DHL rät Berliner Packstationkunden: Nutzen Sie diese Packstation lieber nicht!

DHL rät Berliner Packstationkunden: Nutzen Sie diese Packstation lieber nicht!

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Bei der Präsentation moderner Zustelltechniken gibt sich DHL gerne als Unternehmen, das bereit für die Zukunft ist. Mit der Gegenwart hat die schöne neue Paketwelt allerdings oft nur wenig zu tun. Ein Teil des Alltagsgeschäfts wird zunehmend an Dritte ausgelagert.

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Wenn die Deutsche-Post-Tochter DHL morgens in den Zerrspiegel schaut, sieht sie dort: das vielleicht zukunftsumarmendste Unternehmen der Welt. Sie führt staunenden Journalisten ihren fliegenden „Paketkopter“ vor, stürmt mit den selbst entwickelten Elektro-Streetscootern sogar etablierten Automobilkonzernen davon und kooperiert gleichzeitig mit den Herstellern, um Pakete künftig in die Kofferräume von Fahrzeugen einzulegen. Selbst der Mutterkonzern ist vom Innovationsfieber angesteckt und lässt Zusteller vom selbstfahrenden „PostBOT“ begleiten, um ihnen die Arbeit zu erleichtern. Achim Dünnwald, CEO von DHL Paket, „unterstreicht“ in Pressemitteilungen gerne die „große Expertise“ seines Unternehmens oder ein neues „attraktive Angebot“.

Mit dem Alltag hat die schöne neue Paketwelt allerdings oft nur wenig zu tun. Wie Exciting Commerce im Sommer berichtete, hat DHL die Wachstumsraten im Paketgeschäft lange unterschätzt. Die Kunden haben viel mehr online bestellt als man in Bonn gedacht hat. Um diese

„Paketvolumina zu stemmen, die um einiges über den eigenen Planungen/Erwartungen liegen, muss DHL improvisieren.“

Nach und nach kristallisiert sich heraus, wie diese „Improvisation“ funktioniert: zu Lasten der Paketempfänger.

Dass die Packstationen, an die Kunden ihre Sendungen direkt adressieren können, oftmals überfüllt sind, ist nichts Neues. (Vor fast drei Jahren hab ich darüber schon bei Krautreporter geschrieben.) Dass Amazon als Paketfluthauptverantwortlicher inzwischen ein eigenes Netz an Abholstationen aufbaut (siehe Supermarktblog), scheint nicht überall zur Entlastung geführt zu haben.

Weg ist weg

An einzelne Packstationen werden offensichtlich weiterhin deutlich mehr Pakete adressiert als diese aufnehmen können. Und wenn wichtige Standorte wegfallen, z.B. in der Berliner Karl-Liebknecht-Straße am Pendlerverkehr-intensiven Alexanderplatz (Packstation 227), gibt es auch nach mehreren Monaten keinen in der Nähe gelegenen Ersatz. Aus der Kundenauskunft „Bitte die Packstation 227 ignorieren. Wird noch entfernt“ bzw. „muss leider umziehen. Aber noch nicht bekannt wohin“ wurde erst „Der Abbau erfolgte aufgrund der Kündigung des Standortes“ und nach Monaten „Tut uns leid, die Packstation gibt es schon länger nicht mehr“. Fall erledigt.

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„Grundsätzlich haben wir unsere Packstationen in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut und verfügen aktuell über 3.000 Automaten mit 300.000 Fächern bundesweit“,

erklärt DHL auf Supermarktblog-Anfrage. Davon, dass – wie 2015 angekündigt – massiv zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden wären, ist aber wenig zu sehen. Stattdessen wird die Problematik auf Kunden und Partner abgewälzt.

Achtung, Starkverkehr!

An einer Berliner Packstation informiert das Unternehmen seit kurzem mit leicht vorwurfsvollem Unterton:

„Aufgrund des hohen Paketaufkommens und der vielen Umleitungen in die Filiale (…) oder anderen Packstationen, bitten wir Sie Ihre Sendungen schnellstmöglich (wenn es geht am Einlegetag) abzuholen. Nur so ist es möglich im kommenden Starkverkehr unangenehme Wege für alle Beteiligten zu vermeiden.“

Der „kommende Starkverkehr“ ist vermutlich: die bestellintensive Vorweihnachtszeit.

Und „unangenehme Wege für alle Beteiligten“ bezeichnet nichts anderes als die Kerndienstleistung eines Unternehmens, das seit Jahren mit der Behauptung „Excellence. Simply delivered“ wirbt: die Zustellung.

