App-Stolperer, Ablaufware, Aufschlagpreise: Die Schwächen von Teguts Teo

App-Stolperer, Ablaufware, Aufschlagpreise: Die Schwächen von Teguts Teo

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Nahversorger für kleinere Orte und Anlaufstelle für den Snack-Einkauf in der Stadt: In Teo-Märkten scannen und bezahlen Tegut-Kund:innen ihre Einkäufe selbst. Doch im Einkaufsalltag hat das mehrfach ausgezeichnete Ladenformat auch zweieinhalb Jahre nach dem Start noch einige erstaunliche Mängel.

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Schlagerfans unter den Supermarktblog-Leser:innen dürfte die Aufforderung an einen gewissen „Theo“ bekannt sein, sich für einen Aufenthalt ins polnische Łódź zu begeben, 130 Kilometer südwestlich von Warschau; wobei selbige nach ihrer Formulierung 1974 als Nummer-1-Hit (bzw. vorher schon im 19. Jahrhundert!) inzwischen freilich verjährt sein dürfte.

Längst hat „Teo“, der nun kein „h“ mehr im Namen trägt, seine Heimatverbundenheit und die Liebe zu Klein- und Kleinstgemeinden u.a. in Hessen und Bayern entdeckt , wo er sich seit Neuestem vorrangig aufhält: in Gläserzell, Heusenstamm, Johannesburg, Sulzbach, Michelsrombach, Mühlheim am Main, Ulmbach, Alsbach-Hähnlein, Großostheim-Ringheim, Hasselroth (Niedermittlau), Malsch, Sailauf usw.

Genau dafür hat ihn die Supermarktkette Tegut ja auch erfunden und designen lassen: als Minimarkt für Orte, die von einer regulären Nahversorgung mit Lebensmitteln abgeschnitten sind, im modernen Gewand einer kassenkraftlos betriebenen Holzrolle samt Dachbegrünung, die einen rund um die Uhr einkaufen und sich selbst abkassieren lässt, um Kühlschrank und Herd zuhause Nachschub zuzuführen.

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Der erste Teo eröffnete Ende 2020 in Fulda (siehe Supermarktblog). In regelmäßigen Abständen kommen neue hinzu, und in Pressemitteilungen sagen wechselnde Bürgermeister sehr ähnliche bzw. Tegut-Bereichsverantwortliche immer dieselben Sätze, nachdem sie fürs Pressefoto gemeinsam auf eine roten Schmuck-Button gedrückt haben, offensichtlich eine in Fulda beliebte Eröffnungsgeste.

Schmuckstück für jeden Dorfplatz

Derzeit gibt es laut Teo-App 31 Märkte, die ohne Kassenpersonal betrieben werden (ab Juli sind es dank Zuzenhausen 32), teilweise mit sehr unterschiedlichen Standorten.

Eines aber haben alle miteinander gemein: Anders als die meisten regulären Supermärkte ist Teo ein echtes Schmuckstück auf jedem Dorf-, Markt- oder Parkplatz. Durch die naturbelassene Holzverkleidung fällt der ungewöhnliche Laden sofort ins Auge, und der Einlass funktioniert oft unkompliziert: entweder nach vorheriger Anmeldung in der Teo-App, die einen herannahend bereits „Willkommen“ heißt und zur Türöffnung auffordert. Oder ohne Registrierung mit Kredit- bzw. Girokarte (auflegen oder richtig herum einstecken).

Einfacher Einlass per App oder Bankkarte; Foto: Smb

Auch der Innenraum wirkt auf den ersten Blick hochwertig und durchdacht: Die Längswände sind komplett mit Regalen verkleidet; das schmale Zusatzregal in der Mitte auf der linken Seite ist an beiden Enden von SB-Kassen mit riesigen Touchscreens eingefasst, an denen sich Produkte scannen lassen, um zu bezahlen. Kleinere Artikel, die nicht für sich im Regal stehen, sind in Holzkisten mit eingebranntem Teo-Logo platziert, was sehr, sehr schick wirkt.

