Zukunftstechniken der Vergangenheit (1): Alleinstehende Kaufland-Kassen suchen Anschluss

Zukunftstechniken der Vergangenheit (1): Alleinstehende Kaufland-Kassen suchen Anschluss

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In Leipzig testet Kaufland seit Jahren Kassen mit Persönlichkeitsspaltung. Durchgesetzt haben sich die moppeligen Bezahlstationen mit Schleusenfunktion aber nicht. Das Supermarktblog erklärt warum.

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Um was es geht

Um die Unschädlichmachung von Kleingeldabzählern, die an der Kasse soviel Zeit benötigen, dass dahinter anstehende Kunden befürchten, ihr Renteneintrittsalter erreicht zu haben bevor sie an der Reihe sind. Zur Neutralisierung dieser Spezies testet der Großflächen-Discounter Kaufland in seiner Filiale im Leipziger Paunsdorf-Center schon seit längerem zweigeteilte Kassen mit Persönlichkeitsspaltung bzw. wie’s profan im Laden heißt: „Bezahlautomaten“.

„Hierdurch wird eine noch schnellere und einfachere Abwicklung des Kassiervorgangs für die Kunden als auch für die Kassiererinnen ermöglicht“,

erklärt Kaufland auf Anfrage.

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Wie es funktioniert

1. Kunden können ihren Einkauf wie gewohnt aufs Kassenband räumen, Mitarbeiter scannen die Waren – und händigen dann einen Beleg mit Strichcode aus. Dann ist gleich der nächste Kunde dran.

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2. Mit dem Zettelchen geht’s an einen von zwölf Bezahlautomaten, die aussehen wie die Bodybuilding-Brüder klassischer Geldautomaten.

3. Am wuchtigen Bodybuilding-Automaten muss der Strichcode vom Zwischenzettel in das hervorgehobene Scan-Feld gehalten werden, damit der Automat den zu zahlenden Betrag erkennt. Bezahlt werden darf anschließend in bar oder per EC-Karte.

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4. Zur Bestätigung spuckt der Automat ein neues Zettelchen aus. Dann öffnet sich automatisch die Schleuse, aus der man mit seinem Einkaufswagen rausruckeln kann.

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Warum das keine Zukunft hat

Weil das alles viel zu kompliziert ist.

Die Bezahlautomaten im Leipziger Kaufland sind bereits seit Herbst 2008 aktiv, aber an der Kasse war ich im Juni 2016 nicht der einzige Kunde, der keinen blassen Schimmer hatte, was eigentlich von ihm verlangt wird. Das heißt: Die freundliche Kassiererin musste regelmäßig erklären, wie genau bezahlt werden soll. Und die dahinter anstehenden Kunden mussten doch wieder warten.

Selbst wenn alles reibungslos läuft und langsame Zahler nicht mehr die komplette Schlange blockieren: Der auseinander gezogene Kassiervorgang hinterlässt nicht den Eindruck, schneller zu sein. Im Gegenteil, als Kunde muss ich gefühlt zweimal aktiv werden.

Die Deutsche Bahn hat vor einigen Jahren ein ähnliches Prinzip getestet und Ticketautomaten z.B. am Hamburger Hauptbahnhof so umprogrammiert, dass man sich dort nur noch die gewünschte Verbindung aussuchen konnte, um dann an einem separaten Automaten zu bezahlen und das endgültige Ticket zu bekommen. Soweit ich weiß, ist dieses Verfahren wieder Geschichte. (Oder gibt’s die Zweiteilung noch irgendwo? Bitte in die Kommentare notieren!)

McDonald’s möchte seit einiger Zeit auch, dass seine Kunden beim Bestellen zweimal anstehen. Selbst wenn es nachweisbar schneller gehen sollte, wie die Unternehmen stets beteuern: psychologisch ist das gar nicht so clever.

Dazu kommt, dass die alleinstehenden Kaufland-Kassen (die es außer in Leipzig auch noch in Marl gibt) katastrophal unübersichtlich sind.