Offiziell lässt DHL Paketempfängern neun Tage Zeit, Sendungen aus der Packstation abzuholen. Dieser Rhythmus scheint an vielen Orten offensichtlich nicht (mehr) zu funktionieren. Eine generelle Verkürzung (z.B. auf drei Tage, wie es Amazon mit seinen Lockern handhabt) kommt für DHL derzeit nicht in Frage:

„Wir planen derzeit keine Anpassungen an diesem Zeitraum.“

Womöglich auch, weil die Flut der dadurch verursachten Rücksendungen neue Probleme schaffen würde.

DHL hat eine viel bessere Idee, um „unangenehme Wege für alle Beteiligten“ zu vermeiden:

„Sie können sich Ihre Sendungen auch jederzeit an einen Paketshop liefern lassen.“

Unter diesem Kunden-„Hinweis“ ist die Adresse des nächstgelegenen Spätverkaufs angegeben, der zu einem von vielen Partner-Läden gehört, die DHL-Pakete per Direktadressierung annehmen. Im Grunde genommen rät DHL den Packstation-Nutzern also, ihre Packstation nicht mehr zu nutzen. Das mag in diesem Fall als Service gemeint sein, führt aber lediglich zur Verlagerung des Problems.

Das Zusatzgeschäft lohnt sich kaum

Die Betreiber der Partnershops hoffen, dass Paketabholer, wenn sie schon mal da sind, gleich noch was bei Ihnen einkaufen. Eine lukrative Einnahmequelle dürfte die Kooperation für die meisten eher nicht sein. Wie hoch die Vergütung ausfällt, kommuniziert DHL auf Supermarktblog-Anfrage nicht, erklärt aber:

„Der Betreiber profitiert durch die Gewinnung neuer Kunden für sein Hauptgeschäft, eine starke Kundenbindung sowie durch eine faire Basisvergütung und Umsatzbeteiligung.“

Der österreichische „Standard“ schrieb im August, dass sich die Dienstleistung für viele Ladenbetreiber kaum lohne:

„Während die notwendigen Geräte von den Anbietern gestellt werden, müssen Betreiber sich mit verärgerten Kunden auseinandersetzen und ausreichend Lagerraum zur Verfügung stellen – und dieser fehlt oft.“

Aber DHL hat ein wesentliches Problem des Unternehmens erfolgreich ausgelagert.

Liebesbrief vom Zusteller

Das funktioniert im Zweifel auch ohne explizite Kundenzustimmung: An einzelnen Tagen landen zahlreiche Pakete in Großstädten wie Berlin gar nicht mehr direkt beim Empfänger, auch nicht beim Nachbarn. Stattdessen werden Kunden darüber informiert, dass sie ihr Paket in einem Partnershop abholen können – über eine Benachrichtigungskarte, die nach der Deponierung mit Verzögerung per Post zugestellt wird.

(Von ähnlichen Erfahrungen berichten auch Kunden aus anderen Städten, z.B. Hamburg.)

Anstatt umständlich einzelne Adressen anzufahren, immer aufs Neue alternative Abgabeorte ausfindig zu machen und sich in Hausflure zu klingeln, um Benachrichtigungskarten einzuwerfen, lässt sich die „Zustellung“ auf diese Weise massiv verkürzen. Das mag überlasteten Fahrern Luft verschaffen; eine besonders kundenfreundliche Lösung ist es nicht.

Das Bonner Unternehmen widerspricht der Annahme, dass es sich dabei inzwischen um eine gängige Praxis handelt:

„DHL verzichtet grundsätzlich nicht auf eine Direktzustellung, es sei denn der Kunde hat die Filiale oder den Paketshop als seine Wunschadresse im Vorfeld definiert. Bei allen anderen Sendungen, sind die Arbeitsabläufe für unsere Zusteller sehr genau festgelegt: Nach einem erfolglosen Zustellversuch beim Kunden muss der Zusteller den Kunden mit einer Benachrichtigungskarte informieren, dass die Sendung an den Nachbarn übergeben wurde oder bei Filiale/Paketshop/Packstation abgeholt werden kann.“

Einzelfall oder Grundproblematik?

