da liegen Unterhosen neben Klodeckel, Kondomen, Gartengeräten, Vogelfutter, Toilettenreiniger, Gummibärchen, Italienischer Salami und unendlich so weiter.

    • na ja, man muss sich halt vorher bewusst machen, wohin man einkaufen geht und was einen dort erwartet… dann kann man auch als Zartbesaiteter wie Sie zum Aldi oder Lidl gehen…

    • @Josef
      Wieso holst du denn nicht Butter und Wurst beim Kuh- und Schweine-Bauern und Hering beim Fischer und Obst und Gemüse beim Obst- und Gemüse-Bauern?

  • Ich habe mehrfach in meinem lokalen Real verschimmelte Aufbackbrötchen in der Hand gehalten, zudem Pizzen die ganz offensichtlich die Kühlkette das ein oder andere mal verlassen haben.
    Es kommt keinstenfalls in Frage dass eines meiner Familienmitglieder ein Lebensmittel dieses Ladens zu sich nimmt.
    Real ist eine dermassene Zumutung in allen Belangen, dass ich mir sehr wünsche dass sie in Deutschland komplett verschwinden.

    P.S. wenn Real eine Zeitmaschine hätte, würden sie sie nutzen um noch weiter in die Vergangenheit zu reisen

  • Stichwort „Permakultur“: In dem Zusammenhang wäre es natürlich mutig sich dem allgemeinen Sushi Hype zu verweigern und nicht noch extra schicke Stationen dafür aufzumachen. Schließlich sind die Meere größtenteils überfischt oder komplett am Anschlag und wir sollten um Himmels Willen nicht noch mehr Fisch essen:
    http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/ueberfischung/

    Aber das ist vermutlich ähnlich undenkbar wie die Lebkuchen erst im November zu ordern…

    • …naja,das ewig leidliche Problem mit Weihnachts/Oster-Artikeln ist,daß die Kataloge und Listen den Einzelhändlern schon im März/April von den Herstellern vorgelegt werden und die Läden dann innerhalb von 3 Wochn die Bestellungen für Nov./Dez. aufgeben müssen.Und die Lieferung erfolgt von der herstellenden Industrie ab Ende August/Anfg.September.Nun muss der Laden/das Lager sehen,wohin mit den Paletten.Und da der Lagerplatz nun nicht gerade üppig ist,wird das Zeugs halt rausgestellt.Ok,wobei ich Lidl zb. auch unterstelle,daß die ganz froh sind über die Extraeuro im Herbst.

    • Mag sein, aber bei den Preisen zwingt man den Lieferanten ja auch zig Kompromisse ab. Da könnte man beim Weihnachtskram ja genauso auf den Tisch hauen und sagen wir nehmen den Mist vor November schlicht nicht ab, notfalls kaufen wir woanders oder die Regale bleiben halt temporär leer.

    • Das ist ja der Witz,man bestellt nicht beim „eigenen“ Grosshändler intern,sondern bekommt von 99% der Hersteller direkt zum gl.Zeitpunkt die Kataloge auf den Tisch geknallt-und dann mal los.Und wenn man es /oder mal etwas vergisst und nachbestellen will-selbst bei Nachbestellungen im Nov./Dez.weil Regal leer-geht es nicht.Also friss oder stirb.Da musst du dann mitmachen,sonst Kundenbeschwerden ohne Ende.(Ganz extrem schlimm ist zb.Lambertz!)

  • Naja, die Sache mit den „gastronomischen Angeboten“ klingt nett, sind nett aus, aber ob es wirklich das ist was der Kunden nachher (mit Geld) zu schätzen weiß?

    Ist ja nicht so, als ob real der einzige wäre der sowas nicht hat. In der Fläche hat sich das nie durchgesetzt und in den größeren Karstadt-Lebensmittelabteilungen, im KadeWe oder in größeren Akzenta-Märkten etc. gibt/gab es solche Dinge schon seit 25 Jahren. Aber allen diesem Märkten ist gemein, dass sie eher nicht die preissensiblen Wochenendeinkaufskunden bedient. Imgegensatz zu real, die diese Kunden nach wie vor bedient (und aufgrund der Standorte wohl auch bedeinen muss).

