Adieu, alter Aufbackapparat! Aldi Süd schöpft sich „Meine Backwelt“

Adieu, alter Aufbackapparat! Aldi Süd schöpft sich „Meine Backwelt“

Aldi hat mit "Meine Backwelt" nachgezogen.
Inhalt:

Langsam, gaaanz langsam verabscheidet sich Aldi Süd von seinen alten „Backöfen“ und hat ein ziemlich schickes Brötchenknast-Ensemble als Ersatz parat: „Meine Backwelt“.

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Wir haben uns hier versammelt, um einem ganz großen zu gedenken, einem ganz großen Irrtum: Aldis „Backofen“, der den Discount-Kunden im Süden der Republik fast ein Jahrzehnt, nun ja: Dienste geleistet hat.

Bereits kurze Zeit nach ihrer Einführung brachten die riesigen Backtresore den Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks auf die Palme (siehe Supermarktblog von 2011), weil der nicht hinnehmen wollte, dass Aldi behauptete, in den Automaten würde tatsächlich „gebacken“ (anstatt bloß aufgetaut und angebräunt, wie die Kritiker meinten). Der vor Gericht ausgetragene Streit endete nach Jahren damit, dass man sich darauf einigte, sich nicht einigen zu können. Aldi darf weiter damit werben, in den „Backöfen“ zu backen.

Dennoch deutete sich bereits vor einem Jahr an, dass die Zeit der monströsen Apparate bald vorbei sein würde. Damals erklärte Aldi, in rund 70 Filialen Alternativen zu testen, nämlich „die Auslage von Brotwaren in Theken“, wie die „Allgemeine Bäcker Zeitung“ es formulierte. (Wir sind hier ja unter uns und sagen der Einfachheit halber: Brötchenknast.)

Auf Supermarktblog-Anfrage bestätigt eine Aldi-Süd-Sprecherin:

„Es ist richtig, dass die Unternehmensgruppe ALDI SÜD aktuell verschiedene Backsysteme testet, darunter auch das Manuelle Backen in ausgewählten Filialen. Im Rahmen der Tests prüfen wir auch mögliche Sortimentserweiterungen im Bereich Backwaren. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zur Zeit darüber hinaus keine weiteren Angaben machen möchten.“

Das heißt: Offiziell mag Aldi Süd seinen „Backöfen“ immer noch keinen Korb geben.

Dennoch ist es höchste Zeit, den Apparaten ein leises Adieu hinterher zu rufen und sich noch einmal die schönsten schrecklichsten Bilder der vergangenen Jahre anzusehen (bzw. natürlich: den Ersatz, zu dem Aldi Süd bislang „keine weiteren Angaben“ machen möchte – obwohl die Lösung durchaus zu Angebereien berechtigen würde; gleich mehr dazu ).

Der Backtresor

„Bitte pro Stück entsprechende Taste 1x drücken“, „Das Betätigen einer Taste verpflichtet zum Kauf“, und nach „Entnahme der Backwaren“ nicht vergessen, die „Hygienehandschuhe“ in den alleruntersten Schlitz des Aufbackschranks zu entsorgen. Wer dachte, der Einkauf von Brot und Brötchen sei eine relativ unkomplizierte Angelegenheit, wurde vom „Backofen“ bei Aldi Süd stets eines Besseren belehrt: Erst lesen, dann drücken, dann warten. Klonk.

Klonk – Geräusch, das nach Betätigung der Taste an einem Aldi-Aufbackautomaten durch das Herausfallen des angeforderten Aufbackartikels in die Auffangschale entsteht.

Auf dem Papier mag der „ALDI-Backofen“ nach einer hervorragenden Erfindung ausgesehen haben: ein Apparat, der auf Knopfdruck automatisch „frische“ Brötchen lieferte, relativ wenig Ausschussware produzierte und keinen großen Personalaufwand benötigte – eine clevere Lösung.

Jedenfalls so lange man nicht direkt vor der massiven Ockerwand stand, einen der hässlichen blauen Knöpfe drücken musste und sich vorzustellen begann, welche Wichtel im Innern der Apparatur gerade geweckt wurden, um ein läppisches Weizenbaguette in den Ausgabeschacht zu schieben.

Richtig warm geworden sind viele Kunden mit den Backtresoren (ähnlich wie die ausgespuckten Brötchen) jedenfalls nie.