Dass die Abholinformation immer öfter ausgerechnet per klassischer Briefpost kommt, hat eine besondere Ironie. Laut „Welt“ (Paywall) scheint die Deutsche Post in Berlin derzeit nämlich auch Briefe nicht mehr jeden Tag zuzustellen:

„Viele Kunden beklagen sich, dass tagelang keine Briefe kommen – dann aber alle auf einmal, sodass der Briefkasten überquillt.“

Das Unternehmen erklärt Verspätungen (auch gegenüber der RBB-„Abendschau“) mit einer „Vielzahl von Krankmeldungen“. Die „Welt“ spekuliert, dass es sich auch um einen Test handeln könnte, die Zustellfrequenz generell einzuschränken. (In anderen Bundesländern gab es einen solchen Test tatsächlich offiziell. Das Unternehmen äußerte sich dazu erst nach Medienberichten.)

Auch im Paketgeschäft verweist DHL gerne auf „Einzelfälle“ oder „schwarze Schafe“, um grundlegende Problematiken klein zu reden.

„Gewohnt hohes Serviceniveau“

Dabei ist es eigentlich offensichtlich: Während die Deutsche-Post-Tochter öffentlichkeitswirksam Fortschrittslösungen und alternative Zustellmöglichkeiten präsentiert, wird ein Teil des Alltagsgeschäfts zunehmend an Dritte ausgelagert, weil die eigenen Kapazitätsgrenzen längst überschritten sind.

Auf Anfrage erklärt DHL, zwischen 2015 und 2020 würden „rund 10.000 neue Arbeitsplätze in der Paketzustellung“ geschaffen. „Bis heute sind bereits rund 10.000 Paketzusteller in den Delivery GmbHs beschäftigt, davon rund 6.000 Mitarbeiter vom externen Arbeitsmarkt.“ Man sei „weiterhin auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern“. Eine Sprecherin räumt aber auch ein:

„Insbesondere in einigen Ballungsräumen, in denen aufgrund der guten konjunkturellen Lage Vollbeschäftigung herrscht, ist es jedoch immer häufiger eine Herausforderung, den Bedarf an gutem Personal zu decken.“

Man sei dennoch „zuversichtlich, (…) eine flächendeckende Paketversorgung auf dem gewohnt hohen Serviceniveau sicherzustellen“.

Amazon springt ein

Diese Zuversicht kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich DHL mittelfristig einen Teil seiner Kernkompetenz entziehen lässt. Große Auftraggeber schaffen eigene Zustellstrukturen – so wie Amazon, das in den USA bereits einen Schritt weitergeht und in Kooperation mit Großvermietern Abholstationen in Apartmentanlagen stellt. An den „Hubs“ können Empfänger nicht nur Amazon-Pakete abholen, sondern auch die anderer Versender.

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Zugleich bleibt Raum für Start-ups wie Qool Collect, das in München ein eigenes Netz an Universal-Abholstationen aufbauen will (siehe Supermarktblog) und darauf hofft, dass Kunden bereits sind, für eine stressfreie Paketannahme einen kleinen Monatsbetrag zu zahlen.

Solche Lösungen selbst zu entwicklen, um die eigenen Kunden zufrieden zu stellen und sich als zuverlässiger Dienstleister zu positionieren, scheint für den größten Logistikkonzern der Welt derzeit keine Priorität zu haben.

Egal – Hauptsache, Sie und Ihre Liebsten haben eine schöne kommende Starkverkehrszeit! Feiern Sie gemeinsam ein friedliches Starkverkehrnachten – und falls die Geschenke irgendwo auf dem Weg zu Ihnen nachhause stecken bleiben, verzagen Sie nicht: Wenn die Benachrichtigungskarte im neuen Jahr ankommt, vermeidet das unangenehme Wege für alle Beteiligten.

Wie sind Ihre Erfahrungen mit Packstation, Paketshops und Benachrichtigungskarten? Schreiben Sie’s in die Kommentare!

Fotos: Supermarktblog"


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30 Kommentare
  • Ich meide DHL, wenn ich kann. Der Grund liegt in erster Linie darin, dass ein Hermes-Paketshop zwei Minuten vor meiner Wohnungstür (Großstadt) liegt. Dort kennt man mich, hebt Pakete auch mal länger als zehn Tage (Aufbewahrungsfrist bei Hermes) auf und hat gute Öffnungszeiten. Gleichzeitig entlaste ich meinen Nachbarn vom Annehmen von Paketen für mich.

    Ach so, der Verdienst. Also bei Hermes bekommen Paketshop-Betreiber zwischen 30 und 40 Cent pro Sendung. Da der Lagerplatz eh vorhanden ist und die Bindung von Personalressourcen minimal ist, entspricht dies nahezu dem Reingewinn vor Steuern. So schlecht ist das nicht. Aber das muss jeder Betreiber selbst für sich entscheiden.