  • Also hier bei uns im kleinen Bremen sind wir mit 5 real Märkten verwöhnt, die innerhalb kürzester Zeit zu erreichen sind. 3 liegen in einem Center und 2 mehr oder weniger auf der Grünen Wiese. Seit man in diesem Jahr ein real Warenhaus ( ehm. Größter Walmart ) in ein EKZ ( EDU – Center ) umgewandelt hat, sind auch wir wieder öfter bei real. Der Markt ist nur noch halb so groß wie vorher, aber besser strukturiert. Es findet sich nur noch wenig Platz für Sonderposten etc. und auch die 6 Meter Müllermilch sind verschwunden und ordentlich auf 2 Meter Sortiert 😉 Störend ist, das man dort mit einem Getränkemarkt wirbt, der aber keine extra Fläche hat und auch keine extra Kassen Zone, was nervig ist wenn man nur schnell 2 Kästen Wasser bricht aber erstmal an Katzennahrung, Drogerie und Haushalt vorbei muss um danach mit Gurke und Co an der Kasse Schlange zu stehen. Aber alles in allem ist real mit den anderen 4 Märkten in Bremen in der 80er / 90er hängen geblieben. Dafür fällt aber auch jede Veränderung kurz ins Auge.

  • Wir haben hier auch einen real,- auf der grünen Wiese. Es gab Zeiten, da bin ich ein- oder zweimal im Jahr hingefahren, aber seit einigen Jahren lasse ich auch das. Der einzige Pluspunkt, den real,- für mich hat, ist die normalerweise riesige Auswahl. Man findet auch mal ein paar Sachen, die man sonst nicht findet. Außer bei Getränken, da heißt es, den etwas angelegeneren real,- Getränkemarkt aufzusuchen, wenn man echte Vielfalt will.
    Was mich aber am meisten am hiesigen real,- stört und weswegen ich ihn meide: Gefühlt ist es der teuerste Supermarkt der Gegend, wobei ich das wöchentliche Angebotsmaterial mal ausschließen möchte.
    Was nicht heißen soll, dass ich einen weiteren Billigheimer haben möchte. Im Gegenteil: Qualität hat ihren Preis und wenn ich Qualität will, bin ich bereit, auch dafür zu zahlen. Aber bei beinahe nach Industrienorm standartisierten Markenprodukten verstehe ich die Preisunterschiede nicht (Mengengleichheit vorausgesetzt). Seinerzeit hat zum Beispiel ein Produkt, dass ich beim Discounter um die Ecke für 0,22 €/Becher erhielt, und der bei Sky (coop) für 0,35 €/Becher zu haben war, bei real,- 0,39 € gekostet. Was soll das?

  • Der Abschnitt über die Gemüseabteilung spricht mir aus der Seele. Der einzige Grund, warum ich seit 2 Jahren eben nicht bei Real (15min Fußweg entfernt) einkaufe, ist die in schummeriges Licht getauchte und ganz spärlich und mopsig aussehende Gemüseecke. Das Rennen hat Kaufland (12min Fußweg entfernt) gemacht, die ordentlich vollgestopfte und sehr frisch aussehende Gemüseregale gleich nach dem Drehkreuz plaziert haben. Der Leberkäse und Brathähnlestand am Ausgang des Realmarkts dagegen ist der absolute Knaller, mit Schlangen von bis zu 5 Metern 🙂

  • Real muss sich komplett neu erfinden, sonst ergeht es der Kette wie Kaisers Tengelmann. Wenn Ich mir im Ruhrgebiet andere SB Warenhäuser wie den Marktkauf in Gelsenkirchen ansehe. Dort wird man von einer sehr großzügigen Obst und Gemüse Abteilung begrüßt und man danach im Rund durch den Markt geführt wird wobei Non-Food an den in Laufrichtung rechten Wänden und in der Mitte Lebensmittel und Drogerie ist. Mit immer viel Platz kommt die TK Abteilung erst direkt vor der Kasse auch etwas was deutlich besser ist als z.B. bei Real und Kaufland wo das Tiefkühlzeug aufgetaut ist noch bevor man am Auto ist. Wenn Ich mit dem Auto von der Uni komm und einen Wocheneinkauf mache fahr Ich gerne den kleinen Umweg zu Marktkauf obwohl Ich in Dortmund 3 Real Märkte habe

