5 Dinge, die sich Lidl für seine nächsten Stadtfilialen bei sich selbst abschauen kann

5 Dinge, die sich Lidl für seine nächsten Stadtfilialen bei sich selbst abschauen kann

Inhalt:

Der Mini-Lidl in München könnte Vorbild für eine Reihe kleiner Stadtdiscounter sein, die sich auf die Nahversorgung konzentrieren. Ein paar gute Ideen dafür hat Lidl schon anderswo ausprobiert.

Partner:

Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Märktchen! Vor zwei Wochen hat Lidl sein jüngstes Filialnetzmitglied zur Einkaufswelt gebracht: in einem denkmalgeschützten Gebäude von 1903 in der Nähe des Münchner Isartors. Gerade einmal 500 Quadratmeter ist der Kleine groß, deutlich schmaler als seine 3.300 Geschwister, und er soll trotzdem den größten Teil des Gesamtsortiments abbilden.

Damit das funktioniert, haben sich die Eltern eine besonders „platzsparende Bauweise“ überlegt, die sich auch auf die Warenanordnung auswirkt.

Toast und Aufbackbrötchen sind im Brötchenknastkeller untergebracht, die Regale haben zusätzliche Böden, Obst und Gemüse gibt’s zum Teil zwischen (tragenden) Säulen, und statt Förderbandkassen setzt der Laden auf sehr viel kompaktere Kassentresen, an denen der geneigte Sprituosenkäufer dem Kassierer seine Wunschware annoncieren muss, um aus dem Regal dahinter bedient zu werden (Fotos auf lidl.de ansehen).

ANZEIGE

Das ist ein prima Anfang, um Lidl künftig auch in Lagen unterzubringen, die dem Unternehmen lange als zu klein für sein standardisiertes Discountkonzept galten. Von dieser Prämisse hat sich die Kette – ebenso wie mancher Wettbewerber – inzwischen verabschiedet.

Und kann Inspiration für die nächsten Projekte praktischerweise direkt bei sich selbst erwerben. Denn im tiefsten Herzen seiner Verkaufsfläche ist der zwischenzeitlich leicht aus der Form geratene Lebensmitteldiscounter längst schon Experte für platzsparenden Minidiscount. Man muss bloß genau hinschauen.


1. SB-Kassen

Ja, ich weiß: So sehr ich mich an dieser Stelle auch anstrenge, dem deutschen (Drogerie- bzw.) Lebensmitteleinzelhandel die großflächige Installation von Kassen für Selbstbediener zu verordnen – er weigert sich trotz kleiner Verbesserungen beständig. Insbesondere in Innenstadtfilialen werden sich Händler jedoch entscheiden müssen, ob sie den ohnehin schon begrenzten Raum tatsächlich mit klassischen Kassen vollstellen wollen – oder auf demselben Raum nicht lieber (je nach Bauart) sechs bis zehn SB-Kassen installieren.

In Großbritannien hat Lidl diese Frage schon vor Jahren für sich beantwortet (siehe Supermarktblog) und eröffnet neue Filialen grundsätzlich mit einem erstaunlichen Kassenpark für Selbstscanner (in der Regel aber zusätzlich zu den regulären Kassen; siehe z.B. diese Bildergalerie zur Lidl-Neueröffnung in Shepherd’s Bush, London).

Gerüchteweise sind entsprechende Tests auch in Deutschland in Vorbereitung. Falls Sie zu den SB-Versuchskaninchenkunden gehören, freu ich mich über Ihren Erfahrungsbericht in den Kommentaren oder per Mail!

2. Kleinkaufswagen

„Großer Einkauf“ oder „Kleiner Einkauf“? An vielen Standorten lässt Lidl seinen Kunden heute schon die Wahl, ob sie riesige Gitterwägen durch den Markt steuern wollen, in denen der drinsitzende Nachwuchs leicht unter dem daneben gestapelten Wocheneinkauf verloren gehen kann; oder ob nicht auch eine Schrumpfvariante für mittelgroße Besorgungen reicht.

Am Isartor in München hat Lidl die Wagen komplett weggelassen und setzt Medienberichten zufolge erstmals ausschließlich auf Körbe.

