Noch mehr SB-Kassen im Drogeriefachhandel: Rossmann modernisiert gemächlich

Noch mehr SB-Kassen im Drogeriefachhandel: Rossmann modernisiert gemächlich

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Auch Rossmann erlaubt Kunden testweise, sich selbst abzukassieren – und geht dabei in Berlin etwas konsequenter vor als der direkte Wettbewerber dm.

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1,2 Millionen Quadratmeter – soviel Platz hat Rossmann in seinen deutschen Filialen, um Drogerieartikel (bzw. Schreibwaren, Spielwaren, Lebensmittel usw.) zu verkaufen. Im Schnitt sind Rossmann-Filialen 570 Quadratmeter groß, aber im Zweifel darf’s ruhig auch ein bisschen mehr Fläche sein, so wie in Aachen, Berlin, Celle, Hannover, Leipzig, Paderborn und Münster, wo sich die Drogeriemarktkette auf über 1.000 Quadratmetern ausbreiten kann.

Diese Daten hat Rossmann kürzlich auf seiner Jahresbilanzpressekonferenz verraten (PDF). Weniger kommunikativ ist das Unternehmen, wenn es um Fragen dazu geht, in wievielen Märkten inzwischen eigentlich das neue Filialdesign angekommen ist, das vor fast dreienhalb Jahren erstmals in Berlin getestet wurde (siehe Supermarktblog).

Nach und nach wurden seitdem weitere Märkte umgerüstet. Aber klar ist auch: Expansion war dem familiengeführten Handelsunternehmen zuletzt wichtiger als Modernisierung. Um den Vorsprung des Konkurrenten dm ja nicht zu groß werden zu lassen.

Das geht womöglich noch eine Weile so weiter: In den kommenden Monaten sollen in Deutschland 88 Millionen Euro investiert werden, dabei sind aber gerade einmal 70 Filial-Modernisierungen eingerechnet (bzw. 105 neue Märkte). Insgesamt verfügt Rossmann hierzulande über 2.110 Märkte. Viele ältere könnten eine Einrichtungspolitur inzwischen dringend gebrauchen – zumal Rossmann mit dem neuen Auftritt eine ziemliche zeitgemäße Lösung parat hat.

Die modernisierten Läden wirken heller und freundlicher, das Rossmann-Rot kommt auf weißem Grund als Akzentfarbe sehr viel besser zur Geltung und der Centaur aus dem Firmenlogo wird konsequent als prägendes Erkennungszeichen eingesetzt, z.B. in der Kassenzone.

„Willkommen an unserer SB-Kasse“

Genau dort testet der Händler nun auch, ob sich der Kassiervorgang per SB-Bezahlen beschleunigen lässt. Anders als dm, das mit einer eher improvisiert wirkenden Kassenlösung in Münster aufwartet (siehe Supermarktblog), geht Rossmann die Sache aber konsequenter an.

Dabei ist das Prinzip quasi dasselbe wie beim Wettbewerber: Die SB-Kassen in einer kürzlich modernisierten Berliner Rossmann-Filiale sind quasi identisch mit den von Mitarbeitern bedienbaren Schnellkassen. Touchscreen-Monitor, Kartenterminal und der im Kassentisch eingelassene Scanner haben bloß die Seite gewechselt.

Der Vorteil gegenüber der dm-Umdrehvariante ist, dass die Rossmann-Kassentische von Natur aus schicker aussehen. Und sich jemand die Mühe gemacht hat, dafür eine kundenfreundliche Bedienoberfläche zu programmieren, die einen übersichtlich durch den Kassiervorgang leitet. (Kontaktloses) Zahlen mit Kreditkarte ist auch kein Problem und geht ziemlich fix.

Dass Sie als Kunde nur eine durchlaufende Nummer für Rossmann sind, dürfen Sie dem Unternehmen aber nicht persönlich nehmen. Auch wenn auf dem Kassenzettel nachher steht:

„Es bediente Sie: SB Bediener 205“

Bei drohender Schlangenbildung weist die freundliche Kassiererin die anstehende Kundschaft sogar von sich aus darauf hin, dass man  an die SB-Kasse wechseln könne, um dort seinen Einkauf zu bezahlen – ausschließlich mit Karte übrigens, wie das gerade zum Trend zu werden scheint. Das ist der Mehrheit der Ansteher aber offensichtlich  nicht ganz geheuer, nicht mal in Berlin-Kreuzberg .

Ob Rossmann SB-Kassen auch in anderen Städten testet bzw. ob man sich vorstellen kann, die Technik künftig standardmäßig in modernisierten Filialen einzusetzen, beantwortet die Rossmann-Pressestelle auf Anfrage nicht.

Fotos: Supermarktblog"

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8 Kommentare
  • Die Aussage bzgl. der Akzeptanz kann ich nicht bestätigen. Ich gehe regelmäßig in die Filiale am Kottbusser Damm in Kreuzberg und die SB Kassen scheinen gut angenommen zu werden. Selbst wenn bei der Mitarbeiter-Kasse keine Schlange ist, gehen viele Kunden direkt zur SB Kasse. Zudem ist die Mitarbeiter-Kasse auch häufig gar nicht mehr besetzt, wenn man außerhalb der Stoßzeiten in den Laden kommt.

    Ich finde die Menuführung der SB Kasse bei Rossmann auch vergleichsweise (Ikea, Real) gut. Es geht natürlich noch viel besse, aber eben auch schlechter.

  • Jetzt müsste ich nur noch wissen, ob es Kottbusser Damm 4 oder 20 in Berlin ist. Aber egal, beide Fillialen liegen ja nicht so weit auseinander…

  • Keine Ahnung, ob der Test als abgeschlossen gilt. Aber der Rossmann am Rosenkavalierplatz in München hatte kürzlich die Regale leicht umgestellt um Platz zu machen für drei Selbstbedienungskassen. Die sehen deutlich anders aus als die im Artikel, akzeptieren auch nur Karte, versprechen aber in einem Fall dank niedrigeren Zweitbildschirm Barrierefreiheit:

    https://ibb.co/rxnX8X7

    (Wobei ich mich frage, ob der etwas höher ins Terminal eingebaute Scanner und das nur etwas niedriger platzierte Kartenterminal wirklich so barrierefrei sind. Als Nicht-Rollstuhlfahrer vermag ich das allerdings nicht final zu beurteilen.)

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