  • Acht Pfeile,
  • drei Bargeld-Fächer,
  • ein Scan-Feld,
  • zwei Schlitze
  • und einen Ziffernblock

sollen die Kunden auseinander sortieren, während sie die Anweisungen auf dem Display des Kassensonderlings befolgen. Das ist Quatsch. Noch dazu sind die moppeligen Terminals offensichtlich nicht auf die Kontaktlos-Bezahltechnik ausgelegt, die sich gerade in vielen Supermärkten und Discountern durchzusetzen beginnt (mehr dazu demnächst).

Der Trend geht – selbst in deutschen Supermärkten – zu Selbstbedienungskassen, die alles können: scannen, bezahlen und nölig nach ihrem Erziehungsberechtigten rufen, wenn der dumme Kunde wieder aus Versehen irgendwo falsch hingedrückt oder rumgewogen hat. (Üben hilft.)

Und sie werden, zumindest im Ausland, immer schlanker. Tesco in Großbritannien lässt inzwischen an SB-Kassen bezahlen, die bloß noch aus Touchscreen und Kartenterminal bestehen. (Aber dann halt auch kein Bargeld mehr annehmen.) Reicht ja auch:

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Auch bei Kaufland scheint sich die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die erzwungene Kassentrennung keine besonders zukunftsträchtige Idee ist. Auf die Frage, ob die Technik in weitere Märkte gebracht werden soll, antwortet das Unternehmen nicht. In neuen Filialen wie in München-Berg am Laim stehen allerdings klassische SB-Kassen:

„Dies ist ein zusätzliches Serviceangebot für unsere Kunden, mit dem wir ihnen eine Alternative zu dem bisherigen klassischen Kassensystem geben.“

Wenn die Münzrauskramer dort Spinnweben ansetzen, wird nebendran vielleicht etwas schneller ein neues Kässchen frei.

Verraten Sie mir in den Kommentaren, ob Sie sich in Ihrer Kaufland-Filiale auch schon selbst abkassieren (können)?

Fotos: Supermarktblog

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44 Kommentare
    • Im Dresdner Hauptbahnhof hat man sich die Konstruktion auch gegönnt. Hielt allerdings kaum mehr als ein halbes Jahr an. Stattdessen hat man sich dann doch darauf besonnen einfach die Zahl der klassischen Automaten außerhalb des Reisezentrums zu verdoppeln.

    • Ca 2007 gab es dieses Trennsystem der DB am Hbf Frankfurt am Main, damals begleitet von einer Art Erklärhostessen, da kaum ein Kunde auf Anhieb begriff, wie das funktionieren sollte. Nach meiner Erinnerung wurden die Automaten dort nach wenigen Wochen/Monaten schon wieder abgebaut oder umgerüstet.

    • 2008 waren sie in Frankfurt auf jeden Fall nicht mehr da. In Berlin Hbf waren sie m. E. zur Eröffnung des neuen Bahnhofs präsent. Vorteil war, dass die Trennung eine sorglose Schnäppchensuche ermöglichte, da gebuchte, aber noch nicht bezahlte Sparpreise einige Zeit für einen geblockt waren. Somit war eine Variantenprüfung leicht möglich. Online wird heutzutage das wohl auch eine zeitlang geblockt, damit im Buchungslauf nicht sowas wie ‚diese Buchungsklasse ist leider nicht mehr verfügbar‘ aufplopt. Dies zeigt sich, dass Buchungsvarianten in einem zweiten Browserfenster bisweilen nicht mehr in einer Fahrtrichtung den identischen Preis des ersten Versuchs anzeigen können. Der Timeout ist aber m. E. deutlich schneller. Bei den Automaten hatte man hatte man eine konfortable Zeit bis die Zahlung erfolgen musste. In Berlin gab es glaube ich zwei Varianten. Im großen Reisezentrum waren es im Eingangsbereich aufgereihte schlanke Maschinen mit schräg gestelltem Display in Brusthöhe.

