Rewe verabschiedet sein Großflächen-Konzept: Tschüß, Toom!

Rewe verabschiedet sein Großflächen-Konzept: Tschüß, Toom!

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Das neue Jahr beginnt mit einem Abschied. In den kommenden Wochen montiert Rewe die Logos von den Toom-Lebensmittelmärkten ab. Das SB-Warenhaus-Konzept ist damit Geschichte. Die Märkte sollen aber nicht dicht gemacht werden, berichtet die „Lebensmittelzeitung“, sie sollen bis spätestens April bloß einen anderen Namen bekommen: „Rewe Center“.

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So schnell wird Toom wohl niemand nachtrauern. Das liegt vor allem daran, dass die Märkte zum Schluss nicht unbedingt Orte waren, die Lust aufs Einkaufen gemacht haben. Sondern eher ein Fenster in längst vergangene Zeiten: mit angestaubter Einrichtung, schmuddeligen Ecken, vollgestellten Gängen. Rewe war lange damit beschäftigt, erst einmal seine Supermärkte zu modernisieren und steckt noch mitten im Umbau des Discounters Penny, der erst 2015 abgeschlossen sein soll. Bei so vielen Problemfeldern blieben die großen SB-Warenhäuser links liegen und gammelten sprichwörtlich vor sich hin.

Dass es mit Toom so nicht lange weitergehen würde, war absehbar (siehe z.B. Supermarktblog vom vergangenen August).

Eine Überraschung ist jedoch, wie schnell  Rewe jetzt den Stecker zieht. Schließlich werden sich die bisherigen Zustände in den Läden wohl kaum von heute auf morgen beheben lassen. Viele Toom-Kunden stehen künftig in Läden, die ähnlich trist aussehen wie bisher – bloß, dass sich Rewe nun selbst als Absender für die Häuser hergibt.

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Die Umbenennung als solche passt freilich zur Gesamtstrategie der Rewe-Gruppe, die ihr Supermarktgeschäft seit einigen Jahren komplett auf den eigen Namen umstellt. Nach HL Markt und Minimal ist Toom nun die dritte Rewe-Marke, die aus dem Lebensmittelhandel verschwindet. (Die Toom-Baumärkte bleiben jedoch laut „LZ“ bestehen und heißen auch weiterhin so.)

Die größte Herausforderung wird es sein, die öden Verkaufshallen wieder auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Dass das nicht geht, indem man ein paar Wände streicht und ein paar neue Lampen aufhängt, ist den Kölnern sehr wohl bewusst. Aus diesem Grund hat die Gruppe ein völlig neues Konzept für die großen Märkte entwickelt, das seit Ende November 2013 erstmals in Egelsbach bei Frankfurt getestet wird und  im Erfolgsfall auf weitere Ex-Tooms übertragen werden könnte.

Mehr über dessen Besonderheiten und ein Blick auf die Erfolgsaussichten steht bald im Supermarktblog. Jetzt erstmal: schönes neues Jahr!

Fotos: Supermarktblog

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23 Kommentare
    • Wie im Text oben geschrieben: Der Eintrag dazu folgt. Zwischen den Jahren wollte ich das Thema nicht versenken, da haben viele Leute ja anderes zu tun.

    • Oh entschuldigung, ich habe mich vor lauter inhaltlicher Faszination über den Kursivtext am Ende hinweg gehudelt 🙂

      Ich wollte nicht spoilern! Keiner klickt den Link an!

  • Vielleicht sollte Rede direkt auch mal die Preise einheitlich gestalten! Beispiel: Rewe Center Bremen Vahr Landliebe Milch 1,5 Liter 1,19 € im normalen Rewe 600 Meter weiter 1,29 € und nochmal knapp 2 Kilometer weiter Rewe 1,25 € und dann kommt noch der Knaller, bei Rewe City kostet die Packung schon 1,45€ . Das ist nicht nur bei der Milch so, sondern bei unzähligen Artikel. Das finde ich persönlich verwirrend.

    • Mehr als 2 Kaufleute haben mehrere Preise. Was hat die REWE-Zentrale mit den Peisen vor Ort zu tun? Genau, nichts.

  • „Nach HL Markt und Minimal ist Toom nun die dritte Rewe-Marke, die aus dem Lebensmittelhandel verschwindet.“ Aber gibt es da nicht noch viel mehr stillgelegte Supermarkt-Marken der Rewe, wie etwa Stüssgen oder Otto Mess?

    – Ebenfalls ein frohes neues Jahr!

  • In Aachen wurden zwei „Comet“-Märkte vor > 2 Jahren zu Rewe. Beide waren privat geführt, zumindest der eine ist es auch immer noch – nur eben jetzt als „Rewe“ („Rewe Stenten“ um genau zu sein).