Als Zwischenvariante böte sich die Wiener Lösung an: eine Art aufgebockter Einkaufskorb auf Rollen, der zudem Senioren und Kunden mit Rückenleiden das Leben entscheidend erleichtert, weil sie sich nicht permanent hinabbeugen müssen, um Produkte hinein- oder herauszuangeln. (Eine Variante mit Luftkissen statt Rollen wäre natürlich noch ein bisschen toller.)

3. Tiefkühlaufbockung

Na klar kann man, wenn der Platz knapp ist, auf Truhen verzichten und das Tiefkühlsortiment komplett an die Wand nageln; oder man macht’s wie Lidl in kleineren (Berliner) Filialen, wo der Tiefkühlschrankaufsatz auch im Raum direkt über die Truhen montiert ist und so z.B. als Kombination vor den normalen Kühlregalen stehen kann. Da friert zusammen, was ohnehin zusammengehört. Und die Tiefkühlgarnelen sind nicht mehr Regalnachbarn vom Tierfutter.

4. Decken statt Fenster

Tageslicht ist im deutschen Discount über viele Jahrzehnte ein rares Gut gewesen; mit seinen von der eigenen Chefetage als zu raumgreifend diskreditierten Neubauten samt riesiger Fassadenfenster hat Lidl das zwar zwischenzeitlich geändert. Aber auf bestehenden Flächen, die in der Stadt angemietet werden, droht erneut der Rückfall in die Lichtröhrenvergangenheit (wenn auch in einer umweltschonenderen LED-Variante). Und zwar nicht nur den Kleinfilialen.

In dem 2018 frisch bezogenen Markt in der Wiedner Hauptstraße nahe der Technischen Universität in Wien hat Lidl kurzerhand die Decke zu Ersatzfenstern gemacht – und großflächige Lichtflächen eingezogen, die nicht für ausreichend Erhellung beim Einkauf sorgen; sondern den ziemlich verschnittenen Laden mit seinen schlittschuhbahnhaften Fluren auch noch vergleichsweise modern wirken lassen.

5. Querbeschilderung

Wenn wir schon in Wien sind: Für ausführliche Einkaufsbummel bleibt hastigen Feierabendeinkäufern auch dort eher selten Zeit. Händler haben zwei Möglichkeiten, dem zu begegnen: Man überlässt es den Kunden, die zuvor ausgearbeitete Warenanordnung auswendig zu lernen (und ändert sie dann wieder).

Oder man sorgt dafür, dass zentrale Produkte und Kategorien auch in engen Gängen mit hohen Regalen schnell gefunden werden – indem man Sortimentsbezeichnungen gut sichtbar per Querbeschilderung an den Regalen anbringt. Funktioniert übrigens auch hervorragend auf weniger begrenztem Raum, hat Lidl schon ausprobiert (Foto oben).

Ach ja, eins noch: Lidl-to-Go-Regale gehören vorne an den Ladeneingang, nicht zusammengewurschtelt mit dem Restsortiment.

Alles klar? Dann kann’s ja losgehen mit dem großen Lidl-Mini-Angriff!

Mehr zum Thema steht in der Blog-Reihe über City-Supermärkte, die zunehmende flexibler werden müssen, um auf kleinere Flächen in der Stadt zu passen.

Fotos: Supermarktblog

Kommentieren

Datenschutzhinweis: Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Eine Freischaltung erfolgt nur unter Angabe einer validen E-Mail-Adresse (die nicht veröffentlicht wird). Mehr Informationen.

23 Kommentare
  • Zu Punkt 3: So eine Installation hat Aldi im Münchner Einkaufszentrum „Pasing Arcaden“ auch in einer nicht sonderlich kleinen Filiale (aber natürlich kleiner als freistehende Läden).

    • Einige der zweiseitig verglasten Lidl-Filialen aus der vorletzten Generation haben schon lange die Aktionsprodukte in solchen Kombitiefkühlern, so dass sie nicht immer an die Kopfenden der anderen Truhen gequetscht werden müssen (Vorteil). Preisreduzierter Spinatbörek liegt dann halt neben der Aktionshaxe und nicht neben den anderen gemüsegefüllten Dingen (Nachteil).

