Bei der Zustellung von Online-Einkäufen geht dm seit jeher eigene Wege. Genau genommen sind’s zwei: Deutschlandweit versendet der Drogeriemarktführer Drogerieprodukte und Lebensmittel aus seinem Sortiment perfekt ineinander geschachtelt via DHL-Paket. In größeren Städten bietet dm zusätzlich die Express-Lieferung an.
Bestellungen können dabei noch am selben Abend mit dem Partner Pickshare per Lastenrad und E-Fahrzeug ausgeliefert werden (bislang in einem Drei-Stunden-Zeitfenster).
Vorher meldet sich dm per E-Mail („Deine Bestellung ist nun bereit für den Versand“) und verspricht eine zusätzliche Sendungsverfolgung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten scheinen sich die Abläufe inzwischen ganz gut eingespielt zu haben. Die Lieferkosten für registrierte dm-Kund:innen betragen ab 49 Euro Bestellwert 3 Euro.
Inzwischen bietet dm die Express-Lieferung in acht deutschen Städten an: Berlin, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Köln, München und Stuttgart. In der vergangenen Woche ist Bonn hinzugekommen, wo die Bestellungen im dm-Markt am Friedensplatz 1-3 gepackt werden.
Neues Zeitfenster am Nachmittag
In zwei Städten testet die Handelskette zudem zusätzliche Zeitfenster. Wer die Express-Lieferung in Düsseldorf auswählt, hat die Wahl, seine Artikel entweder zwischen 16.30 Uhr und 18.55 Uhr oder zwischen 19 Uhr und 21.30 Uhr zugestellt zu bekommen (am selben oder am nächsten Tag). Die Bestellung muss dafür um 15 Uhr bzw. 18 Uhr eingegangen sein.
In Frankfurt am Main werden die Zeitfenster 16 Uhr bis 18.30 Uhr und 19 Uhr bis 21 Uhr angeboten. (Bestellung bis 14.30 Uhr bzw. 18 Uhr.)
Auf Supermarktblog-Anfrage erklärt Mario Bertsch, dm-Gesamtbereichsverantwortlicher im Ressort Marketing + Beschaffung, diese Flexibilisierung auch auf die anderen Standorte übertragen zu wollen:
„Tests haben gezeigt, dass die neuen Zeiten von unseren Kundinnen und Kunden angenommen werden. Sie erhalten durch diese Erweiterung und durch die Möglichkeit der Bestellung für den nächsten Werktag mehr Flexibilität und können dadurch die Lieferung besser planen. Wir analysieren und optimieren unsere Services stetig weiter und werden die Erweiterung der Lieferzeitfenster in allen deutschen Städten ausrollen, in denen das Angebot bereits verfügbar ist.“
Ein Code für zwei Türen
Auch stationär testet dm, inwiefern sich bereits angestoßene Initiativen ausweiten lassen. In mehr als 1.800 dm-Märkten stehen laut Unternehmensauskunft inzwischen Abholstationen (siehe Supermarktblog). Dort können Einkäufe im Onlineshop (bzw. per App) bereits drei Stunden nach Bestellung abgeholt werden. (Wenn es nicht so eilig ist, lässt sich das in der App inzwischen anklicken, dann haben die Mitarbeiter:innen im Markt mehr Zeit zum Packen.)
In die Abholstation können zudem Produkte aus dem dm-Onlineshop bestellt werden, die es in den Läden nicht gibt.
Kund:innen verspricht man deshalb, dass sie bei dm „Einkaufen, wie es ins Leben passt“ – wobei „Einkaufen, wie es in die dm-Marktöffnungszeiten passt“ natürlich korrekter wäre. Denn an die sind die Abholer:innen gebunden, um an ihre Einkäufe zu kommen – mit bundesweit drei Ausnahmen.
Am Wuppertaler Hauptbahnhof hat dm gleich zwei Abholstationen in einen separaten Raum gebaut, der auch dann zugänglich ist, wenn der große Markt daneben bereits geschlossen hat. „Die Abholstation. Rund um die Uhr für Dich geöffnet“, wirbt die Handelskette in großen Buchstaben darüber. Kund:innen erhalten Einlass, indem sie den per E-Mail versandten und in der App angezeigten QR-Code vor das Lesegerät an der sonst verschlossenen Tür halten. (Der Code öffnet nachher auch das entsprechende Fach an der Abholstation.)
Das passt insofern gut zum Standort, weil dann auch Kund:innen, die erst spät mit dem Zug am Bahnhof ankommen oder umsteigen müssen, problemlos Zugang zu ihrem zuvor getätigten Online-Einkauf haben.
Zeitunabhängiger abholen
Weitere „24/7-Abholstationen“ (wie die Rund-um-die-Uhr-Varianten bei dm offiziell heißen) stehen derweil in ländlicheren Regionen: eine im bayerischen Furth im Wald, an der Grenze zu Tschechien. Und eine im baden-württembergischen Murr bei Ludwigsburg.
Für letztere hat dm die Abholstation offensichtlich ins oder ans bisherige Seitenfenster neben dem Ladeneingang eingebaut und diese zusätzlich überdacht (siehe Google Maps – falls Sie Kund:in bei dm in Murr sind, freue ich mich natürlich über ein Foto – siehe dazu das Update unten). Einen zusätzlichen Eingang dafür gibt es nicht.
Wie intensiv die dm-Kund:innen an den Standorten von der öffnungszeitunabhängigen Abholung Gebrauch machen und ob weitere Teststandorte für die 24/7-Stationen geplant sind, verrät man in Karlsruhe derzeit nicht. Mario Bertsch von dm erklärt, bei den „24/7-Abholstationen“ handele es sich „um Piloten, mit denen wir zunächst Erkenntnisse gewinnen möchten“.
Nachtrag, 22. Juli: Supermarktblog-Leser Dierk hat sich die 24/7-Abholstation in Murr dankenswerterweise einmal genauer angesehen. Die Station ist – ähnlich wie vermutet – seitlich in den dm-Markt eingelassen und scheint, wie auf einem der Bilder zu sehen ist, von außen befüllt zu werden. Außer den regulären Fächern verfügt sie auch über seitliche, die exakt so breit zu sein scheinen wie eine dm-Papiertüte. (So lassen sich auch kleinere Abholeinkäufe einstellen.) Auf einem Parkplatz-Banner wirbt dm für die Abholstation mit dem Versprechen: „Tag & Nacht – Hier um die Ecke“.
Ganz herzlichen Dank an Dierk G.!