Im Markt für Liefer-Lebensmittel ist derzeit mehr Bewegung denn je: Ganz unterschiedliche Dienste bringen sich mit ihren Konzepten in Position, um Kund:innen endgültig von der Bequemlichkeit des Online-Lebensmitteleinkaufs zu überzeugen. In ihrem „Exchanges“-Podcast für den Online-Handel besprechen Jochen Krisch und Marcel Weiss in regelmäßigen Abständen die interessantesten Entwicklungen (und Anbieter) im In- und Ausland.
Diesmal durfte ich mitdiskutieren: Es geht um das Liefer-Vakuum, das Oda mit seinem frühen Abschied vom deutschen Markt (siehe Supermarktblog) im vergangenen Jahr gerissen hat – und darum, wer die besten Chancen hat, es zu füllen:
Das ambitionsreiche Knuspr mit seinem Ansatz als Supermarkt und Hofladen in einem, schneller Lieferung am gleichen Tag und einem Fokus auf regionale Produkte? Aber eben ohne Edeka-Eigenmarken, die die Kundschaft vom Vorgänger Bringmeister bislang gewohnt ist, der wahrscheinlich im April zu Gunsten von Knuspr auch in Berlin endgültig weichen muss (siehe Supermarktblog)?
Auf dem Weg zum Instant-Delivery-Allrounder
Oder doch eher Picnic, das mit seinem Milchmann-Prinzip und konsequent kostenloser Lieferung in festen Zeitfenstern auf klassische Supermarktkundschaft zielt und mit Unterstützung von Edeka nach und nach auch die deutschen Metropolen erobert (siehe Supermarktblog)?
Schafft Rewe es mit einem Best-of der Services seiner Konkurrenten, die Top-Position im Markt zu verteidigen?
Und wie stehen die Chancen für Flaschenpost, das sich zum vollwertigen Lebensmittel-Lieferdienst weiterentwickelt, gerade aber einen zusätzlichen „Mindestbestellwert“ für Produkte aus dem Nicht-Getränke-Sortiment eingeführt hat und damit unnötig für Verwirrung sorgen könnte? (Zumal die Warenverfügbarkeit vor allem bei frischen Produkten weiterhin verbesserungsbedürftig bleibt.)
Zum Schluss geht’s auch noch um die Rolle von Plattform-Anbietern wie Wolt und Uber Eats, die auf dem Weg zu „Alles-Lieferanten“ ihre Logistik für neue Last-Mile-Services öffnen.
Gelingt Wolt Drive und Uber Direct damit das, woran bislang zahlreiche Instant-Delivery-Start-ups gescheitert sind – eine zügige Zustellung ganz unterschiedlicher Produkte, bei denen man als Empfänger:in nicht darauf warten möchte, dass DHL & Co. sie aufwändig in der Nachbarschaft verteilen?
Hier lässt sich unser gut einstündiger Galopp durch die Food-Delivery-Branche anhören. Viel Vergnügen!