Der erweiterte Backtresor

Daran half auch die spätere Sortimentsausweitung auf mehr als sieben Artikel nichts. Das größte Manko der Aldi-Anschaffung war und blieb, dass sie ihre durchaus verzehrbaren Produkte bestmöglich vor der Kundschaft versteckte – was gerade beim hochsensorischen Backwarenkauf problematisch ist.

(Wie jeder weiß, der in der Schlange beim Bäcker schon mal hinter einem Laugenbrezel-Salzkörnerabzähler stand oder selbst gerne ausführlichst die Schrippen in der Auslage auf den richtigen Bräunungsgrad untersucht.)

Konkurrent Lidl war da schlauer und zimmerte sich trotz vermutlich zweifelhafter Rentabilität frühzeitig riesige Brötchenknasts in die Filialen – um Kunden anzulocken, und weil es sich insgesamt gleich viel angenehmer einkauft, wenn es im ganzen Laden nach frischen Brötchen duftet.

Das Backtresor-Snack-Ensemble

In einem letzten Rettungsversuch verpasste Aldi Süd seinen „Backöfen“ für neu gestaltete Filialen eine edlere Front und integrierte sie in ein holzvertäfeltes Ensemble aus abgepackten Backwaren (Brot, Brötchen, Kuchen) auf der einen und gekühlten Snacks (Säften, Salaten, Sandwiches) auf der anderen Seite.

Im direkten Vergleich mit den Bemühungen der Discount-Schwester im Norden half aber auch das wenig – das Supermarktblog-Rennen um die schlauere Aufbacktaktik entschied Aldi Nord im vergangenen Jahr klar für sich.

Der Luxus-Brötchenknast

In wenigen Jahren dürfte der Backtresor nur noch eine kuriose Randnotiz in der Discount-Geschichte sein. Zumindest wenn man sich ansieht, wie sich Kunden auf das Aufbackangebot stürzen, das Aldi Süd in seinem schicken neuen Brötchenknast „Meine Backwelt“ unterbringt.

Das Angebot ist in jeglicher Hinsicht das Gegenteil der „Backöfen“ – eine große, offene Theke bietet unter Brezelherzen-Logo über 30 Artikel zur Auswahl, die sich Kunden selbst in die Tüte rütteln können, so wie sie es von der Konkurrenz gewöhnt sind. Einige Zellen sind (noch) mit häufig gekauften Artikeln doppelt belegt. Eine Erweiterung des Sortiments wäre aber problemlos möglich. (Das oben abgebildete Thekenexemplar verfügt, wenn ich richtig gezählt habe, über 64 Einzelfächer.)

Die Integration in ein Abpack-Backwaren- und Snack-Ensemble („Coolbox“) – inklusive Brotschneidemaschine – scheint Aldi Süd beibehalten zu wollen, und ist damit plötzlich vielen Wettbewerbern voraus, die ihre vorrangig zu Snack-Zwecken einkaufende Kundschaft einmal durch den halben Laden schickt, um Salat, Smoothie und Schrippe nacheinander abzuholen.

Nur der Transfer in andere Filialen dürfte nicht so einfach werden. In jedem Fall werden Anpassungen des Konzepts nötig sein, weil vielerorts der Platz fehlt, um vier Meter „Meine Backwelt“ auf der Verkaufsfläche unterzubringen – zumal dort im Zweifel auch noch aufgebacken werden muss, weil kein separater Raum für Vorbereitung, Lagerung und Zellenbefüllung zur Verfügung steht.

Möglicherweise ändert das Aldi Süd (wie einst Lidl) im Zuge der angekündigten Filialmodernisierungen, die bis 2019 umgesetzt sein sollen.

In jedem Fall ist „Meine Backwelt“ ein sehr viel zeitgemäßeres Konzept als der bisheriger Aufbackirrtum. Und ein untrügliches Zeichen dafür, dass Discount im Jahr 2018 deutlich viel mehr Komplexität riskieren muss, um den Kundenbedürfnissen zu entsprechen, als das noch vor zehn Jahren der Fall war. Adieu, alter Aufbacktresor! Wir werden dich nicht vermissen.

Mehr zu den Modernisierungen bei Aldi Süd steht bald im Supermarktblog.

Nachtrag, 5. Februar: Aldi Süd bestätigt heute die Einführung eines „erweiterten Brot- und Backwaren-Angebots“ unter dem Namen „Meine Backwelt“:

„Je nach Standort umfasst das Sortiment bis zu 40 Artikel, die von den Mitarbeitern in der Filiale frisch gebacken werden. ALDI SÜD rüstet in den nächsten Jahren seine Filialen sukzessive auf das Manuelle Backen um.“

Fotos: Supermarktblog"

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32 Kommentare
  • Ich mag den Backtresor. Die Backwaren schmecken mir persönlich deutlich besser als bei der Konkurrenz.

