Dauerbaustelle Discount (1)? Lidls L-Gemüse und die Rückkehr der Motivklebefolie

Dauerbaustelle Discount (1)? Lidls L-Gemüse und die Rückkehr der Motivklebefolie

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Was wechselt bei Lidl noch öfter als die Geschäftsverantwortung? Genau, das Ladendesign! Aktuell scheinen die Umbauten wieder umfangreicher auszufallen als zuletzt.

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Seit der vergangenen Woche steht fest: Lidl braucht schon wieder einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Den vierten innerhalb von vier Jahren. Den bisherigen, Ignazio Paternò, zieht es offiziell in seine italienische Heimat zurück und diesmal übernimmt Gerd Chrzanowski, künftiger Generalbevollmächtigter der Schwarz-Gruppe, die Aufgaben kommissarisch. Derweil wird in Neckarsulm diskutiert, ob man dem nächsten Kandidaten die Klausel in den Vertrag schreibt, dass er zum Ende seines Antrittsinterviews direkt bekannt gibt, das Unternehmen in bestem gegenseitigen Einvernehmen wieder verlassen zu wollen. Dann wäre das auch gleich erledigt.

(Nee, kleiner Scherz, zum Antrittsinterview hat’s ja schon bei Paternò gar nicht mehr gereicht.)

Aber damit wollen wir uns gar nicht lange aufhalten. Lesen Sie halt einfach nochmal diese Supermarktblog-Stellenanzeige von 2017. Oder diesen Blogtext von 2019. Das meiste davon ist weiterhin gültig.

Ganz im Gegensatz zu, sagen wir: dem Ladendesign von Deutschlands ehrgeizigstem Discountentwickler. Denn das wechselt als einziges noch öfter als die Lidl-Geschäftsverantwortung.

Zumindest befindet sich die Handelskette seit Jahren in einem kontinuierlichen Prozess des Wandels, über den an dieser Stelle regelmäßig berichtet wird. Anders als viele Wettbewerber in der Branche scheint sich Lidl jedoch von der Idee verabschiedet zu haben, sich auf ein Konzept für seine Filialen festzulegen und daran im Anschluss auch eine zeitlang festzuhalten.

Es scheint zwar durchaus so etwas wie einen Standard zu geben. An den werden aber beständig neue Elemente dran getackert bzw. alte wieder abgeschlagen. Lidl ist quasi die Mary Shelley des Discount-Ladenbaus.

Aktuell scheinen die Umbauten wieder etwas umfangreicher auszufallen als zuletzt, was sich wahlweise als konsequente Modernisierungsbereitschaft lesen lässt. Oder als Grundnervosität, zumal einiges davon an Maßnahmen erinnert, die Wettbewerber bereits umgesetzt haben.

Vor einigen Wochen berichtete die „Lebensmittel Zeitung“ (Abo-Text) zuerst von „Testfilialen“ im Süden der Republik, in denen Sortimente und Kund:innenführung neu sortiert wurden. Inzwischen werden Änderungen aber auch in wiedereröffneten Filialen u.a. hier in Berlin sichtbar. Kleiner Überblick gefällig?

1. Obst und Gemüse: Jetzt auch in L

Regulär positioniert Lidl seine stetig gewachsene Auswahl an frischem Obst und Gemüse auf einer Rennstrecke am Ladeneingang. Insbesondere bei neu eröffneten Läden, die mehr Platz bieten, wurde das auch bisher schon variiert: mit einer Art Frische-Mole, die sich gegenüber vom abgerundeten Brötchenknast-Ensemble in Richtung Eingang reckt. Hier zum Beispiel in der 2019 eröffneten Metropolfiliale im Frankfurter Stadtteil Niederrad:

Aber auch in einigen Bestandsmärkten wird inzwischen umsortiert. Paprika, Zucchini, Möhren & Co. empfangen Kund:innen zum Beispiel in umgekehrt L-förmiger Regalanordnung. Dazu kommt eine rundum begehbare Mittelinsel, ganz ähnlich wie Hofer es in Österreich vorgemacht (siehe Supermarktblog) und Aldi Süd es in seinen Frische-Filialen aufgegriffen hat.

