Flagship Stores und Winkellädchen: Billa, Spar und das Austria-Paradoxon

Flagship Stores und Winkellädchen: Billa, Spar und das Austria-Paradoxon

Inhalt:

Nirgendwo in der EU gibt es auf die Einwohner:innenzahl bezogen so viele Supermärkte wie in Österreich. Das sorgt für höhere Preise. Und in der Hauptstadt für eine Fokussierung auf zwei Ladentypen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine Reise durch den Wiener Einkaufsalltag.

Austria
Das Supermarktblog Österreich Special wird präsentiert von:

umdasch The Store Makers Wolt

Regelmäßig bestaunen aus dem Ausland kommende Tourist:innen und Fachleute den deutschen Lebensmitteleinzelhandel auch deswegen, weil es hier so viele Läden gibt. Egal in welche Richtung man sich geschlossenen Auges fallen lässt: Die Chance ist groß, im Eingangsbereich eines Supermarkts oder Discounters zu landen.

(Außer natürlich auf dem Land, da können Sie lange irgendwohin fallen.)

Österreicher:innen ringt dieses Staunen freilich nur ein müdes Lächeln ab. Weil die wissen, wer der eigentliche Meister in Sachen Supermarktverdichtung ist.

Tatsächlich gibt es in Österreich die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner:innen in der ganzen Europäischen Union – beinahe doppelt so viele wie in Deutschland. In Wien kann es vorkommen, dass man auf derselben Straße von der Filiale einer Handelskette gleich in die nächste stolpert; und spätestens seit der Umbenennung der Merkur-Märkte in Billa Plus (siehe Supermarktblog) liegen sich die diversen Billa-Filialtypen bisweilen sprichwörtlich gegenüber.

Kürzere Schlangen, aber höhere Kosten

Das hat gleichermaßen Vor- und Nachteile. Im besten Falle kann die hohe Marktzahl dafür sorgen, dass man nicht lange Schlange stehen muss, weil sich die Einkaufenden auf viel mehr Läden verteilen.

Dafür sind aber auch die Kosten höher, wie eine aktuelle Studie der Europäischen Zentralbank belegt und Rewe-International-Vorstand Marcel Haraszti bestätigte, als er im Juli im ORF-Nachrichtenmagazin „ZiB2“ zu Gast war. Auf Armin Wolfs Frage, warum Österreicher:innen oft deutlich mehr für teilweise identische Lebensmittel ausgeben müssen als die Deutschen, erklärte Haraszti:

„[Wir haben] eine ganz andere Kostensituation, (…) z.B. höhere Logistikkosten, weil wir mehr Standorte andienen. Und wir haben deutlich höhere Lohnnebenkosten.“

Weil ja mehr Mitarbeiter:innen beschäftigt werden müssten. Auf Wolfs Einlassung, es habe „ja niemand von Ihnen verlangt“, an jede Ecke einen Supermarkt zu bauen, erwiderte Haraszti, Österreich habe eine „ganz andere Struktur, ganz andere Besiedelung“ als das Nachbarland. Das sei in der Vergangenheit auch ein Stück weit so gewachsen – und werde weitergehen: Zu den jetzt schon 1.200 Billa-Filialen sollen in den nächsten Jahren jedenfalls weitere hinzu kommen.

Das führt auch dazu, dass sich der österreichische Lebensmitteleinzelhandel – abgesehen von den großen an den Stadtrand betonierten Märkten, in denen weiterhin mit dem Auto eingekauft wird – vor allem in der bevölkerungsreichsten Stadt auf zwei Markttypen konzentriert, die gegensätzlicher kaum sein könnten: edle Flagship Stores und winzige Winkellädchen.

Festival der Kleinstflächen

Letztere sind klar in der Mehrzahl: Vielerorts quetschen sich Handelsketten auf innerstädtische Klein- und Kleinstflächen, die in Deutschland selbst dem flexibelsten Anbieter (also: Penny) zu winzig wären, um dort wenigstens das Standardsortiment hingequetscht zu kriegen. So lange in die Mitte eines Wiener Erdgeschossschlauchs eine Regalreihe passt, die links und rechts anderthalb Einkaufswagenbreiten Platz lässt, überlässt niemand den Standort freiwillig der Konkurrenz.

