Der Andrang der Konservendosen- und Toilettenpapierhortenden scheint sich langsam wieder abzuschwächen. An eine Rückkehr zur Normalität ist deshalb aber längst nicht zu denken im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Viele Ketten ächzen nach wie vor unter der enorm gestiegenen Nachfrage und versuchen, Nachschub von den Lagern in die Märkte zu bringen.
Gleichzeitig sickert langsam die Erkenntnis durch, dass der Alltag beim Einkaufen in den kommenden Wochen ein völlig anderer sein wird als wir das bislang gewohnt waren.
Händler nutzen die Gelegenheit, in den Märkten nun verstärkt Schutzmaßnahmen für ihre Mitarbeiter:innen zu installieren und die Kundschaft im oder schon vor dem Laden daran zu erinnern, dass sie so einkaufen sollen, dass für andere auch noch was im Regal bleibt.
Das meiste davon ist – notgedrungen – improvisiert; aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Improvisationen eine zeitlang zur Normalität wird, ist groß. Ein Überblick der bislang absehbaren Veränderungen beim Lebensmitteleinkauf in Zeiten von Corona:
Distanz
Weil Kassierer:innen in Supermärkten und Discountern einem erhöhten Infektionsrisiko (und leider auch der Rücksichtslosigkeit mancher Kund:innen) ausgesetzt sind, bauen Händler Schutzvorrichtungen auf, um Angestellte abzuschirmen. Zum Teil werden Plexiglaswände vor die Kassen montiert, wie in diesem Berliner Hit-Markt:
Notfalls behilft man sich aber auch mit weniger langfristig wirkenden Lösungen: Aldi Nord hängt grob zugeschnittene Kunststoffplatten mit Ösen von der Decke (Titelfoto); Netto (ohne Hund) tackert Klarsichtschutz mit Flatterband an Holzstelen in die Kassenzone.
Gleichzeitig bitten quasi alle Händler ihr Kund:innen darum, wenn möglich bargeldlos mit Karte zu bezahlen, um Kassierer:innen die Wechselgeldausgabe zu ersparen; u.a. Lidl bewirbt explizit die kontaktlose Zahlung als „schnell und hygienisch“.
Das dürfte das Verhalten vieler Kund:innen, die ihre Einkäufe bislang bevorzugt mit Scheinen und Münzen bezahlt haben, auch nach der Krise nachhaltig verändern.
In Großbritannien wird derweil laut Reuters das Limit für Kontaktloszahlungen zum 1. April von bislang 30 auf 45 Pfund angehoben, um Kund:innen bis zu diesem Betrag die Eingabe des PIN zu ersparen.
Fokussierung
Zu jeder Zeit einkaufen, was man gerade will: geht gerade nicht. Auch weil Märkte zunehmend Einlasskontrollen einrichten, wie es in Italien und Frankreich bereits üblich ist. Dadurch, dass sich nur noch eine bestimmte Zahl an Kund:innen zeitgleich im Markt aufhalten darf, soll übermäßiger Andrang vermieden und Abstand eingehalten werden. Wer rein will, muss sich draußen in die Schlange stellen.
Laut dpa erarbeitet u.a. Rewe gerade entsprechende Regelungen für Filialen, in denen das notwendig ist. Geht ja auch gar nicht mehr anders: Die Stadt Frankfurt schreibt z.B. vor, dass nur noch eine Person pro 20 Quadratmeter Verkaufsfläche in den Laden gelassen werden darf.
In manchen Fällen ist der Einlass an die Nutzung eines Einkaufswagen gekoppelt; so lässt sich die Zahl der Kund:innen im Laden besser steuern. Gleichzeitig hat – zumindest hier in Berlin – die Unsitte, Einkäufe im Einkaufswagen bis vor die eigene Haustür zu schuckeln, massiv zugenommen. Die Wagen werden anschließend in der Gegend stehen gelassen und fehlen an den Märkten. Das dürfte in den kommenden Wochen zum Problem werden.
Gleichwohl werden sich Kund:innen, die immer noch täglich Kleinigkeiten einkaufen gehen, zunehmend überlegen, ob ihnen die eine Tüte Chips die Warterei in der Draußenschlange wirklich wert ist. Aldi Nord bittet seine Kund:innen per Aushang bereits: „Bitte organisiert euch, es sind keine Ferien[,] kommt nicht jeden Morgen, um frisch Frühstück zu holen.“
Versorgung
Handel und Politik versichern den Kund:innen, dass die Versorgung mit Lebensmitteln geregelt sei. Gleichzeitig deutet sich an, dass die Vielfalt, an die sich auch Discount-Kund:innen gewöhnt haben, über die kommenden Wochen eingeschränkt sein dürfte – insbesondere bei Lebensmitteln (bzw. Zutaten für die verarbeitende Industrie), die größtenteils aus dem Ausland kommen.
Das liegt nicht nur daran, dass es ausreichend Fahrer:innen braucht, um die Ware an ihre Bestimmungsorte zu bringen; es hängt auch davon ab, wie groß die Einschränkungen für Erzeuger bei der Ernte z.B. von Obst und Gemüse sind.
Die „FAS“ berichtet, dass Erntehelfer wegen der in Spanien verhängten Ausgangskontrollen „zurzeit nicht in Bussen zur Arbeit gebracht werden, sondern nur in Kleintransportern; außerdem müssen sie bei der Arbeit einen Sicherheitsabstand einhalten, weshalb die Erntewagen zurzeit nur mit der halben Besatzung über die Felder fahren.“
Aldi Nord erklärt Kund:innen (wieder per Aushang), wie die Versorgungsgewährleistung gemeint ist:
„[D]as bedeutet vielleicht nicht, dass jeder jeden Tag sein Lieblingsessen kochen kann. Aber es bedeutet, dass niemand hungern muss und das sollte die Hauptsache sein.“
Christian Böttcher vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels erklärte am Montagabend in der MDR-Sendung „Fakt ist!“ (Video): „Wir tun alles, dass die Sortimente ankommen – vielleicht nicht im [selben] Umfang und der Tiefe, aber grundsätzlich ankommen.“
Produkte
Haltbare Lebensmittel und alles, was man zum zuhause kochen braucht, erfreuen sich großer Nachfrage in den Läden. In den nächsten Tagen und Wochen dürfte eine neue Produktkategorie in den Fokus rücken: vorgepackte Lebensmittel-Boxen, deren Inhalt den Grundbedarf für ein oder zwei Personen über mehrere Tage hinweg deckt.