  • Schade, ich hätte gerne gesehen, was bei der Reinigungsinformaion (oder was auch immer das über dem Wasserspender ist) als letztes Datum steht. Wahrscheinlich irgendwas mit August 2015, aber auch so finde ich das Foto echt göttlich! 🙂

  • @Autor: Diese Analyse könnte auch von McKinsey oder der BCG kommen, nachdem Horden von anzugtragenden Jünglingen die real-Märkte bevölkert haben. Nur dass sie dann mehrere zehntausend Euro gekostet hätte…
    Die offenen Flanken werden schonungslos aufgedeckt. Das müssen die doch auch selbst merken. Oder wird man irgendwann betriebsblind?
    Meine Meinung zu real: Was ist deren Markenkern? Ich weiß nicht, was ich von einem Laden erwarten kann, der sowohl „Billiger als Discounter“ aber auch „hochwertiger als lokale Biomärkte“ anbietet. Das passt für mich nicht.

    • Ich glaube, das ist auch eine Frage der Investitionsmöglichkeiten; und in dieser Hinsicht hat sich Eigentümer Metro in den vergangenen Jahren halt bis an die Grenze der wirtschaftlichen Unvernunft zurückgehalten.

  • Super Artikel. Schon als die METRO den Extra Future Store in Rheinberg wieder zu einem normalen Extra-Markt gemacht hat, um in Tönisvorst einen real,- Future Store zu machen, habe ich mich gefragt: „Wozu?“ – In all den Jahren hat die Metro kaum eines ihrer techn. Errungenschaften weitdeckend eingesetzt (einsetzen können). Lediglich RFID und teilweise die SB-Kassen haben sich etabliert. Der Grund könnte aber auch gewesen sein, dass man dort schon wusste, Extra (aufgrund der eigenen Misswirtschaft) zu veräußern. Wobei sogar dieser Future Store sogar gemütlicher als sämtliche real-Märkte war.
    Die REWE hat es mit ihrem Center-Konzept besser drauf, obwohl man es gar nicht gelernt hat – anders als die Metro.
    Diese scheint in einem Loch zu stecken, aus dem man nicht mehr herauskommen kann.

    Kürzlich war ich jedoch bei einem real,- in Hamburg, das aus meiner Sicht von Innen deutlich besser aussieht, auch wenn es kleiner wirkt, was aber auch an den niedrigeren Decken liegen könnte.

  • Die real,- Hypermärkte wurden ja schon vor längerer Zeit an Auchan verkauft.
    Bei uns hier in Görlitz hat man nach dem Verschwinden von real,- erstmal gemerkt, um wie viel besser es doch Auchan fertig bringt, den Kunden zu beglücken … und sei es nur mit noname-Ware.
    Wir hatten natürlich auch vorher schon bessere Märkte von Carrefour und Tesco, ja selbst Kaufland kann man mal im Notfall besuchen …
    Aber bei Auchan hat man halt jetzt den direkten Vergleich im gleichen Gebäude.
    Es ist echt (!) ein Unterschied wie „Tag“ und „Nacht“.

  • Mich zieht nur die Wasserkiste in den Real. Meine Standardsorte ist dort am preiswertesten.

    Was das Grünfutter angeht – da hat jüngst meine nächstgelegene Aldifiliale (Süd) selbiges von vorne nach ganz hinten verfrachtet. Dort interferiert es zwar nicht mehr mit den Kassenschlangen, aber der neue Standort nervt mich gewaltig. Gemüpfe beim Personal war allerdings erwartungsgemäß erfolglos.

    • Das mit dem Gemüseumzug nach ganz hinten, weit weg von der Fensterfront hat mein Stamm-Aldi (Süd) neulich auch gemacht. Als zweiter Schritt hat der Inhalt der nun direkt daneben liegenden Kühltheken die Seiten gewechselt, so dass das Grünzeug jetzt nicht mehr auf der anderen Gangseite von Pizzen und TK-Fertigbeuteln sondern neben dem Fleisch steht (das Fertigzeug schaut jetzt frontal auf das Kühlregal).

      Demnächst soll die Filiale aber eine Woche lang umgebaut werden, mal schauen was sich dann noch ändert.