Und obwohl es auch in Österreich die Tendenz gibt, existierende Läden zunehmend durch größere zu ersetzen, werden Mini-Irrgärten erst dann geschlossen, wenn es wirklich gar nicht mehr anders geht.

Das sorgt zwar dafür, dass sich immerzu und überall schnell was für zwischendurch einkaufen lässt, ohne lange Wege einplanen zu müssen; viele Winkellädchen bilden deswegen aber wirklich auch nur den Kern des eigentlichen Sortiments ab, im Zweifel mit immer denselben Marken und Eigenmarken.

Gleichzeitig ist die Bereitschaft (vor allem der beiden großen Supermarktketten: Spar und Rewe-Tochter Billa), zu zeigen, was sie wirklich können, deutlich ausgeprägter: Vorzeigemärkte und „Flagship Stores“, die Kund:innen mit besonderen Services, einem breiteren Produktangebot und ungewöhnlichem Design locken, gehören ganz selbstverständlich zum Stadtbild.

Frische Pasta aus dem Bankkassensaal

Oder, anders gefragt: Haben sie schon mal in einem unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Bankkassensaal handgeformte Trüffel-Cappelletti gekauft? Einen frisch geernteten Salat aus der Kühlung gezogen, wo einst Prominenz aus Kunst und Literatur zu Zeitungslektüre und Heißgetränkegenuss beisammen saß? Oder sich eine italienische Focaccia am einst stadtweit ältesten Marktplatz für Fleischwaren belegen lassen?

In Wien ist der Lebensmitteleinkauf nicht nur lästiges Alltagsritual, sondern wird bisweilen als „Genussreise“ inszeniert; eine durchdachte Präsentation lässt manche Sortimente sehr viel besonderer wirken als im Laden um die Ecke; und die Supermärkte sind förmlich dazu gezwungen, sich innovative Auftritte und Services auszudenken, um sich von den eigenen Standards abzuheben und den Betrieb der Standorte zu rechtfertigen.

1. Interspar am Schottentor

Der österreichische Marktführer Spar etwa hat vor drei Jahren in der ehemaligen Zentrale der Creditanstalt-Bankverein (und späteren Bank Austria) am Wiener Schottentor einen Nobelsupermarkt eröffnet, in dem man sich bei Erstbetretung ein bisschen vorkommt, als sei man aus Versehen in die Kulisse der Fortsetzung von Wes Andersons „Grand Budapest Hotel“ geraten.

101 Jahre nach der Errichtung des neoklassizistischen Gebäudes empfängt der neue Hausherr seine Kundschaft nach kurzer Stiegenbewältigung in einer von massiven Pfeilern gestützten Halle samt stuckierter Balkendecke, ornamentierten Fenstern, hölzernen Türen und riesigen Leuchten, die in den ersten Augenblicken maximal von der Überlegung ablenken, was es abends zu Essen geben soll. (Bis man sich dran gewöhnt.)

In der Mitte wird die Kundschaft durch eine makellos aufgeräumte Obst- und Gemüseabteilung in den Markt hineingeführt, vorbei an Theken, die frische Pasta, extra lange gereiftes Fleisch und frisch gefangenen Fisch oder Austern zum Kauf anbieten. (Darf’s eine Spar-Premium-Zitrone mit Blatt für 99 Cent von der silbernen Etagiere dazu sein?)

Wer in der Mittagspause herkommt und diese nicht in der angeschlossenen Restaurant-Bar „Das Mezzanin“ verbringen will, um sich dort bedienen zu lassen, kann rechts in ein Sofortessen-Separee abbiegen, um vorbereitete Bowls, Salate, Sandwichs oder Wraps mitzunehmen oder sich in der offenen „Backstube“ bzw. der „Market Kitchen“ Lunch-inspirieren zu lassen.