In Großbritannien bietet die Supermarktkette Morrisons seit kurzem genau solche „Food Boxes“ in zwei Varianten an: einmal für Vegetarier:innen, einmal für Fleischesser:innen, für je 35 Pfund (38 Euro). Enthalten sind Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch, Dosensuppe, Pastasauce, Toastbrot, Reis und Gemüse bzw. Fleisch.
Der Händler weist darauf hin, dass der Inhalt von der aktuellen Warenverfügbarkeit abhänge. Derzeit lassen sich die Boxen nur per Lieferung nachhause bestellen; die Zeitfenster dafür sind bereits im Laufe des Tages ausgebucht.
Womöglich würden sich solche Boxen auch für den Verkauf in den Läden eignen, damit Kund:innen Grundnahrungsmittel nicht jedes Mal einzeln aus den Regalen zusammensuchen müssen. Damit ließen sich auch die Einkäufe z.B. in zutrittsbeschränkten Märkten und die Wartezeit für Schlangesteher:innen abkürzen.
Aktionsangebote
Wöchentlich locken Handelsketten Kund:innen mit Rabatten auf ausgewählte Aktionsartikel in die Läden; gewöhnen Sie sich schon mal dran, dass das eine zeitlang weniger werden oder ganz verschwinden könnte. In der aktuellen Lage macht es schlicht keinen Sinn, mit Rabatten für zusätzliches Gedrängel in den Läden zu sorgen; zudem lassen sich zahlreiche Artikel auch zu Normalpreisen verkaufen.
Noch scheinen Discounter und Supermärkte hierzulande an den Aktionen festzuhalten. In Belgien hat derweil der Nationale Sicherheitsrat entschieden, Werbeaktionen und Rabatte vorübergehend zu verbieten.
Aldi Belgien meldet deshalb, man habe beschlossen, „alle unsere Werbeaktionen und Rabatte ab Freitag, dem 20.03., einzustellen. Dies wird es unseren Mitarbeitern auch ermöglichen, alles zu tun, um unsere Filialen mit neuen Vorräten zu beliefern.“ Die Rabatte in den gedruckten Prospekte seien ungültig.
Lieferung
In vielen Regionen sind die Zeitfenster von Lebensmittel-Lieferdiensten bis zu zwei Wochen im Voraus komplett ausgebucht; Rewe wirbt bei seinen Kund:innen für Verständnis:
„Die aktuelle Situation sorgt dafür, dass dir Abhol- und Lieferzeitfenster nicht we gewohnt zur Verfügung stehen. Wir versuchen alles, um dir den gewünschten Service zu bieten.“
Das scheint aber nicht nur an der stark gestiegenen Nachfrage zu liegen – zumindest ist es verwunderlich, dass an einem Dienstagmittag, für den natürlich längst keine Lieferzeitfenster mehr verfügbar sind, am Kommissionierlager im Berliner Norden noch sehr viele Lieferfahrzeuge stehen, die gerade nicht beladen werden. Entweder kämpft auch Rewes Lieferservice mit der Organisation des Nachschubs – oder es fehlen schlicht und einfach Fahrer:innen.
Amazon Fresh kündigt derweil „Änderungen an unserem Lieferprozess“ an: Einkäufe werden ab sofort an die Wohnungs- bzw. Haustür gestellt; die Fahrer:innen warten mit Abstand so lange, bis sie entgegen genommen wurden. Außerdem wird derzeit kein Pfand zurückgenommen (obwohl genau das bei den Abfüllern inzwischen knapp wird). Amazon verweist für die Rückgabe stattdessen – wenig praktikabel – auf seine Partner-Getränkemärkte.
Einige dieser Maßnahmen dürften uns in den kommenden Wochen erhalten bleiben; andere werden wohl zu einer nachhaltigen Umgewöhnung im Einkaufsverhalten vieler Kund:innen sorgen. Welche Auswirkungen all das hat, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aber kaum prognostizieren.
Welche Änderungen haben Sie in Ihrem Supermarkt bzw. Discounter beobachtet? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns in den Kommentaren! Ich freue mich außerdem über Tipps und Fotos per E-Mail an: hinweise /at/ supermarktblog.com.
Danke an Sven für das Foto!
- Lebensmittel-Logistik in der Corona-Krise: Warum es manchmal etwas dauert, bis die Regale im Supermarkt wieder aufgefüllt sind
- Diskussion über verlängerte Öffnungszeiten und überlastete Mitarbeiter im Lebensmittelhandel: Fehler im System
Fotos: Supermarktblog
hier im Rheinland scheint es mir so, als wären seit gestern die Supermärkte deutlich leerer als sonst
scheinbar müssen jetzt erst mal die ganzen gehorteten Lebensmittel aufgebraucht werden oder der Reiz des täglichen Spazierganges zum Supermarkt ist erloschen
Speziell bei Amazon Fresh würde ich auch auf akuten Fahrermangel tippen. Der Warenbestand hat sich dort massiv verbessert, >95% der Artikel sind wieder verfügbar. Die Zeitfenster bleiben aber leer und lückenhaft, bis 18.04. ist momentan nichts verfügbar. Außerdem bleiben die grünen Kühlboxen samt Trockeneis / Eiswürfeln nun immer beim Kunden, damit der Fahrer die Ware nicht anfasst. Unendlich wird man die in Berlin-Tegel auch nicht auf Vorrat haben.
Unabhängig von „Fresh“ scheint es bei Amazon auch knapp zu werden.
Zum Jahreswechsel wurde in meiner Gegend die Auslieferung von Paketen vom Amazon-eigenen Lieferdienst übernommen. Seit Anfang vergangener Woche prangt nun auf der Website der Hinweis, dass es in meinem Bereich zu verlängerten Lieferzeiten kommen würde.
Der DPD-Bote war heute mit einer Bestellung über den Marketplace so pünktlich und schnell wie vor der Krise bei mir. Nur auf seinem Handgerät musste ich nicht mehr unterschreiben.
