DHL stellt Spar-Packstationen bei Lidl in Berlin und Hamburg auf

DHL stellt Spar-Packstationen bei Lidl in Berlin und Hamburg auf

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Weil Sie und ich zuviel im Internet bestellen, investiert DHL nun doch noch in einen Schwung neuer Paket-Abholstationen. An denen ist allerdings jeglicher Komfort gestrichen.

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Weil Sie und ich zuviel im Internet bestellen, sahen sich die Logistikprofis von Deutschlands größtem Paketdienst DHL vor einem Monat dazu gezwungen, zum Äußersten zu greifen – und anzukündigen, ihr Netzwerk an Packstationen zu erweitern.

Diese Ankündigungen sind in den vergangenen Jahren zu einer schönen Tradition geworden, die sich ebenso regelmäßig wie folgenlos ereignete. Spürbar verbessert hat sich das Packstation-Roulette für viele Kunden deshalb aber kaum, zumindest nicht in Großstädten (siehe Supermarktblog).

Angesichts steigender Paketmengen* und der Initiative von Amazon, seine Locker überall dort zu platzieren, wo sie sich niet- und nagelfest machen lassen (siehe Supermarktblog), bleibt DHL nun aber wohl nichts mehr anderes übrig, als das, was in den Pressemitteilungen steht, tatsächlich auch umzusetzen.

Bis Ende 2018 sollen „bundesweit (…) mehrere hundert“ neue Packstationen dazu kommen, und zwar mit „mit einem neuen, kompakteren Automatentyp“, der laut DHL auch „an Standorten eingesetzt werden [kann], die für die größeren, bisher üblichen Packstationen ungeeignet sind“. Erste Modelle des neuen Typs seien bereits in Hamburg, München, Frankfurt, Bochum und Köln in Betrieb; man suche „gezielt nach Standorten an zentralen Punkten des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel an Supermärkten oder Bahnhöfen“.

Notfalls tun’s aber auch Discounter.

In bester Handelsgesellschaft

Zumindest hat DHL Deutschlands (bisherigen) Sturm- und Drang-Discounter Lidl davon überzeugt, nochmal eine Ausnahme von seiner in diesem Jahr frisch erworbenen Innovationsallergie zu machen – und die besagten Schlackstationen (wie wir die schlanken Packstationen fortan nennen wollen) an seinen Filialen aufzustellen.

Hier, bitteschön, noch ein großes neues Exemplar aus Berlin:

(Die Stationen sind unterschiedlich groß – je nachdem, wieviel Platz an der jeweiligen Filiale ist.)

Auf Supermarktblog-Anfrage bestätigt die Handelskette:

„Lidl Deutschland testet aktuell an insgesamt sechs Filial-Standorten in Berlin und Hamburg den Einsatz von DHL-Packstationen, die bis Mitte Dezember aufgebaut sein werden.“

Das heißt: Pakete können jetzt, direkt vor Weihnachten, noch keine hineinbestellt werden. Erst wenn es richtig, richtig knapp für den Weihnachtsmann wird.

Da es sich dem Unternehmen zufolge um einen Test handelt, lässt sich noch nicht sagen, ob Lidl dauerhaft zum Packstation-Partner für DHL wird; der Discounter befände sich in diesem Fall aber in allerbester Handelsgesellschaft. Wettbewerber Aldi hat schon seit vielen Jahren ein Plätzchen für die Boxen auf seinen Filialparkplätzen, auch bei Edeka und Rewe können Online-Besteller ihre Pakete aus den gelben Automaten fischen. (Dazu kommt die verstärkte Einrichtung von Paketshops in Supermärkten.)

Viele Standorte auf einen Schlag

Und der Anlauf mit Lidl ist nicht einmal der erste seiner Art, wie der Discounter erklärt:

„Wir können bestätigen, dass wir bereits vor mehreren Jahren den Einsatz von DHL-Packstationen getestet haben. Aufgrund verschiedener Erwägungen hat sich das Unternehmen damals entschlossen, den Test nicht fortzuführen.“

DHL-Paket-CEO Achim Dünnwald kann in Bonn schon mal Daumen drücken, dass es diesmal anders läuft. Denn mit Lidl würde der Paketdienst eine wichtige Allianz dazu gewinnen, über die sich viele neue Standorte auf einen Schlag erschließen ließen.