  • Es würde mir schon reichen, wenn Real seine Märkte halbwegs sauber und aufgeräumt gestalten würde. Der Markt in Bielefeld (Teutoburger Straße) ist wirklich das allerletzte und wird nur aufgesucht, wenn es denn unbedingt sein muss.

    Der Parkplatz ist vermutlich das letzte Mal vor 20 Jahren modernisiert worden, die Außenfassade ist in einigen Bereichen stark abgenutzt und sieht einfach schäbig aus. Auch im Innenbereich alles im Stil des 80er-Jahre Lebensmitteleinkaufs. Eigentlich ist der Markt, besonders aufgrund der Lage mitten im Innenstadtbereich, prädestiniert, einmal grundlegend saniert zu werden. Natürlich kann dies aber auch der Grund sein, dass nichts passiert, weil die Kundenfrequenz auch so stimmt.

  • Großartige Analyse – im Guten wie im Schlechten! Da ich mangels Alternative im linksrheinischen Düsseldorf meine Wochenendeinkäufe zumeist in einem optisch (und manchmal auch hygienisch) wahrhaft grauenhaftem Real Markt tätige, kann ich das ab sofort ob einiger Ihrer Formulierungen wenigstens mit einen breiten Grinsen tun. Danke dafür!

    • Wenn man in Düsseldorf lebt, ist es doch nur ein kurzer Sprung nach Venlo …. für einen Wocheneinkauf allemal lohnenswert ….

  • Bei der Obst und Gemüse-Abteilung muss ich im Teil widersprechen: Bei unserm Real am Berliner Tor (Hamburg) wurde bei einem Umbau vor ein paar Jahren wurde diese von ihrem Platz zwischen Backwaren und Tiefkühltruhen an den Anfang des Marktes verfrachtet. Trotzdem fehlt mir immer noch ein durchdachtes Wegeleitsystem – Beispielsweise mit Plänen, wie sie vor einigen Jahren bei toom in Billstedt ausgeteilt wurden, oder – etwas moderner – mit Touchscreens – der nach Eingabe des Produktes den Preis und Weg dorthin anzeigt.

    Im Punkt Design finde ich die Marke real Quality noch einigermaßen gelungen, dringender Handlungsbedarf besteht aus meiner Sicht bei TIP. Genauso wie ja! und aro ist das eine Katastrophe und kann man sich nicht in die Küche stellen. Gleiches gilt für das Design der Preisschilder, wobei mich hier bislang keine Supermarkt- oder Discounterkette überzeugt hat.

  • Es ist wirklich erschreckend, dass die METRO-Gruppe ihrer SB-Warenhaus-Tochter real immer noch kein zeitgemäßes Konzept gestattet. 2016 selbst mit den Erfahrungen der Konzepte aus Tönisvorst und Essen im Rücken weiterhin auf einer Mischung aus 80er-Jahre-Warenhaus und Fototapeten-Zirkus zu beharren ist vollkommen absurd und man müsste sich nicht wundern wenn die real-Märkte in nicht allzu ferner Zukunft gesammelt untergehen würden. Real ist und bleibt vermutlich weiterhin Lichtjahre vom (bis auf ein paar Rewe Center-Märkte) einzig wahren Konkurrenten Kaufland zurück. Selbst Kaufland-Filialen die jahrzehntelang nicht wirklich erneuert worden sind sehen besser aus als die meisten real-Märkte aktuell. Außerdem sind die Märkte (in NRW) nicht gerade zahlreich vertreten und meistens sehr ÖPNV-unfreundlich.

  • Der Real in Berlin Treptow versteckt seine Lebensmittel sogar im Keller.

    Die haben dort übrigens eine so bezeichnete „Ruhezone“: Eine einladende Bank aus kuschligem Metallgitter, der unvermeidbare Wasserspender und umweht vom zarten Duft der Auto- und Fahrradreifen, die _direkt danaben_ ausgestellt sind, man sitzt praktisch in den denen. Und ganz obendrauf ist diese „Ruhezone“ direkt neben den Rollbändern zum Untergeschoss untergebracht, also an neben Kassen und Eingangsbereich wohl dem belebtesten Ort im ganzen Laden. Wenn man zb aus gesundheitlichen Gründen wirklich mal einen Moment Ruhe brauchen kann (wie wir bei unserem letzten Besuch) ist es da wirklich kaum auszuhalten.