    Das erwärmen hat den Vorteil, dass auch um 19 Uhr die Brezel noch frisch schmeckt. Das kann ich bei Lidl & Co nicht sehen. Dort lag die Brezel den halben Tag im Brötchenknast und gehört dann eigentlich in die Tonne.

    • Geht mir da genauso. Bei der Konkurrenz muss man sehr viel Glück haben, mal nicht stundenalte Ware zu bekommen. Mit dem Automaten sind die Produkte meistens sogar noch warm.

      Außerdem verstehe ich gar nicht, was an diesen Brötchenknästen schöner sein soll, als an den minimalistischen Backautomaten. Wenn man die ins neue Designkonzept einbindet (siehe ja auch „Backtresor-Snack-Ensemble“), würde das viel weniger mit der Optik brechen als diese Fächer-Wände.

      Bei den Aldi-Modellen liegt höchstens mal etwas im Ausgabefach herum, während bei den SB-Fächern häufig ziemliches Chaos herrscht und alles irgendwie unhygienisch wirkt. Hinzu kommt noch die äußerst unpraktische Entnahme, die beim Backautomaten dagegen wunderbar einfach ist.

    • Zeigt nur, das Laugengebäck ist von zweifelhafter Qualität – Heute leider die Regel, (ausser im Schwabenland)

      Leute sollten sich öfter mal die Frage stellen, ob Dinge die sie essen wirklich schmecken.

  • Ah, darum ist in der Aldi-Filiale in den Pasing-Arcaden der Backautomat schon ausgebaut. Eine Schließung für einige Tage kündigte ein Zettel auf der Tür auch an, da steht wohl ein Umbau an.

    • Da mehrere Tage geschlossen sein wird nehme ich einen größeren Umbau als nur den Einbau eines Brötchenknasts an, ja. Obwohl erst 2011 eröffnet hat die Filiale insgesamt einen sehr… klassischen Look und damit durchaus Bedarf an Auffrischung.

    • Bei normaler Umrüstung auf das aktuelle Konzept kommt das Teil auf die andere Seite, wenn er nicht schon zuvor umgezogen ist (zum Eingang hin; weiß nicht, wo er in den Pasing-Arcaden zuletzt war).

    • Pasing kriegt laut Wiedereröffnungsprospekt tatsächlich die „Backwelt“. Ist aber nur in 4 der derzeit 25 gelisteten Wiedereröffnungen so (plus 2 von 2 Neueröffnungen); beim Rest steht an der Stelle der frisch beklebte Kasten.

  • Hallo Herr Schader
    wie immer gefällt mir Ihre Fähigkeit zur feinen Beobachtung. Über Ihre Beschreibung der Salzkornabzähler oder Bräunungsgradbegutachter mag man lächeln, aber genau das sind die Punkte – eben fein beobachtet – die Erfolg oder Misserfolg ausmachen. Genau durch diese verpasste Analyse habe ich schon viele Themen scheitern sehen.

    Vielen Dank für Ihre Arbeit

    KCV

    • Ja, das war ein sehr teurer Fehler von ALDI, eigentlich eine Binse, dass man die Ware sehen will, die man kauft.

      @Herr Schader

      Eigentlich ein gutes Beispiel dafür, dass sich zu schnell ausgerollte Innovation im LEH nicht auszahlt.

      ALDI hat die Automaten mühsam und langwierig abgeschrieben und sich selbst blockiert, mit den neuen Theken dürfte man jetzt das 5-10-fache verkaufen.

  • Ob jetzt der Backautomat die Brötchen aufbäckt, oder sie anderswo aufgebacken und in den Brötchenknast gelegt werden … das ist doch Jacke wie Hose … die Brötchen sind die gleichen und die Qualität ist bei ALDI Süd ist in beiden Fällen in Ordnung.

    Der Backautomat hat eher Vorteile, weil man immer frische Ware kommt und weil die Entnahme hygienischer ist. Aus dem Brötchenknast soll man sie ja eigentlich mit Handschuh oder Zange entnehmen, was aber kaum jemand macht.

    In unserem ALDI Süd ist trotz kürzlichem Umbau nach wie vor der Automat und ich hoffe das bleibt so.