Das ist auch deshalb nicht ganz unwichtig, weil DHL längst nicht mehr das einzige Unternehmen ist, das sich auf den Parkplätzen der großen Supermarktketten breit, Pardon: schlank zu machen versucht.

Die Abholkonkurrenz wächst

Seit Monaten legt Amazon ein beachtliches Tempo bei der Erschließung neuer Standorte für seine Locker vor. Edeka und dm wurden als Testpartner gewonnen (siehe Supermarktblog); und mit Aldi Süd scheint sich man sich inzwischen fest angefreundet zu haben. Jedenfalls stehen Amazon Locker nicht mehr nur an Aldi-Filialen in den Testgebieten Augsburg (siehe Supermarktblog) und München.


Foto: Christian K.

Auch in Köln und im Rhein-Main-Gebiet (Bad Vilbel) macht Aldi sich inzwischen Locker. (Dazu akquiriert Amazon stetig neue Partner; mehr dazu demnächst wieder im Blog-Update).

Zunehmend entdecken auch andere Logistiker die Paketabhol-Thematik für sich und testen, ob sich darauf funktionierende Geschäftsmodelle aufbauen lassen.

  • In München ist seit einigen Wochen das Start-up Qool Collect am Start, das nicht nur als gekühlte Click-&-Collect-Station für lokale Händler funktionieren will, sondern als Sammelort für sämtliche Pakete seiner Kunden (siehe Supermarktblog).
  • Und das zu LGI Logistis gehörende Start-up Pakadoo hilft künftig nicht mehr nur Unternehmen dabei, die Bestellungen von Mitarbeitern an einen zentralen „Pakadoo Point“ auf der Arbeit zu losten, um ein Paketchaos in der Firma zu vermeiden. 2018 bringt Pakadoo seinen Dienst  als aufgepeppte Click-&-Collect-Variante auch in Einkaufscenter und an Verkehrsknotenpunkte. (Mehr dazu hab ich nebenan im K5 Blog aufgeschrieben.)

Kein Licht, kein Dach

Weil DHL den konsequenten Ausbau seines Packstation-Netzwerks so lange hinaus gezögert hat, muss es jetzt schnell gehen – und das kostet.

Womöglich ist der „neue, kompaktere Automatentyp“, der nun aufgestellt wird, also nicht bloß der Möglichkeit geschuldet, zusätzliche Standorte zu erschließen. Zumindest lässt es sich als schönen Nebeneffekt bezeichnen, dass DHL die Schlackstationen deutlich günstiger kommen dürften als alle bisherigen Modelle.

Im Gegensatz zu früheren Generationen hat die jüngste nämlich kein Regendach mehr, nicht mal mehr ein angedeutetes. Mit separater Beleuchtung für Spätabholer ist auch Sense. Und das Display, auf dem Kunden ihren Abholwunsch kundtun müssen, ist nicht mehr sehr viel größer als der Screen moderner Smartphones.

Ältere Modelle sehen dagegen nicht nur, nun ja: älter aus. Sondern auch geradezu verschwenderisch luxuriös. Hier ein Exemplar aus einer fernen Zeit an einem Berliner Aldi-Nord-Markt:

Das mit den Schlackstationen kann man natürlich so machen, wenn man es okay findet, die eigenen Kunden ihre Pakete nachts im Dunkeln auf Discounter-Parkplätzen abholen zu lassen. (Obwohl selbst die sonst nicht gerade üppig ausgestatteten Amazon Locker ihren Bedienern in der Draußenvariante minimales Licht spendieren.) Schließlich zählt in erster Linie, dass mehr Fächer für mehr Sendungen zur Verfügung stehen.

Dann aber wie DHL zu behaupten, man erhöhe „auch die Nutzerfreundlichkeit der Packstationen“, ist ziemlich frech.

Vor allem, weil für viele Kunden zunächst einmal das Gegenteil zutrifft: Ein weiteres wesentliches Merkmal der neuen Schlackstationen ist nämlich der fehlende Kartenschlitz, der (wenn mich nicht alles täuscht) seit der ersten Generation an allen Modellen vorhanden war. Das Karteneinstecken entfällt am neuen Automatentyp. Wer sein Paket befreien will, muss dafür künftig seine Karte vor den Barcode-Scanner halten. (So weit, so gut.)

