Abstandhalter, Kontaktloszahlung, Bedienanleitungen: Corona und die neue Normalität in Supermärkten und Drogerien

Abstandhalter, Kontaktloszahlung, Bedienanleitungen: Corona und die neue Normalität in Supermärkten und Drogerien

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Die Corona-Krise schafft neue Gewohnheiten: Bezahlen an der Supermarktkasse bald alle bargeldlos? Und halten Kund:innen tatsächlich so effektiv Abstand, wie es ihnen Hinweisschilder und Bodenaufkleber nahelegen?

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Wenn Kund:innen im Supermarkt oft genug einem bestimmten Reiz ausgesetzt sind, gewöhnen sie sich dran – und reagieren zunehmend schwächer darauf. Die Wissenschaft nennt das Habituation. Und sagen wir mal so: Im Moment gibt es beim Lebensmitteleinkauf eine ganze Menge zu habituieren.

Deshalb haben zahlreiche Handelsketten inzwischen (zum Teil mehrseitige) Bedienungsanleitungen für ihre Läden in den Eingang gehängt:

„Wir bitten Sie, alle unsere Hinweise sorgfältig zu lesen und einzuhalten.“

Dem würde man als Kund:in natürlich gerne nachkommen. Das sorgfältige Studium des Beipackzettels für den stationären Lebensmittel- und Drogerieartikeleinkauf gestaltet sich aber schon deshalb schwierig, weil für jede Kette und (manchmal) jeden Standort unterschiedlich umfangreiche Regeln vorgesehen sind – zusätzlich zur allgemeingültigen Niesetikette, zum (bislang noch freiwilligen) Mund-/Nasenschutz, zum Anfassverzicht, der gewünschten Zügigkeit des Einkaufs usw. usf.

Vor allem Einlassbeschränkungen handhaben Händler bislang ziemlich unterschiedlich. Über die Sinnhaftigkeit der Einkaufswagen-Mitführpflicht wird in den Kommentaren unter diesem Blog-Eintrag bereits lebhaft diskutiert. Aber ob jetzt 30, 35 oder 80 Kund:innen in den Laden dürfen, lässt sich nur schwer überblicken. Vielleicht hülfe es schon, das (von dm verwendete) zentrale Erklärelement der Bedienungsanleitungen stark vergrößert in den Eingang zu tapezieren:

„1 Kunde rein
1 Kunde raus“

Fragen Sie sich auch: Was davon bleibt uns länger erhalten? Und was können wir uns (hoffentlich) ganz schnell wieder abgewöhnen? Das kommt ein bisschen darauf an, wen man fragt – beispielsweise zum Bezahlen an der Kasse.

Selten wurden Kund:innen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel so nachhaltig darum gebeten, ihre Einkäufe wenn möglich nicht bar zu bezahlen.

Und dass Händler aktiv dazu auffordern, den Wocheneinkauf mit der Smartwatch zu begleichen, hätte vor wenigen Wochen vermutlich auch kaum jemand für möglich gehalten.

Die Arbeitsgemeinschaft der Geldautomaten-Betreiber schäumt angesichts dieses „Kriegs“ gegen das Bargeld (wirklich, die schreiben Krieg, nee: Krieg 2.0!) – und aus Vollständigkeitsgründen sei erwähnt: Eine erhöhte Ansteckungsgefahr durch Bargeld ist bislang nicht belegbar. Womöglich aber ein Corona-bedingter Gewöhnungsprozess der Kundschaft an den Bargeldloseinkauf?

Kartenzahlungen nehmen zu

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken hat laut „FAS“ zuletzt „rund 50 Prozent höhere Transaktionszahlungen“ mit der Girocard festgestellt. Die „Lebensmittel Zeitung“ (Abo) ließ sich von Händlern bestätigen, dass es „eine signifikante Verschiebung zu Bargeldlos und Kontaktlos“ gebe. Und aus der fortlaufenden Konsum-Analyse des App-Start-ups Finanzguru, das Bankbuchungen seiner Nutzer anonymisiert und aggregiert auswertet, lässt sich ablesen, dass der Anteil von „Barentnahmen“ am Geldautomaten an den Gesamtausgaben seit Anfang März von 35 Prozent (KW 9) auf 21 Prozent (KW 15) zurückgegangen ist. (Was auch damit zusammenhängen könnte, dass es derzeit generell weniger Barzahlungsgelegenheiten gibt.)