    Aber egal ob DHL, Hermes oder DPD – bei allen habe ich schon Paketshops genutzt -, das Konzept finde ich gut. Für mich als Empfänger ist es bequem, auf dem Heimweg einfach am Shop vorbeizufahren und meine Sendungen abzuholen. Der Fahrer wird die Sendungen schnell los. Der Zustellverkehr verringert sich. Und ich kann mir selbst aussuchen, wann ich als Empfänger die Sendung abhole. Und anders als bei Packstationen kann in Shops nichts schmelzen, einfrieren oder überfüllt sein. Win-Win für alle würde ich sagen.

    Ich persönlich finde das System von Hermes deutlich flexibler. Auch nach dem Absenden der Sendung kann ich diese durch einen kurzen Anruf bzw. online an einen beliebigen Paketshops umleiten lassen. Super. Bei DHL ist mir das bisher noch nie möglich gewesen.

    • Doch, online umleiten bei DHL funktioniert auch. Hat bei mir aber neulich dazu geführt, dass die Systeme bei DHL komplett durcheinander gerieten. Die Online-Abfrage blieb über Tage bei „wird an die neue Adresse geliefert“ stehen, während der Telefonhotlinecomputer mir mitteilte, die Sendung sei bereits gegen Unterschrift abgeholt worden. Letztendlich bin ich dann mal auf Verdacht in die Filiale marschiert – dort wartete das Paket dann auch schon. Benachrichtigungskarte übrigens in dem Fall Fehlanzeige, beim zweiten Paket in derselben Woche wie im Artikel beschrieben: Benachrichtigungsbrief ohne vorheriges Klingeln an der Tür (genau: in Hamburg).
      Ansonsten klappt das mit DHL und insbesondere mit der Packstation aber generell eher gut. Andere Paketdienste (ohne Möglichkeit zur Packstation) verstecken die Sendung hin und wieder bei einem der 52 Nachbarn im Haus, ohne mitzuteilen bei welchem – das ist mir bei der DHL bislang noch nicht passiert. Die Idee mit der verkürzten Aufbewahrungszeit in der Starkverkehrszeit sollte ich persönlich mal in Betracht ziehen – momentan sitze ich nur auf *einem* Paket für die lieben Nachbarn, das keiner abholt. Wenn das mal mehr werden… 😉

  • In dem Beitrag ist zwar nur von Berlin die Rede, ich kann aber massive Probleme aktuell auch für Ludwigsburg (Großraum Stuttgart) bestätigen.

    Ich bestelle relativ viel online, und ich habe zwar Nachbarn die den ganzen Tag zuhause sind auch einen Arbeitgeber bei dem Privatlieferungen OK sind, aber beides möchte ich nicht über Gebühr strapazieren und lasse daher soviel wie möglich an eine Paketstation liefern.

    Optimal ist für mich eine vor ALDI Markt, da ich da 1) eh auf dem Weg zur Arbeit und zurück daran vorbeifahre, und 2) sich das gut mit Einkäufen kombinieren Lässt.

    Soweit alles gut, solange die Pakete auch dorthin kämen. Allerdings trifft das nur auf ca. 50-60% zu. Der Rest wird willkürlich in der ganzen Stadt verteilt auf andere Packstationen und andere Filialen. Teilweise in der Nähe, teilweise aber auch blöd zu erreichen. Am „liebsten“ die ca. 5km entfernte Filiale in der Innenstadt wo man kaum einen Parkplatz bekommt – ist mit zusätzlichen Parkkosten und einem Zeitaufwand von mindestens 30 Minuten zusätzlich verbunden.

    Hier gibt es seitens DHL null Service oder Verbesserung. Weder wird die vorhandene Station ausgebaut (Platz auf dem Parkplatz gibts genug), noch halt man die Möglichkeit zu beeinflussen was passiert wenn die Station voll ist (Wunschfiliale angeben, zweiter Versuch am nächsten Tag. etc.).

    In Stuttgart direkt (Wo ich vorher gewohnt habe) war es genau das gleiche Spiel.

    Bin jetzt am überlegen künftig die Packstation nicht mehr zu nutzen sondern alles an die Filiale (Im Einzelhandel) in der Nachbarschaft liefern zu lassen.
    Allerdings denke ich tue ich da weder mir (ungünstige Öffnungszeiten) noch dem kleinen Kiosk (schon jetzt oft randvoll mit Paketen gestapelt und lange Wartezeiten) einen Gefallen.