Neue Stationen mögen keine alten Karten

Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass DHL eine „neue Kundenkarte“ angekündigt hat, die „neben dem bisherigen Magnetstreifen auch über einen zusätzlichen Barcode [verfügt], der die Nutzung der Packstation nochmals vereinfacht“. Also: vorausgesetzt, man hat eine der neuen Karten.

Die werden Packstation-Nutzern allerdings nicht automatisch zugeschickt (das würde ja kosten), sondern „zunächst an neu registrierte Kunden ausgehändigt“ bzw. auf Nachfrage ersetzt, wenn Karten als verloren oder defekt gemeldet werden.

Anders formuliert: Für alle bisherigen Packstation-Nutzer ist die bislang im Portemonnaie mitgeschleppte Karte an den Schlackstationen praktisch nutzlos – sie lässt sich dort wegen des fehlenden Barcodes schlicht und einfach nicht mehr verwenden. Stattdessen muss die Postnummer zusammen mit der mTAN über das Mini-Display eingegeben werden.

Das ist nicht weiter tragisch – aber halt auch keine „Vereinfachung“, wie DHL dreist behauptet. Und wirkt vor allem so, als seien die Neuerungen ziemlich kurzfristig herbeigezaubert worden. Sonst hätte DHL – im Wissen, dass ein neuer Stationstyp zum Einsatz kommen soll – ja schon vor Monaten damit beginnen können, Barcodes auf Kundenkarten zu drucken, um jetzt möglichst viele Nutzer davon profitieren zu lassen.

Der Kunde kriegt’s schon irgendwie mit

Immerhin passt diese Art von „Strategie“ ganz gut ins Bild eines Unternehmens, das sich mit technischen Innovationen, deren Alltagstauglichkeit zumindest bezweifelt werden darf, gerne in den Medien aufplustert – und einfache Neuerungen, die vielen DHL-Kunden (und Zustellern und Händlern) den Paketalltag sofort vereinfach würden, nicht auf die Reihe kriegt.

Und das seinen Kunden nicht mal kommunizieren kann: Wir wollen mehr Packstationen aufstellen, müssen aber auch aufs Geld achten, deshalb wird das an neuen Stationen mit alten Karten vielleicht ein bisschen unpraktisch.

Sondern lieber flunkert, dass alles noch besser wird.

Apropos kommunizieren: Seine Kunden scheint DHL über die Neuigkeiten bislang noch nicht informiert zu haben. Falls Ihnen Gegenteiliges ins E-Mail-Postfach geflattert ist: schreiben Sie’s doch für uns alle in die Kommentare. Vielen Dank! Und weiterhin frohes Paketjagen im Advent.

Mit Dank an Supermarktblog-Leser Dominik!

Fotos: Supermarktblog"


*Der Bundesverband Paket und Expresslogistik mit der rätselhaften Abkürzung BIEK hat ausgerechnet, dass die Paketdienste in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals mehr als 3 Milliarden Pakete transportiert haben. 2021 sollen es jährlich schon mehr als 4 Milliarden sein. [zurück]

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28 Kommentare
  • Hmm, die manuelle Eingabe der Postnummer war doch in der Anfangszeit aus meiner Sicht eher ein Feature: Man konnte sich das Mitschleppen der goldenen Karte nämlich sparen. Dann gab es aber das Sicherheitsproblem – Betrüger konnten nämlich leicht über die PS Pakete abholen. Daher wurde irgendwann die Karte zur Pflicht und nur noch Zusteller konnten sich ohne Karte anmelden.
    Seit einigen Wochen gibt es ja neue Software an den Packstationen, vermutlich als Vorbereitung für die neuen Geräte. Bislang musste man die mTAN über die Hardware-Tasten am Kartenleser eintragen. Nun erfolgt die Eingabe über den Touchscreen. An den „alten“ Packstationen mit der neuen Software ist der Button „Manuelle Eingabe“ nun wieder etwas prominenter, aber weiterhin nur für Zusteller nutzbar.
    Die spannende Frage wäre also, wie DHL jetzt mit der Sicherheit umgeht. Weder die manuelle Eingabe noch das Scannen eines Barcodes löst ja die Probleme von damals. Ein Barcode lässt sich schnell ausdrucken und vor den Scanner halten. (Prinzipiell besteht das Problem natürlich auch bei den Karten, da der Magnetstreifen mit ein wenig Aufwand auf gefälscht werden kann.)