Vor paar Tage hatte Aldi und McDonalds kokettetiet, dass Mitarbeiter von Mc bei Aldi aushelfen. Was ist da eigentlich heraus gekommen?
Zumindest steht vor einem Düsseldorfer Aldi eine „Rampensau“, die vorbildlich den Zugang regelt und dabei die Warteschlange so gut unterhält, dass man es gar nicht mehr so eilig hat, hinein zu kommen. Und die macht auch keinen Hehl daraus, dass sie sonst eher Burger brät. 1a aus meiner Sicht, mehr davon!
Bei uns in Hessen kommt man nur noch mit Einkaufswagen in die Filiale. Ich wollte gestern ein kleines Päckchen im Hermes-Paketshop eines Getränkemarkts abholen. Man schickte mich wieder heraus mit dem Hinweis, ich würde hier nur noch mit Einkaufswagen reinkommen. Nun wissen wir alle aus zahlreichen Studien, welcher Virencocktail zuweilen auf den Griffen der Einkaufswagen schlummert. Auf meine Frage, ob denn die Griffe desinfiziert seien, antwortete der Herr kurz und knapp: „Joa, das hat der Kollege heute schonmal gemacht“. Ich bin keine Hygienefachkraft, habe aber große Zweifel, dass das Marktpersonal hinreichend geschult ist, um die Griffe professionell und v.a. regelmäßig (!) zu desinfizieren. Im Grunde muss jeder Einkaufswagen, der wieder zurückgestellt wird, erneut desinfiziert werden. Und zwar professionell! Ansonsten drohen Schmierinfektionen und es werden mit dieser Maßnahme die erwünschten Effekte genau ins Gegenteil umgekehrt.
Ja, ich fürchtem viele der aktuellen Maßnahmen sind ein bisschen kurz gedacht; wenn nur eine Person pro Haushalt in den Markt gelassen wird, gehen die Leute halt zu zweit nacheinander rein – und andere müssen im Zweifel länger warten.
Bei Aldi wurde ich darauf hingewiesen, daß ab Morgen ein Einkaufswagen Pflicht ist. Ich mag zur Zeit keinen Einkaufwagen anfassen!!!
Als Retourkutsche werde ich ab Morgen wieder bar bezahlen!!!
Halten Sie es für sinnvoll, vermeintlich unvernüftige Regelungen mit eigener Unvernuft zu kontern?
Durch die Einkaufswagenpflicht wird die Anzahl der Kunden in der Filiale kontrolliert. Außerdem haben Sie automatisch einen Sicherheitsabstand zum Vordermann an der Kasse, und der Kunde hinter Ihnen rückt Ihnen auch nicht zu nah auf die Pelle. Wenn Sie den Einkaufswagengriff nicht mit bloßen Händen anfassen möchten, bieten sich Handschuhe an (ggf. auch welche, die man waschen kann, wenn Einweghandschuhe Mangelware sind).
Dazu müsste man beides erst einmal bekommen und ausserdem wenn ich nur 2 oder 3 Sachen kaufen möchte warum soll ich mich mit meinem Einkaufswagen durch die Regale drängeln??? Mein Beutel ist steril und was ein Sicherheitsabstand in der heutigen Zeit ist weiss wohl jeder. Lieber dann die Dreckschleuder an Wagen anfassen, bitte wer es mag.
Und dann fasse ich mit den nun kontaminierten Handschuhen alles andere an. Wo soll da der Vorteil liegen?
Sie sollten das dann aber auch einmal aus der Sicht der Supermarktangestellten sehen. Die Reinigung von Einkaufswagen und -körben können diese kontrollieren, die Ihrer Kleidung oder Ihrer privaten Tasche nicht. Wenn Sie jetzt ohne Einkaufswagen oder -korb Ihren kleinen Einkauf zwischen Arm und Oberkörper tragen oder an der Kasse wieder aus Ihrer privaten Tasche kramen, war das Desinfizieren der Hände am Eingang umsonst und die Kassiererin gibt möglicherweise Ihre Belastung an den nächsten Kunden weiter.
Das soll aber nicht heißen, dass man nur noch Leute mit Einkaufswagen hereinlassen dürfte. Einkaufskörbe wären genauso gut und dort, wo es die nicht gibt, könnten die Kunden ja dazu aufgefordert werden, sich einen Umkarton mitzunehmen. (Die lagen bei Netto(ohne Hund) auch schon vorher dafür bereit.)
Da ist Kaufland bei uns sehr vorbildlich. Es stehen exakt soviele Einkaufswagen bereit wie Kunden in den Laden dürfen. Ein Mitarbeiter gibt jedem Kunden einen Einkaufswagen. Im Markt sehr gute Sicherheitsvorkehrungen für das Personal. Nach dem Verlassen des Marktes wird der Einkaufswagen von einem Mitarbeiter desinfiziert bevor ihn der nächste Kunde bekommt.
Heute: Im hiesigen Kaufland (ein größerer) davon keine Spur. Im Prinzip läuft es wie früher, nur mit omnipräsenten Hinweisen auf „2m Abstand“, Absperrband vor der Frischetheke und Markierungen im Kassenbereich. That’s it. Da gibt es wohl im Konzern keine einheitliche Linie.
Ich war heute (in Köln) im real. Abgesehen von Plexiglaswänden und Bodenmarkierungen an den Kassen fiel vor Allem auf, dass der separate Eingang zur Getränkeabteilung geschlossen war. Was widersinniger Weise zum Ergebnis hatte, dass ich an mehr Leuten und mit weniger als 2m Abstand vorbei musste. Weil man vom Haupteingang zum Getränkemarkt an der gesamten Kassenreihe vorbei muss, und mir stellenweise zwei andere Kunden parallel entgegen kamen, zwischen denen ich durch musste. Zum Hinweis an die Kassiererin, dass dort vielleicht noch Fahrspuren mit Richtungspfeilen aufgeklebt werden sollten, kam nur die Antwort „bin ich nicht für zuständig“. (Soll sie ja auch nicht selbst machen, sondern an die Marktleitung weitergeben.)