  • In Waldkirch wurde diesen Montag ein Aldi Süd nach 10 Tagen Umbau und Modernisierung wiedereröffnet. Leider immer noch mit dem alten Backautomaten (wenn auch im „neuen“ Ensemble mit den gekühlten Snacks rechts.

    An der Front prangt jetzt auch ein neues Logo und blinkt fröhlich vor sich hin (obwohl dauerleuchtende LED ohne Blinkeffekt bestimmt günstiger gewesen wären).

  • In Aachen wurde Ende November eine Filiale wiedereröffnet (Abriss Ende 2016, danach Neubau zusammen mit DM und Edeka). Dort gibt es auch den neuen Brötchenknast – mit ziemlich guter Auswahl, die mir besser gefällt als das Angebot bei Lidl.
    Zwei andere Filialen, die im letzten Quartal 2017 im Bestand innerhalb weniger Tage modernisiert wurden, haben noch den Automaten.

  • Der Automat hatte schon seine Berechtigung. Es war eben ein Heißluftföhn, der das letzte Prozent des Backprozesses fertig stellte. Das Problem mit den Teiglingen, die richtiges Bäckerhandwerk inzwischen fast vollständig verdrängt haben, insb. in der Nordhälfte der Republik muss man auch in Großstädten wirklich nach einem handwerklichen Bäcker intensiv suchen, auch die lokalen Bäckerfilialisten sind ja in der Masse nur noch Teiglingaufbäcker, dass diese schon „ok“ schmecken, nicht besonders schlecht und nicht besonders gut, wenn man sie möglichst schnell nach dem Aufbacken bzw. letzten Erwärmen verzehrt.

    Wenn die dann aber schon im Regal gelegen sind, dann kommen die Schwächen mehr und mehr zu Tage.

    Besonders merkt man das natürlich bei Backwaren die schon von klassischen, handwerklichen Bäckern nicht zwangsläufig gut zubereitet werden (ich behaupte jetzt einfach mal, dass so mancher Rheinländer, Berliner usw. zB gar keine Ahnung hat, wie eine „echte“, handwerkliche, frisch gemachte Breze von einem guten Bäcker wirklich schmeckt bzw. schmecken kann – da gibt man sich natürlich auch mit den blassen Gummiknäul-„Brezeln“ der Aufbäcker zufrieden, man kennt es ja nicht anders..).

    Das mag marketingtechnisch ein Fortschritt sein, die Präsentation ist natürlich hübscher und ironischerweise näher an der Emulation der klassischen Bäckerei, mit ihren Auslagekörben. Aber bzgl. des eigentlichen Produkts ist das in meinen Augen ein großer Rückschritt und ich hoffe sehr, dass man sich mit der „Umrüstung“ meiner Aldi-Süd Filiale noch Zeit lässt. Erst das Heißluftföhnregal macht die Teiglinge einigermaßen verzehrbar.

    • Das Heißluftfönen ist also der letzte Schliff an der Aufbackware? Die Sie dann direkt am Automaten verzehren? Oder hält das zeitlich näher am Kaufzeitpunkt liegende Auffönen bis nach dem Transport nachhause/zum Arbeitsplatz an, eher als bei den zuvor zentral aufgefönten Lidl-Backwaren? Frage aus Interesse.

    • Ja, schon eher. Man kann beim Semmel(ich bin Bayer)Knast halt auch Pech haben und gerade die Reste vom letzten Aufbacken rausfischen, wenn man zum Einkaufen vorbeikommt oder man hat Glück und die „Brötchen“ (Verkleinerungsform von Brot, ihr nehmt das im Norden als Eigennamen, srsly?)/Schrippen/Wecken/… sind noch warm vom letzten Aufbacken. Der Automat hat das Glücksspiel zur verlässlichen Größe gemacht. Knopf gedrückt und wenn man eine halbe Stunde später am Tisch sitzt und Brotzeit macht, dann ist auch das Discounterbrot oder die Discountersemmel halt noch ausreichend rösch, damit es mit einer Scheibe Neuburger drauf fast so schmeckt, wie die Leberkassemmi vom Metzger auf dem Land.

      Discounter haben ja eigentlich heutzutage den Anspruch, billige Kleinsupermärkte zu werden. Da ging der Automat schon in die richtige Richtung. Der Semmelknast ist aber wieder nur sowas wie die Backwarenversion der Paletten mit Waschmittel im Eck.