Die Champagner-Kühlinsel im Hauptlauf (samt passender Kartoffelchip-Empfehlung) gehört ebenso zum Standard wie das Feinkost- und Delikatessenregal, die bei Spar üblichen Start-up-Produktempfehlungen am Regalende („Young & Urban“) und die vielleicht makelloseste Unverpackt-Station der Stadt. Der ganze Laden ist ein kurioser Mix aus clever in Szene gerückten Besonderheiten und klassischem Supermarkt-Sortiment.

Wer hier an der Kasse vor den erhalten gebliebenen Bankschließfächern steht, ist wahrscheinlich nicht nur zum Einkaufen gekommen – sondern auch zum Bummeln und Gucken.

Die früheren Schließfächer sind dem Baudenkmal auch in der Ära als Nobelsupermarkt erhalten geblieben; Foto: Smb

10 Millionen Euro hat Spar ausgegeben, um die knapp 1.800 Quadratmeter Verkaufsfläche nach eigenen Maßgaben in drei Jahren Planungs- und Bauzeit zu gestalten. In Absprache mit dem Bundesdenkmalamt wurden nachträgliche Einbauten entfernt, Beschädigungen restauriert und der historische Zustand des Gebäudes wieder hergestellt. Jedes Regal, jede Kühltruhe musste eigens an die Maße des Standorts angepasst werden – ein Alptraum für alle auf Modulbauten pochenden Lebensmittelhandelsketten.

Insgesamt beschäftigt Spar am Schottentor 160 Mitarbeitende – alleine an der Fleischtheke drängen sich mehr mit Zu- und Vorbereitung beschäftigte Fachkräfte als in drei durchschnittlichen deutschen Supermärkten zusammen. Das kostet was. Ist aber auch ein echtes Einkaufs-Event.

2. Spar Gourmet am Fleischmarkt

Dass es auch kompakter, deswegen aber nicht weniger chic geht, demonstriert Spar am wenige hundert Gehmeter entfernten Fleischmarkt, wo der im vergangenen Jahr neu eröffnete Spar Gourmet seinem Namen gerecht zu werden versucht: Am Eingang verrät schon das in ringförmige Deckenleuchten und bodenilluminierte Kühlinseln umgesetzte Beleuchtungskonzept, dass es sich hier nicht um einen gewöhnlichen Supermarkt handelt – sondern um einen auf Besonderheit Wert legenden Verwandten.

Im vorderen Marktteil stehen wieder Mahlzeiten für den Sofortverzehr im Vordergrund; die sich bis in den hinteren Ladenteil ziehenden Theken in Holzdekor und Betonoptik wechseln Bedienung und Selbstbedienung ab; ganz vorne annonciert eine schwarze Tafel, mit welchen Belägen man sich sein ligurisches Fladenbrot aus Hefeteig an Ort und Stelle belegen lassen kann, um es für den Verzehr mitzunehmen (z.B. beim „Grazie Papa“: Salami, Stracciatella, Honig, Walnüsse, Parmesan-Birnen-Creme und Rucola).

Es gibt feinste Käsesorten und Tortenstücke in Konditor:innenqualität. Noch vor frischem Obst und Schicht-Gemüse sind Regalinseln mit Delikatessen und Pralinen positioniert. Und wer den Service in Anspruch nehmen möchte, sich einen Wein nach Wahl auf die richtige Genusstemperatur sofortkühlen zu lassen (dauert sechs bis zehn Minuten), kann sich die Zeit problemlos mit dem Studium der wie beim Fachhändler designten Getränkeauswahl vertreiben.

Fast etwas verschämt drängt sich das Supermarkt-Standardsortiment in den hintersten Marktteil, in dem Regalplatzoptimierung dann über alles geht. Vorbei an Schoko-Mitbringseln, Kühlgetränken und Frischpresssäften geht’s an die SB-Kassen, bevor der Laden am Ausgang per QR-Code um Feedback bittet, ob man sich denn während des Einkaufs auch wie erhofft wohl gefühlt habe.