Die Idee ist also nicht ganz neu, die Anordnung auch nicht unbedingt übersichtlicher; sie wirkt aber ein klein bisschen supermarktiger und lässt Obst und Gemüse am Eingang besser zur Geltung kommen.

In manchen Filialen bekommt zudem frische Bio-Ware eine separate Platzierung im Block spendiert.

Neu ist auch, dass Snacks und Getränke in ein Kühltheken-Separee umziehen durften, das noch vor dem Brötchenknast ganz vorne beim Obst und Gemüse steht. (So wie’s Aldi in seinen Londoner City-Filialen schon seit Äonen handhabt.)

Wenn Obst und Gemüse in den Laden einknicken, muss auf der anderen Seite natürlich auch wieder was ausknicken – wodurch die bekannte Lidl-Längsregallogik ausgehebelt wird, zumindest im vorderen Ladenbereich. Sieht aber ganz schick aus.

Manche Umbaufilialen setzen allerdings weiterhin auf die bekannte Ordnung; offensichtlich handelt es sich also zunächst weiter um einen Test.

2. Sortimentskennzeichung: Dran steht, was drin steht

Um die Kundschaft nicht zu arg in die Orientierungslosigkeit laufen zu lassen, hat sich Lidl dazu entschlossen, eine neue farbcodierte Sortimentskennzeichnung direkt über den Regalen anzubringen, und zwar nicht nur an den Seitenwänden.

Dort steht nun in der Lidl-Hausschrift, was untendrunter im Regal zu finden ist – und zwar deutlich differenzierter als in vorherigen Ladendesigns: „Milch und Sahne“, „Joghurt und Quark“, „Bonbons und Fruchtgummi“, „Papier und Hygiene“, „Nudeln & Co.“ bzw. einfach nur „Tee“. Was durchaus praktisch ist. Und ein klein bisschen überfällig war.

3. Produktpräsentation: Rühriges Regalrondell

Auch wenn sich die Originalität vieler (Test-)Änderungen in Grenzen hält, erzielt Lidl damit direkt sichtbare Veränderungen. Vor allem, wenn die Fläche seitlich des Eingangsbereichs nicht mehr zum Abstellen von Getränkepaletten genutzt wird, sondern die Kundschaft mit Bio- und Regional-Sortimenten empfängt, für die Regale vor die bislang durchsichtige Trennwand zum Ausgang gebaut werden.

Das hat auch zur Folge, dass Halterungen für aktuelle Werbeprospekte auf der gegenüber liegenden Seite direkt an die Trennwand montiert werden können.

Im Laden selbst traut sich Lidl vor allem für die Weinpräsentation einen größeren Aufriss als bisher und platziert Flaschen in einem in den Gondelkopf mündenden Regalrondell, teilweise stehend, teilweise in Holzkisten einsortiert. (Was beim Rausnehmen eher unpraktisch ist.)

Explizit hervorgehoben wird – auch schon in Bestandsfilialen – die „Regionale Vielfalt“, die aber im Wesentlichen daraus besteht, dass Artikel, die sonst bei der jeweils zugehörigen Warengruppe positioniert wären, nun im Block stehen. (Und „Vielfalt“ ist zumindest hier in Berlin eher ein Euphemismus.)

Das Ganze gibt’s auch die der Kühlvariante:

4. (Tief-)Kühlung: Next Generation Truhe

Apropos Kühlung: Die Zeit der Truhen, in die sich Kund:innen tief hinein beugen mussten, um den letzten Aktionsartikel herauszukratzen, scheinen sich dem Ende zuzuneigen. Im Tiefkühlsortiment vor den Kassen setzt Lidl (in dem von mir besuchten Laden) auf unbetruhtes Mobiliar mit bodentiefen Türen, Regalböden und Gitterkörben.