  • Wenn Rewe mit der Auffrischung durch ist, dann bleibt als „Fenster in längst vergangene Zeiten mit angestaubter Einrichtung, schmuddeligen Ecken, vollgestellten Gängen“ wohl nur noch die Metro-Siffbude in Stuttgart-Weilimdorf übrig.

    • Och, der eine oder andere Real dürfte da noch eine Weile als abschreckendes Anschauungsstück zur Verfügung stehen. Kürzliche schaurig-schöne Entdeckung: Wiesbaden Mainzer Straße. Von den schmutzigen gelben Holper-Fliesen war kaum eine ohne Sprung, was aber im schummrigen Schein einzelner blanker Leuchtstoffröhren eh kaum zu erkennen war. Jeder Altbau-Aldi-Nord ist dagegen ein Glanz-und-Lichterfest. Toom ist hier in Rhein-Main ja noch fast das Ritz unter den SB-Warenhäusern. 😉

  • Ja, Toom ist hier auch der aktuelle Ladenhüter in Sachen Supermarktdesign… dicht gefolgt von real, die den Walmart-Muff irgendwie nicht losgeworden sind. Es wäre ja zu hoffen, dass sich Rewe mal einen frischen Anstrich gibt – denn die kleinen Rewe-Märkte, die ich kenne, sind meist auch total unübersichtlich und angestaubt.

  • Interessant finde ich ja: in den Prospekten steht groß und breit, dass toom bald zu Rewe Center wird. Außer in einer Auflage für Teile der PLZ-Bereiche 4 und 5. Sind das Schließungskandidaten?

  • Der neue Rewe Center in Egelsbach ist ein toller Supermarkt. Schade ist nur, dass man dann irgendwann wohl doch auf die Kostenbremse treten musste und beispielsweise bei den Selbstscanner -Kassen keine kostenlose Tüten anbietet, wie das bei allen anderen Märkten mit diesen Kassen üblich ist. Da keine Tüten zum Verstauen vorhanden sind, weiss man als Kunde nicht so recht, wohin mit den eingescannten Waren. Auch gibt es an diesen Kassen regelmässig Staus und Fehlermeldungen, da das Wiegen der Waren sowie das Wegpacken deutlich erschwerrt ist.
    Auch könnte man das Sortiment um Kölschbier ergänzen.

  • Der neue Rewe Center in Egelsbach ist ein toller Supermarkt. Schade ist nur, dass man dann irgendwann wohl doch auf die Kostenbremse treten musste und beispielsweise bei den Selbstscanner -Kassen keine kostenlose Tüten anbietet, wie das bei allen anderen Märkten mit diesen Kassen üblich ist. Da keine Tüten zum Verstauen vorhanden sind, weiss man als Kunde nicht so recht, wohin mit den eingescannten Waren. Auch gibt es an diesen Kassen regelmässig Staus und Fehlermeldungen, da das Wiegen der Waren sowie das Wegpacken deutlich erschwerrt ist.
    Auch könnte man das sicher sehr breite Sortiment um Kölschbier ergänzen.
    Was ich dann wiederum sehr schön finde, ist das kostenlose Kinderkarussel im Inneren des Ladens.

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  • Im Vergleich zu den bisherigen Tooms finde ich den Rewe Center in Egelsbach einen deutlichen Fortschritt. Gefühlt aber nur ein Abklatsch vom Zurheide, denn die Produktauswahl ist relativ klassisch, bis auf ein paar regionale Bauernprodukte wirkt es auf mich vor allem wie eine optische Erneuerung.

  • Die Ent-Toomisierung/Entschlackung scheint gut voran zu gehen.

    „Mein“ Ex-Toom, jetzt auch Ex-REWE Center in den Köln Arcaden ist jetzt ein stinknormaler REWE. Im Vergleich zu früher wurde die Größe gefühlt mehr als halbiert, die ehemals Riesen-Fläche ist jetzt so ein typisches Einkaufscenter Panoptikum aus ausgestellten Wissenschaftsständen und Lego-Modellen.

    Der Toom war noch das knorkikste was da war. Der normale REWE jetz ist zwar neu gemacht, aber da geh ich nicht mehr hin. Der ist klein und doof (Stimmt zwar so nicht, aber ich hasse Veränderungen).

  • Waren heute in Egelsbach und beeindruckt. Leider kam sehr schnell die Ernüchterung. In einer knappen Stunde 20 bis 30 Durchsagen. Diese Zuschallerei geht dermaßen auf die Nerven, so das ich auf weitere Einkäufe in diesem Radauschuppen sehr gerne verzichte.

  • Ich finde es sehr schade, dass Toom „dicht“ macht. Auch wenn sich zwar theoretisch nur der Name von toom-Markt zu REWE-Center ändert und die Märkte zumindest einigermaßen so bleiben, wie sie jetzt sind, bin ich trotzdem traurig. Bei Toom einzukaufen war immer sehr, sehr angenehm.

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