Schlottereinkauf für Butter und Milch

Die Gänge sind trotz des eingeschränkten Platzes so breit, dass auch Kund:innen im Rollstuhl durchkommen, die über die lange Rampe außen am Markt zu Teo gelangen; an Eingang und Kasse sind wesentliche Bedien-Informationen zudem in Braille angebracht. Großartig!

Um so erstaunlicher ist, an was die Teo-Entwickler:innen alles nicht gedacht haben. Die Idee, das rechte Drittel der Verkaufsfläche komplett als Kühlraum zu nutzen, den man durch Glastüren betritt, macht es zwar möglich, mit regulären Kühlmöbeln keinen Platz verschwenden zu müssen.

In kurzen Hosen und T-Shirts allerdings möchte man sich dort zwischen Milch und Käse eher nicht länger aufhalten, weil es schnell ungemütlich wird – und das ist aus Händlersicht schon deshalb unpraktisch, weil Teo seiner Kundschaft so angewöhnt, bloß das mitzunehmen, was sie an Kühlartikeln wirklich dringend benötigt, ohne sich für den ein oder anderen Impulskauf, der den Bon erhöhen könnte, noch eine Frostbeule abzuholen.

Anders formuliert: Selbst bei sommerlichen Temperaturen, wenn eine Abkühlung durchaus willkommen ist, steht beim Einkaufen niemand gerne lange im Kühlschrank.

Die Nachbarschaft kauft zu wenig Bio-Brokkoli

Auf der gegenüberliegenden Seite offenbart Teo einen weiteren Design-Schwachpunkt: Bei meinem Besuch an einem Sonntag – wann sonst? – standen dort vor einem der beiden O-runden Fenster zur Außenwelt (welche den Markt angenehm durchlässig wirken lassen) zwei mit ausgeräumten Kartons ineinander gestapelte Rollwagen vor der SB-Kasse zwischen Tiefkühlgemüse und Puddingpulver.

Was nicht nur unpraktisch ist, sondern auch das durchdachte Design ad absurdum führt – bei dem offensichtlich niemand die benötigte Abstellfläche für Utensilien zur Warenanlieferung einplanen wollte. Dass dafür nach dreißig bislang aufgestellten Teos noch keine bessere Lösung gefunden wurde: seltsam.

Rollcontainer vorm Design-Aussichtsfenster – Teo scheint Abstellfläche zu fehlen; Foto: Smb

Womit wir beim Sortiment wären: Mit im Schnitt 950 unterschiedlichen Artikeln auf nur 50 Quadratmetern bietet Tegut Teo-Kund:innen eine große Auswahl für den Einkauf; das Sortiment unterscheidet sich nach Unternehmensangaben je nach Standort und Bedarf.

So richtig gut kann die Supermarktkette diesen aber auch mehrere Monate nach der Eröffnung eines neuen Teos offensichtlich noch nicht einschätzen bzw. bedienen; bei meinem Besuch fielen zumindest zwei Besonderheiten auf: zahlreiche Regalplätze waren entweder leer („Neue Ware ist unterwegs“) oder mit Produkten gefüllt, die mit einem roten Rabatt-Preisschild gekennzeichnet waren, weil sie in Kürze ihr Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen. Dass die Veggie-Salami vor Ort nicht so gut ankommt, kann passieren; wenn das aber auch für Frischmilch, Bio-Käse und die komplette Charge Bio-Brokkoli gilt, hat Tegut bislang offensichtlich Nachholbedarf, um zu verstehen, wie die Nachbarschaft einkauft.

Die Kasse kennt den Mocha nicht

So sehr man sich in Fulda mit dem Vorsatz zu schmücken versucht, „mit guten Lebensmitteln verantwortungsvoll umzugehen“ und möglichst wenig wegzuwerfen: Wenn die reduzierte Ware derart stark ins Auge fällt, scheint mir Teo eine Schwachstelle in diesem Bestreben zu sein.