Im Laden selbst hingen allerorts Zettel, dass die Waren aktuell nur in haushaltsüblichen Mengen abgegeben werden, damit auch für andere Kunden noch etwas übrig bleibt. Im komplett leergefegten Gang mit Toilettenpapier und Taschentüchern sah das allerdings etwas lächerlich aus.
Und wie ich grundsätzlich die 2m Abstand zu Mit-Käufern einhalten soll, wenn die Leute sich verdammt nochmal nicht einmal an selbst einfachste Regelungen aus der StVO (Rechtsverkehr, Verhalten an Gangkreuzungen usw.) halten können, ist mir ohnehin schleierhaft. Viele Gänge müssten auch in Einbahnstraßen umgewandelt werden, weil sie so eng sind, dass Kollisionen mit dem Gegenverkehr schon unter normalen Umständen nur um Haaresbreite vermeidbar sind.
Das kontaktlose Bezahlen macht ja besonders viel Freude, weil man meist bis 25€ keine PIN eingeben muss, aber leider scheint entweder meine Bank oder Rewe das außer Kraft gesetzt zu haben (Kassiererin wusste von nichts, wunderte sich aber auch nicht über die Eingabeaufforderung), gerade derzeit wenig hilfreich. Aber vielleicht hatte ich auch nur Pech, weil vielleicht stichprobenweise doch mal PINs abgefragt werden? Behalte ich im Auge, neuer Versuch beim nächsten Einkauf…
Das ist mir in den letzten Tagen aber auch aufgefallen, auch in einem Rewe. Ich werde selbst bei Kleinbeträgen nach der PIN gefragt. Bin jetzt dazu übergegangen mit dem Smartphone zu zahlen. Da geht es ohne PIN.
Viele Banken lassen nur eine bestimmte Zahl an kontaktlosen Zahlungen ohne Pin hintereinander zu. In dem Fall einfach einmal Karte reinstecken, anschließend sollte es wieder wie gewohnt ohne Pin gehen.
Das (mehrfache) Bezahlen mit Einstecken hat das kontakt&PIN-lose Bezahlen leider ebenso wenig zurück gebracht wie neue Versuche kontaktlos, aber gestern (neuer Monat) ging’s wieder. Und nein, mein Konto war nicht leer 🙂 Da ist also noch „room for improvement“, aber es hieß ja auch, dass jetzt die Limits leicht gelockert werden/wurden, und gegen vernünftige Sicherheit-Checks habe ich bestimmt nichts. (Und die Lesegeräte sahen noch nie so sauber aus wie derzeit; jaja, ich weiß, die Virus-Armen kann man nicht mit dem Auge tanzen sehen, aber dennoch…)
Bezahlen ohne PIN geht bei der Sparkasse bis 25€ pro Transaktion („Zur Sicherheit findet vereinzelt auch eine Abfrage der PIN bei Beträgen bis 25 Euro statt.“) und 75€ pro Tag.
Eventuell ist da auch nur das Bank-System verwirrt, weil Sie auf einmal viel häufiger mit Karte bezahlen als bisher.
Gestern im Kaufland kurz vor Ladenschluss waren nur 2 Kunden und ich werde angeblökt mir vom Parkplatz ein Wagen zu nehmen, der den ganzen Tag in Dauernutzung gewesen ist. Jeder, der es wagt zu argumentieren, die Wagen dienen der Personenkontrolle, ist geisteskrank. Zettelziehen oder an der Kasse nach dem Abkassieren auf irgend einen Knopf drücken und draußen geht eine Lampe an oder einfach zählen ist den Akteuren wohl zu heikel. Lieber Personal neben der Grillkohle in 3 Meter hohes Plexiglas einpacken, deren einziger Job es ist nach Einkaufswagen zu brüllen.
Drengelkunden an den Kassen gehören sowieso mit Hausverbot aus dem Laden geschmissen und zwar generell das ganze Jahr über.
Zack Problem gelöst.
Wir wohnen in Berlin und bestellen schon seit einem Jahr unsere Einkäufe nur noch bei REWE online und lassen sie uns liefern.
Seit Corona ist die Lieferzeit schlagartig von 2 auf 8 Werktage hochgeschnellt. Auch die Qualität von Obst und Gemüse hat gelitten (sprich: ist nicht mehr perfekt, sondern entspricht der Qualität im Ladengeschäft).
Gestern nun die erste Lieferung in der Corona-Hochphase. Normalerweise sind die Lieferleute immer kräftige, junge Männer, die bei unseren Bestellmengen manchmal auch zu zweit kommen. Nun stand da plötzlich ein Mitvierziger Asiate ohne Finger (ja, ihr habt richtig gelesen) vor der Tür. Seinen Job hat er genauso gut gemacht wie alle vor ihm. Aber dennoch ist das für mich ein Indiz, dass Rewe einen Fahrermangel hat. Ist ja eigentlich auch erwartbar: wer Angst vor Corona hat, möchte bestimmt keinen Job machen, bei dem er jeden Tag dutzende Menschen – darunter garantiert auch welche, die unter Quarantäne stehen – an der Wohnungstür begrüßt.
Wir haben zum ersten Mal Trinkgeld gegeben…
Hier ist noch ein hilfreicher Ratgeber zum Trinkgeldgeben bei Essenslieferungen.
US amerikanische Trinkgeld Empfehlungen für Deutschland?
Nicht dein ernst, oder?
Schade, habe gerade eh kein 5$ USD da. 😉
Ich neige generell dazu, Kommentare mit den Worten „Nicht dein Ernst“ zu überlesen, aber halte das argumentative Grundprinzip des verlinkten Textes, unabhängig von landesspezifischen Besonderheiten, für durchaus schlüssig und übertragbar. Und wer weiß: Vielleicht haben Sie ja zumindest 3 Euro zur Hand, falls der Lieferservice-Mitarbeiter Ihres Vertrauens demnächst den kompletten Wocheneinkauf an die Haustür schleppt.
Damit habe ich auch kein Problem und sind durchaus schon mal mehr bei größeren bzw. schwereren Lieferungen
Aber bei z. B. Essenslieferung für 10-15€ ist es meistens etwas weniger.
Es ging mir um die Löhne und den Anteil von Trinkgeldern in der US amerikanischen Gastronomie oder ähnliche Dienstleistungen beim Einkommen im allgemeinen.