Schweinefleisch, Rind, Geflügel und Fisch sind auf der gegenüberliegenden Ladenseite ebenfalls in durchgehende Kühlschränke (mit Türen!) einsortiert und haben eine eigene Farbkennzeichnung erhalten (blau, gelb, rot, hellblau).

In größere Filialen stellt Lidl zur Seite öffnende Kühl-U-Bahnen auf die Fläche und hat damit auf einen Schlag sehr viel mehr Platz zur Verfügung. (Modern sieht’s auch noch aus.)

5. Holzoptik: Hell aber billig

Bei ausgewählten Neueröffnungen leistete sich Lidl zuletzt eine sehr viel höherwertige Ladenbaupotik. Ob die dem in Neckarsulm wiederentdeckten Sparskurs zum Opfer gefallen ist, vermag ich nicht zu sagen. Es wäre aber schade drum, weil etwa die hellen Holzschienen, die z.B. in der Frankfurter Metropolfilaile als Wandverkleidung zum Einsatz kommen, einen angenehmen Konter zum eher nervösen Aktionsartikelgebrüll auf der Verkaufsfläche liefern.

Das scheint man bei Lidl zwar ähnlich zu sehen, hat aber für eine Nachrüstung älterer Filialen entweder nicht ausreichend kooperative Biber zwecks Holzzuschnitt auftreiben können – oder will (was wahrscheinlicher ist) nicht unnötig Geld dafür ausgeben.

Um trotzdem nicht auf das Ambiente zu verzichten, hat man sich zu einer gar fürchterlichen Maßnahme entschlossen: der Rückkehr der Motivklebefolie, von der anzunehmen war, sie sei auch im Discount ein für allemal von uns gegangen.

Jetzt klebt sie da wieder, zur Holzoptiksimulation: an Außenfassaden und in Pfandrückgabe-Räumen – als foliengewordener Beweis dafür, dass sich auch ein zuletzt modern wirkendes Markendesign mit ein paar Kleinigkeiten wieder zunichte machen lässt.

Auch im Laden scheint Lidl verstärkt mit der Holzsimulation arbeuiten zu wollen: nicht mehr nur an der Obst-und-Gemüse-Aufbockung und vor Aktionsartikel-Gitterschütten, sondern auch auf dem Automatiktor am Brötchenknast-Besuchsvorraum.

Zusätzlich haben alle Preisscheinen den hellen Holzhintergrund bekommen, ebenso wie die neuen Sortimentstrenner in den Regalen. Das ist vielleicht gut gemeint, aber nicht besonders gut gemacht.

Wenn es das Ziel gewesen sein sollte, die Discountkette aller Fortschrittlichkeit zum Trotz nicht zu hochwertig aussehen zu lassen, ist das durchaus gelungen. Und irgendwas muss es ja auch in ein paar Monaten noch umzubauen geben, wenn die Mary Shelley des deutschen Discounts wieder auf die Idee kommt, an ihrem Design herum zu schrauben.

Mehr zur Dauerbaustelle Discount – diesmal bei Aldi – steht in wenigen Tagen hier im Blog.

Fotos: Supermarktblog"

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17 Kommentare
  • Der merkwürdigste Lidl in dieser neuen Anordnung und Optik ist für mich der neu eröffnete in der Hauptstr.65 in Berlin (keine 100m entfernt vom Höllenlidl in der U-Bahnstation Innsbrucker Platz), in dem ich mich überhaupt nicht mehr zurechtfinde, der aber im Vergleich zum Höllenlidl trotzdem wirkt wie ein Bioladen.