Wieviele Artikel Teo-Kund:innen im Schnitt einkaufen, kommuniziert Tegut auf Anfrage nicht. Eventuell ließe sich die Zahl aber erhöhen, wenn man alle in den Regalen verfügbaren Produkte auch ins Kassensystem aufnehmen würde: u.a. der gekühlte Oatly Mocha Drink vegan stand bei meinem Einkauf noch vollständig im Regal, weil trotz eines scanbaren Barcodes ein „?“ das Preisschild am Regal zierte. Die SB-Kasse meldete müde: „Ungültiger Code“ – Produkt nicht kaufbar. Leider produziert man mit solchen Versäumnissen eher zusätzlich Ausschussware anstatt sie zu vermeiden.

Die Teo-App kennt leider nicht alle im Markt erhältlichen Artikel; Rabatt wird vorm bezahlen nur als Gesamtposten angezeigt; Screenshots: Teo-App / Smb

(Aber irgendwann danach wird sicher ein:e Tegut-Mitarbeiter:in angereist sein, um rechtzeitig vor dem MHD-Ablauf auf alle Flaschen einen roten Barcode mit reduziertem Überraschungspreis zu kleben.)

Helfer in der Not“ schlägt auf

Im Netz äußern sich einige Kund:innen zudem kritisch über die Teo-Preise, die mal auf gewohntem Supermarkt-Niveau, oft aber auch deutlich darüber liegen, nach meiner Beobachtung zwischen 20 Cent bis zu einem Euro. Eigenmarken zum Discount-Preis sind seltener bzw. gar nicht vorhanden; das Drogerieartikelsortiment war in dem von mir besuchten Teo aufs Allernotwendigste beschränkt. Für den schnellen Ergänzungseinkauf und um keine weiten Fahrtwege in Kauf zu nehmen, geht das natürlich in Ordnung – der sympathische Tante-Emma-Laden im Ort würde das, wenn es ihn noch gäbe, wohl ähnlich handhaben.

Thomas Stäb, der bei Tegut u.a. für Teo zuständig ist, hatte ursprünglich jedoch erklärt, man achte „auch auf einen vernünftigen Preis, damit der Kunde nicht das Gefühl hat, dass er durch seine ‚Notsituation‘, weil er etwas unbedingt braucht bei tegut ausgebeutet wird“. Teo solle „der Helfer in der Not sein, wenn man mal etwas vergessen hat“.

Die Preise dürften vermutlich abhängig vom gewählten Standort sein. Und mag sein, dass Eckartikel – solche, für die man die Preise kennt, weil man sie so oft kauft – „nicht auf Tankstellen-Niveau“ bepreist sind.

Mit Teo will Tegut Nahversorgung in ländliche Räume bringen, verlangt teilweise aber auch höhere Preise; Foto: Smb

Strapazen für das Wochenbeduget

Andere aber schon? 20 Cent mehr für Microwellen-Popcorn und Pudding, 30 Cent mehr für Maultaschen, Salatdressing, Bio-Butter, Kichererbsen-Chips, Gewürzgurken und Coca-Cola, 40 Cent mehr für die Mikrowellen-Currywurst, 50 Cent mehr fürs Bio-Olivenöl, frische Kräuter, Öko-Allzweckreiniger, Bio-Falafel und Bio-Sojasauce, 70 Cent mehr für das vegane Hähnchen, 80 Cent mehr für den Bio-Bergbauern-Kräuterkäse, 1 Euro mehr für Marken-Fischstäbchen und Espresso-Bohnen, doppelt soviel für den konventionellen Eisbergsalat usw. (jeweils im Vergleich mit direkten Wettbewerbern in der Nähe) läppern sich jedenfalls irgendwann – und machen Teo-Kund:innen klar, dass sie ihren regulären Einkauf vielleicht doch besser anderswo erledigen sollten, um das Wochenbudget nicht unnötig zu strapazieren.

Vor allem, wenn man sich – wie an dem von mir besuchten Standort – sechs Minuten ins Auto setzen kann, um wie gewohnt Alnatura, Edeka, Lidl und dm zu erreichen, oder eine Minute mehr für Rewe, und dort zu sparen. Das Potenzial, für die Nachbarschaft zur Rundum-Einkaufsstätte zu werden, hat Teo so jedenfalls nicht (überall).