Da sieht es ja in Deutschland meistens glücklicherweise etwas anders aus, da fand ich die Empfehlung nicht passend.
Wäre ja z B. für Japan oder andere Länder bzw. Kulturkreise auch nicht ideal.
Leute, habt Ihr die Rollstuhlfahrer vergessen?
Ich meine die Schreibtisch-Strategen, die für jeden Kunden einen Einkaufswagen vorschreiben und dabei vergessen, dass ein Rollstuhlfahrer die Arme braucht, um sich fortzubewegen. Ich bin hier in Nordwest-Thüringen, weit und breit gibt es keinen Spezial-Einkaufswagen mit Halterungen für Rollstuhlfahrer.
Einzige rühmliche Ausnahme: Hercules-Markt (Edeka) in Mühlhausen/Thüringen. Der ist aber 20 km entfernt. Wie soll das dann gehen ???
Außerdem: Ein Rollstuhlfahrer kommt nur an die mittleren Regalböden heran. Also brauche ich eine Begleitperson, die aber heute hier aus einem Markt gewiesen wurde, gestern auch schon aus einem anderen. Dabei steht in meinem Schwerbehinderten-Ausweis: „Begleitperson erforderlich“.
Problem: Bestand ist da, aber 2 Personen mit EINEM Wagen dürfen nicht rein. Dabei wollte ich mir nur ein Desinfektionsmittel kaufen, hätte das aber vorher ansehen und aussuchen müssen. Außerdem stehen diese Sachen für mich viel zu hoch im Regal.
FÜHLE MICH TOTAL DISKRIMINIERT.
Ich habe mehrere Berichte gelesen, in denen sowohl selbstständige Kaufleute als auch Unternehmenszentralen bestätigen, dass Kund:innen im Rollstuhl selbstverständlich OHNE Einkaufswagen in den Laden kommen (so wie Mütter mit Kinderwagen und Leute mit Rollatoren) und dass auch Begleitpersonen eingelassen werden. Im Zweifel die Einlasskontrolle freundlich auf diese Auskunft hinweisen und ggf. bei der Kunden-Hotline anrufen und bestätigen lassen. Aus den Handelsunternehmen heißt es, man wolle die Mitarbeiter:innen für solche Ausnahmen nochmal sensibilisieren.
Vor einem Berliner Rewe-Markt heute 3 Security-Personen und vor dem Markt Hinweisschilder, daß jeder nur mit Einkaufswagen reinkommt, mit Ausnahme Schwerbehinderter.
Im Gegensatz dazu ein am Abend recht leerer Berliner Penny-Markt, auch hier Security und nur mit Einkaufswagen. Ältere Person mit Rollator durfte nach einiger Diskussion den Rollator im Kassenbereich stehen lassen und dann mit Einkaufswagen in den Markt.
Hab das Gefühl dass die allgemein an die Schwer kranken nicht denken … Aber es war ja schon immer so dass an Behinderten und Kranken gespart wurde und diese vergessen wurden … Und wenn ich mir diese 15 km Beschränkung anschaue und an meine Eltern denke die auf dem Dorf wohnen und keinen Supermarkt haben dann frag ich mich was sich die Leute hier überhaupt wirklich überlegt haben.
Nachdem ich vor Jahren beschlossen hatte, die dreckigen Einkaufwägen nicht mehr zu nutzen und nur noch mit meinem Korb einkaufen gehe, wurde ich heute bei Lidl gezwungen, einen zu nehmen.
Auch dass ich zur Risikogruppe gehöre interessiert niemanden. Ich musste mir einen Einkaufwagen holen, der nachdem ich ihn zum Eingang gefahren hatte, am Griff desinfiziert wurde.
Leider gehöre ich nicht zu diesen, die Hamsterkäufe tätigen, so dass ich bisher noch keine Einweghandschuhe noch Desinfektionsmittel kaufen konnte. Naja, über Mundschutz wollen wir jetzt nicht auch noch diskutieren.
Seit über einer Woche würde ich gern einen Kuchen backen und bekomme bei Lidl kein Mehl. Da das Wochenende vor der Tür steht, habe ich es anschließend bei Aldi probiert. Alles sehr aufwendig, wenn man erst einen Einkaufwagen benötigt. Das gleiche Spiel hatte ich noch bei REWE, Kaufland und DM. Der Tag ist vorbei und ich habe immer noch kein Mehl aber so viele Begegnungen wie schon ewig nicht mehr, wenn auch meist auf Abstand, aber halt auch nicht immer. Wenn man sich im Gang mit einem Einkaufwagen begegnet, dann klappt das nicht mit den 1,5 m, da die Gänge so breit gar nicht sind.
Ich denke, da müsste noch so einiges überdacht werden.
Vielleicht könnte jemand in der Nachbarschaft mit etwas Mehl aushelfen? Vielleicht ist das derzeit die praktikabelste Variante.
Gehört bei normaler Durchführung aber auch zu den Sachen, die man derzeit am dringendsten vermeiden sollte. In Bayern wär es wahrscheinlich auch nicht von den Ausnahmen der Ausgangssperre gedeckt.
Die Einkaufswagenpflicht ist eine ganz schlechte Idee. Die Einlasskontrolle muss anders geregelt werden.
Tests in der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Griffe am Einkaufswagen so ziemlich das unhygienischste sind, was man anfassen kann; schlimmer als eine durchschnittliche Toilettenbrille.
Wenn ich einkaufe, packe ich die Sachen in einen von mir mitgebrachten Beutel, scanne sie an der Kasse und packe sie wieder ein. Dann erfolgt die Bezahlung mit Karte. Auf diese Weise muss ich gar nichts anfassen, was von allen anderen auch benutzt wird. Wie kann man ausgerechnet eine Seuche damit bekämpfen wollen, dass man die Menschen zwingt, ihre Keime per Einkaufswagen weiterzuverbreiten.
Dass die Einkaufswagen nur der Einlasskontrolle dienen, kann ich eigentlich nicht wirklich glauben. Da würde es ja auch ein kleiner digitaler Handzähler tun. (Ich habe gerade mal nachgeschaut, gibt es für knapp zwölf Euro im Doppelpack.)
