Ein Jahr hat der Versuch gedauert, jetzt ist Schluss: An diesem Freitag schließt Rewe seine beiden „Made by Rewe“-Bistros in Köln, meldet der Kölner „Express“. Dabei waren die Ambitionen anfangs groß, Rewe-Supermarktvorstand Lionel Souque hatte erklärt, die Testläden seien „für uns der konsequente Schritt, Supermärkte in hochfrequentierten Lagen verstärkt zu sozialen Treffpunkten zu machen“ (siehe Supermarktblog). Davon blieb „Made by Rewe“ aber weit entfernt.
Das gastronomische Erlebnis war gar keins: Statt frischem Essen gab es Curry aus der Plastikpackung und vorbereitete Salate zu üppigen Preisen. Der Anschluss an die Supermärkte wurde nicht optimal genutzt, um Kunden zu gewinnen. Die „Smart People – Ready to Cook“-Gerichte sind frühzeitig aus den Regalen verschwunden. Konkrete Initiativen, um nachzubessern und das Konzept doch noch zu retten, waren zuletzt nicht erkennbar.
(Foto von Thomas A. aus Köln, vielen Dank!)
Weniger Komplexität, mehr Handel: GEBOS und die Cloud, die mitdenkt

Der Spagat zwischen zentraler Steuerung und lokalem Filialgeschäft stellt Händler vor große Herausforderungen. Mit den Lösungen EDA & EDGE unter der neuen Marke GEBOS hat GEBIT Solutions eine Betriebslösung entwickelt, die Prozesse automatisiert und dabei die Einführung von Linux im POS-Umfeld deutlich vereinfacht. EDEKA gehört zu den ersten, die auf diese innovative Lösung setzen.
Dabei hat Rewe früh verstanden, dass sich Supermärkte in Zukunft wandeln müssen, wenn sie attraktiv bleiben wollen.
Auf der einen Seite verbessern die Discounter ständig das Einkaufserlebnis und gewinnen dadurch anspruchsvollere Kunden, auf der anderen sorgt Rewe selbst dafür, dass das Online-Geschäft an Fahrt aufnimmt. Als reine Einkaufsstätten, noch dazu im wenig aufregenden Rewe-Standarddesign, könnten es viele Supermärkte künftig schwer haben. Die Gastro-Integration (wie sie viele selbstständige Händler bereits erfolgreich praktizieren) wäre tatsächlich eine mögliche Lösung gewesen, um die Märkte aufzuwerten. Allerdings muss dafür natürlich vor allem das Angebot stimmen. Und das Essen schmecken.
Rewe will die Gastronomie nicht vollständig aufgeben. Auf Supermarktblog-Anfrage heißt es in der Zentrale, dass nur die Bistros in Köln geschlossen werden, die in separaten Läden untergebracht waren. Ein weiterer „Made by Rewe“ in Heidelberg, der direkt in das dortige Rewe Center integriert ist, soll erhalten bleiben. Sprecher Thomas Bonrath erklärt:
„Der Markt in Heidelberg wird auf ein neues Konzept umgestellt.“
Welches das sein wird, will Rewe derzeit nicht verraten – falls man überhaupt selbst schon weiß, wie es aussehen soll.
Möglichkeiten gibt es viele. In seinen Center-Prototypen in Egelsbach hat Rewe ebenfalls Bistro-Theken integriert, die deutlich supermarktiger aussehen und keinen eigenen Namen haben. In jedem Fall sollen künftige Gastro-Inititaiven in bestehende Supermärkte integriert werden. Dafür dürften vor allem größere Märkte in Frage kommen. Mit „Made by Rewe“ hat sich Deutschlands zweitgrößte Supermarktkette in jedem Fall ganz schön verfahren.
Nachtrag, 2. September: Oha, Rewe hat sein nächstes Gastro-Konzept doch schon in der Schublade – für Berlin, berichtet die „Lebensmittelpraxis“.
Fotos: Supermarktblog
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Erfahrung mit solchen Konzepten sammelt die REWE ja auch bei Temma (kenne nur den Laden in Braunsfeld), die Umsetzung finde ich ganz gelungen. Wobei sie eben auch sehr viel Platz in Anspruch nimmt. Ob man sich das überall leisten kann/sich das immer rechnet?
Wer nicht ins Wasser geht, kann auch nicht schwimmen lernen.
Wer dann aber keine Schwimmbewegungen im Wasser macht auch nicht.
Jedem Verdurstenden erscheint Ertrinken als verlockende Alternative!
Ich kann nur sagen: Schade!!!!
Der Laden am Höninger Weg war mein bevorzugter. Nette Mitarbeiter die einem auch gerne mal was erklärt haben über dieses Konzept. Glaube es hatte gute Ansätze aber viel Unerfahrenheit in der Entwicklung!
Also, ich muss ja bei dem Foto jedesmal wieder kichern, weil ich immer „Made“ in der Bedeutung von „Larve“ lese. Vielleicht trug die eher unglückliche Namenswahl zum Scheitern bei… 🙂
Rewe hat jetzt anscheinend sein neues Gastro-Konzept gefunden: Eröffnet demnächst in Berlin und soll originellerweise „Oh Angie“ heißen.
http://lebensmittelpraxis.de/106-nachrichten/10968-rewe-group-neues-gastro-konzept-%E2%80%9Eoh-angie%E2%80%9C-startet-in-berlin.html
Hab’s auch gerade gesehen und oben ergänzt. Danke! Ich bin sehr gespannt (und ein bisschen irritiert, weil dieses Auf- und Zugemache ein bisschen planlos wirkt). Hier werden Mitarbeiter gesucht.
Ein grosses Glück für Köln, dass dieser „Konzepttest“ beendet ist und es graut mir bereits vor dem Nachfolger. Bitte liebe „Oh REWE“ Leute keine weiteren, keine neuen „soziale Treffpunkte“ entwickeln oder wenigstens nicht für Köln…
[…] 2014 hat REWE sein systemgastronomisches Experiment in Köln beendet und zieht die Herdstecker. Der Supermarktblog kommentiert dies folgendermaßen: „Das gastronomische Erlebnis war gar keins: Statt frischem Essen gab es […]
Wie Diana (s.oben) musste ich immer an „Made im Essen“ denken.
Das „Konzept“ war von Anfang an schwachsinnig, ich geh doch nicht im Supermarkt im Industriegebiet ne Flasche Wein für 18 EUR und mehr trinken …
Das neue Design „Oh Angie“ klingt genauso dusselig. Das wird auch scheitern.
Scheint ein durchgeknallter französischer Manager oder Consultant gewesen zu sein , der sich das ausdachte, ohne eine gründliche Markstudie gemacht zu haben und ohne das Profil der deutschen Supermarktkunden zu kennen.
Sehr unprofessionnel meine Herren …….!