  • Bei Mc Donalds finde ich die Bestell- und Bezahlautomaten sehr sinnvoll und auch gut zu bedienen. Gerade wenn viel los ist kann man am Automaten die Schlange umgehen. Auf mein Essen muss ich so oder so warten, ob ich an der normalen Kasse mich anstelle oder am Automaten bestelle. Beide Male bekomme ich einen Bon mit Nummer. Aber vorher musste ich ja auch warten nur ohne Bon…
    Außerdem finde ich es gerade in solchen Geschäften wie Mc Donalds sinnvoll (oder auch beim Metzger/Bäcker/etc.) Angestellte zu trennen die mit Geld und Essen hantieren.

    Kaufland ist halt sowas von altbacken und eh eklig. Ich meide den Laden wo es nur geht.

    • Bei den Aussagen zu Mc Donalds kann ich voll und ganz zustimmen, insbesondere auch deswegen, weil mir der Automat eben anzeigt, was ich wie kombinieren kann. Ich als Gelegenheitsbesucher weiß es einfach nicht, welches Soße es zu den Chicken Mc Nuggets dazu gibt. Süß-sauer kenne ich, das war es dann aber auch.

      Von Kaufland habe ich ein anderes Bild. Zum einen, weil ich in meiner Zeit in Berlin dort auch nach der Arbeit in einer Kanzlei noch einkaufen konnte, zum anderen, weil eine Kaufland-Filiale im Schwarzwald eine Offenbarung war: nach einer 25km-Wanderung und einem (selbstverständlich geplanten Umweg) waren meinen Wasserreserven zuneige. Gut, wenn dann am Talgrund ein Kaufland einen mit offenen Armen empfängt und dem durstigen Wanderer dann ein 20-Meter-Regal mit Wasser vor die Nase stellt.

      Und nein, die hatten nur normale Kassen.

  • Bei Plaza in Lübeck gab es bis in die 90er auch getrennte Scan- und Bezahlkassen. Natürlich ohne Bezahlmaschinen. Dies hat jedenfalls kein Personal eingespart. Mittlerweile sind von 30 Kassen selten mehr als 4 besetzt. Grüne Wiese ist halt out.

  • Du hast einen Punkt vergessen, warum zumindest für mich die getrennten Kassen toll sind:

    Ich kann mir endlich mal Zeit lassen beim Bezahlen. Ich muss nicht schon bei der kleinsten Verzögerung meines Bezahlvorgangs mit Räuspern und Augenrollen der hinter mir Wartenden rechnen.

    Das nimmt mir so viel Stress beim Einkaufen weg, dass ich überaus gerne in den Kaufland in Paunsdorf gehe wenn ich mal wieder im Osten von Leipzig bin.

    Das Argument, dass sich am Gerät keiner auskennt und es so sogar länger dauern soll halte ich für etwas überhöht: Erstens gibt es nach wie vor einige „normale“ Kassen mit klassischem Bezahlvorgang (die nicht überfüllt sind).

    Zweitens würden sich bei großflächiger Einführung des Systems natürlich auch die Kunden daran gewöhnen. Denn ich sehe den Unterschied zu klassischen SB-Kassen nicht; die sind doch auch nicht einfacher zu bedienen? Warum sollen die SB-Kassen dann besser funktionieren? Nur dass ich dort noch selbst meine Waren einscannen muss, was meistens noch länger dauert und bei einem Wocheneinkauf wohl die wenigsten machen werden.

    Für sowas bietet sich die getrennte Kasse doch geradezu an: Ein Wocheneinkauf vom Profi (der Verkäuferin) schnell und zielstrebig eingescannt, danach können sich die Maschinen um die Bezahlung kümmern, von denen es im übrigen doppelt so viele wie Kassenbänder gibt, von daher gibts da nur in den größten Ausnahmen Wartezeiten.

  • Bei McDonald’s im Flughafen in Hannover wurde die Zweiteilung offenbar auch wieder abgeschafft. Dort konnte man auch wahlweise am Automaten oder bedienten Schalter bestellen und erhielt die Ware dann am Abholschalter. Jetzt im Sommer waren die Bestellterminals und der Abholschalter nicht in Betrieb.