    Der Edeka im Tempelhofer Hafen hat übrigens mitten im Laden eine vor allem im direkte Vergleich relativ gelungene Fläche zum Kaffee-trinken und ausruhen, falls du da mal einen Ausflug hin unternehmen möchtest. 😉

  • Ich bin selbst häufiger Kunde bei Real und vor allem bzgl. des breiten Sortiments ziemlich zufrieden. Einige Kritikpunkte hier kann ich auch durchaus bestätigen (z.B. die Platzierung des Frischebereichs). Aber es ist immer sehr leicht, über die sterile Zweckmäßigkeit der Supermärkte zu schimpfen. Wer einmal die Preise vergleicht zwischen den edel eingerichteten Häusern von Edeka und anderen (v.a. im Ausland), der muss dafür auch die Zahlungsbereitschaft mitbringen.

    Ich selbst habe nichts von dunklen Bodenfliesen und Regalen in Tropenholzanmutung, die eher in ein Möbelhaus passen. Ich will einen hellen, sauberen Markt mit frischer Ware und guten Preisen.
    Ein Vergleich mit IKEA ist daher meines Erachtens ziemlich schräg:
    Hätte der Lebensmittelhandel deren Profite, müssten wir Kunden vermutlich das doppelte für unser Essen bezahlen.

  • In Singen (BaWü) ist der Real tatsächlich am ehesten noch ein „Hypermarkt“: Total unübersichtlich, aber wenn man ein Lebensmittel X oder irgendeinen ramschigen Non-Food-Artikel braucht, bekommt man ihn hier am ehesten.

    Wenn ich mir hier die Konkurrenz anschaue, kann ich auch nicht wirklich sagen, dass Real da mit Innovationen hinterherhinkt: Einzelne Edeka-Kaufleute sind tatsächlich weit vorraus in Sachen Sortimentpflege und Ladengestaltung, Kaufland und Rewe allerdings setzen auch noch auf 80er-Jahre-Fliesenoptik.
    Gibt es eine Erhebung, ob die Geschäfte in einzelnen Regionen tendenziell mutiger auftreten mit Neuerungen? Würde ich supermarktblog.com vom Bodensee aus schreiben, gäbe es keinen Grund, gerade Real herauszupicken…

    Das Sortiment ist allerdings auch sonst etwas abstrus: Als in Singen mal Real Quality und eine Premium-Variante intensiv beworben wurden, war Putenfilet zu (glaube ich) 4€ aus Polen im Angebot. Ob nun Vorurteil oder nicht (ich bin einfach gegen so weite Anlieferungen solcher Ware, auch zB Niedersachsen BW): Filet zu 4€? Aus über 1000km herangekarrt? Aber zwei Regale weiter die Bio/Quality/Selection-Offensive fahren…

    Im Butterregal: Kerrygold-Fake für <1€ und eine edle bretonische Butter mittig im Regal, das echte Kerrygold aber irgendwo versteckt.

    Verglichen mit einem Edeka Baur hier wäre real daher auch bei einer Adaption all deiner Vorschläge unterlegen. Beim Edeka hat man wirklich das Gefühl, dass da Kaufleute mit Sachverstand das Sortiment auswählen und pflegen, beim Real ist es Kraut und Rüben.

  • real ist und bleibt der unsympatischste aller Läden und ich begreife wirklich nicht, wie ein vernünftig denkender Mensch dort überhaupt einkaufen kann. Wer einmal von Lieferantenseite mit real zu tun hatte, verliert sowieso jeden Glauben an die Menschheit. All die Machenschaften, die in jüngster Zeit bei tesco ans Licht kamen, habe ich vor Jahrenden auch schon mit real erlebt. Seither ist der Laden für mich absolut gestorben. In diesem Leben sehen die kein Geld mehr von mir. Und wenn ich hier lese, wie es in den Geschäften zugeht, ist Dichtmachen die einzige wirkliche Möglichkeit.

