„Umsatzerwartungen erfüllt“: Tegut zeigt sich zufrieden mit dem Eigenmarken-Verkauf bei Amazon

„Umsatzerwartungen erfüllt“: Tegut zeigt sich zufrieden mit dem Eigenmarken-Verkauf bei Amazon

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Mit seinen Partnern aus dem deutschen Lebensmittel- und Drogeriehandel hatte Amazon zuletzt nur so mittelviel Glück. Tegut allerdings äußert sich jetzt positiv zur Zusammenarbeit.

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Mit seinen Partnern aus dem deutschen Lebensmittel- und Drogeriehandel hatte Amazon zuletzt nur so mittelviel Glück. Die Münchner Biomarktkette Basic stellte nach wenigen Monaten den Verkauf über Amazons Lebensmittel-Lieferservice Fresh wieder ein (siehe Supermarktblog). Der Geschäftsführer des Allgäuer Lebensmittelhändlers Feneberg erklärte kurz darauf in einem Interview zur Prime-Now-Kooperation: „[I]ch kann Ihnen heute noch nicht sagen, wie lange wir uns noch lieb haben.“ Und Rossmann, das in Berlin ebenfalls bei Prime Now an Bord ist, schloss sich kürzlich mit dm und Douglas zusammen, um den Gesetzgeber zu stärkeren Kontrollen von Amazons Marketplace aufzufordern.

Da kommt es nicht ganz ungelegen, wenn sich zumindest einer der Partner positiv über die vereinbarte Kooperation äußert – so wie die zu Migros gehörende hessische Supermarktette Tegut. Die verkauft ihre Eigenmarken-Produkte in großer Auswahl nicht nur über Prime Now, sondern seit April des vergangenen Jahres auch bei Amazon Fresh. Auf Supermarktblog-Anfrage erklärt das Unternehmen:

„Die Umsatzerwartungen haben sich erfüllt und tegut… ist mit der Zusammenarbeit zufrieden.“

Mit der Kooperation habe man sich „aus dem Stand heraus einen Marktanteil am E-Commerce mit Nahrungsmitteln und Getränken von 0,3 % in Deutschland“ gesichert (laut Tegut bezogen auf den Gesamtmarkt mit geschätzten 1,5 Milliarden Euro in 2017), „Tendenz steigend“.

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Insgesamt sind 750 Produkte der Tegut-Eigenmarken (u.a. „Kleinster Preis“, „Tegut“, „Tegut vom Feinsten“) bei Amazon Fresh und Prime Now verfügbar. Insbesondere das Tegut-Bio-Sortiment werde „sehr stark von den Amazon-Kunden nachgefragt“. Über die Kooperation will das Unternehmen, das mit eigenen Märkten in Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg präsent ist, seine Eigenmarken deutschlandweit verfügbar machen: „Die Nachfrage der Kunden bestätigt uns in dieser Entscheidung.“

Im Interview mit der „Lebensmittel Praxis“ hatte Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet im vergangenen Jahr erläutert, weshalb man sich entschieden habe, online mit Amazon zusammenarbeiten:

„Wir wussten, wir würden uns als regionaler Player schwer tun, etwas national auf die Beine zu stellen, das sich betriebswirtschaftlich darstellen lässt. Amazon macht es gut und hat große Marktbedeutung, daher ist diese Partnerschaft für uns interessant.“

Gutberlet räumte aber auch ein:

„Wir gehen am Anfang von keinen großen Umsatzvolumina aus.“

Ein Umsatz in der Größenordnung eines großen Tegut-Markts „wäre in Ordnung“, so Gutberlet weiter. „Wenn es mehr wird, ist es auch gut.“ Ob diese Zielmarke konkret erreicht wurde, ließ Tegut auf Anfrage offen. Die Kooperation soll aber in jedem Fall weiter fortgeführt werden, heißt es:

„Ziel es auch in Zukunft, alle tegut… Eigenmarken an Amazon zu liefern.“

Amazon hatte seinen Schnelllieferdienst Prime Now in Berlin zuletzt ins eigene Lager am Stadtrand umgezogen und kann seitdem den größten Teil der Hauptstadt nicht mehr im 1-Stunden-Zeitfenster versorgen (siehe Supermarktblog). Amazon Fresh war im April 2017 in Deutschland gestartet, entwickelt sich derzeit aber kaum weiter. Nach wenigen Monaten waren zahlreiche lokale Händler in Berlin als Partner wieder abgesprungen (siehe Supermarktblog).

Titelfoto [M]: Tegut/Supermarktblog"

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4 Kommentare
  • Nach Bulwiengesa hat Tegut 2016 eine Flächenproduktivität von 3’736 €/m² gehabt. 0.3% von 1.5e9 € entsprechen dann einer Fläche von 1’204 m². Bei 1’129 m² durchschnittlicher Verkaufsfläche also eher eine mittlere als eine große Filiale.

  • … was nur aufgeht sofern die flächenproduktivität unabhängig von der ladengröße ist und der mittelwert der flächengröße nicht allzu weit vom median entfernt ist

  • Völlig richtig. Wenn ich weiß, dass es interessierte Leser dafür gibt, führ ich das in Zukunft auch gern genauer aus 🙂

    Allerdings gibts hier wohl wesentlich größere Fehlerquellen. Die Genauigkeit der Umsatzzahlen schaut nicht so groß aus, und nachdem das erst im Frühjahr begonnen hat, ist auch unklar, ob es sich überhaupt auf ein volles Jahr bezieht oder im anderen Extrem auf den letzten Stand. Die Verkaufsflächenzahlen beziehn sich auch nur auf die Filialen von 400 bis 2’500 m². Tegut hat real einige mehr, was wohl primär (oder ausschließlich) ihre kleinen Dorfläden sind. Im Gegensatz zu denen könnte es zum letzten Stand schon eine große Filiale sein.

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