    • PS: Digitalisierung der Supermärkte wird heutzutage ja quasi exklusiv darauf reduziert, daraus eine Onlinebestellung zu machen.

      Warum nicht mal mehr Experimente? Ich lad mir zB die Aldi-App runter, melde mich mit meinem Kundenkonto an, tapse auf eine Backware die ich will, der Automat holt den Teigling aus dem Kühlfach und bläst dann nicht nur heiße Luft darauf, sondern backt regelrecht auf und ich kriege angezeigt, wieviele Minuten das dauert, kann also genau timen, wenn da zB 5 min steht, dann taps ich auf „Backvorgang starten“ wenn ich auf dem Parkplatz bin, bevor ich aussteige. Wäre sogar ein effizienterer Umgang mit Ressourcen, würde das „Wegwerfen“ bei Ladenschluss minimieren helfen und damit auf der anderen Seite Geld sparen.

      Das ist jetzt kein ausgereiftes proof of concept, aber einfach nur so eine in den Raum geworfene Idee. Da kommt halt gar nichts. Digitalisierung des Supermarktes ist bisher eine echt einfallslose Geschichte. Abgesehen von den wechselnden Technikmoden habe ich im Kern auch schon vor 20 Jahren auf die selbe Weise bei Amazon eingekauft, wie heute. Artikelübersicht, Artikelsuche, in den Warenkorb legen, Checkout, Artikel wird geliefert. Links und rechts davon gibt es sukzessive Evolution der Prozesse. Aber wo ist da die tolle digitale Disruption?

  • hallo erstmal,ich bin mit dem jetzigen backautomaten bei aldi süd sehr zufrieden denn….da weiß man was man bekommt! bei netto sehe ich immer wieder wie nicht nur kinder sondern auch erwachsene ein produkt wieder zurück legen und das hat mit HYGIENE sehr wenig wenn sogar,gar nichts zu tun.ich kaufe nichts aus der sogenannten BACKWELT.bei uns in bottrop wird grad umgebaut und der wiedereröffnugstag liegt auf einen montag den 18.03.2018. na dann lass ich mich mal überraschen.allen ein frohes osterfest.

  • Oh nein ?
    Noch etwas „modernisiertes“ das dann für mich als Rollstuhlfahrer unbenutzbar wird. Und nein, für jeden 2. Artikel einen anderen Kunden zu belästigen (der ja erst mal da rumstehen muss) und dann das nehmen zu müssen was der gerade greift kommt nicht in Frage.
    Der Umbau der Filiale lässt mich nun deutlich öfter Gemüse oder auch Nahrungsmittel im nächsten Rewe kaufen, denn da kann ich sie erreichen (zumindest noch). Mit den neuen Gemüsetheken komme ich nun an noch weniger Dinge und auch die Regale (bzw die Abschaffung der auf Paletten stehenden Dinge) sind nun schlechter erreichbar. Von der Mehlpalette konnte ich zb was in der Mitte holen, das Mehl das nun aber generell in einem zu hohen Regalbrett steht ist aber halt unerreichbar. Oder all diese Nüsse/Backdinge über den Kühltruhen, selbst stehend könnte ich sie nicht erreichen.
    Auch das Versetzen der Schilder an der Decke auf Arschhöhe…bei Menschen im Laden furchtbar weil unlesbar weil Hinterteile und Einkaufswagengriffe die Sicht versperren.

    Wären Aldi und Rewe hier nicht die einzigen Läden, Aldi würde mich – wg des Umbaus und der Tatsache dass ich Ihnen die nun real existierenden Probleme schrieb sobald ich von kommenden Umbauten online las (schon auf den Bildern war vieles erkennbar) und es ihnen einfach mal gar keine Reaktion wert war – nicht mal ein floskelhaftes „sorry“ -sicher nicht mehr sehen.

    Lieferdienst für Lebensmittel ist hier leider keine Alternative. Rewe hat einen absurd hohen MBW und dann noch lieferkosten, nö.

  • Es ist ekelerregend, wenn man dem Treiben der Kundschaft auch nur für max. 5 Minuten zuschaut.
    Die Hilfsmittel (Einweghandschuhe / Gebäckzangen) zwingen den Kunden erst mal in die Knie. Bücken ist angesagt.

    Jeder zweite Kunde griff mit bloßen Händen in die Backwaren und fischte sich das Gebäck seiner Begierde aus der Auslage. Manch einer wischte sich erst mal mit der Hand durchs Gesicht und um die Nase herum, bevor er zugriff.