  • Bei uns wurden jetzt einige Filialen umgestaltet. Besonders hervorzuheben ist da Erlensee. Während alle anderen Supermärkte sich bemühen den Kunden einen schnellen Durchlauf und Abstandhalten zu vereinfachen, wurden hier so viele Engstellen eingebaut, das dies kaum noch möglich ist. Entweder man steht blöd rum und wartet ewig, oder man ist gezwungen sich durchzudrängeln. 30 Minuten für 3 Artikel, die Wartezeit an der Kasse nicht eingerechnet. Davon 5 Minuten vor der Tür, weil sich 3 Kunden zwischen den Blumentischen und dem Snackregal aufhielten und den Durchgang mit ihren Einkaufswägen komplett blockierten. Den Designer hätte man mal besser zum Regale befüllen einsetzen sollen. Solange die Corona Abstandsregeln noch aktuell sind, mache ich meine Einkäufe lieber bei der Konkurrenz. Schade Lidl, wirklich schade.

    • Hier innLeipzig Großzschocher genau das selbe Fiasko. Wo man früher zügig und ergebnisorientiert einkaufen konnte, herrscht jetzt Enge und erdrückende Regalhöhen in Labyrinthform. Ab jetzt also zu Aldi…

  • Hochwertig sieht diese Kombination aus Primärfarben und Hellholz(imitat) tatsächlich nicht aus, eher so wie ein Baumarkt in den Nullern oder IKEA in den Neunzigern.

    Den Umbau der Obst-&-Gemüse-Abteilung empfinde ich aber als einen Schritt in die richtige Richtung, denn die ewige Sucherei war immer einer der Gründe, warum ich lieber zu Aldi gegangen bin. Cocktail-Tomaten gibt es im Moment nur in der kleinen Dekoschale? Dann stehen die bei den Beeren und Nüssen – einmal zwanzig Meter im Circus Maximus! Bei der Aufregung die Gurke vergessen? Bloß nicht die Zügel fallen lassen, zurück! Ich habe mich seit dem Auftauchen der Glasfrontfilialen vor vielen Jahren gefragt, warum man Marmelade und Müesli so dringend am Eingang platzieren muss, dass man die Wand (zusammen mit der Pralinenauswahl auf der linken Seite) nicht für das Gemüse freigeben kann, um damit das Wagenrennen wieder auf Amateurniveau zu bringen.

    Die neuen Kühlgeräte sehen jetzt mehr nach den mittelalten Penny-Filialen im Rheinland aus; die sind auch das einzig Positive, was man aus deren Ladengestaltung übernehmen kann.

    Und die schräggestellten Weinkisten in der untersten Regalreihe finde ich gut. So müssen die Kunden nicht auf dem Boden hockend die Flaschen verschiedener Sorten herumschieben, bis sie die letzten zwei Flaschen des gesuchten Weines gefunden haben. Und wahrscheinlich fällt es so auch dem Personal früher auf, dass nur noch zwei Flaschen da sind.

    Insgesamt also zwei ausgeruhte Daumen hoch vom Orthopäden, zwei runter von der römischen Rennleitung und ein Facepalm von der Malerinnung.

    OT: Warum Mary Shelley? Hat das etwas mit dem Schreibstil oder der Methodik zu tun? Oder ist eigentlich Viktor Frankenstein gemeint?