    • Oh, das kenne ich hier auf dem Land (in Mainz) auch. Packstation der Wahl voll -> nächste Packstation. „Nächste“ rein von den Ziffern her, also statt 100 dann die 101. Leider ein anderer Stadtteil, zu Fuss nicht zu erreichen, mit ÖPNV eine Weltreise und mit dem Auto 15 Minuten einfache Fahrt.
      Dabei haben wir im Umkreis noch eine Packstation und einen Zeitschriftenladen mit DHL-Paket-Shop. Aber nein… da müsste DHL ja „denken“.
      Pakete nach Hause liefern lasse ich mir nicht mehr, da ich sowieso kaum zu den Zustellzeiten zu Hause bin, die Pakete dann bei Nachbarn verschwinden ohne Nachricht oder in eine Filiale geliefert werden, in der ich sie dann am ÜBERnächsten Werktag abholen kann. Zu Zeiten, zu denen ich arbeite.
      Das System der Packstationen ist generell und grundsätzlich eine super Idee. Leider geht sie mit wachsender Nutzung den Bach herunter, da einfach nicht weiter ausgebaut wird. Schade.

    • Wissen Sie noch, damals, als Mainz eine von wenigen Packstation-Städten war und man die Pakete immer erst in die Station eingelegt bekam, wenn bei der Erstzustellung keiner zuhause war? Das. War. Ein Traum.

    • Ja, das weiss ich noch. Ich war damals „Pilot“kunde und hatte auch ein „goldenes Posthorn“ am Briefkasten kleben. Keiner da bei der Zustellung, ab damit in die Packstation. Die ursprüngliche Idee.

    • Ach so, und DHL hat just heute erklärt, das Packstationen-System funktioniere ganz hervorragend! Es ist immer interessant zu sehen, welche Abgründe zwischen Kunden- und Eigenwahrnehmung von Unternehmen klaffen können.

  • In Berlin-Friedrichshain und -Kreuzberg ist DHL mit Abstand der unzuverlässigste Zusteller. Schwere Pakete werden zum Teil einen Kilometer entfernt in einem Spätkauf deponiert, obwohl der Empfänger ein geöffneter Laden im Erdgeschoss war. Der Zusteller klebte die Benachrichtigung dreist von außen an die Tür des geöffneten Ladens. Es dauerte eine Woche und brauchte massive Kommunikation mit DHL, damit diese Sendung tatsächlich im Laden zugestellt wurde. Öfter werden überhaupt keine Benachrichtigungen mehr gemacht, man muss im Internet herausfinden, wo die Sendung diesmal gelandet ist.
    Im Gegensatz dazu klappt es in den genannten Bezirken mit Hermes ziemlich gut. Sendungen liegen nicht tagelang in irgendwelchen Zustellzentren herum, die Fahrer bemühen sich, tatsächlich an den Empfänger zuzustellen.
    Über die Briefzustellung der Post, die teils tagelang nicht stattfindet, will ich gar nicht weiter schreiben. Mit der Leistung der vergangenen Jahre gefährdet die Post meiner Meinung nach die Zukunft des Unternehmens.

  • Hinweis (ich lese den Text gleich weiter und kann hoffentlich was zum Thema beitragen): Der Link zum „Standard“-Artikel funktioniert nicht.

    • Noch ein technischer Hinweis: Hinter dem Verweis zum Krautreporter-Artikel steckt ein Google-URL. Es sieht so aus, als hätten Sie einfach eine Adresse aus einer Suchergebnisliste kopiert. Google schickt seine Besucher aber nicht direkt zum Ziel, sondern erst zu sich, vermutlich zu Auswertungszwecken. Das wird mittels JavaScript kaschiert.

  • Ich finde auch, dass DHL in den vergangenen Jahren stark nachgelassen hat und zwar ziemlich genau seit dem Zeitpunkt zu dem die „Delivery“ GmbHs gegründet wurden – die Erfahrungen von Nicolas teile ich. Vorher hatten wir einen Stammzusteller (der uns immernoch grüßt, wenn wir ihn irgendwo treffen) – da liefs. Hey, DHL, den möchten wir bitte zurück bekommen!
    Besonders geärgert habe ich mich vor einiger Zeit, als DHL mir per Email mitteilte (sah aus wie Werbung und landete fast ungelesen im Müll), ich hätte mir ja ein vollständiges Kundenprofil angelegt (von dem ich nichts weiß) und das nehme man zum Anlass, mich ab sofort nur noch elektronisch über Zustellungen und Umleitungen zu informieren. Ich möge mir doch bitte die entsprechende App herunterladen.
    Da ich einerseits die elektronische Kommunikation von DHL nicht besonders zuverlässig finde (anders als zum Beispiel DPD, die das prima machen), keine Lust auf einer weitere App habe und so eine Zustellkarte bei einem Mehrpersonenhaushalt recht praktisch ist (wer die Karte zuerst sieht kümmert sich um die Sendung) habe ich widersprochen.
    Auf die Beschwerde, dass ich eine ungefragte Umstellung auf „nur noch“ elektronisch unangemessen finde, habe ich nur noch mehr Mails bekommen, die mir die elektronische Benachrichtung angepriesen haben.
    Mein Verdacht bei fehlenden Zustellbenachrichtigungen ist seither, dass die eben „nur noch“ elektronisch zugestellt werden – ohne dass den Empfängern das klar ist.