Eine Umfrage der Bundesbank hat allerdings ergeben, dass die Mehrheit der Befragten in der Krise weiter so bezahlt wie vorher. „Unmittelbare Auswirkungen auf das mittelfristige Bezahlverhalten können wir aus der momentanen Situation nicht erkennen“, lässt sich Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann von der dpa zitieren. Sein Vorstandskollege Burkhard Balz hat der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt, dass es Mitte März (zu Beginn der Krise) eine steigende Bargeld-Nachfrage gegeben habe: In dieser Phase „hoben die Deutschen teils doppelt so viel ab wie sonst. Inzwischen hat sich das normalisiert. Vergangene Woche hoben sie so viel ab wie vor einem Jahr (…).“

Erstmal richtig anstehen lernen

Gleichwohl scheint es so zu sein, dass fast alle, die ihr Bezahlverhalten geändert haben, seltener bar und öfter mit Karte bezahlen (90 Prozent). 79 Prozent geben an, jetzt öfter kontaktlos zu zahlen. „Ich glaube, das wird sich weiter fortsetzen“, meint Bundesbank-Vorstand Balz. (Das Limit für kontaktlose Girocard-Zahlungen ohne PIN-Eingabe steigt zudem von 25 auf 50 Euro.)

Einstweilen wird im Lebensmitteleinzelhandel aber das Anstehen mit gebührendem Abstand geübt. Böden wurden aufwändig mit Markierungen beklebt, um Kund:innen anzuweisen, wo sie zu stehen haben, um den Mindestabstand (zwischen 1,50 und 2 Metern) zueinander einzuhalten und das Ansteckungsrisiko gering zu halten.

Das Problem dabei ist: Die allermeisten Läden sind schlicht und einfach nicht fürs Abstandhalten gebaut. Das gilt gar nicht nur für enge City-Märkte mit schmalen Regelreihen, sondern auch für klassische Vollsortimenter und SB-Verbrauchermärkte, die natürlich nicht auf Teile ihres Sortiments verzichten wollen, um in den Läden mehr Platz fürs Anstehen zu lassen. (Was durch die Entfernung von Aktions-Gittertischen durchaus möglich wäre.)

In vielen Läden verschiebt sich das Gedränge, das sonst in der Kassenschlange herrscht, durch die Bodenmarkierungen deshalb bloß weiter nach hinten in den Laden. Dort stehen Kund:innen, die schon aufs Kassieren warten, nun denen im Weg, die gerade noch einkaufen wollen. Mindestabstand? Funktioniert da einfach nicht. Egal, wie vorbildlich Markierungen geklebt oder wieviele Kund:innen eingelassen worden sind.

Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Bauweise vieler Märkte: Weil Kassen oft parallel zueinander stehen, können Kund:innen beim Anstehen zwar den vorgeschriebenen Abstand nach vorne einhalten – aber nicht den zur Kundin bzw. zum Kunden in der Schlange direkt daneben.

Duschvorhang ersetzt Stolperfalle

In seinen Drogeriemärkten hängt dm den Anstehbereich für die Kassen deshalb inzwischen mit Plastikfolie ab, vorm Bezahlen muss man sich auf die richtige Seite des Duschvorhangs einfädeln.

In den meisten dm-Märkten sind zudem die bekannten Plexiglastrenner zum Schutz der Mitarbeiter:innen an der Kasse angebracht worden; diese Lösung hat (glücklicherweise) die aus Kartons selbstgebastelten Stolperfallen abgelöst, um die man mit dem Pflichteinkaufswagen herum navigieren musste, damit man dem Kassenpersonal nicht zu nahe kommt.

„Abstandsregeln werden nach dem 20. April nicht wegfallen. Jetzt arbeiten wir an dauerhaften Lösungen, die besser ins Corporate Design passen“, kündigte Christian Harms, in der dm-Geschäftsführung für das Mitarbeiter-Ressort verantwortlich, in der „Lebensmittel Zeitung“ (Abo) an. Anders formuliert: Statt auf Warentrenner dürfte sich der Handel in den nächsten Wochen und Monaten verstärkt aufs Kund:innentrennen fokussieren.