    • Die freistehenden Tiefkühlschränke sind hier eigentlich auch in ziemlich großen Lidls inzwischen Standard.

      Allgemein ist der neue Lidl ziemlich dicht zugestellt und wirkt insofern eher wie ein alter Innenstadt-Plus als neu hergerichtete (oft kleinere) Läden der Konkurrenz. Hat aber im hinteren Teil auch eine sehr niedrige Decke, die das optisch noch voller wirken lässt (Deckenhänger im Gangbereich kommen da nicht infrage, aber wo die Decke niedriger wird, hat er den Namen der Filiale hingepinselt). Übel sind da insbesondere die LED-Spots, die einem aus wenigen Zentimetern Entfernung direkt ins Auge strahlen, wenn man etwas größer ist (ist u.A. auch in dem in der Luisenstraße teils sehr ätzend). Weiß auch nicht, ob man in der Lage unbedingt größere Mengen Rasendünger anbieten muss.

  • Ich hasse ja nichts mehr als die Waren aus dem Wagen aufs Band und dann wieder vom Band in den Wagen bzw Taschen (im Wagen) zu packen. Unnötig, zeitraubend.
    Aber diese kleinen Minikassen in England oder Irland, die ausgewiesen nicht nur für „max 10 items“ Käufer sind, sind nochmal eine Ecke schlimmer. Da passen maximal 4 Artikel auf die eine Seite vom Kassierer und die wollen nach dem Scannen flugs in die Tasche gepackt werden. Leider steht der volle Wagen aber noch rechts und die Artikel wollen nachgereicht werden. Das macht den Bezahlvorgang nochmal stressiger und nerviger als mit normalen Kassen.
    Wenn ich alles im Wagen lassen und selbst scannen könnte/dürfte wäre mir schon etwas geholfen.

  • Ich habe den Punkt 1 schon in München erwartet doch ich wurde von Lidl enttäuscht.

    Kaufland baut in Deutschland Self Checkouts aus. Selbst ältere Filialen werden mit Self Checkouts ausgestattet.

    Lidl möchte noch nicht mal mit den Self Checkouts in Deutschland starten.

  • Und was macht Netto? Schließt reihenweise alte ehemalige Plus- jetzt Netto City Filialen als gäbe es kein morgen mehr. Und verweist als Ersatz für schließende Filialen auf Minimärkte, die ebenfalls keine Zukunft mehr haben.

    • Was Netto hier aufgibt, ist aber fast durchwegs mindestens eine Nummer kleiner als der neue Lidl und meistens in schlechter Lage. 2 der allerkleinsten (Hohenzollern- und Bonner Platz) sind vor einiger Zeit grundlegend saniert worden. Es gibt halt auch keine neuen (außer den paar von Tengelmann übernommenen).

      Lidl hat vor nicht allzu langer Zeit auch noch eine Filiale geschlossen, die wohl auch nicht größer war als die neue (der jetzige Basic in der Belgradstraße).

  • Außerdem: die Beschilderung in der Wiener Filiale sieht doch sehr nach dem etwas älteren Penny-Design aus. Und Querbeschilderungen hatten Supermärkte, vor allem Rewe, schon als es noch Minimal und Co. gab

  • zum Thema Netto ohne Hund; Eine Ehemalige Pus Filiale, die hier als erstes mit neuem Design „geoutet“ wurde, wurde auch nicht mit einem SB Kassensytem ausgestattet. Dies ist aber woh dem Misstrauen gegenüber der Kundschaft aus Plus Zeiten geschuldet. Selbst wenn Kaffee zu 3,99 und andere wie Süßigkeiten Ware mit einem Diebstahlschutzkleber versehen wird, aber die Weinflasche zu 5,99 EUR oder Aktionsware ab 10,00 EUR ausgelassen wird…

    • Bei dem in der Hiltenspergerstraße in München mit den neueren SB-Kassen hat übrigens auch der Eigenmarkenkaffee Diebstahlsicherung. Weiß nicht, wie das zusammen mit den SB-Kassen funktionieren soll (werden offenbar auch nicht separat betreut, obwohl sie da 2-reihig sind und von den normalen Kassen nicht so gut einsehbar). Bei mir ist die Diebstahlsicherung auch an der bemannten Kasse nicht deaktiviert worden. Hat aber niemanden interessiert. Ist bloß äußerst lästig, wenn man danach noch in andere Läden will.