„Täglich“ räumen Mitarbeiter:innen laut Tegut in Teo-Märkten neue Ware ein und sorgen für Austausch. Die (nicht reduzierten) Bananen- und Mango-Restbestände waren bei meinem Sonntagsbesuch allerdings sichtbar schon viele Tage alt und im fortgeschrittenen Schrumpelstadium angekommen.

Neue Ware „mindestens alle 2 Tage“

In Stellengesuchen heißt es, Bewerbende für „Regalpflege und Warenverräumung“ sollten 15 bis 20 Stunden pro Woche aufbringen und bräuchten die Bereitschaft, „Fahrtätigkeiten zu weiteren Teo-Standorten“ zu erledigen. Wieviel Zeit da pro Markt übrig bleibt, lässt sich schwer abschätzen.

„Mindestens alle 2 Tage“ wird laut Tegut neue Ware angeliefert. Die Supermarktblog-Information, dass dies zumindest zum Teo-Start in Rhein-Main vor zwei Jahren noch täglich mittels 12-Tonnern aus dem Fuldaer Zentrallager passierte, will Tegut nicht bestätigen und erklärt dazu:

„Es erfolgt keinerlei einzelne Anlieferung an unsere tegut… teo Standorte aus Fulda aus [sic!]. Jede Anlieferung ist an die Belieferung von in der Nähe befindlichen Märkten angeschlossen.“

Rechnen dürfte sich Teo aber für Tegut derzeit trotzdem noch nicht: In der „HNA“, die von einem „halben Dutzend Standorte“ für die Region um Kassel ausgeht, wo Teo demnächst starten könnte („darunter etwa Hofgeismar-Hombressen sowie die Helsaer Ortsteile Eschenstruth und Wickenrode“), erkärt Thomas Stäb, dass man ab einer Größenordnung von 80 bis 100 Teos „ein ordentliches Ergebnis erzielen“ werde.

Teo ermöglicht den Einkauf auch zu später Stunde und nachts; Foto: Smb

Gut aufpassen beim Scannen

Zurück in den Markt, in dem weder die Rückgabe von Pfandflaschen noch die Annahme von Altbatterien vorgesehen ist (dafür verweist ein Schild auf reguläre Tegut-Märkte in mindestens zehn Kilometern Entfernung).

Meinen Einkauf im Teo hab ich einfach direkt per App gescannt, die von Tegut – genau wie die schicken SB-Kassen – in Zusammenarbeit mit dem Checkout-Spezialisten Snabble entwickelt worden ist. Bereits nach wenigen Scans tauchten Probleme auf: Die reduzierte Pasta, die Waffelmischung und weitere Produkte wurden von der App per Bestätigungs-Ton zwar erkannt, erschienen aber nicht mehr – auch nicht nach wiederholtem Scannen – in der Einkaufsübersicht. (Tegut muss auf die Bereitschaft der Kund:innen setzen, das rechtzeitig zu erkennen, um sie nicht aus Versehen klauen zu lassen.)

Also: App-Neustart erzwingen und die überflüssigen Zusatz-Scans löschen bevor’s weitergehen kann.

App-Schluckauf: Nach dem Neustart erscheinen alle vorherigen Re-Scans plötzlich in der Einkaufsliste; Screenshot: Teo-App / Smb

Nach dem App-Bezahlen mit der vorher hinterlegten Kreditkarte ist klar: Mitsamt der Zusatz-Scans hat die App leider auch die Preisreduktion des MHD-Artikels gelöscht, was innerhalb der App nicht ersichtlich ist, weil dort Rabatte bloß unaufgeschlüsselt als Gesamtposten aufgeführt werden, bevor der tatsächlich bezahlte Preis dann nachher auf dem digitalen Kassenzettel steht.