Im Idealfall funktionieren die – nicht so wie bei Lidl. Dort hat man Paletten ans Ende der Kassentresen gelegt, wo Kund:innen die gescannte Ware zügig in den Wagen räumen sollen – was bei größeren Einkäufen auch sonst schon eine Herausforderung ist. Die Ware jetzt noch einen Meter weiter heben zu müssen, um dem Personal nicht zu nahe zu kommen, sorgt vor allem dafür, dass Kund:innen genervter sind als vorher, sich der Bezahlprozess verlängert – und im Zweifel auch die Schlange im Laden.

denn’s Biomarkt hat mit den Plexiglaswänden an seinen Stehkassen in manchen Märkten auch die senkrecht zur Kundin bzw. zum Kunden laufenden Einräumflächen zugebaut. Entweder angelt man die gescannte Ware dann seitlich dahinter hervor; oder man geht halb um die Kasse herum, um seine Einkaufstasche einzuräumen – was das Kassenpersonal dann aber wieder genauso anhustanfällig macht wie ohne Plexiglasschutz. Sonderlich zweckdienlich ist das eher nicht.

Die SB-Kassenaufsicht bei Kaufland darf derweil von einem leuchtend gelben Bauzaun abgesperrt darauf warten, dass Kund:innen an den Automaten Fehlermeldungen produzieren – die sich dann oft doch nur durch einen beherzten Direkteingriff an der jeweiligen Kasse beheben lassen.

Während vor allem die Discounter in Deutschland weiter munter ihren Nonfood-Quatsch in ausgeteilten Faltblättern bewerben (siehe Supermarktblog) …

… hat sich der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich darauf verständigt, das Geschäft mit solchen Artikeln des nicht-täglichen Gebrauchs seit Ostersamstag massiv einzuschränken. Rewe, Spar, Hofer, Lidl und Metro geben das als „Akt der Solidarität“ mit anderen Händlern aus, die ihre Läden in der aktuellen Phase weiterhin nicht geöffnet haben dürfen. Gleichwohl scheint es Medienberichten zufolge davor massiven Druck aus der Branche gegeben zu haben, der ORF berichtet von „Unstimmigkeiten innerhalb des Handels“. Offensichtlich wollten die Ketten mit ihrer freiwilligen Selbstbeschränkung einer behördlichen Anordnung zuvorkommen.

Kein Rasenmäher aus dem Supermarkt

Nicht mehr verkauft werden derzeit z.B. Fernsehgeräte, Fahrräder, Elektrogroßgeräte, Möbel (inklusive Gartenmöbel!), Bekleidung, Autozubehör, Malerbedarf, Fitnessgeräte und Navigationsgeräte. Sortimente wie Spielwaren sind von der Selbstbeschränkung ausgenommen.

Wie übereinstimmend berichtet wird, hatte sich vor allem Spar mit seinen Interspar-Märkten lange gegen eine Beschränkung gewehrt und noch am morgen vor der gemeinsamen Bekanntgabe gemeldet, man halte ein Nonfood-Verkaufsverbot „für zu kurz gedacht, ja sogar für gefährlich“ und befürchte „massive negative Folgen“ insbesondere „bei den österreichischen Vorlieferanten“.

Aus der Schweiz gibt’s derweil ein anderes Argument dafür, den Lebensmittelhandel weiter Nonfood verkaufen zu lassen: Weil sonst noch mehr online bestellt werde und die Schweizerische Post schon jetzt nicht mehr mir dem Zustellen hinterher kommt. Wenn man nicht ausreichend Personal und Sortierkapazitäten hat, kann das halt auch mit der Habituation so schnell nichts werden.

Fotos: Supermarktblog"

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16 Kommentare
  • durch geld kann man sich nicht anstecken – virologe streeck hat die heinsberg-studie ausgewertet und ist zu dem schluss gekommen, dass es keine schmierinfektion gibt – übertragung nur via tröpfchen, d.h. atemluft. und ich huste mein geld nicht an.

  • Kaufland hat hier zumindest bereits vor der Coronakrise ungern Bargeld angenommen. Selbst bei einem Einkauf über 10 Euro, wurden bei einem 50 Euroschein die Augen verdreht und das Rückgeld auffällig kopfschüttelnd zurückbezahlt. Auch wurde regelrecht gebetellt, ob man nicht doch Kleingeld hätte und man doch nochmal im Geldbeutel nachschauen könnte.
    Gegenüber einer anderen Kundin ist auch die Aussage gefallen, dass Sie keine Wechselstube seien und ob sie nicht mit Karte zahlen könne.
    Angeblich würde man den Kassiererinnen zu wenig Wechselgeld bereitstellen.
    Allgemein haben subjektiv manche Mitarbeiter(innen) dort nicht ein allzu gutes Benehmen, so wird vor den Kunden über andere Kunden, Kollegen oder allgemein über das Unternehmen und Vorgaben lautstark gelästert. Zudem wird an manchen Kassen gerne der Einkauf der Kunden „begutachtet“ und kommentiert.