  • Ja, das ist Real wie es leibt und lebt. Ziemlich genau so wie hier beschrieben kannte ich auch „meinen“ Real-Markt im dez in Kassel, der Anfang diesen Jahres geschlossen wurde. Auch der war schon ziemlich runtergekommen (schmuddelig, unaufgeräumt, 70er-Jahre-Charme, kaum Erneuerung in den letzten 10 Jahren). Ich habe ihn aber trotzdem immer recht gerne besucht, eben weil es dort alles unter einem Dach gibt und man gerade bei Kleidung, Schuhen und Sportsachen auch immer gute Schnäppchen finden konnte. Ich persönlich finde dieses „Einmal hin, alles drin“-Prinzip gar nicht so verkehrt und durchaus noch zeitgemäß, da man weiß, dass man dort fast alles findet, was man braucht. Zudem richtet sich das Prinzip wohl auch eher weniger an Großeinkäufer, die neben dem Wochenendeinkauf noch nen Fernseher oder Rasenmäher im Vorbeigehen mitnehmen, sondern geht man dort eher mit einem speziellen Wunsch hin und kann bei der Gelegenheit noch diverses anderes mitnehmen. Der Ex-Real im dez wird derzeit übrigens in ein Rewe-Center umgebaut und soll im Herbst fertig sein – bin mal gespannt, wie das wird, da wir so eins hier noch nicht haben.

  • Tiefe Ablehnung beschleicht mich wenn ich ich einen Real-Markt betrete. Lebensfeindliche Umgebung würde es glaube ich am besten treffen. Endlose Gänge beleuchtet von nackten Neonlampen, Kassierer(innen) im Putzfrauen-Kittel, ewige Suche nach einzelnenen Produkten die dann teilweise recht teuer sind. Unatraktiv gelegene Märkte, eingebettet in einer hässlichen Asphaltwüste aus Parkplätzen oder mit runtergekommenen dunklem Parkhaus. Nicht das Aldi, Lidl oder Netto immer besser wären, aber hier bin ich im Zweifelsfall auch schnell wieder draußen und habe das Wesentliche in kurzer Zeit zusammen. Ich hoffe das Real veschwindet, ich finde die das die Märkte aus der Zeit gefallen sind genauso wie damals Schlecker bei den Drogeriemärkten

  • In Hamburgs Osten haben wir den Real, der Grauen und Jubel vereint.
    Der Ladenaufbau ist tatsächlich vorsintflutlich – und völlig sinnbefreit. Erst eine kleine Bücher/DVD/PC-Spiele/Zeitschriften Ecke rechts und irgendwelche völlig unmotiviert zusammen gewürfelte Lebensmittel- und Reinigungsmittel-Angebote zur Linken (der Teil wurde jetzt mit Knabbergebäck, das in die Klamottenabteilung schwappt „aufgewertet“).Wenn man sich durch Elektronik, Fahrräder und Sportklamotten gekämpft hat, folgt die umfangreiche Molke Abteilung.

    Und jetzt der Jubelpart: Die Gemüseabteilung sieht furchtbar aus, ist aber recht umfangreich und ordentlich sortiert. Besser als in allen Rewes und den meisten Edekas.
    Liegt so was am Einkäufer? Wie viel Spielraum haben die beim Einkauf von Ware?

    Die Wurst- und TK-Abteilung ist dagegen völlig verwinkelt aufgestellt und miserabel sortiert.
    Ich suche dort immer vergeblich einfach Rumpsteaks (gibt’s oft nicht mal am Tresen), Entenbrust (nur zu Weihnachten) oder halbwegs ordentliche Putenbrust (von richtigen Puten, keine Industriekreaturen). Da gibt es nur billiges Zeugs. Der Trend zum Biofleisch wird bei Real nachhaltig ignoriert.

    So geht es durch den ganzen Markt munter weiter: Fische – toll / Getränke – schlecht / Haushaltswaren, Kosmetik OK / Klamotten unterirdisch usw.

    Dieser ganze Markt ist völlig unentschlossen und der einzige Vorteil ist seine Nähe zu unserem Haus.
    Normalerweise würde ich dort nicht hingehen und extra hinfahren schon mal gar nicht – ausser in die Gemüseabteilung.

    Bitte gebt mir einen schön aufgebauten Supermarkt mit einem guten Konzept, dass ich auch verstehe. Vielleicht sogar mit guten Produkten.

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