      Lidl eröffnet in München demnächst noch eine 3. kleinere Filiale (aber wohl über 500 m²), und zwar im ehemaligen Aldi in der Schleißheimer Straße am Harthof / Hasenbergl (Wohnlage), wo zwischenzeitlich ein türkischer Supermarkt drin war. Aldi hat den noch längere Zeit parallel zum nahegelegenen neuen Aldi im Mira weiterbetrieben gehabt und dann sinnigerweise gerade da geschlossen, wie auch der neue zwecks Umbau auf neues Design geschlossen worden ist. Der nächste (freistehende) Lidl ist auch nicht viel weiter entfernt. Insgesamt sind derzeit in München mindestens 5 neue Lidls in Bau.

  • Zu Punkt 1: Der Penny-Markt in Berlin-Lichtenberg am Bahnhof Lichtenberg in der Weitlingstraße hat nach einigen Wochen das SB-Kassen-Experiment wieder beendet. Dort stand eine SB-Kasse, die von einer normalen Kasse aus mitbetreut wurde.

    Bei einer erforderlichen Jugendschutzfreigabe (z. B. Alkohol) konnte eine Kassenkraft das ganze auf ihrem Kassenbildschirm freigeben, ohne aufzustehen. Häufig waren die Probleme aber so nicht lösbar, die Kassenkraft mußte aufstehen und die Warteschlange wurde länger. Beim Personal waren diese Kassen äußerst unbeliebt.

    Kaufland spart auch bei neuen SB-Kassen. Während länger bestehende Fillialen (z. B. Berlin-Alexanderplatz, Ahrensfelde-Eiche) Bargeld und Karte annehmen, nehme neuere Fillialen (Berlin Schultheiß-Quartier) nur noch Karte an.

    Und dann könnte Lidl noch einen 6. Punkt beherzigen:

    In Großbritannien verkauft Lidl mangelhafte Lebensmittel zu günstigsten Preisen, so z. B. Obst mit Fehlern, berichtet viele Zeitungen, z. B. die Berliner Zeitung unter https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/angebot-ausgeweitet-lidl-verkauft–mangelhafte–lebensmittel-zu-spott-preisen-32295998

    • Sind Sie sich sicher, dass in der von Ihnen erwähnten neueren Kaufland-Filiale ALLE SB-Kassen nur Kartenzahlung unterstützen? Meines Wissens gibt es nämlich Kaufland-Filialen, wo nur ein Teil der SB-Kassen auch Barzahlung ermöglicht (wenn ich mich nicht täusche, z.B. die im letzten Herbst neu eröffnete in Köln-Kalk, ich meine 2 x alle Zahlungsmittel und 2 x nur Kartenzahlung).

      Das ist m.E. für alle Beteiligten etwas ungünstig: Als Kunde, der nur selten dort einkauft, steht man leicht aus Versehen an einer ungeeigneten Kasse (und ein unaufmerksamer Kunde merkt womöglich erst beim Bezahlen-Wollen seinen Fehler). Wer bar zahlen möchte und die Tücke kennt, wartet leicht auf das Freiwerden einer Kasse mit Barzahlung, obwohl andere frei sind (und ärgert sich solange womöglich über die ausgeprägte Sparsamkeit von Kaufland) und der „SB-Kassen-Aufseher“ muss sicher etwaigen Ärger ausbaden.

      Interessant an der Filiale in Köln-Kalk ist übrigens auch, dass es dort (falls ich es nicht verwechsle) eine Schranke HINTER den SB-Kassen gibt, die das Scannen des Kassenbons erwartet, um den Kunden „freizulassen“ (besonders praktisch, wenn ersterer irgendwo in der Tragetasche des letzteren ist). Bisher kannte ich diese Schranken nur von real-Märkten mit SB-Kassen, während man in anderen „Kaufländern“ mit SB-Kassen nach dem Bezahlen ungehindert von dannen schreiten kann. Ob „Kunden“ tatsächlich öfters den SB-Kassen-Bereich als kostenlosen Ausgang zweckentfremdet haben?