  • Das ist vermutlich eine Einzelmeinung, aber seit ich mein Smartphone überall dabei habe, ist es mir relativ schnurz ob ich mal fünf Minuten an der Kasse warten muss. Dann lese ich halt kurz eine Mail / WhatsApp oder fange ein Pokémon um hier mal ein Buzzword reinzubringen. Tatsächlich höre ich auf dem Weg zur Arbeit fast immer Musik/Podcasts und setze meine Kopfhörer im Supermarkt erst ab, wenn nur noch einer an der Kasse vor mir ist.

    Klar, wenn man es mal wirklich eilig hat oder das Kind im Wagen nörgelt ist Warten nervig, aber das ist bei mir wirklich selten der Fall. Ich finde es inzwischen viel nerviger wie unentspannt sich viele Kunden benehmen, wenn es ihnen mal wieder nicht schnell genug geht.

    • Am Warten an der Kasse stört mich persönlich am wenigsten das Warten an sich, sondern vielmehr dass meine zu kühlende Ware (vor allem wenn es Hackfleisch oder Tiefgefrorenes ist) so langsam vor sich in „wärmt“. Die Zeit will ich „minimieren“.

      Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber das ist „mein“ Grund, warum mich das Warten nervt. Und nicht, weil ich einfach so ein ungeduldiger Typ bin.

  • So etwas verschrobenes kann wohl nur in D erfunden werden.

    Bei uns hier im Tesco (PL) gibts zum Glück auch seit geraumer Zeit die normalen Kassen zum selbst-scannen und bezahlen mit Master oder Visa … leider sind immer noch die alten kassen ohne NFC im Einsatz, was die Zeit da natürlich wieder etwas verlängert …. ist aber erträglich.
    Hab ich allerdings waren z.B. wie Computer oder Gemüse zum wiegen u.ä. geh ich dann doch lieber gleich an eine Kasse mit Bediehnung.
    Bei Tesco CZ ist das zumindest hier in meiner gegend noch nicht aktuell …. ist aber auch kein großes Problem.

  • Die Metro Frankfurt Riederwald hatte das auch, nur noch mal getrennt in Bargeld-Automaten und Kartenterminals. Ich fand das ganz praktisch. Um aufzugreifen was Lena bzgl. des trennens zwischen Lebensmittel- und Geldhandling sagte, der Globus in Wiesbaden Nordenstadt hat an der Bäckerei Bedientheke einen Bezahlautomat. Das schöme daran ist das man auch überbezahlen kann und dann entsprechend Rückgeld bekommt. Also Geld ungegesehen rein und dann nur noch den Rest rausnehmen und gut. Kein gesuche im Geldbeutel mehr

    • Ich habe bei der Metro allerdings auch drei Anläufe gebraucht, bis ich das System kapiert hatte. Das System hatte es auch in der Filiale in Mainz-Kastel. Aber auch hier hat sich die Wartezeit gefühlt verlängert. Die Automaten waren nicht die Schnellsten und teilweise kamen auch andere Kunden nicht klar. Und dann steht man vor dem Terminal und wartet dann halt eben nochmal.

  • Kaufland Bremen hat so etwas merkwürdiges nicht
    Ich habe bis jetzt nur bei Ikea dieses selbst scannen und zahlen mit Karte ausgetestet und ich fand das nervig,da stehe ich dann doch lieber in einer Schlange

  • In Frankfurt gibt es bei Kaufland auch die normalen SB-Kassen bei denen der Kunde alles selber scannen und dann bezahlen kann. Ich liebe diese Kassen und gehe mittlerweile alleine wegen der SB-Kasse dort einkaufen. 😀

  • Der im letzten Jahr eroeffnete Edeka Simmel in Dresden (https://simmel.de/markt/dresden) hat das auch. Ich glaube aber, da muss man keinen Barcode scannen, sondern das Kassenpersonal weist den Kunden den Bezahlautomat zu, nachdem es alles gescannt hat. Schranken gibt es nicht, dafuer kontrolliert da Personal im Nachautomatenbereich. Zahlen geht auch mit Kreditkarte, aber ohne NFC (und ggf. auch ohne Unterschriftenkontrolle, bei den alten Karten)
    Fand ich so umstaendlich und langatmig, dass ich entschieden habe, da nur im Notfall einzukaufen (mal davon abgesehen, dass die Flaeche des Marktes dermassen ueberzogen gross ist, dass ich gefuehlt darin bei einmaligem Einkauf das taeglich empfohlene Sportpensum erreicht habe – nur ohne Laufschuhe an den Fuessen).