    • DHL argumentiert so: „Durch die weiterhin bestehende Zwei-Faktor-Authentifizierung mittels Kundenkarte und sendungsbezogener mTAN, die zuvor an die hinterlegte Mobilfunknummer versendet wurde, bleibt der hohe Sicherheitsstandard bei der Nutzung der Paketautomaten gewährleistet. Nur wenn beide Sicherheitsmerkmale verifiziert wurden, kann eine Sendung aus der Packstation entnommen werden.“ (Quelle)

    • evtl probiert das mit dem ausdrucken mal jemand aus? dann könnten wir uns hier die neuen karten sparen und statt dessen den code ausdrucken und mittels guten alten tesafilms auf den rückseiten der alten karten anbringen?!
      z.b. hier: https://barcode.tec-it.com/de

    • Gute Idee, werde ich testen.
      Habe gerade keine Karte zur Hand. Besteht der Barcode nur aus der Postnummer oder hängen da noch andere Ziffern mit dran. Wenn das klappt, wird hoffentlich auch ein Scanne des Codes vom Smartphone funktionieren und ich kann mir das mitschleppen der Karte künftig ersparen.

    • keine ahnung mit der nummer.
      werde es mit dem handyfoto mal versuchen. hab gerade was in der packstation liegen…

  • Eine interessante Randnotiz ist noch, dass die Möglichkeit, das Paket mit der Postnummer ohne physische Karte abzuholen, anfangs ja vorhanden war, aber zur Betrugsprävention irgendwann abgeschafft wurde. Offenbar hat sich die Kalkulation nun wieder zu Lasten der Sicherheit geändert. Aber gut, so kann man z.B. wieder als Familie eine Post-Nummer nutzen und auf „Zuruf“ die Pakete abholen.
    Apropos: Meine Frau hat sich vor einigen Wochen für die Packstation registriert und eine Postnummer und den Brief mit Adress-TAN, aber gar keine Kundenkarte erhalten. Das kann allerdings auch ein Versehen sein.

    • Noch ein nachgetragener Fun-Fact, Entschuldigung für die hohe Kommentar-Frequenz: Bad Vilbel, wo ich „Floyd“ bei Aldi entdeckte, war um das Jahr 2000 herum eine der ersten, ich meine drei, Städte und erste Kleinstadt, in der die damalige Deutsche Post „Euro-Express“ die allerersten Packstationen testete. Dort wurden damals im Rahmen des Pilotprojektes drei verschiedene Modelle an drei Standorten (Bahnhof, Innenstadt, Supermarkt) aufgestellt, von denen heute noch zwei in Form der Standard-„Schließfächer“ existieren.

  • Bei uns wurde jetzt auf so eine Alt-Packstation die neue Software aufgespielt. Prinzipiell okay, außer die Barcode Sache, aber was rege ich mich überhaupt darüber noch auf?
    Nervig ist auch, dass wenn man Pakete abholen und einlegen will man nach der einen oder anderen Aktion automatisch ausgeloggt wird. Dann muss man sich umständlich mit Karte wieder einloggen und kann dann die zweite Aktion durchführen. Warum man nicht nach Aktion A fragen kann, ob man noch Aktion B machen möchte und wenn keine Reaktion kommt man nach 10 Sekunden automatisch ausgeloggt wird statt sofort erschließt sich mir nicht.
    Aber DHL ist ja sowieso sowas von beratungsresistent, ich habe da keinerlei Hoffnung, dass sich bis zum nächsten Softwareupdate in 5 Jahren etwas ändern wird.

    • ich habe bei der alten Software aber häufig bemerkt, dass Kunden vergessen ahben sich auszuloggen. Ich kann ja immerhin mehrere Pakete einlegen bevor ich automatis hausgeloggt werde.

  • Ich habe ja schon nicht verstanden warum man damals die mTAN eingeführt hat und immer noch zusätzlich die Karte braucht, eines reicht ja wohl. Gab es da mal eine Statistik über realen Missbrauch die diese Maßnahmen rechtfertigen?