    • Auf Google schaut es schon danach aus, dass die da alle nur bargeldlos sind. Drüber hängt ein riesiges Schild „Bargeldlos bezahlen“, das im Dezember noch nicht da gewesen zu sein scheint. Sind auch alle hintereinander (und eine ums Eck).

      Hier ist es beim Kaufland üblich, dass es für alle SB-Kassen eine gemeinsame Schlange gibt, während es beim Real 2 getrennte für mit und ohne sein sollten (wobei die Hauptaufgabe der Aufsicht ist, Leute von der längeren Bargeldschlange zur Benutzung der rein bargeldlosen zu motivieren, mit dem Nebeneffekt, dass man es auch merkt, wenn man dort falsch steht).

      Dass man da leicht rauskommt, wenn man nichts gekauft hat, ist eigentlich der Hauptvorteil der SB-Kassen (außer bei Real). Kaufland hat hier aber auch am Eingang keine Absperrung mehr. Penny hat übrigens in einer neuen Filiale das dort installierte Drehkreuz mit Einkaufswagenschleuse bald wieder abgebaut. War aber auch in einer Gegend mit sehr hohem Rollstuhlfahreranteil eine ausgesprochen blöde Idee. Eine andere neue war von vornherein offen.

    • Der SB-Kassen-Bereich als Ausgang für alle, die nichts zum Kaufen gefunden haben, solte eigentlich nicht schlimm sein. Ich hatte eher an einen Ausgang für „Kunden“, die sich zwar Artikel genommen haben, diese aber lieber nicht bezahlen möchten (auch bekannt als Ladendiebstahl), gedacht. Oder welche Befürchtungen treiben Händler sonst dazu, Schranken hinter den SB-Kassen zu installieren?

    • Weiß nicht. An der Aufsicht muss man da ja doch vorbei, und vergleichbar kommt man auch anderswo raus, bloß weniger bequem. Oder hat das fragliche Kaufland keine ständige Aufsicht? Das wär dann ein Motiv. Real hat halt auch noch den Türöffner beim Ausgang am Eingang. Ich weiß garnicht, wie die SB-Kassen-Sperren beim Real funktionieren. Bei meinen ganz sporadischen Versuchen hab ich einmal Schwierigkeiten gehabt. Bin davon ausgegangen, dass die (ausschließlich) von der Aufsicht kontrolliert werden.

    • Zumindest in dem real mit SB-Kassen, den ich kenne, hat einer der Pfosten, an denen die Schranken angebracht sind, einen Barcode-Leser eingebaut, vor den man seinen Kassenbon (der logischerweise einen Barcode enthält) halten muss, damit die Schranken für ein paar Sekunden aufgehen. Die „Aufseher“ haben aber auch eine „Schlüsselkarte“ mit Barcode, um die Schranken zu öffnen. Allerdings werden Nichts-Käufer nach meiner Beobachtung grundsätzlich (selbst wenn sie direkt vor den Schranken stehen und der „Aufseher“ mit Schlüsselkarte daneben) zum Ausgang am Eingang geschickt, statt ihnen die Schranken zu öffnen.

      Und was das Kaufland mit Schranken angeht:

      Genau weiß ich es nicht, aber m. W. ist bei Kaufland bei SB-Kassen eine ständige Aufsicht nur für diese üblich. Vielleicht befürchtet man neuerdings (auch wenn das für mich an Paranoia grenzt, gerade wenn man den „normalen“ Ladendiebstahl mittels Einsteckens bedenkt), dass jemand darauf wartet, dass die Aufsicht abgelenkt ist („schwieriger“ Kunde o. ä., ggf. kann das auch ein Komplize übernehmen) und sich dann vorbeischleicht.