  • Aldi scheint übrigens gerade auch auf Holzimitat zu setzen. In der vor kurzem komplett abgerissenen, neugebauten und mittlerweile neueröffneten Filiale in Berlin-Hellersdorf (Tangermünder Straße 125) sind mir beim Warten in der langen Kassenschlange die Holzhintergründe in den Preisleisten ins Auge gefallen. Ich fühlte mich etwas in der Zeit zurückversetzt, auch wenn mir der Neubau insgesamt gut gefällt. Es wirkt für mich fast noch ein bisschen altbackener als auf den Fotos bei Lidl, weil, wenn ich mich richtig erinnere, dunkleres „Holz“ verwendet wurde. Allerdings setzt es Aldi nicht so inflationär ein wie Lidl. Aldi setzt bei den Wänden ja auf verschiedenste Optiken – von weiß gestrichener Mauer bis zu türkisfarbenen Fliesen.
    Ein Foto von besagtem Aldi habe ich leider nicht, aber vielleicht schaffe ich es diese Woche mal.
    In jedem Fall ist es angenehmer als früher, besonders weil die Kassenschlangen nicht mehr in die Obst- und Gemüse-Abteilung hineinragen. Diese ist nun deutlich weiter hinten im Markt.
    Im Moment gefällt es mir bei Netto (ohne Hund) aber doch am besten. Mir sagt die cleane Einrichtung mit den Sortimentshinweisen und Piktogrammen am ehesten zu. Natürlich nur in den neugestalteten Filialen, am besten auch die, in denen auch das furchtbare alte Kastenlogo verschwunden ist und wo ich nicht mehr auf rot-gelbe Netto-Logos auf Plus-blau-orangenen Kassentresen schauen muss. Auch das gibt’s tatsächlich noch, Nostalgiker mögen in der Hellersdorfer Straße 82 in Berlin vorbeischauen. Die Fensterrahmen sind allerdings inzwischen großteils grau gestrichen…
    Aber ich schweife ab… Danke für den Artikel!

  • Den Brötchenknast um die Ecke mit dem Gemüse davor sah ich schon bei Lidl in Frankreich und Polen, wobei beide Märkte insgesamt spürbar größer waren als die in Deutschland gewohnten Größen bei freistehenden Märkten.

  • Meiner Meinung nach haben sich zahlreiche Discounter inzwischen und seit min. 2012 völlig verrannt. Aldi Süd hat es mit seinem neuen Konzept kaum 2 oder 3 Jahre ausgehalten und baut schon wieder um (lässt aber meistens das alte Logo hängen), bei Aldi Nord im grellbunten Zirkus finde ich inzwischen nichts mehr und die Läden sind so eng und vollgestopft, dass man einige Gänge nicht mehr mit 2 Wagen nutzen kann. Vor allem Lidl scheint völlig rastlos zu sein und ändert immer wieder irgendwas, oft nicht zum Besseren. Bei Penny dreht man die Regale mal so und mal so. Nur Netto ohne Hund muss ich ausnahmsweise loben, nachdem man die Plus-Märkte durch sein Ramsch-Ladendesign ruiniert hat, ist das aktuelle Konzept, das es (viel zu spät) seit der Kaisers-Übernahme gibt, ziemlich ansehnlich und wird vor allem mal ein paar Jahre in Ruhe gelassen. Zeitgemäß muss man sein, ja, aber nicht die Kundschaft ständig durch teils absurde Veränderungen verwirren und vielleicht verprellen.

    • Freue mich, dass das mit Netto noch jemand so sieht.
      Das, was sie bei der Plus-Übernahme veranstaltet haben, war wirklich gruselig und ich war damals fast traurig, dass die Kleinen Preise durch dieses die Kunden permanent anschreiende „Design“ ersetzt wurde. Frei nach dem Motto: Die Leute müssen den Unterschied sehen – Wie viele Netto-Logos bekommen wir in eine Filiale tapeziert?

      Das einzige, was ich jetzt schade finde ist, dass schon so viele Filialen vor der Logo-Umstellung auf das moderne Konzept umgestellt wurden. Da wird man wohl noch lange dieses hässlich-kastige Logo sehen dürfen. Netto wollte wahrscheinlich erstmal testen und Jung von Matt nicht direkt aufs Logo loslassen.