  • Ich kann als Berliner nur bestätigen: Briefe kommen in den letzten 2 Jahren nur noch rudelweise 1x/Woche – wenn denn überhaupt. Obwohl an Klingel- & Briefkastenbeschriftung nichts geändert, erreichen mich viele Briefe gleich gar nicht ‚Empfänger nicht auffindbar‘. Oder Post geht ganz verloren.

    Meine Paketbenachtigungskarten erhalte ich in der Regel, auch bei Expresslieferungen (bei denen ich zu Hause wartete!), immer erst 2-3 Tage später in diesem tollen Postsache-Umschlag. Nur in Ausnahmefällen direkt am gleichen Tag der fehlgeschlagenen Zustellung.

  • Hier, in einem 4000 Einwohnerort, hat DHL auch einen Subunternehmer im Einsatz. Nennt sich Deutsche Post. Die Pakete kommen zuverlässig mit der übrigen Briefpost. In meinem Fall bedeutet das, dass nur die Benachrichtigungskarte kommt, und ich das Paket meistens am gleichen Tag in der Postagentur abholen kann. Die bekommt langsam ein Platzproblem, und die nächsten Wochen werden wie jedes Jahr eine Katastrophe.
    Nur in der Vorweihnachtszeit muss DHL selbst ran, dann kommen die Pakete mit DHL Fahrern, meistens Stammkräfte. Dabei konnte ich beobachten, dass teilweise eine zweite Zustellung am Nachmittag versucht wurde. Offensichtlich ist das Aufkommen vor Weihnachten so hoch, dass man versucht, das Paket doch irgendwie loszuwerden.

  • Ich bekomme etwa 350 Pakete im Jahr, die meisten per DHL. Etwa 90 Prozent davon sind an meine Packstation adressiert. Von Montag bis Mittwoch landen fast alle dort, die Benachrichtigung und die Station selbst funktionieren, obwohl auch die neue Bedienoberfläche zu langsam ist und ein gescheites Vordach für Schietwetter fehlt.
    In der zweiten Wochenhälfte landen viele Pakete in der Filiale, wo ich sie allerdings gleichtägig abholen kann. Da mich die Öfnungszeiten nicht einschränken, ist das soweit okay. Dämlich ist der Aufkleber auf den Sendungen, aus dem nicht hervorgeht, warum umgeleitet wurde.
    Sendungen nach Hause werden nicht von einem Subunternehmer, sondern einem althergebrachten kündigungsgeschützten Mitarbeiter gebracht, der sehr nett ist und auch schon mal zwei Mal kommt, um das Paket loszuwerden. Benachrichtigungskarten per Post habe ich nie erlebt.
    Das Bonuspunkte-System funktioniert inzwischen gut.
    Ein echtes Ärgernis ist dagegen die DHL-App, die nicht mal das Wort Packstation richtig schreibt, die oft nicht aktuell ist, die oft keine Verbindung zum Server bekommt, die ständig falsche Icons anzeigt, die Sendungen aus dem Ausland viel zu spät kennt, die auf iPhone und iPad unterschiedliche Funktionen bietet, die mich statt die Nachbarn benachrichtigt, wenn ich was für Nachbarn annehme, und und und. Dass man sowas nicht mal vernünftig programmieren kann, ist mir unerklärlich.
    Insgesamt Note 3+ für DHL, aber wenn sie nicht bald weitere Packstationen aufstellen, dürfte es bergab gehen.

  • Ergänzend zu meinem obigen Beitrag auch mal was nicht so Positives über Hermes: Sämtliche Amazon-Sendungen, die mit Hermes kommen, lassen sich nicht online umleiten. Das ist insbesondere bei Sparabos ärgerlich, die man – anders als bei normalen Bestellugen – bei Amazon nicht an einen Hermes-Paketshop adressieren kann (warum weiß nur Amazon und verrät es nicht).