    • Auch wenn es hier zugegebenermaßen etwas off topic ist, noch eine kurze Beschreibung eines „Kauflandes“ mit kürzlich (im Rahmen eines längeren Umbaus) installierten SB-Kassen (und zwar das in Köln-Ehrenfeld):

      5 SB-Kassen insgesamt, davon 3 mit Barzahlungsmöglichkeit. Die Kassen sind aber (anders als in mir bekannten Filialen, wo es schon länger welche gibt) nicht ungefähr mittig im Kassenbereich (dort, wo der Hauptgang auf den Kassenbereich stößt), sondern ganz außen hinter einer labyrinthartig anmutenden Abtrennung (so dass man zur Benutzung dieser quasi zickzack gehen muss). Am Ende dieses abgetrennten Bereiches gibt es eine Schranke (am Eingang des Ladens übrigens auch). Um die einzelnen SB-Kassen herum ist (anders als mir sonst bekannt) allerlei „Quengelware“ plaziert, die zwar nicht extrem im Weg zu sein scheint, die Situation m. E. allerdings unnötig beengt. Und das „Beste“: Die SB-Kassen sind nicht (wie m. W. sonst üblich) während der gesamten Ladenöffnungszeit nutzbar, sondern (wie ich auf Nachfrage erfahren habe) nur dann, wenn ein Algorithmus, der über die Öffnung und Schließung von Kassen entscheidet, dies befürwortet (was er bei meinem einmaligen Besuch übrigens nicht getan hat).

      Während ich die Umsetzung des Self-Scannings bei Kaufland in anderen Filialen für durchaus gelungen halte, ist das m. E. eine ziemliche Verschlimmbesserung.

    • Übrigens findet man das von mir Beschriebene in einem anderen Medium der Supermarkt-Publizistik auch mit Photos illustriert: Einmal (wohl ältere) SB-Kassen bei Kaufland in offener Anordnung ohne Trennwand und Schranke sowie einmal (wohl neuere) mit dieser seltsamen labyrinthartigen Trennwand (die Kassen stehen tatsächlich um 90 Grad gedreht) und Schranke.

      Mein Eindruck: Wurde beim alten System der Kunde durch die offene Plazierung der SB-Kassen nahe beim Hauptgang zur Benutzung dieser quasi „eingeladen“, wirkt es beim neuen System so, als wollte man die SB-Kassen vor den Kunden geradezu verstecken und durch die absurde Zickzack-Zwangsführung des Laufweges und die Schranke dahinter deren Benutzung möglichst unattraktiv machen. (Und dass dadurch nennenswert Ladenfläche eingespart wird oder Ladendiebstähle verhindert werden, kann ich mir kaum vorstellen).

      Ob das neue System wohl den „comprehensive consulting services“ von NCR (siehe https://www.businesswire.com/news/home/20180517005248/en/ ) zu verdanken ist?

  • Selfcheckout wird leider von vielen Supermärkten kaputtgemacht. Besonders schlimm sind hier in Bonn Rewe und Kaufland. Man kommt sich vor wie Charlie Chaplin, gefangen in der Maschine. Waren vom Korb scannen und in den Rucksack packen? Nichts da! Schön alles scannen, auf die Kontrollwage legen und durchdrehen weil sich die Sachen da schon stapeln und beinahe runterfallen. natürlich kann auch nichts wieder in den Korb gepackt werden weil dieser noch halbvoll auf seine Leerung wartet. Einfach bezahlen ist auch nicht, erst müssen gefühlt 3000 Fragen nach Bonuskarten, Körpergröße und Fellfarbe der Lieblingssackratte beantwortet werden.

    In den Niederlanden bei Albert Heijn hab ich das deutlich schöner gesehen, es gab keine Kontrollwaage, ich konnte meinen Einkauf nach dem pieps direkt in meine Tasche packen und nach dem scannen des letzten Artikels auch direkt mein Geld einwerfen. Solange die hiesigen Automaten das nicht hinbekommen weigere ich mich diesen Scheiss zu benutzen bzw. stell mich so an, dass auch das Personal keine Lust mehr auf diesen Müll hat. Vor allem da es offensichtlich ja auch kundenfreundlich umsetzbar ist.