    Zukunftstechniken der Vergangenheit… passt gut zu Sachsen…

  • Gibt’s zB auch bei real,- in Wiesbaden: 2 von 4 Kassen ausser Betrieb, dazu eine Assistentin für mich für als einzigen Kunden, der sich in die Arena des Kassen-Fuhrparks traut. Schade eigentlich, aber hätte Apple die gebaut, würden sie funktionieren weil für Menschen gedacht und nicht von Maschinenbau-Diplom-Ingenieuren für Maschinenbau-Diplom-Ingenieure konstruiert. (nichts gegen Maschinenbau-Diplom-Ingenieure)

    • Wenn Apple die gebaut hätte, wären sie schön anzusehen, würden das Vierfache kosten, alle deine Kontodaten nach Hause senden und die Zahlung verweigern, sollten sich lt. Apples Meinung unangemessene Produkte in deinem Einkaufswagen befinden. Doch nicht so toll. 🙂

    • Das beim real,- sind SB-Kassen, bei denen Du alles selbst machst: Anstehen, scannen, in Tüten packen, ärgern, auf Personal warten, bezahlen, auf Personal warten, endlich gehen.
      Da klingt das von Kaufland eingesetzte System richtig sympatisch.

  • Im Famila Kiel-Wik gibt es ein paar Automatenkassen. Meistens bin ich Abends da und ab 20 Uhr ist oft nur noch ein normales Kassenband besetzt. Trotzdem gibt es Tage, an denen ist bei den Automaten so wenig Andrang, dass die Aufsichtsperson der Automaten in die Rolle eines Marktschreiers verfällt und fortwährend auf die leeren Automatenkassen hinweist.

  • Ich finde die Bezahlautomaten eine gute Idee. Ich bin Barzahler – praktisch immer. Und somit sammelt sich in meinem Geldbeutel auch schneller Münzgeld an als bei manch anderem. Bisher zahle ich an der Tankstelle (langer weg von der Säule in den Innenraum und dort auch noch mal einige Kunden vor mir) in 90 % der Fälle centgenau passend. Ich werde dort das Kleingeld also wieder los. An Supermarktkassen möchte ich dies niemandem hinter mir zumuten. Deshalb kämen mir solche abgesetzten Kassen gerade recht.

  • Im Imbissbereich (Beispiel Globus) ist das System aus Hygienegründen gar nicht so verkehrt. Allerdings ist es dort nach Art einer normalen Kassenzahlung eingerichtet, womit der Mitarbeiter die Technik selbst bedienen muss (d.h. Kartenzahlung muss vorab angekündigt werden etc.).

  • Also die Kaufland Automaten wirken auf dem Bild wirklich etwas unübersichtlich, auch wenn ich die Funktionsweise doch recht zeitnah erfassen konnte gilt das wohl nicht für jeden. Bezahlautomaten an sich finde ich jedoch durchaus gut.

    Ich halte zwar auch gern mal einen kleinen Plausch mit der Kassiererin, aber wenn eine Maschine mir zumindest gefühlt einen Zeitvorteil bringt, nutze ich sie auch gern mal (mit).

    Bargeld Zahlung ist jedoch etwas was vorhanden sein muss. Bin zu 98% Barzahler (zumindest Offline).

  • Da hier einige Leute schon die Metro erwähnten – zumindest in Dortmund-Oespel ist man seit neuestem wieder ab von der generellen Trennung zwischen Bar- und Kartenzahlung, die neuen Kassentische haben wieder Geldschubladen und Kartenterminals – und einen (bisher noch unverkleideten) Rechnungsdrucker zur Ausgangsseite.