    Woher weiß ich als Kunde, ob derjenige, der mit den bloßen Händen die Ware anfasst und evtl. dann wieder zurück legt, sich nach dem Toilettengang die Finger gewaschen hat, oder ob noch Popel vom Nasebohren dran hängt, oder ob er sich vorm Einkaufen noch am Sack gekratzt hat? Wie sieht das aus mit Schmierinfektionen oder sonstigen ansteckenden Krankheiten?

    Aldi reagiert auf eine Beschwerde mit den Standartfloskeln…
    Blah blah.. Hygieneschulungen… (fürs Personal)

    Und wer sorgt dafür, dass die Kunden die Hygienevorschriften einhalten?

    Ich habe meine Entscheidung getroffen – das Zeug kann kaufen wer will – ich nicht.

  • Im heute wiedereröffneten Aldi in der Münchner Hopfenpost haben sie (solang ich es beobachtet hab) konsequent jeden Kunden angesprochen, nicht mit der Hand reinzulangen (mit wechselndem Erfolg). Inzwischen kriegen die meisten renovierten Märkte die Backwelt. Hat übrigens den Nebeneffekt, dass die To-Go-Sachen teils wieder ganz hinten im Markt sind.

    Der Aldi in der Hopfenpost hat übrigens die neuzeitlichen grellgrünen Gemüsequadrate gekriegt (passt auch besser zum nicht weit entfernten Nachtclub-Penny), aber parallel werden offenbar auch noch die traditionellen Gemüselampions verbaut.

  • Ich finde die Backautomaten hygienischer und auch praktischer. Mit der neuen Backwelt muss ich umständlich einen Handschuh anziehen oder die Zange bemühen um ein Backwerk „herauszufischen“, was vielleicht ein anderer Kunde schon in den Händen gehalten hat. Habe heute für ein Grillfest 60 Brötchen aus der Backwelt gekauft. Die Hygieneklappe schließt sich aufgrund fehlender Arretierung nach dem Öffnen langsam, so dass man immer wieder öffnen muss und hätte ich die Zange genommen, um die 60 Brötchen herauszunehmen, wie es die Aldi-Mitarbeiterin forderte, würde ich wahrscheinlich jetzt noch dastehen und einpacken. Warum ersetzt man bloß den praktischen Backautomaten durch ein solch umständliches System? Wenn schon von Lidl kopieren, hätte man es ja besser machen sollen und die Backwaren weiterhin per Knopfdruck zu verkaufen, dann braucht es keine Zange und keine Hygieneklappe. Backwelt ist für mich ein Rückschritt…auf die größere Vielfalt kann man verzichten…schmeckt ohnehin alles gleich.

  • Ein Nachtrag von mir: Aldi Süd baut weiterhin Backautomaten in seine Filialen. In einer erst im November nach Umbau wieder eröffneten Filiale in Duisburg-Laar gibt es (leider!) keine Backwelt sondern dort wurde der alte Automat durch ein „Backtresor-Snack-Ensemble“ ersetzt, es wurde an die andere Seite des Marktes gesetzt und allein dafür wurde ein sehr großes Stück an den alten Markt angebaut. Durch eine Glastür kann man von außen sogar die Technik hinter den Kulissen sehen, ein erschreckender Anblick (sehr viele Geräte) den man hinter dem relativ kleinen Schrank nicht erwartet.

    • Inzwischen haben wieder fast alle Wiedereröffnungen einen Backautomaten. Bonn-Röttgen kriegt am Samstag noch eine Backwelt, aber im Wiedereröffnungsprospekt ist der Name nicht mehr drin und auch kein Bild mehr davon (nur Dekobild der Ware). Im Jahresrückblick existiert die Backwelt auch nicht.

  • Wir haben drei Stangen Brote aus dem Automaten beim Aldi Süd gekauft,
    Und eins von den Broten war ein riesiger Brocken Haar im Teig,
    Es ist widerlich. Vor einigen Monaten war das schon mal, ich verstehe nicht wieso man sowas nicht richtig kontrolliert.

  • in sehr vielen Fällen wird auf eine Lieferung umgestellt, weil halt der Platz fehlt. Wo er noch steht wird auch das Programm ergänzt. Bei uns in Liederbach steht noch einer und wird stark genutzt, wer spät kommt bekommt das eine oder andere Produkt nicht mehr. Die Aussage das er unbeliebt ist, kann ich so nicht teilen.

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