Bisschen enttäuscht war ich, dass mir niemand die Hand gegeben hat, um mich bis zum nächsten Einkauf zu verabschieden – aber das lässt wenigstens Raum für Verbesserungen.

Gourmet geht aber anders; Foto: Smb

(Noch ein Tipp für die Zukunft: Die Focaccia-Theke mit braunen Bananen und Nutella-Glas zu schmücken, um das „No Drama Banana“ anbieten zu können, trübt die Edelinszenierung doch zu arg; und vielleicht stimmt das Spar-Team sein annonciertes „Kombi-Angebot!“ demnächst noch etwas standortspezifischer ab: „1 Stück Semmel mit faschiertem Laibchen + 1 Haribo Goldbären gratis“?)

3. Billa Corso im Café Griensteidl

Wettbewerber Billa, der innerstädtisch dank der Corso-Filiale im Herrnhuterhaus und der Übernahme des früheren Merkur am Hohen Markt schon über reichlich Edel-Erfahrung verfügt, hat sein Flagship-Portfolio im vorvergangenen Jahr mit einem zusätzlichen Standort erweitert: Auf der ebenso Prestige-trächtigen Fläche am Michaelerplatz residierte einst das Café Griensteidl, zu dessen Besucher:innen Persönlichkeiten wie Arthur Schnitzer, Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal, Rosa Mayreder und Lou Andreas-Salomé gehörten.

Kaffeehauskultur können deren Nachfahr:innen im Billa Corso zwar keine mehr genießen – aber auswählen, ob sie im Erdgeschoss Mahlzeiten to go mitnehmen wollen oder die lange Treppe hinter der Theke, an der Semmeln frisch belegt werden, in den ersten Stock steigen, um das Weinsortiment zu bestaunen oder an der marmorverkleideten Fleischtheke auszuwählen, was abends in der eigenen Küche zubereitet werden soll.

So kurios und besonders das auch ist, in diesem Ambiente einzukaufen: Ein kleines bisschen falsch fühlt es sich schon an, sein Sandwich über den Scanner der SB-Kasse zu ziehen, an deren Platz einst Tische standen, wo sich Menschen beim Kaffeegenuss für ihr literarisches Werk oder die gesellschaftliche Voranbringung inspirieren lassen wollten.

Ganz zu Ende gedacht ist die historische Komponente ohnehin nicht, wenn sich der Billa-Plastikeinkaufskorbstapel mit dem Fahrstuhlmosaik beißt und direkt neben der Eingangstür positionierte Rollcontainer samt plastikummantelter Pappschachtelei die bzw. den Betrachter:in in die Gegenwart zurückreißen.

Darf’s ein bisschen besonderer sein?

Deutsche Lebensmittelhändler haben die Begeisterung für Flagship-Konzepte bislang eher zögerlich für sich entdeckt. Reals „Markthalle“ war einst der Versuch, nicht nur das Modell des SB-Warenhauses in die Moderne zu retten, sondern auch: sich selbst (vergeblich). Und mit Märkten wie dem Edeka Center im Düsseldorfer The Crown und dem E-Center No.1 in Berlin-Steglitz tastet sich Edeka an die Idee heran, Kund:innen in besonderem Ambiente mehr zu bieten als das zunehmend löchriger werdende Standard-Markenartikelangebot.

Die Übernahme historischer Standorte, welche erst noch teuer zu Einkaufsstätten für Lebensmittel umgebaut werden müssen, um die eigene Ambition zu unterstreichen, ist hierzulande aber (fast) unvorstellbar.

Das kann man bedauern – oder grundsätzlich positiv sehen, weil die Handelsketten offensichtlich lieber in niedrigere Preise als den Ausbau von Vorzeigesupermärkten investieren. Wenn’s nicht stört, darf es auch im deutschen Lebensmitteleinzelhandel ja ruhig schick sein. Hauptsache, es bleibt ausreichend Platz, um den Aufsteller mit den Discount-Niedrigpreisen gut sichtbar zu positionieren.

Kritik an höheren Preisen

Österreichs Supermärkte stehen derweil schon länger wegen ihrer – im Vergleich zu Deutschland – höheren Preise in der Kritik, zuletzt auch seitens der Regierung.