Und, ja: das ist nicht weiter tragisch – aber wie kann sowas nach so vielen Tests passieren und wie wenig hat Tegut eigentlich seine App-Bibliothek im Griff (siehe Fluxx-Probleme hier)?

Die Karte ist schon wieder weg

Zusatz-Überraschung: Nach meiner Zahlmittel-Hinterlegung im vergangenen Oktober (solide abgesichert durch eine 1-Euro-Test-Abbuchung samt Rückerstattung) war meine Kreditkarte nach einiger Zeit kommentarlos wieder aus dem Teo-Account verschwunden – also: neue Hinterlegung derselben Karte, wieder 1-Euro-Test-Abbuchung samt (verzögerter) Rückerstattung, Einkauf und ordnungsgemäße Belastung.

Zwei Wochen später: Karte im Account wieder weg.

Kurz darauf informierte die Teo-App per Pop-up-Fenster darüber, dass man den Zahlungsanbieter wechseln werde. Der Tegut-Kundenservice bestätigt den Wechsel („Wir haben da Systemprobleme“) – und sagt, dass es mir bis dahin leider nicht möglich sei, bei Teo per App einzukaufen, sondern nur an den SB-Bezahlterminals in den Märkten.

Die Tegut-Pressestelle erklärt derweil, der Wechsel (zu PayOne, dem Tegut-„Standardzahlungsprovider“) sei bereits erfolgt, und zwar „um die Zahlungen in der App mit demselben Anbieter der SCO´s [sic!] glattzuziehen und weitere Bezahloptionen für die App aufzuschalten“:

„Unser Ziel dabei ist es, Kund:innen das Einkaufen in der App noch einfacher und so barrierearm wie möglich anzubieten. Der Impuls zu neuen Zahlungswegen kommt übrigens von den Kund:innen selbst. Wir prüfen aktuell welche der gewünschten Zahlungswege wir aufschalten werden, um so tegut… teo weiterhin gemeinsam mit unseren App-Usern so attraktiv wie möglich zu gestalten.“

(Bislang ließ sich über die Teo-App lediglich per Kreditkarte zahlen. Das scheint Tegut ändern zu wollen.)

Viel Kritik im App-Store

Gleichzeitig widerspricht man ein Stück weit dem eigenen Kund:innenservice:

„Uns sind aus den vergangenen Wochen keine Probleme mit der Zahlungsabwicklung in der App bekannt und es kam auch zu keinen vermehrten Kundenbeschwerden. Der Wechsel auf PayOne steht keinerlei im Zusammenhang mit möglichen technischen Problemen bei der Zahlungsabwicklung in der App. Die Umstellung ist bereits erfolgt und Kund:innen kaufen weiterhin erfolgreich über die tegut… teo App.“

Wenn man den Teo-App-Kommentaren von Nutzer:innen im Play Store Glauben schenkt, scheint es zumindest mit der Teo-Android-Version aber in der Vergangenheit schon öfter Probleme gegeben zu haben. Im November 2022 schrieb ein Teo-Kunde in einer Bewertung:

„Und noch nerviger ist, dass die App nach ein paar Tagen meine Kreditkarte als Zahlungsmittel löscht, sodass ich diese immer wieder neu einpflegen muss. Das ist mega nervig! Bitte beheben!“

(Dieselbe Erfahrung wie bei mir.)

Teo demnächst mit Grab & Go?

Jüngste kritische Bewertungen stammen aus dem vergangenen Monat (Juni 2023):

„Registrierung klappt nicht, Zahlungsmethode auch nicht. Reiner Frust!“

Als ein:e Kund:in im vergangenen Jahr mit ihrer bzw. seiner Karte Einlass bei Teo erhalten wollte, wurde sie hingegen zur Registrierung per App aufgefordert. Tegut erklärte dazu, man arbeite „in einigen teo´s [sic!] gerade an Weiterentwicklungen und Optimierungen. Während dieser Zeit ist der Zugang nur mit der App möglich“.

Hört sich nach einem ziemlichen Durcheinander an.