    • Spannend, da würde ich doch mal an der Info nach dem Marktleiter fragen. Verraten Sie uns, welches Kaufland das ist? Ich kenne nur die Filiale in Düsseldorf, wo ich so etwas noch nicht erlebt habe und die mir eh ganz gut geführt scheint. Im food (ach ne, Emmas Enkel) an der Metro war solches offenes Gezeter vor den Kunden über „die da oben“ aber füher auch Dauerzustand, bis dann wohl doch mal der Hammer kreiste (nein, nicht wegen mir, zumindest nicht bewusst 😉

    • Also den genauen Standort möchte ich nicht nennen. Es handelt sich jedoch um eine verhältnismäßig sehr kleine Kauflandfiliale in Süddeutschland, nicht vergleichbar mit den heutigen größeren, moderneren Märkten.
      Allgemein ist das Gebäude in einem sehr erbärmlichen Zustand. Renovierungen oder Modernisierungen sind in den letzten Jahren nicht erfolgt.
      (so in etwa wie die hier gezeigten Extremfälle von Real, so gibt es auch hier stellenweise Regen durch die Decke)

  • Die (real) Markthalle Krefeld hat vor ihrem Bereich mit Kühlschränken (Milch, Käse, Wurst, etc) einen Einbahnverkehr mit separater Warteschlange eingerichtet. Gut gemeint, aber da es dort nun etliche Sackgassen gibt, in denen man dann doch wieder (zu) nahe an den Miteinkaufenden auf dem „Rückweg“ vorbei muss, irgendwie fragwürdig…
    Dazu kommt, dass diese Art Großmärkte scheinbar die erlaubte Kundenanzahl pro Gesamt(!)fläche berechnet, selbst wenn sich nicht ganz überraschend dann doch alle in den Lebensmitteln knubbeln, besonders krass wohl im Globus Köln. Ist aber dasselbe wie auf dem (echten) Markt zwischen den fest aufgebauten Ständen, den ich deshalb derzeit schweren Herzens meide.

    • In Berlin bei Real in Hellersdorf sind die Vorsichtsmaßnahmen mehr als dürftig. Die von Real typischen engen Kassenzone / Check Out mit billigen dünnen Latten vom Baumarkt mit Frischhaltefolie, bzw dünner DoItYourself Plexiglass Scheibe an der Kassierer Seite. Ob dies daran liegt, dass dieser Real nicht mehr zum Netz gehört, witd wohl der Grund sein. Auf die letzten Tage nicht mehr zu viel ausgeben. Metro like.. Aber auf Kosten der Sicherheit und Hygiene der Kunden und Mitarbeiter Geld zu sparen, ist ein Armutszeugnis. Real wird man so definitiv nicht vermissen.

  • An meinem Wohnort gibt es bei keinem Supermarkt Eingangskontrollen und Einkaufswagenzwang. Ist das echt so weit verbreitet? Auch verbietet der hießige dm nicht das Einkaufen mit Kindern. Zum Glück, was soll man denn machen mit Kleinkindern ohne Betreuungsmöglichkeit?

    Den Verkauf von non-food zu verbieten hielte ich für einen Fehler. Ja, es verschafft Aldi, Lidl und Co. im Moment einen unfairen Vorteil. Aber die Paketzusteller sind schon völlig überlastet, wie sollen das gehen, wenn noch mehr online bestellt wird? Das Warenangebot aus „Solidarität“ unter Händlern noch weiter zurückzufahren ist doch Wahnsinn.

  • In meinem Umfeld ist nahezu jedes Unternehmen vertreten, und jeder macht es anders.

    Lidl: Eingangskontrolle, Einkaufswagenzwang, aber auch Möglichkeit die Griffe der Wagen zu desinfizieren, Reduzierung der Einkaufswagen, Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden, Spuckschutz an der Kasse..

    Großer privater Edeka: wie Lidl.

    Kleiner privater Edeka: Nur Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse.

    Netto: Zeitweise einen Türsteher. Meist zum Wochenende am Nachmittag, Ansonsten nur die übliche Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse.

    Aldi: Nur Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse.