Über die Gründe dafür ist man sich bislang uneins: Schlagen die Handelsketten Preise auf, weil sie über eine so enorme Marktmacht verfügen? Oder kaufen sie, wie oft selbst behauptet, zu schlechteren Konditionen ein, weil die Abnahmemengen geringer sind als in Deutschland? Geben Österreicher:innen vielleicht grundsätzlich mehr Geld für Lebensmittel aus? Oder sorgt der höhere Bio-Anteil insgesamt für ein höheres Preisniveau?

Nun ist der Zweiklang aus Flagships und Winkellädchen auch aus anderen Gründen gar nicht unbedingt übertragenswert – denn er führt auch dazu, dass Innovationen sich noch stärker auf einzelne Standorte konzentrieren, im Zweifel aber nie in der Fläche umgesetzt werden. (Weil dort schlicht nicht genügend Platz bliebe.)

Die Macht der Gewohnheit

Aber: Bloß mal angenommen, entscheidende Teile des Lebensmitteleinkaufs würden sich hierzulande irgendwann in ferner Zukunft tatsächlich ins Netz bzw. in Richtung Heimlieferung verlagern, weil niemand mehr im Standardsupermarkt Schlange stehen möchte, um Standardartikel zu kaufen – dann müssten sich Flagship Stores am wenigsten ängstigen, noch attraktiv genug zu sein, um ausreichend Kundschaft anzulocken, die auch noch zum Essen dableiben oder sich beim Einkauf von neuen Produkten inspirieren lassen möchte.

Noch ist die Macht der Gewohnheit größer; aber sollte der stationäre Lebensmitteleinkauf irgendwann vom Wochenritual zum Erlebnisbummel tendieren, dann könnte der deutsche Handel in Österreich jetzt schon mal ein Stück weit in seine gestalterische Zukunft sehen.

Naja, oder halt eine Version davon, mit der sich die sparsame deutsche Kundschaft zumindest manchmal davon überzeugen ließe, sich beim Lebensmitteleinkauf einen ungewöhnlich designten Laden anzuschauen – anstatt zuallererst aufs Preisschild.

Mehr aus dem Österreich Special:

Anzeige

umdasch

Der Ladenbau eines Stores hat Einfluss auf viele Faktoren. Er ermöglicht eine attraktive Produktpräsentation, optimiert den Kundenfluss durch den Laden, unterstützt die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen und verstärkt die Markenidentität.

Er sorgt für ein positives Einkaufserlebnis und lässt eine Marke langfristig in Erinnerung bleiben.

Um Märkte zu echten Shopping-Erlebniswelten zu machen, sind außer dem Design aber zunehmend auch Aspekte wie Flexibilität, Nachhaltigkeit und Technologie wichtig. Von smarten Backmöbeln über leicht umbaubare Regalsysteme bis zum modernen Self-Checkout: Hier gibt’s aktuelle Beispiele für einen rundum gelungenen Ladenbau.

Anzeige

Wolt

Was haben der Weinhändler aus München, die Kaffeerösterei aus Helsinki und die Bäckerin aus Bratislava miteinander gemeinsam? Sie bringen ihren Kund:innen das, was sie jetzt gerade benötigen, direkt an die Haustür. Mit einem kleinen bisschen Hilfe der freundlichen Kurierfahrer:innen von Wolt.

Seit dem Frühjahr ist der finnische Alleslieferant auch in Österreich aktiv: Wiener Händler:innen profitieren als erste von einer Partnerschaft. Das sorgt für zufriedene Kund:innen – und steigende Umsätze. Sind Sie schon dabei?

4 gute Gründe für österreichische Händler, mit Wolt neue Kund:innen zu gewinnen:

Kommentieren

Datenschutzhinweis: Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Eine Freischaltung erfolgt nur unter Angabe einer validen E-Mail-Adresse (die nicht veröffentlicht wird). Mehr Informationen.