    Andererseits macht die Post ja auch ein riesen Bohei wenn man als Ehepartner mit gleicher Anschrift ein Paket in der Filiale abholen will und keine Vollmacht ausgefüllt hat. „Da könnte ja jeder kommen, Scheidungspapiere sag ich nur!“, ja ne is klar… Dabei sind vermutlich 90% der Pakete an Privatkunden <20 € Plunder mit dem sowieso niemand sonst was anfangen kann oder will.

    • Naja, das ist ja tatsächlich die Logik hinter einer Zwei-Faktor-Authentifizierung: Wenn man eines abgeluchst bekommt, fehlt noch das zweite. Zahlen finde ich auf die Schnelle nicht, aber Packstation-Betrug ist/war nach der Frequenz der Presseartikel vor einigen Jahren (z.B. http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/deutsche-post-wie-kriminelle-die-packstation-missbrauchen/12734012-all.html) offenbar nicht nur ein Einzelfall-Phänomen. Noch eine Anekdote, sorry: Vor einiger Zeit wollte ich in einem o2-Laden („anonym“) einen Nano-SIM-Rohling mitnehmen, um später von der Hotline meine Nummer darauf übertragen zu lassen, wie ich das einige Jahre zuvor schon mal beim Wechsel zur Micro-SIM tat, und es hieß: Das ginge nicht mehr so einfach – explizit wegen zunehmendem Packstation-Betrugs mit „geklauten“ Handynummern für m-TANs.

  • „DHL-Paket-CEO Achim Dünnwald kann in Bonn schon mal Damen drücken, dass es diesmal anders läuft.“

    Oh, oh, das wird bestimmt einen Aufschrei #metoo der Damen geben, die ungefragt gedrückt werden. Von einem Mann! Einem weißen Mann voller Privilegien und so…

  • So eine Mini Packstation steht bereits seit einigen Wochen in München in einem rewe Markt (Landshuter Allee). Mit zwei Fächern brreite ist sie wirklich sehr klein, dürfte aber auch reichen da sie durch die Lage im Eingangsbereich natürlich auch nur während der Öffnungszeiten von rewe zugänglich ist.

  • Einer der neuen Standorte ist Brauhausstr. in Hamburg-Wandsbek. Da schlüpft die Packstation 148 mit unter das kleine Supermarkt-Vordach. In Betrieb ist sie offenbar bereits, sie hat ihren Weg auf die DHL-Website gefunden und Lidl bewirbt die Packstation sogar in einem Kundenstopper in eigenem Design.

    • Ach,
      und gleich um die Ecke in der Dehnhaide 111 in Barmbek ist auch noch eine auf dem LIDL-Parkplatz untergekommen.

    • PPS:
      Eigentlich ist das auch nichts Neues für die DHL in der Gegend. In Barmbek/Wandsbek/Eilbek stehen diverse Packstationen bei Supermärkten auf dem Parkplatz:

      – Lidl in der Dehnhaide
      – Rewe in der Dehnhaide
      – Lidl in der Brauhausstr.
      – Edeka in der Wandsbeker Chaussee
      – Aldi im Holsteinischen Kamp
      – Aldi in der Bramfelder Straße
      – Rewe in der Fuhlsbüttler Straße
      – Aldi in der Stephanstraße
      – Rewe „Auf dem Königslande“
      etc.

  • wikipedia weiß bezüglich der rätselhaften abkürzung das folgende zu berichten: „Der Name des Verbandes wurde 1991 in Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste e.V. (BIEK) geändert.“ Offenbar der zeite name nach „Bundesverband Internationaler Kurierdienst“ von 1982.

  • Man hat schon bei den Packstationen alten Typs Probleme mit dem Paketeinlegen oder -abholen, weil es nirgendwo Ablageflächen gibt und man mit Karte, Handy und Paket jonglieren muss, das dürfte bei den neuen noch umständlicher werden. Und die Abschaffung des ec-Kartenlesers zum Vor-Ort-Kauf von Paketmarken ist auch nicht unbedingt ein Fortschritt in Sachen Kundenfreundlichkeit.

  • Die neuen Stationen sind ein Ärgernis schon beim Betrachten der Fotos. Als ob ein kleines Vordach, der seitliche Mini-Windschutz, die Micro-Ablagefläche und die Funzelbeleuchtung kostenmäßig irgendwie relevant wären bei einer angenommen Nutzungsdauer von zehn Jahren. Sehen richtig billig aus.