Die „Lebensmittel Zeitung“ meldete kürzlich, dass Tegut in einem nächsten Schritt testen wolle, ob sich Teo vollständig kassenlos betreiben lasse, um eingekaufte Waren per Computer Vision und Wiegetechnik in den Regalen erkennen und automatisch abzurechnen, wie es die großen Supermärkte gerade schon vormachen. (Tegut: „Aktuell gibt es hierzu nichts Konkretes zu kommunizieren.“) Hoffentlich läuft das dann glatter.

Die Tebonus-Integration fehlt

Das eigene Kund:innenbindungssystem Tebonus, das vor über einem Jahr gestartet ist, lässt sich übrigens nach wie vor nicht in der Teo-App hinterlegen, um auch von dortigen Einkäufen zu profitieren. Die Frage, ob bzw. wann das der Fall sein könnte, lässt man in Fulda auf Supermarktblog-Anfrage unbeantwortet. In den FAQ heißt es salopp, Tebonus „kann im Teo leider nicht angewendet werden“. Auf Nutzer:innen-Kritik im App-Store geht Tegut bislang nicht ein.

Und das ist wirklich beklagenswert, denn obwohl es sich bei den oben beschriebenen Problemen alles nur um Kleinigkeiten handeln mag, haben die zusammengenommen durchaus das Potenzial, Kund:innen vom Einkauf bei Teo abzuhalten und das Format weniger erfolgreich sein zu lassen als es notwendig wäre, um zügig damit wachsen zu können.

Langsamer als erhofft scheint es jetzt schon zu gehen: Laut „hessenschau“ blieb Tegut mit den Teo-Eröffnungen im vergangenen Jahr unter den eigenen Vorgaben (16 statt 20 Märkte); dieses Jahr sollen „15 bis 20“ hinzukommen, Stand Juli sind es allerdings erst sechs. Im April 2021 hatte Teo-Leiter Thomas Stäb gegenüber welt.de erklärt:

„Das Ziel sind 200 bis 300 Standorte in den kommenden Jahren.“

Im bisherigen Tempo wäre Letzteres bis 2045 der Fall.

Mehr zu Teguts Format-Innovationen:

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2 Kommentare
  • Zum „begehbaren Kühlmöbel“: In einigen Ländern mit m.E. gepflegter Einkaufskultur wie Benelux oder Frankreich sind großflächige Kühlabteilungen längst Standard, ohne dass es jemand bemängeln würde – und das oftmals inkl. des Großteils an Obst/Gemüse/Fertigsalaten/Pilzen/Kräutern, nicht zwangsweise zu kühlenden Produkten wie Eiern, Margarine, Schmelzkäse, Kondensmilch, Pflanzenmilch, manchen Kaltgetränken usw. Mit ganz normaler Platzierung ohne hässliche Kühlstrecken oder gar mit Türen/Vorhängen/Schiebeabdeckungen/… versehenen Kühlmöbeln. Für den „Ausländer“ kann es höchstens ein paar elementare Leensmittelkenntnisse erfordern, kälteempfindliches O/G wie Bananen nicht im Kühlbereich zu suchen. Die Steigerung in Form begehbarer Tiefkühlbereiche ist teils ebenfalls vertreten.

    Zu den Preisen: Ich würde das Konzept schon wegen der Öffnungszeiten eher mit Späti, Bahnhofsshop, Tankstelle & Co vergleichen. Dass sich die Filialen zudem gerade nicht in aufkommensstarken Lagen befinden, ist erst recht kein Grund für ein niedriges Preisniveau. Was allerdings eher nicht zum klischeemäßigen Rentner, der sich vom Dorf aus lieber nicht mehr vom Autolenken bzw. den Angehörigen abhängig machen möchte/sollte, passt, sind die technischen Zugangshürden. Etwas kurios, wenn ein Angebot einerseits barrierearm gestaltet ist und gleichzeitig „moderne Barrieren“ in den Weg gestellt werden …

    • In der Türkei war in einem Migros auch ein Kühlraum für Getränke, war ganz angenehm bei den Temperaturen.

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