    Hier muss ich jedesmal bei Hermes anrufen und umleiten lassen. Telefonisch ist das problemlos möglich, kostet aber (01806er Nummer). Ärgerlich.

  • Gibt es eigentlich irgend einen Sektor, egal ob staatlich oder privat, bei dem es in Berlin nicht an allen Ecken hapert? Das meine ich ganz ohne Sarkasmus. Wenn man von Berlin nach Bayern umzieht, das beginnt schon beim Gang auf das Einwohnermeldeamt, ist das wie Auswandern. Überfüllte, miefige, verschlissene Amtsräume und mürrische Behandlung Vs. hochmoderne, helle, saubere „Servicezentren“, wo es auch keine Wartemarken gibt, sondern die Sachbearbeiter, die wieder frei sind, zum Wartebereich (mit Sofa und gratis Getränken) gehen und die wartenden Bürger abholen. Und, Potzblitz, da drängelt sich dann auch keiner vor, ganz ohne Wartemarken. Auch die Qualität der Paketzustellung (bei den selben Paketunternehmen!) und die Frequenz der Briefpostzustellung sind plötzlich so, wie man es in Berlin immer gerne gehabt hätte, aber selten bekam.

    Berlin ist einfach ein „failed state“ (ist ja immerhin ein eigener Stadtstaat).

    • Ich verstehe nicht, was das eine mit dem andren zu tun haben soll, außer dass es Ihnen Gelegenheit für einen unnötigen Rant gibt.

  • Ich habe grundsätzlich die Frage, ob jemand Erfahrungen mit der Reparatur von Packstationen hat, ich habe am 14.10.2017 in die Packstation 459 acht Pakete eingeliefert. Leider liegen sie dort immer noch, seit nun 14 Tagen. Der DHL ist das Problem bekannt, der Fahrer kann sie nicht mitnehmen. Was er aber kann, ist einliefern und Kunden können abholen. ich versteh es einfach nicht, zumal da für mich Retouren im Wert von über 300 Euro dranhängen. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen? Wer z.B. repariert dieses Packstationen? Liebe Grüße anita

    • Wenn sie als Verbraucher gelten und mit den Retouren ihr gesetzliches Widerrufsrecht ausgeübt haben, so haftet der Empfänger. Zur Fristwahrung reicht bei ihnen dann der Einlieferungsbeleg.

      Dennoch würde ich mich natürlich mit den empfangenden Unternehmen in Verbindung setzen und die Situation schildern.

      Die Antwort von DHL spricht meiner Meinung nach aber Bände über deren „Professionalität“.

  • Ich nutze die Packstation inzwischen nur noch für gelegentliche Retouren, was zugegebenermaßen problemlos funktioniert. Beim Empfang von Paketen gab es auch bei mir immer wieder Umleitungen in Filialen, mal war die Packstation voll, defekt, im Umbau usw. Gefühlt war das Risiko zu einer Filiale zu müssen am Ende größer als wenn ich einfach nach Hause bestelle. Insbesondere weil man dank Amazon Prime und Co. inzwischen recht genau wissen bzw. festlegen kann wann Pakete ankommen.

    Am meisten stört mich aber die Haltung von DHL, alle Probleme einfach auf die Kunden abzuwälzen. Bis heute kann man offensichtlich Pakete an Packstationen bestellen die gerade defekt sind oder abgebaut wurden. Ebenso kann man bei einer vollen Packstation weder eine zweite Zustellung noch eine Umleitung an eine Wunschadresse etc. angeben.

  • Seit hier Anfang des Jahres eine weitere Packstation in Laufweite aufgestellt worden ist, hat sich die Situation schon deutlich gebessert. Zuvor landeten Bestellungen gerne mal in der Filiale, in scheinbar zufällig Packstationen innerhalb der Stadt, in einer Filiale im Umland sowie an die Inhouse-Packstation eines großen deutschen Fast Food-Unternehmens.