    Penny: Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse.

    REWE (Regiemarkt): Abstandsregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse. Zeitweise einen Türsteher,

    Rossmann; Eingangskontrolle durch Türsteher, Einkaufswagenzwang. Griffe werden durch den Türsteher desinfiziert, Abstandregelung im Kassenbereich durch Markierung auf dem Boden und Spuckschutz an der Kasse.

    Eine Gemeinsamkeit haben dann doch alle: die Bitte an die Kundschaft nach Möglichkeit Kontaktlos/mit Karte zu bezahlen.

  • Der örtliche Edeka hat seinen (einzigen) Zugang mit Klebeband-Markierungen und Plexiglaswand in Ein- und Ausgang getrennt. Ist nicht ganz ideal, weil man von den Kassen kommend die Eingangs-Spur kreuzen muss um auf die Ausgangs-Spur zu kommen (es sei denn, man geht noch beim Vorkassenbäcker vorbei, der auch abgetrennt und als Einbahnstraße Richtung Ausgang ausgelegt wurde), funktioniert aber ganz gut. Es hilft vermutlich auch, dass jetzt dauerhaft (statt nur in den Abendstunden) jemand vom Sicherheitsdienst da ist, der sowohl den Eingangsbereich als auch die Kassenschlangen im Auge behält und im Zweifel für die Einhaltung der Abstände sorgt.

    Ansteckung über Geldscheine hin oder her, ich zahle in letzter Zeit – sofern möglich – nur noch mit Karte. Was den Sicherheits-Algorithmus meiner Bank anscheinend so überrascht hat, dass ich für jede noch so kleine Zahlung meine PIN eingeben muss.

  • Mein Tipp ist: der Spuckschutz bleibt uns auf Dauer erhalten. Wenn man sich die Dinger so anschaut, glaube ich sofort, dass keine*e Kassierer*in das jemals wieder im Gesicht haben will. Es dürfte auch den Erkältungskrankenstand im Winter deutlich reduzieren. Was das Bargeld angeht, hat m. E. hier keiner Angst vor Ansteckung durch Geld, sondern durch den näheren Kontakt beim Übergeben. Kontaktlos zahlen geht mit viel mehr Distanz zwischen Kunde und Personal.

    • In Amerika ginge das wohl auch so, wenn es denn das Personal (oder vielmehr dass Protokoll) zuließe. Hier muss man immer noch zuerst die Karte der Kassiererin abgeben, nur damit die einen dann Informationen abfragt, die man auch einfach selbst hätte eintippen können. Dann bekommt man selbst das Gerät für die PIN-Eingabe übergeben, wonach die Kassiererin es noch mit der Karte darin wieder an sich nimmt, um die Kundenkopie auszulösen und einem die Karte zusammen mit dieser wiederzugeben.
      Und dass meine Einkäufe von einer weiteren Person in meine Tüten/meinen Rucksack eingepackt werden, muss ich mir jedes Mal ausdrücklich verbitten. Diese Person muss sich den ganzen Tag lang unnötig an sehr viele Menschen nahe heran begeben, während der nächste Kunde aber noch nicht einmal den Kassenbereich betreten darf, bis ich ihn verlassen habe.

  • Wenn man bedenkt, dass dieser Schutzmaßnahmen noch mindestens bis Mitte nächstes Jahr erforderlich sein werden, wird bei vielem als Standard übergebe. Mich wunder, ddass Kaufland bis dato den Lieferservice reaktiviert hat. Bei der Performance, den Bringmeister und Rewe abliefern..

  • Ohne irgendwelche Panik schüren zu wollen, aber mich würde mal interessieren, wie es jetzt (außer beim Klopapier) momentan mit echten Lieferengpässen aussieht.
    War heute Abend in einem ländlichen Netto und da klafften im Kühlregal erhebliche Lücken. Ganz besonders auffällig war, dass beim Joghurt nur noch ganz wenige schwerverkäufliche Exemplare rumstanden. Auch bei einigen (gleichartigen) Wurstsorten herrschte gähnende Leere.
    Ist das nur eine Einzelbeobachtung oder ein großflächigeres Problem?

  • Irgendwo war doch zu lesen, dass Wirecard die bargeldlosen Zahlungen von Aldi abgewickelt hat. Lässt sich erfahren, mit welchem Betrag das (eigentlich vorhersehbare) Desaster bei Aldi zu Buche geschlagen hat?

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