    Zuletzt lief das so ab, daß man der Person am Kassentisch nach Beendigung des Einkaufs mitteilen durfte, ob man geruhte, mit Karte oder in bar zu zahlen. Ersteres rief dann nach zwei/drei Tastendrücken auf dem Touchscreen das lose verkabelte Kartenterminal auf dem Kassentisch in Aktion, letzteres führte zur automatischen Übermittlung der Rechnung ans zentrale Kassensystem, die Bezahlung lief dann an einer der beiden Zentralkassen seitlich am Ausgangsbereich (mit jeweils zwei Kassierplätzen, aber selten waren mehr als zwei insgesamt besetzt).

    Da aber gerade in der Metro Unstimmigkeiten bzw. Probleme an den Kassen meist eher beim Einscannen der Ware als beim eigentlichen Bezahlvorgang vorkommen, ist zumindest bisher kein nennenswerter Zeitunterschied zu merken

  • Also bei McDonalds finde ich die Automaten super, da kann ich wenigstens in Ruhe aussuchen was ich möchte. In Märkten gehe ich lieber an die normale Kasse, weil das selbst-Scannen ziemlich umständlich ist und definitiv länger dauert.

  • Ein paar Edeka-Läden im Aachener Raum bieten eine viel angenehmere Variante an: Hier sind die Bezahlautomaten ins Band integriert. Man wirft eine Hand voll Kleingeld in den Trichter oder lässt Karte oder Scheine einziehen, bekommt sein Wechselgeld und dann vom Kassenpersonal den Bon ausgehändigt, ohne sich einmal vom Band und seinen Lebensmitteln entfernt zu haben. Auch für Rollstuhlfahrer stelle ich mir das vorteilhaft vor.

    Dies ist die zweite Generation, nachdem die vor Jahren installierte erste nach meiner Erinnerung noch keine Scheine und Karten annehmen konnte, die dann umständlich über ein riesiges Attentatsgrippespuckschutzlupenplastik gereicht werden mussten.

    Jetzt hat es wohl noch der technikfeindlichste Kunde beim zweiten Hinweis der Kassenkraft verstanden und niemand muss mehr eine Brille suchen, um sein Kleingeld loszuwerden. Bliebe halt noch die Frage, ob sich die Mitarbeiter eher wegautomatisiert fühlen oder über die Mikropausen freuen.

  • Zum Fastfood-Exkurs: Auf einer Frankreich-Rundfahrt fiel mir letztes Jahr auf, dass alle aufgesuchten McDonalds-Filialen das zweigeteilte System hatten. Bestellen nur an den Säulen oder manchmal auch zusätzlich an einer menschenbesetzten Bestell-/Bezahl-Theke (wo man dann auch eine Nummer erhält) und dann weiter an die eine Abholtheke (wo gern mal 15 Leute vor einem dran sind).
    Wenn der Vorteil des Schneller-als-andere-Seins weg ist, ist das System auch recht nervig – in einem fremden Land aber natürlich noch sehr praktisch 😉

    Starbucks z.B. meide ich wegen des sehr nervigen Bestell- und Ausgabeprozesses.

  • Auch zum Fastfood-Exkurs: Beim diesjährigen Urlaub habe ich ebenfalls das französische Modell von McDonald kennengelernt. Eigentlich handelt es sich um ein dreigeteiltes System: Bestellen nur an den Säulen, bezahlen an einer Bezahltheke, die links neben das großflächige Bestell-Abhol-Arrangement gefriemelt war, abholen an der Abholtheke. De facto lief die Prozedur auf dreimaliges Anstellen hinaus – wobei bei Abholen größeres Chaos dadurch entstand, dass die Anordnung der Warteschlangen nicht mit Reihenfolge der eingegangenen Aufträge übereinstimmte. Dabei war die Filiale gar nicht einmal so furchtbar voll. Meiner Vermutung nach möchte McDonald nicht die Abläufe beschleunigen, sondern vielmehr die Bargeldzahlung in den Filialen reduzieren bzw. abschaffen. Trotzdem käme ich nie auf die Idee, einen Kaffee und eine Cola (mehr wollten wir ja nicht) mit Plastikgeld oder Gottweißwie zu bezahlen.