  • Das Schöne an den Packstationen ist ja, daß ich Sendungen unabhängig von Ladenöffnungszeiten abholen kann. Da hilft mir weder der sehr freundliche Mini-Schreibwarenladen, der als DHL-Lädchen fungiert und schon ohne Starkverkehrszeit überquillt (so daß die Pakete im Gang gestapelt werden, „Haben Sie’s schon gefunden?“ Kein Witz!), noch die Düsseldorfer „Hauptpost“ am Bahnhof, die es schafft, Samstags vormittags EINEN (!) Mitarbeiter Pakete ausgeben zu lassen, während sich ZWEI Mitarbeiter an der Rezeption langweilen und VIER Schalter für Briefmarken etc. geöffnet sind, mit oftmals NULL Kunden. Kann man prima beobachten, während man mind. eine halbe Stunde für sein Paket ansteht. Aber manchmal hat man auch Glück, daß die Sendung in einer unberechenbaren Filiale oder einer Lotterie-Packstation landet; DHL bemüht sich offensichtlich, die geistige Flexibilität seiner Empfänger zu fördern…

    • In Stuttgart gab es neulich in der örtlichen Presse einen Bericht über einen DHL-Shop, an dem Kunden samstags eine Stunde anstehen müssen, weil dort einfach viel zu viele Pakete auflaufen. Der Pressesprecher von DHL meinte auf Presseanfrage, er finde eine Stunde durchaus noch als normal.

      Nun, und ich finde es durchaus normal, andere Dienste als DHL zu nutzen

  • Für den bevorstehenden Starkverkehr gibt es in Berlin jetzt noch mehr Paketshops. In vielen Rewe-Märkten können frankierte Pakete abgegeben werden, der Empfang von Paketen ist ebenfalls möglich. In meinem Rewe-Markt weist ein Schild über der Lagertür auf diesen seit einigen Tagen bestehenden Service hin. Die DHL-Suche kennt diesen Markt auch schon:

    REWE Markt GmbH (Zweigniederlassung Ost)
    Am Tierpark 68
    10319 Berlin

    Mo – Fr 07:00 – 24:00
    Sa 07:00 – 23:30

    Annahme von frankierten Paketen, Päckchen und Retouren

    Keine Annahme von Briefen!

    Fehlen im Sortiment nur noch DHL-Paketmarken.

  • Im Vergleich zum Terz mit Hermes (bringt Pakete bei erfolgloser Zustellung nicht in einen Shop, sondern wieder zum Absender – und bringt auf Benachrichtigungskarten Sprüche wie „Wo soll ich die scheiß Pakete loswerden?!“) habe ich mit DHL gute Erfahrungen gemacht. Hier kann ich mich immerhin drauf verlassen, dass ich meine Pakete dann irgendwo aufsammeln kann im Shop oder in der Filiale im Supermarkt.
    Die Benachrichtigungen per Post bekommen wir nur dann, wenn der Bote nicht ins Haus gekommen ist, weil niemand da ist – unsere Briefkästen sind innen im Hausflur, Schlüssel hat nur der Postbote, nicht der Paketmann.
    Direkt in einen Shop adressiere ich daher nur bei Hermes, damit ich den sich beschwerenden Boten nicht mehr vor der Tür habe…
    Packstation habe ich noch nie ausprobiert, weil ich denen nicht traue…

  • Jo, neuerdings sind laut InternetRecherche PackststionFächer „einfach leer“ bei Abholung des Paket/Postfahrers. Ich habe etwas online gekauft, den Beleg mit SendungsNr zugesandt bekommen. Den Status überprüft und huch im Status steht „es wurde ein leeres Fach in Packstation vorgefunden. Keine Sendung vorhanden.“ Also auch ein ganz neuer Raum für kleine Diebes-Machenschaften. Wieso das Fach nun leer sein kann…1. der Versender hat nichts hineingelegt u sich den erhaltenen Betrag vom Käufer in die Tasche gesteckt und die Ware/Artikel behalten, oder 2. der Fahrer wars. Der AbSender ist nun laut DHL/Post in der Beweispflicht. Stand aber nicht die ganze Zeit daneben und hat auf den Entleerer gewartet und das dann aufeinmal leere Fach gefilmt. Ich denke auch hier kann es zu vielerlei bösartigen Möglichkeiten und starken Problemen führen. Betrug und oder Diebstahl, am Ende steht immer einer dumm da- der Empfänger. Ansonsten lüppt hier im Norden alles prima, die Post/Fahrer sind überaus fix, auch in den kleinen Shops läuft es gut und zuverlässig! Unsere Fahrer halten sich an die BenachrichtigungsKärtchen und mit der App kann ich den Status stets gut verfolgen! Vielleicht lief der Scanner nur nicht rund- ich möchte einfach vertrauen und niemanden als Betrüger oder Dieb verurteilen! Ich glaube weiterhin an das Gute im Menschen! Auch zu Weihnachten;-)

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