    • Ihre Einschätzung kann ich nicht ganz nachvollziehen (noch zumal ich die vermutlich von Ihnen gemeinten Läden, nämlich den REWE am Friedensplatz und das Kaufland in Tannenbusch, aus eigener Erfahrung kenne). Bei beiden werden übrigens nach meiner Beobachtung die SB-Kassen sehr rege genutzt.

      Das einzig Problematische scheint mir bei größeren Einkäufen in der Tat die Ablagefläche ohne „Reling“ der Kontrollwaage zu sein. Eine „Wanne“ (wie bei den SB-Kassen in manchen real-Märkten) dürfte eine sinnvolle Verbesserung sein. Allerdings haben zumindest die Kassen beim REWE eine Metallvorrichtung auf der Ablage der Waage (und eine Kalibrier-Taste), an die man einen mitgebrachten Leinenbeutel hängen kann.

      Fragen vor dem Bezahlen gibt es nicht wirklich viele: Payback-Karte? (nur bei REWE) und Zahlungsart? (wobei man m.W. einfach Bargeld einwerfen kann, anstatt diese Frage zu beantworten). Und anders als bei Fragen von Kassenpersonal, dem zumindest ich höflicherweise nicht ins Wort falle, lassen sich diese Fragen, gerade wenn man sie schon kennt, in jeweils höchstens einer Sekunde wegklicken.

      Und die Kontrollwaage kann man auch positiv sehen: Wird kein Fehler angezeigt, kann man (vermutlich auch rechtssicher) darauf vertrauen, dass alle Artikel korrekt erfasst worden sind und man nichts versehentlich klaut. Bei SB-Kassen ohne Waage habe ich immer ein ungutes Gefühl, ob ich nicht etwas zu scannnen vergessen habe (bzw. ein Barcode beim Scannen nicht erfasst worden ist).

      Auch dürfte es ohne die Waage stichprobenartige Kontrollen geben, ob auch alle Artikel gescannt worden sind (lt. Internet soll das zumindest in einem gewissen Möbelhaus so sein), was zwar verständlich ist, mir persönlich aber widerstrebt. An SB-Kassen mit Waage habe ich dagegen noch nie anlasslose Kontrollen erlebt (weder bei mir noch bei anderen).

  • Habs ja kaum geglaubt, dass der 2. Citylidl rechtzeitig fertig wird, aber sie haben die weiter existente Baustelle zumindest so weit eingegrenzt, dass der Eingang zugänglich ist (und der separate Ausgang auch). Statt den ziehbaren Einkaufskörben gibts da normale und alternativ die aufgebockten 2-stöckigen Einkaufskörbe, dies so ähnlich auch in manchen Edekas gibt. Die werden in geringen Stückzahlen in einer Umlauffahrbahn zwischen Aus- und Eingang zwischengelagert. Kassen sind im Prinzip wie am Isartor. Wirkt allgemein deutlich geräumiger. Kühlregale sind überwiegend nicht an der Wand, sondern in der Mitte. Tiefkühl auch in vollhoher Schrankbauweise in der Mitte. Ein kleineres Kühlregal weiter vorn gibts auch (hab den Inhalt nicht untersucht, weil ich nicht so viel Zeit gehabt hab). Brötchenknast ist aber ganz hinten.

    Der ältere Lidl weiter stadtauswärts in der Leopoldstraße hat übrigens beim letzten Umbau auch separate Ein- und Ausgänge gekriegt, die da ziemlich an den entgegengesetzten Seiten des Ladens liegen. Das Prinzip hats davor schon beim Penny in der Schleißheimer Straße in Milbertshofen gegeben, der in einem Haus ums Treppenhaus rumgebaut ist.

    Der oben erwähnte künftige Lidl weiter draußen in der Schleißheimer Straße wird wohl ein eher normal großer Lidl. Wie es jetzt ausschaut, umfasst der nicht nur den ehemaligen kleinen Aldi, sondern auch die Läden daneben.

Blog-Unterstützer:innen können sich über Steady einloggen, um Support-Hinweise und Werbung im Text auszublenden:

Archiv