    • Wieso denn nicht? Das zahlen per Plastikkarte ist doch um soviel schneller, als das Kramen nach Kleingeld, welches dann doch nicht langt, man dann doch mit einem Schein bezahlt und 23 Münzen retour erhält? Karte rein, PIN hinterher, Karte raus. Fertig.

    • Karte rein, PIN hinterher, Karte raus?
      Warum nicht einfach mit NFC?
      Geht doch viel schneller und bequemer.

  • Ich zahl bei Globus immer per Scan & Go, also Kundenkarte scannen, Artikel scannen, sehen, wieviel ich an der Kasse los werde, Kundenkarte scannen, Bares einwerfen oder mit Karte zahlen. Wenn irgendwas nicht läuft, rufen die Kasse oder ich die Mitarbeiterin.

  • Nahezu identische Kassen wie der Tesco in UK gibt es auch bei Spar in Österreich:
    https://www.spar.at/de_AT/index/unternehmen/geschaeftstypen/innovationsstandort-wu-wien/self-service-checkoutkassen.html
    Sogar die Software sieht ähnlich aus.

    (In Innsbruck gibt es seit ein paar Tagen auch eine Filiale mit diesen Kassen, falls du Photos magst…)

    Hier in Österreich ist bereits das kontaktlose Zahlen mit der Karte verbreitet, dafür werden die Arbeitskräfte in den Supermärkten nicht zu Tode gestresst wie im deutschen Discount. Ergebnis: Sobald zwei Leute an der Bedienungskassa stehen, spart das Terminal tatsächlich Zeit.
    Allerdings gibt es mit Bluecode zumindest in Tirol auch eine händlerübergreifende Lösung für das Zahlen per Smartphone, welche das Self-Terminal wiederum nicht unterstützt, die alte Kassa aber schon. Da wird sich noch einiges ändern.

  • Genau so ein Trennsystem würde ich bevorzugen, da der Bezahlvorgang eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, in der keine Waren gescannt werden können und in der die nachfolgenden Kunden unsinnig warten müssen. Außerdem muss man dann nicht Waren in den Einkaufswagen zurückräumen und gleichzeitig noch im Portemonnaie nach Bargeld/Karten suchen und damit bezahlen.

    Ich würde da ein dreistufiges System bevorzugen:
    1. Einscannen der Artikel. Hier können überwiegend herkömmliche, mit einem Kassierer/einer Kassiererin eingesetzt werden. SB-Scankassen würde ich auch einsetzen, vor allem für Kunden mit weniger Artikeln. Es nervt mich nämlich ungemein, wenn ich nur 3 Artikel habe, allerdings die Kunden vor mir an der einzigen geöffneten Kasse gerade ihren Großeinkauf gemacht haben.
    2. Packecken/-tische zum Einpacken der Einkäufe. Das Einpacken vor der Bezahlung erfolgt aus Rücksicht gegenüber Kunden ohne Einkaufswagen. Außerdem ist das die von mir bevorzugte Reihenfolge, ich verstaue lieber gleich meine Ware und kann dann nach dem Bezahlen den Laden sofort verlassen. Zudem kann dadurch die Wartezeit sinnvoll genutzt werden, sollte vor den Bezahlstationen eine Schlange sein.
    3. Bezahlstationen. Hier würde ich überwiegend auf Bezahlautomaten setzen, jedoch auch menschlich bediente Kassen anbieten für Leute, denen die Bezahlautomaten zu kompliziert sind.

    Leider sind solche Trennsysteme extrem selten (ich war noch in keinem solchen Markt). Ich habe auch die Befürchtung, dass in Supermärkten mit kleinerer Fläche (Lidl, Aldi, Netto) der Platz für so ein Trennsystem fehlt.

    In Kantinen/Mensen ist aber ein Trennsystem üblich: Da sucht man zunächst die Essenausgabe auf und anschließend die Kasse.

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