15 Kommentare
  • Die teureren Lebensmittelpreise in AT ggü. DE werden u.a. mit der höheren Marktanzahl begründet. Es würde mich interessieren, warum – hier als Beispiel der IKEA Schrank Art. Nr. 094.943.04 – in Österreich schon verbilligt 403 EUR kostet, in Deutschland aber nur 315 EUR (Vgl. Slowenien 321 EUR). Gibt es hierzu auch Erklärungen? Nur die unterschiedliche MwSt scheint es nicht sein.

    • Mal auf den Link zur EU-Studie klicken, die erklärt das Prinzip am Bsp. LEH glaube ich ganz gut.

  • Wem der LEH in AT schon teuer erscheint, der sollte sich einmal die Situation in Ungarn zu Gemüte führen. Dort liegen die Preise (selbst wenn man HU-Aktionspreise mit AT-Normalpreisen vergleicht und Dinge wie abweichende Einkommenssituation und oft geringere Produktqualität außer acht lässt) doch spürbar höher. Um den Kreis zu schließen: Vom resultierenden Einkaufstourismus profitieren nicht zuletzt grenznahe Orte wie Wien.

  • In der bulgarischen Hauptstadt wird Kaufland mit einen einzigartigen Konzept alle überraschen und einen neuen Maßstab in Osteuropa setzen, wartet mal ab, bald ist es soweit. Die Wiener Supermärkte im historischen Gemäuer gelten als Vorbild dafür

  • Die Österreicher:innen brauchen natürlich auch viel mehr Supermärkte, weil bei denen die Öffnungszeiten kürzer sind als bei uns…

    Ich erinnere mich noch an einen Wien-Besuch 2015 zum Eurovision Song Contest, da gab es vor einem der an einer Hand abzählbaren, sonntags geöffneten Läden am Westbahnhof securitybewachte Einlassschlangen (!), neue Kunden durften nur rein, wenn dementsprechend viele den Laden verlassen hatten. Drinnen hätte es bei einer Massenpanik dennoch ohne jede Frage Tote gegeben.
    Ist jetzt zugegebenermaßen ein Extrembeispiel, aber wenn man da nach Feierabend nirgends mehr einkaufen kann, weil alles schon zu hat, muss es sich halt samstags auf mehr Läden verteilen.

    • Das ist in DE doch nicht anders. Selbst wo samstags einige Geschäfte im Umfeld bis Mitternacht geöffnet waren, stehen die Leute vor den sonn-/feiertags geöffneten Läden Schlange. An Standorten wie Bahnhöfen ist das für tatsächliche Reisende (und somit die offizielle Zielgruppe und Begründung zur zusätzlichen Öffnungszeit!) sehr von Nachteil …

  • Solche Edelmärkte haben schon einiges an Schauwerten. Aus beruflicher Neugier würde ich mir die auch ansehen, wenn ich vor Ort wäre. Aber als Kundin… – ich verstehe nicht, warum Einkaufen im stationären Handel unbedingt Event- oder Happening – Charakter haben muss, wenn gleichzeitig der Kauf via Internet in den Vordergrund geschoben wird, wo es ja null Charakter gibt. Wenn ich mein Brot, meine Wurst, die eine oder andere Leckerei oder mein Obst erwerben möchte, sollte der Laden sauber sein, und die Ware okay. Ausreichend Personal ist auch erstrebenswert. Das reicht mir schon als Happening. 😀

    • Sehe ich ganz anders: alle ein zwei Monate machen wir gerne ein Einkaufs-Event, z.B. zu den oben erwähnten Ex-Markthalle-Globus Krefeld, Crown Düsseldorf, Jumbo Venlo oder so. Wenn man nicht nur zum Sattwerden sondern auch als Hobby kocht, macht das einfach Spaß! Aber jeder, wie er/sie mag, und manchmal muss es einfach schnell gehen (hat ja auch Penny begriffen und zumindest in „meinem“ Markt den Zwangsrundlauf inzwischen wieder durchlässiger gemacht…)

  • @Peer: Sowohl der Penny Düsseldorf-Rath wie auch der Penny Düsseldorf-Flingern haben ziemlich in der Mitte (hinter den Getränken) einen Durchgang geöffnet, in dem auch die Angebotsreste der letzten Aktionen gestapelt werden. Bei meinem letzten Besuch im Penny Düsseldorf-Pempelfort (ist schon einige Monate her) war dort der Zwangsweg noch komplett geschlossen.

