Uber Eats ermöglicht Quick-Commerce-Flatrate für Getir und Flink

Uber Eats ermöglicht Quick-Commerce-Flatrate für Getir und Flink

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Als erste Bestell-Plattform in Deutschland führt Uber Eats die Dienste der beiden verbliebenen Quick-Commerce-Spezialisten nebeneinander in einer App und integriert diese in ein Lieferabo für unbegrenzt kostenlose Lieferungen.

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Normalerweise wirbt der Fahrdienstleiter Uber ja damit, seine Kund:innen „schneller ans Ziel“ zu bringen. In eignere Sache dauert’s manchmal aber etwas länger. Nämlich: drei Monate. So lange hat sich die deutsche Uber-Dependance Zeit gelassen, um die international bereits angelaufene Partnerschaft mit dem Lebensmittel-Sofortlieferdienst Getir (siehe Supermarktblog) auf ihre Plattform zu heben.

Mitte Januar war es schließlich soweit: Seitdem bekommen Uber-Eats-Nutzer:innen zunächst in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Düsseldorf und München in der App die Option angezeigt, sich Toastbrot, Bananen, Chips u.a. aus dem Getir-Sortiment nachhause liefern zu lassen.

In den kommenden Wochen sollen „sukzessive auch alle Gorillas-Stores in Deutschland in die Uber Eats-App integriert“ werden, heißt es in einer Mitteilung.

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Getir kann sein Angebot so einem größeren Kund:innenkreis zugänglich machen; Uber Eats gewinnt einen relevanten Partner, um sein Lebensmittel-Lieferangebot in Deutschland zu stärken.

Zwei Rivalen in einer App

Getir ist aber nicht der einzige Neuzugang in der App, die im unteren Menü jetzt über die Schaltfläche „Lebensmittel“ verfügt: Direkt daneben macht sich nämlich der unmittelbare Getir-Wettbewerber Flink breit, der seine Dienste hierzulande lange nur via Wolt anbot.

Screenshot: Uber Eats

Ob sich die Bestellung via Uber Eats für Kund:innen empfiehlt, kommt sehr auf den Warenkorb und die Entfernung zum jeweiligen Darkstore bzw. Stadtlager der Partner an. Denn die Modalitäten, unter denen Gebühren für Bestellungen erhoben werden, unterscheiden sich stark. Getir z.B. verlangt an meinem Standort in Berlin über die eigene App ab 10 Euro Warenwert aktuell keine Liefergebühr (üblicherweise 1,99 €), berechnet dafür aber bei Bestellungen unter 22 Euro einen Aufschlag von 2,99 Euro; via Uber Eats liegt der Mindestbestellwert für den gleichen Getir-Standort bei 20 Euro und die Liefergebühr beträgt 2,49 Euro.

Flink berechnet über die eigene App an meinem Standort derzeit 3,49 Euro Liefergebühr, ab 25 Euro sinkt der Betrag auf 2,49 Euro, ab 59 Euro ist die Lieferung kostenfrei. Via Uber Eats fällt bei Flink-Einkäufen eine bestellwertabhängige „Servicegebühr“ plus eine Liefergebühr an, die aber stark variiert (0,99 € für kurze Strecken, 3,99 € für mittlere Entfernungen).

Einmal zahlen, unbegrenzt bestellen

Getir bringt Bestellungen nach eigenen Auskünften über die eigene Lieferlogistik zu den Kund:innen; Flink scheint dafür an den von mir getesteten Standorten hingegen Uber-Eats-Fahrer:innen einzusetzen. Für Flink-Order ist deshalb auch die Uber-Eats-„Priorität“ anwählbar: für 1,99 Euro Aufschlag kommt die Bestellung „schneller“ nachhause.

Gleichzeitig müssen Uber-Eats-Nutzer:innen bei der Kühlschrankauffüllung aber auf die zahlreichen Rabatte und Vergünstigungen verzichten, mit denen die Nutzer:innen der originären Getir- bzw. Flink-Apps regelmäßig bombardiert werden.

Wem das alles zu durcheinander ist, der hat eine weitere Option: Anders als zuletzt in Großbritannien hat Uber Eats seine Lieferflatrate „Uber One“ in Deutschland auch für die Quick-Commerce-Dienste freigeschaltet. Das Uber-One-Versprechen beinhaltet u.a. „unbegrenzt 0 € Liefergebühr für Bestellungen von Essen, Lebensmitteln und mehr bei teilnehmenden Partnern“ für 4,99 Euro pro Monat. Mit dem Betrag sind also sämtliche Liefergebühren abgegolten, sowohl bei Getir als auch bei Flink.

„Bundle another store” als Killer-Feature

Uber Eats ist damit der erste Lieferaggregator in Deutschland, der die beiden konkurrierenden Quick-Commerce-Anbieter – Getir/Gorillas und Flink – innerhalb einer App führt und eine allgemeine Liefer-Flatrate für beide anbietet.

(Wolt hat mit „Wolt+“ einen vergleichbaren Service, der aber nur bei Flink-Bestellungen — und weiteren Handelspartnern – zum Tragen kommt; Nachtrag: Lieferando hat Flink neben Getir inzwischen ebenfalls gelistet.)

Dank der Möglichkeit, zum abendlichen Restaurantessen auch noch Lebensmittel nahe gelegener Geschäfte hinzu zu bestellen, mausert sich Uber Eats so langsam zum Allrounder im deutschen Liefermarkt. In den USA schaltete man zuletzt die Option frei, mit einer Bestellung generell bei mehreren Anbietern (egal ob Restaurants, Convenience oder Liquor Stores) bestellen zu können.

Mit wachsender Partnerzahl auf der Plattform wäre die erweiterte „Bundle another store”-Möglichkeit wohl auch bei deutschen Nutzer:innen ein Killer-Feature.

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2 Kommentare
    • Danke, hab ich oben ergänzt bzw. konkretisiert! (Wenngleich ich vor allem die Kombi aus Angebot und Flatrate meinte, die Lieferando so nicht hat – oder übersehe ich da was?)

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