      Eine weitere Sache ist mir bezüglich Netto vor einer Weile aufgefallen:
      Nachdem Netto bei der Plus-Übernahme alle Plus Eigenmarken (abgesehen von BioBio und VivaVital) hat verschwinden lassen, sind inzwischen etliche alte Plus-Marken mit neuer Optik zurückgekehrt, zum Beispiel:
      – Clarky’s (Knabberzeug),
      – Romanza (Eis),
      – Sea Gold ([TK]-Fisch),
      – Mondo Italiano (Ital. Produkte),
      – Grandiso (Pudding…),
      – Las Cuarenta (Span. Produkte),
      – Papa Joe’s (Sonderfall: Wird auch von Edeka genutzt; Smb berichtete),
      – Schloss (Bier),
      – Cafet (Kaffee),
      – Biscoteria (Kekse),
      – Bravil (Waschmittel),
      – Diadent (Zahnpflege)…

      Ich frag mich echt, was da bei Netto hinter den Kulissen abgegangen ist.
      Erstmal hat man den ganzen Wald abgeholzt, um dann einzelne Bäume wieder neu zu pflanzen…

  • Witzig, Holzoptik scheint gerade bei allen en vogue zu sein. Ein wenig off-topic: Hier in Gelsenkirchen eröffnete im August ein Penny in einem ehemaligen Rewe (hier in der Stadt übrigens der zweite von drei Ex-Rewe-Filialen, wo jetzt ein Penny rein kommt). Der ist von außen komplett mit Holz verkleidet – innen schaut’s auch ganz anders aus, es ist alles außer dem Boden schwarz gehalten. Selbst die Wände sind mit schwarzen Platten und Wegweisern verkleidet. Licht kommt über die Fensterfront rein. Und auch hier dieses Phänomen der seeeeehr langgezogenen Kühlregale. Für die TK-Broccoli muss man sich trotzdem noch bücken. Scheint übrigens sowas wie neuer Standard zu sein – auf lokale Hinweise und Bilder wurde hier verzichtet – also zum Glück nicht noch ein Discounter mit Schalke-Arena-Fototapete …

    Muss schon sagen: Das schwarz gehsltene hat irgendwie was. Der gammelige Plus-Netto 500m weiter schaut vermutlich schon neidisch drein. ????

    • Gab’s für die Rewes denn Ersatzstandorte in der Nähe? Und hat Rewe den Wechsel den Kund:innen vor der Schließung irgendwie erklärt? Fänd ich interessant. Und welcher ist der Penny-Schwarzmarkt?

    • Tatsächlich gibt es keine Rewe-Neubauten in der Nähe. Vielleicht noch ganz interessant: Zwei Rewemärkte gehörten zur Rewe in Köln, der dritte, der diesen Samstag (direkt am Hbf) schließt, gehört zur Rewe Dortmund. Auch da kommt ziemlich sicher ein Penny rein, Eröffnung soll laut Lokalpresse im Oktober sein.

      Der Schwarzmarkt ist der Penny Cranger Strasse an der – Überraschung – Cranger Strasse 283-285. Bei Google allerdings noch nicht zu finden.

  • Wenn dann sucht Lidl einen neuen Vorstandsvorsitzenden und keinen Deutschland-Chef. Deutschland-Chef ist und bleibt Matthias Oppitz.

    Und ja, nachdem der Trend bei Lidl in den letzten Jahren eher dazu ging die Märkte etwas wertiger aussehen zu lassen, geht der Trend jetzt wieder in Richtung Hard-Discount. Problem bei solchen großen international tätigen Unternehmen: es wird wieder alles über einen Kamm geschert. Was in Deutschland vielleicht funktioniert (wertiger aussehende Märkte), funktioniert in Polen an der Grenze zur Ukraine wahrscheinlich nicht mehr. Das hat aber bisher kein großer Lebensmittelhändler verstanden.

  • sondern die Kundschaft mit für Bio- und Regional-Sortimenten empfängt, für die Regale vor die bislang durchsichtige Trennwand zum Ausgang gebaut werden.

    Das hat auch zur Folge, dass Halterungen für aktuelle Werbeprospekte auf der gegenüber liegenden Seite direkt die Seite montiert werden können.
    Im oberen Satz scheint ein „für“ zu viel. Und beim unteren … wie meinen?

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