    • und deswegen reicht es nicht für solche Flagship Stores. Alle 1,2 Monate reicht eben nicht um zu überleben. Ich vergleiche das mit einem Abschiedsbrief einer Dorfmetzgerei, den ich letztens in der Handwerkszeitung gelesen habe. Da stand ziemlich O-Ton drin: naja wenn ihr halt nur an Ostern und Weihnachten zu uns kommt dann reicht das eben nicht.

      Wenn jetzt alle 1,2 Monate die Flagships besucht werden, also dann alle 4,5 Monate jeder Laden 1x, dann reicht das eben nicht, genau wie beim Metzger.

      Na schauen wir mal wo es hingeht, Lidl hat ja schon verkündet, dass man zurück zum Ursprung will, weniger Schnick Schnack mehr Effektivität.

  • @Pascal K.: Naja, wenn „Flagship Stores“ nur auf Ausflugskunden setzen würden, wären sie tatsächlich nicht überlebensfähig, aber solche Märkte dürften doch die absoluten Ausnahmen sein. Wichtig ist doch, dass es genügend Stammkunden gibt, die regelmäßig einkaufen, und das ist mal mindestens bei den von mir erwähnten Globus und Jumbo definitiv der Fall, (Zurheides Crown sehe ich da schon schwieriger, aber bislang hält er durch.) Und wenn die dann noch attraktiv genug sind, sogar Kunden von weiter her anzuziehen, ist das doch ein willkommenes Extra. Für einen Holland-Lidl fahre ich bestimmt nicht weit, und generell wäre es ja auch ökonomisch und ökologisch zweifelhaft, ständig erstmal für eine halbe oder eine Stunde Auto zu fahren, um einzukaufen (gilt meiner Meinung auch für die „ich kaufe nur im Hofladen xy, 40 km entfernt…“-Fraktion).
    Der Dorfmetzger hat oft nicht genügend Laufkundschaft, was inzwischen fast immer auch an den Öffnungszeiten liegt, die nicht mehr mit den Lebensrealitäten heutiger Landbewohner übereinstimmen. Meine Schwägerin lebt in einem 2000-Einwohner-Dorf, wo nach Metzger und Dorfladen jetzt sogar wieder eine Backstube eröffnet hat, aber ohne Geschäft. Dort werden nur Verkaufsautomaten befüllt, aber mehrmals am Tag, und falls man mal nachts unbedingt Kartoffeln oder eine Bratwurst braucht, kein Problem. Die Nachfrage ist enorm, trotz selbstbewußter Preise.
    Wo Lidl einsparen will, erschließt sich mir nicht so direkt (weniger Werbung wäre subjektiv willkommen ;-), da empfinde ich Aldi (Süd) derzeit wesentlich chaotischer, strukturloser, ineffizient.

  • Ich habe eben auf Google Maps nach den beschriebenen Märkten gesucht.

    Wer also auch sucht:
    Der erste nennt sich INTERSPAR am Schottentor (nicht Schottenplatz), Der dritte Markt ist als „Billa Corso im Café Griensteidl“ nicht auffindbar, da half die Bezeichnung vom Schild im Foto – bei Suche nach dem Michaelerplatz wird man hier fündig. Der zweite Markt ist direkt findbar mit dem Fleischmarkt-Stichwort.

    • Ein bisschen weniger umständlich wäre es, einfach die reguläre Google-Suche zu nutzen, die daneben problemlos die Maps-Lokalisierung für die gewünschten Märkte anzeigt.

      Der Platz ist zum Tor korrigiert worden, danke für den Hinweis.

Blog-Unterstützer:innen können sich über Steady einloggen, um Support-Hinweise und Werbung im Text auszublenden:

Archiv