Ich glaube schon eher, dass es eine Mischung aus Kontrolle und Entmutigung vom Kurzeinkauf ist. Wer genervt genug ist, wird sich zweimal überlegen, ob er nicht mehr und seltener bei weniger verschiedenen Supermärkten einkauft.
Insbesondere wird es damit unattraktiv, ohne sichere Kaufabsicht auf Verdacht reinzuschaun. Solche Kunden wie ich sind zwar selten (und ich verzichte derzeit freiwillig auf unnötige Besuche), waren aber vielleicht grad beim Klopapier schon relevant.
Ich war jetzt nur in 2 Nettos (ohne Hunde). Ein großer hat weder Eingangskontrolle noch reduzierte Einkaufswagen gehabt (war aber auch so nicht besonders voll). Einer der kleinsten Nichtcitys, wo die innen gelagerten Einkaufswägen eh eher knapp sind, hat sie aber drastisch reduziert. Da war ich jetzt mehrmals drin, es hat nie Einlasskontrollen gegeben, und die meisten Leute benutzen keine Einkaufswägen (würden auch bei ziemlich leerem Laden nicht für alle reichen). War aber auch immer eher leer. Das schaut eher nach Abschreckung von Großeinkäufern aus, die es da aber mangels Parkplätzen sowieso kaum gibt. Die Kassen haben beide ähnlich wie im Bild oben verbaut.
Ich wollte eh noch einen Bericht mit Fotos einsenden, kann aber schon mal zumindest für meinen Edeka das Rätsel des Wagenzwangs auflösen (habe mit Abstand den Sicherheitsmann befragt^^):
Die haben alle Wagen außer 75 komplett weggeräumt und kontrollieren damit, dass sich nicht mehr Kunden als eben diese 75 im Laden aufhalten. Plus halt die paar Ausnahmen wie Begleitung, Rollator, Rollstuhl
Ist zumindest hier nicht so blöd wie es auf den ersten Blick scheint. Gibt sogar noch Desinfektionsmittel vor’m Eingang um vor- und nachher alles zu desinfizieren. Vorbildlich! Aber hier in der friedlichen Kleinstadtidylle fast etwas verschwendet^^
Schade, dass es bei Edeka keine einheitlichen Regeln gibt. Dadurch erscheint mir Edeka von allen Supermärkten am wenigstens vorbereitet und wirkt unhygienisch.
Während alle anderen Ketten einen Kassiererschutz haben, auf Einkaufwagenpflicht achten, fehlt davon bei Edeka jede Spur. Kann nur für Edeka Nord sprechen. Wobei es auch da sicherlich Ausnahmen gibt.
Hier in Nürnberg hängt bei Edeka ein A4-Zettel mit den wichtigsten Regelungen: Alleine einkaufen, keine Kinder mitnehmen, 2x pro Woche kommen und auf Kleineinkäufe verzichten, möglichst Fr & Sa meiden. Beschränkungen in Sachen Einlass gibt es nicht. An der Metzgereitheke gibt‘s jetzt eine „Warenrutsche“, damit die Tüten von hinter der Theke ihren Weg zu den (natürlich mit Flatterband zurückgehaltenen) Kunden finden – meinen Kindern würde das gefallen, aber die sollen ja nicht mit. Bei Aldi Süd stehen nach dem Kassenband noch Palettenstapel (mittlerweile mit Oster-Werbung verpackt), damit man beim Einpacken der Waren in den Einkaufswagen den Mitarbeitern nicht zu nahe kommt. Der Nachteil ist halt, dass (wenn nicht gerade eine Giraffe an der Kasse sitzt) im Regelfall nicht so richtig gesehen werden kann, wenn unten im Wagen was drin ist.
Ich war heute bei Aldi-Süd und wollte nach einem Artikel aus der Werbung sehen, ob er noch da ist. Ich wurde gezwungen, einen Einkaufwagen mitzunehmen, der vorher nicht desinfiziert wurde. Auch Einmalhandschuhe wurden dafür nicht angeboten. Somit wurde ich bewusst einer evtl. Virusübertragung ausgesetzt. Das ist unverantwortlich und unverschämt. Kann ich gegen diesen Mann der Einlasskontrolle rechtlich vorgehen?
Vermutlich hat Sie niemand gezwungen, einen Einkaufswagen zu nehmen und in den Markt zu gehen, sondern als Bedingung für das Betreten des Marktes die Mitnahme des Einkaufswagens gestellt. Es wäre Ihnen auch freigestanden, diese „Spielregel“ abzulehnen und das Gelände ohne Besuch des Marktes zu verlassen.
Hier bei meinem Leipziger Rewe gibt es auch eine einlasskontrolle mittels Einkaufswagen.
Wobei dazu extra ein Mitarbeiter immer am Eingang steht kontrolliert und dazu jeden Einkaufswagen der wieder raus gebracht wird am Handgriff desinfiziert.
Wenn man als paar einkaufen will benötigt man dann auch jeweils einen eigenen Einkaufswagen. Zudem sind an der Kasse auch feste Plexiglas scheiben installiert
Kann ich von einem Düsseldorfer Rewe (Rethelstrasse) bestätigen: der Einlass-Kontrollator nimmt den Wagen nach dem Einkauf wieder in Empfang, desinfiziert ihn und teilt ihn dann dem nächsten wartenden Kunden wieder zu. Finde ich vorbildlich. Und das Einkaufen im Laden ist jetzt viel entspannter als früher 😉
Haben Sie den auch darauf geachtet WIE desinfiziert wird? Wo überall? Und mit WAS? Hand oder Flächendesinfektion? Und würde die Mindesteinwirkzeot beachtet? In allen Fällen bisher bei uns ein NEIN!
Zu meinem Job in der Intensivpflege gehört dies täglich dazu und ich sehe haarsträubende Zustände und eher eine virale Weitergabe bei Wagenpflicht, als vermeintlichen Kundenschutz oder Abstandshalter! Wer keine zusätzlichen Handschuhe mit hat sollte sich verabschieden und den Dorfladen, Bäcker, Metzger unterstützen – doppelter Nutzen.
Irgendwie kommt mir diese Einkaufswagen Verpflichtung eher als Marketingstrategie daher. Denn wer einen Wagen nutzt, der kauft mehr, hat mehr Platz als in seinem Körchen und es ist erwiesen: mit Wagen verweilt länger im Martkt als der Körbchennutzer mit Einkaufsliste!
