Das große Supermarkt-Schrumpfwachsen – in Zahlen erklärt

Das große Supermarkt-Schrumpfwachsen – in Zahlen erklärt

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Die Deutschen ändern ihr Einkaufsverhalten und die Supermärkte ändern sich mit. Aldi und Lidl werden immer größer, die Winzsupermärkte immer weniger und die Kunden immer fahrfauler. Eine Übersicht.

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Die Deutschen ändern ihr Einkaufsverhalten und die Supermärkte ändern sich mit. Manchmal ist es aber auch genau andersherum.


167,4

Mal im Jahr geht, fährt oder schleppt sich jeder Haushalt im Schnitt zum Einkaufen in den Lebensmittelhandel oder die Drogerie. (Inklusive Fachgeschäften sind es 228 Mal.)

5

Minuten Fahrzeit. Weiter entfernt darf die Einkaufsstätte für viele Kunden nicht liegen, um regelmäßig dort einzukaufen. 48,8 Prozent aller Umsätze mit Waren des täglichen Bedarfs (FMCG) werden in diesem Nahbereich bis 5 Minuten gemacht. Auf Läden, die weiter weg sind (über 10 Min.) entfallen nur 19,7 Prozent (minus 0,9 Prozentpunkte im Vgl. zu 2012).

39,4%

So hoch ist der Anteil der Umsätze, den die SB-Warenhäuser mit den Über-10-Minuten-Fahrern machen.

1200

Quadratmeter ist die Mindestgröße, die neue Filialen bei Aldi Süd haben müssen, damit das aktuelle Sortiment komplett reinpasst. Über viele Jahre war Aldi schon mit rund 800 Quadratmetern zufrieden.

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Foto: Aldi Nord

100

Soviele Läden hat Konkurrent Lidl in den vergangenen Jahren aussortiert, weil sie ihm zu klein geworden sind. Inzwischen schielt der Discounter auf 1400 bis 1600 Quadratmeter Platz (Foto oben). Der ist u.a. notwendig, um die riesigen Backtheken unterzubringen, mit denen Lidl Kundschaft von der Konkurrenz weglockt.

4136

Netto (ohne Hund) macht bei der Aussortiererei nicht mit und hat – zum Teil noch wegen der Übernahme von Plus – die höchste Filialzahl aller Discounter in Deutschland (fast 1000 Filialen mehr als Lidl).

791

Quadratmeter ist ein deutscher Discounter im Schnitt groß – und damit ein gutes Stück von den Anforderungen bei Aldi und Lidl entfernt. Schuld ist außer Netto (ohne Hund) und Penny, das absichtlich kleine Lagen in den Innenstädten besetzt, z.B. auch Norma.

Während die einen immer größer werden, sind die ganz Kleinen auf dem Rückzug:

2293

kleine Supermärkte (bis 400 Quadratmetern) sind in Deutschland zwischen 2010 und 2015 verschwunden, trotz zunehmender Begeisterung der großen Ketten an kleinen City-Märkten. 8900 Winzmärkte sind noch übrig.

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Plätze zum Einkaufen gibt’s trotzdem weiterhin genug:

37.943

So viele Lebensmittelläden gibt es insgesamt in Deutschland, die meisten davon Discounter (16.211). Zusammen gerechnet belegen sie 35,5 Millionen Quadratmeter.


Quellen: EHI Retail Institute, GfK Consumer Index (4+5/2016), LZ/Trade Dimensions (Paywall)

Fotos: Supermarktblog

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6 Kommentare
    • Winzig muss nicht schlecht sein, wenn gut geführt. In meinem nagelneu eröffneten Rewe-Palast mit breiten Gängen und allem Schisslaweng bleib ich mit meinem Wagen auch in jedem zweiten Gang stecken, weil da gefühlt den ganzen Tag (oder just immer, wenn ich da bin), der „Regalservice“ mit einer Hundertschaft mäßig motivierter Menschen und einer gefühlten Trillion Palettenwagen und Kartonhaufen im Weg ist. (Zusätzlich zu den üblichen Mit-Kunden ohne jegliches Schwarmbewusstsein.)

      Ich gehe jetzt lieber in den alten, kleinen Rummelrewe ein paar Blocks weiter, der seit der Neueröffnung angenehm leer und gefühlt viel „leichtgängiger“ ist.

    • Die hat Rewe vor Jahren ja mal mit den Kaiser’s-Filialen aufgestockt, als die Kaiserlichen das Rhein-Main-Gebiet aufgegeben haben.

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