    Logout: Stimmt, das nervt. Früher war die Auto-Logout-Spanne viel zu lang, jetzt erfolgt fast immer sofort der automatische Logout. Insgesamt ist die neue Software aber ein Schritt in die richtige Richtung, weil leichter zu bedienen auch für Ungeübte, und vor allem – etwas – schneller.

    Warum haben Packstationen eigentlich kein vernünftiges, großes Schild, sondern nur diesen Mini-Aufkleber?

    Bin auch gespannt, ob ein ausgedruckter Strichcode reicht. Das wäre einerseits sehr praktisch, andererseits unsicher.

    Wer mal beim Warten auf ein wichtiges Paket 20 Minuten beobachtet hat, wie so eine PS geleert wird, fragt sich, wie rückständig DHL technisch eigentlich ist: Jedes Paket muss zwei Mal bei Entnahme gescannt werden, einmal an der Station, einmal mit dem Handscanner. Die Systeme sind nicht vernetzt. Unglaublich.

    Hach, da gäbe es so viel zu verbessern…

  • Zu deinem rant gehört aber auch, dass DHL mit dem Packstationnetz international ein Pionier war, dass es DHL im Regelfall schafft ein Stabdardpaket innerhalb Deutschlands von Werktag zu Werktag zuzustellen, während man dafür fast überall sonst Expressaufschläge zahlen muss (selbst in flächenmäßig kleineren Nachbarländern), dass DHL sein Personal noch vergleichsweise fair behandelt und auch kaum externe Subunternehmer einsetzt, wenn man nicht gerade das Pech hat in der Bundeshauptstadt zu leben, wo aus irgendeinem Grund DHL tatsächlich auffällige Serviceprobleme hat und auch viel mit Subunternehmen arbeitet.

    Auch Dinge wie der Paketkasten können im internationalen Vergleich als innovativ gelten. Und wie DHL die krassen Paketzuwächse wegschluckt ist an sich schon eine Leistung. Verwandte in Kanada machen da ganz andere Erfahrungen mit ihrem Platzhirsch.

    Und das fehlende Vordach und separate Beleuchtung? Seriously?

    Ich finde die Ankündigung das Packstationennetz auszubauen ist durch und durch positiv und dieser Blogpost liest sich wie eine Polemik.

    • Meine Kritik ist gar nicht, dass es von DHL nicht innovativ gewesen wäre, frühzeitig ein System an eigenen Abholstationen aufzubauen (das war es durchaus), sondern richtet sich dagegen, dass es das Unternehmen – entgegen anders lautender Behauptungen – über lange Zeit die künftige Bedeutung dieses Netzes unterschätzt, mindestens aber dessen Ausbau massiv vernachlässigt hat. (Und es sich jetzt anders zu überlegen scheint, ja.)< DHL heute noch für ein System zu loben, das inzwischen in wirklich vielen europäischen Ländern adaptiert wurde, erschließt sich mir allerdings nicht. Im Übrigen glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, ein Unternehmen für die Entwicklung eines konkreten Projekts nur dann kritisieren zu dürfen, wenn man gleichzeitig dessen Gesamtleistung dagegenstellt. Ihnen/Dir ist es doch auch freigestellt, diesen Beitrag zu kritisieren ohne dass ich dafür Relativierungen einfordere – auf diese Weise kommen wir ins Gespräch. Abgesehen davon weiß ich die Leistungen, die von DHL erbracht werden, durchaus zu schätzen, habe allerdings den Eindruck, dass vieles davon auch auf engagierte Mitarbeiter zurückzuführen ist, die ihren Job gut machen wollen. Und weniger auf ein Unternehmen, dass noch wie vor zwanzig Jahren kommuniziert, indem es Einschränkungen für Kunden (auch kleine) als Verbesserung zu verkaufen versucht.

  • Gerade wenn man denkt, keine Strategie des Einzelhandels im Umgang Amazon würde einen mehr überraschen: In Wiesbaden ist Locker „Marius“ bei Karstadt in der Fußgängerzone untergeschlüpft.

  • Viel mehr ärgert mich, dass man an meinen beiden nächstgelegenen Packstationen nun die Kartenleser ausgebaut hat, die bisher vorhanden waren. Damit bin ich nun auch an alten Packstationen gezwungen, manuell die Posnummer einzugeben.
    Ärgerlich!

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