Einen suggerierten Schutz von Kunden und Mitarbeitern kann man eindeutig wiederkehren und braucht man nicht in Frage stellen – auch ohne Fachkenntnisse!
Ich finde die Abschirmung der Mitarbeiter auch wichtig und richtig. Das ist beim Befüllen der Regale natürlich nicht möglich. Toll ist, dass im Bereich Schutz- und Sicherheit neue Jobs entstehen. In Berlin steht nun vor meinem Biomarkt ein Türsteher, der eigentlich in einem Techno-Club arbeitet. Man muss flexibel bleiben.
Hallo zusammen!
Jetzt muß ich aber hier mal…eingreifen..? Da ist ja genug (gefährdendes) Halbwissen in dem ein-oder-anderen Beitrag unterwegs.
Warum ich mir das anmaße?
Ich bin einer dieser „Türstopper“, habe mehr als ausreichenden, med. Background und bin durchaus zur Selbstreflektion befähigt.
Doch zuerst muß ich der hier gerade beginnenden Verschwörungstheorie des vorigen Posts aus der Intensiv-Pflege das Wasser abgraben – hab´ich doch derweil Carotiden wie Hydraulikschläuche!
Wir sind uns einig, bei Covid-19 (so der Name der Lungenerkrankung) -ausgelöst durch das Corona-Virus- handelt es sich um eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion. Und zwar ausschließlich durch Tröpfcheninfektion!
Kennt vielleicht nicht jeder, den Begriff:
wenn man hustet, oder niest, oder sich räuspert, streng genommen sogar beim stinknormalen Atmen, so gibt man eine Wolke allerfeinster Tröpfchen in seine Umgebung ab – sieht man aber grad nicht, ist ja kein Winter. Das interessiert das Aerosol aber nicht, und ist deswegen trotzdem vorhanden. In diesem Aerosol nun ist alles an entsprechend leichten Erregern enthalten, die dieser atmende Mensch halt so mit sich führt, bakteriologische ebenso wie virologische.
Und das macht jeder Mensch, rund um die Uhr, 24/7, männlich, weiblich,jung, alt, scheißegal. JEDER!
Also, soviel zur Tröpfcheninfektion.
Nun zu den beliebten Einkaufswagengriffen. Hier KÖNNTE man sinnentleerte, weil fruchtlose Diskussionen -und ich habe sie JEDEN Tag aufs neue- um eine absolut fehlgeleitete Desinfektion führen – denn hier handelt es sich um eine Schmierinfektion.
Dabei muß der Einkaufswagengriff überhaupt nicht schmierig aussehen.
Was ist denn das nu wieder, Schmierinfektion…?!
Is ganz einfach erklärt:
„Packste da dran, biste angeschmiert…“ -ja, trifft zu.
„Wischste dat anne Buxxe ab, haste dat aber verschmiert…“ -joa, stimmt wohl auch.
Prinzip ist klar? Also, diese Erläuterungen sind echt nur für diejenigen gedacht, die mit den Begriffen nichts anfangen können.
Jetzt aber : verdammte Axt, so einen Unterschied sollte man als Intensivpflegepersonal kennen! Da krieg ich ja Angst, bei so nem Mist an Geschreibsel – dabei waren die Fragen durchaus die richtig gestellten…
Aber das war es dann auch schon wieder, und …Yäy, da ist sie ja, eine Verschwörung! Jahah, ganz genau, die Konzerne haben sich sicher heimlich abgesprochen, wie man die Kunden besser im Laden binden könnte. Is klaa, ne? Mmmhmjah-das stell ich mir dann mal so vor im Ablauf :
Konzerne : Kaufen,kaufen, alle müssen mehr kaufen! Meeeeeehr! Marketingabteilung, schwing Deinen fetten Arsch hierher und mach mir, daß alle Kunden mehr einkaufen! Loslos!
Marketingabteilung : …(lange Pause)…ehm…wat??!
Ich: (bin plötzlich aufgewacht nach einer angenehmen Nachtruhe) Ey boah voll geile Idee, ich gehe heute mal an´n Supermarkt und pisse allen Leuten da ans Knie,hehe – Leute drangsalieren, geiler Plan,ey…
Konzerne: …
Marketing: …
Ich: ach Shit, mich kennt ja noch keiner von denen, das ja blöd. Naja, ersma Idee aufschreiben und Daten sichern…ach, Paßwort…mh…was nehm ich denn…12345?…mhnäh…Sex? Macht doch eh schon jeder…hah,Corona! Speichern unter: Corona.
Pc: Ihre Daten wurden gesichert.
Konzerne: …
Marketing: …hör mal…wir können doch niemanden zwingen, mehr einzukaufen, als der jeweilige Kunde bereit ist, einzukaufen…
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Kleine Fantasterei, lassen wir das mal.
Also, völliger Humbug, die Wagenpflicht als monetären Mißbrauch zu instrumentalisieren. Es dient tatsächlich als Abstandshalter. Ja, aber warum denn? Ich kann doch wohl alleine gucken, daß ich den Abstand von 2m einhalte!
Nee, kannste eben nicht, machste nämlich nicht, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und hat nach ein paar Mal 2m-Abstand einhalten „vergessen“, den Abstand von 2m einzuhalten. Ist so, denn ich beobachte es so, jeden Tag aufs Neue und immer wieder AUCH mit den gleichen Leuten.
Übrigens, der Wagen schafft grad mal nen Meter Distanz, nur so nebenbei bemerkt.
Man müsste den ganzen Kack ja nicht machen, wenn nicht immer und immer wieder einige Mitmenschen nicht über den Dingen stehen würden. Die, die sich nicht an rauf-und-runter-geleierter Empfehlungen unserer Bundesmutti halten brauchen. Oder auch über geltendem Gesetz stehen – kennen §17 IfSG aber nicht mal. Die brauchen keinen Wagen, paddern alles mit den Patschepfötchen an – längerer Kontakt mit der Ware, die wird ja nicht in den Wagen abgelegt, und kommt dann so, schön handwarm auch noch, aufs Band und zur Kassiererin. Ach so, nee, die kriegen ja auch kein Corona, weil wir hier so im Sauerland ja abgehärteter sind als andere, bei dem Pißwetter, was wir hier so oft haben, und das auch ergiebig! Männer, Frauen,alt und jung, es gibt immer noch immer wieder welche, die es versuchen…
Bescheuert!
Genauso wie die Mutti mit 3 Kleinkindern – ich darf aber doch nur 2Pers. jeweils rein lassen. Kontaktverbot? Schon mal gehört? Nee? Ah ok. Soll ich die Bälger an der Tür dann verwahren?? In ner halben Stunde mach ich dann nen Kindergarten auf, oder was? Ah,ja, sind ja alle geschlossen..
Und den ganzen Tag rennen da alte Leute rum – den ganzen Tag! Nix gegen unsere „Alten“ – aber es kann doch auch nur einer von beiden einkaufen.
Ausgangsbeschränkung? Schon mal gehört? Nee…? Nee.
Schwachsinnig ist aber auch, pro Person einen Wagen nehmen zu müssen, das gibts bei mir nicht. Ich wollte es nicht so recht glauben, als mir mehrere Stammkunden unabhängig voneinander berichteten, auch als Ehepaar jeder einen Wagen mitnehmen zu müssen. Zufällig bin ich abends bei uns zu Hause in den Rewe und erleb es live mit – je Kunde ein Wagen. Mutti mit Einzelkind : auch das Kind hat nen Wagen. Ok, war groß genug dafür. Unfaßbar! Wasn das für´n Hammerwerfer da an der Tür…? Völlig übers Ziel hinaus geschossen – meiner Meinung nach! DAS macht die Wege enger – und natürlich das Rumstehen in den Gängen und Schnattern – laaaaaaanges Schnattern. Egal, ob männlich, weiblich, jung oder nicht mehr ganz so jung…egal, zurück zum Türstopper.
Wir sind uns einig…also…sind schon echt Backpfeifen bei, woll?
Also, so links 1000Volt und rechts auch 1000 Volt – aber dazwischen, die Leuchte, sie wird niemals erglühen…
Willste nich´im engeren Freundeskreis haben, so ´ne Typen meine ich.
Aber aus der Not heraus, nimmste ersma, wat de kriegs´.
Andererseits brauchts auch die etwas flacher Strukturierten, obenrum, bei dem ganzen Scheiß, den wir uns anhören dürfen.
Und immer schön friedlich, der Kunde ist König!
Mhnein, ist er nicht, momentan, vorübergehend – §17 regelt das für mich.
Du willst keinen Wagen? Ok, dann geh doch woanders einkaufen. Meine Mitarbeiter und deren Gesundheit gehen bei mir vor. Und wenn wir wegen so nem scheiß Einkaufswagen schon ne Diskussion führen, wegen einer solchen Lappalie, nehme ich mal an, nimmste es bei anderen Sachen auch nicht so genau – Du gefährdest also vorsätzlich das Leben meiner Leute, meiner Kunden, mein Leben, Deins …
Das ist mir zu hohes Risiko.
Vielleicht sieht der ein-oder-andere Mitleser die Sache in ihrer Gesamtheit aus ein- oder zwei neuen/anderen Blickwinkeln – dann hat das Märchen hier ja doch noch was gebracht ;-9
Gut Nacht!
Ohne auf den Rest dieses wirren Rants eingehen zu wollen, hier ein kleiner Hinweis:
Das Desinfizieren von Einkaufswagengriffen und auch der Hände beim Betreten und Verlassen von Geschäften ist keineswegs sinnlos. Coronaviren können auch auf solchen Oberflächen viele Stunden bis Tage überleben, länger jedenfalls als der Wechsel von einem Supermarktkunden zum nächsten. Desinfektionssprays und -gels können, wenn man sie ordentlich einwirken und austrocknen lässt, 99% der Last zuverlässig vernichten. Wie gut sich SARS-CoV-2-Viren vermehren, sollten sie von solchen Plastik- oder Metalloberflächen aufgenommen werden, weiß die Wissenschaft noch nicht wirklich. Viele Fachleute gehen aber wohl davon aus, dass es sich ganz ähnlich wie bei anderen Coronaviren verhält, die durchaus auch auf diese Weise krank machen können. Die Wahrscheinlichkeit reicht im jedem Fall dafür aus, dass man das Risiko soweit wie möglich kontrollieren sollte.
Abstand halten via aufgezwungenem Einkaufswagen scheint mir dagegen eher nicht so vielversprechend (scheint, denn ich finde keine empirische Sozial- oder Psychologieforschung dazu). Wer nur einen psychologischen Anker braucht, um sich an die Abstandsregeln zu halten, dem wird wohl ein mitzuführender Einkaufswagen eine stete Erinnerung sein. Wer eh auf die Abstandsregeln pfeift, stellt halt den Wagen in die eine Ecke und geht in die andere.
Sollte ein Infizierter ungeschützt in den Supermarkt niesen, nimmt sein Einkaufswagen die Viruswolke aber auch nicht mit. Und das Einkaufen in Supermärkten ist ja durch Selbstbedienung gekennzeichnet; es ziehen also alle auf ähnlichen Bahnen durch die gleichen Strömungskanäle – äh – Gänge.
So Grundbedarfsboxen hat jetzt übrigens auch Netto (ohne Hund). Kommt mir nicht gerade billig vor, dafür dass da fast nichts drin ist, aber mit Klopapier (ausverkauft).
Es kann mir immer noch nicht einer eine Antwort geben ,ob Ich wenn Ich nur zum Bäcker Im NP markt gehe einen Einkaufswagen mit In den Markt nehmen muss .
Es gibt bei uns eine Personenzahl beschränkung von 45 Kunden ,dabei stimmt dann aber die Anzahl der Kunden im Markt wieder nicht ,weil Ich ja nur zum Bäcker gehe und nicht in den Markt,dann aber einem Kunden den Einkaufswagen wegnehme ,wenn 44 Kunden im Markt wären,Stellen Sie sich einmal vor ,es gehen 10 Kunden nur zum Bäcker ,dann dürfen ja nur 35 Kunden in den Markt ,was wäre das für ein Umsatzverlust für den Markt?