Digitaler Rabatt-Marathon: Wie Rewe Bonus seine Kund:innen mit Coupons jonglieren lässt

Digitaler Rabatt-Marathon: Wie Rewe Bonus seine Kund:innen mit Coupons jonglieren lässt

Foto: Rewe / Michael Breuer
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Gemütlich Punktesammeln war gestern: Der rein digitale Payback-Ersatz „Rewe Bonus“ belohnt alle, die aktiv Coupons aktivieren und Aktionen jagen. Wie interne Unterlagen zeigen, ist das System aber noch nicht über alle Kanäle hinweg stringent zu Ende gedacht – und weitere Komplexität bereits in Planung. Eine erste Analyse der versteckten Fallstricke.

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Adieu, Plastikkarte – du warst all den fleißigen Punktesammler:innen über viele Jahre eine treue Begleiterin im Portemonnaie. Doch jetzt ist langsam Schluss: Nach Lidl, dm & Co. setzt nun auch Rewe bei seinem neuen Kund:innenbindungsprogramm „Rewe Bonus“, dessen Name Supermarktblog-Leser:innen schon seit vergangenen März kennen, komplett aufs Smartphone. Gesammelt werden ab sofort keine Payback-Punkte mehr, sondern Euro-Guthaben, direkt in der dafür umgebauten Rewe-App. Um Coupons und Rabatte einzulassen, muss die (wie bisher schon) an der Kasse gescannt werden.

Die Mechanik dahinter ist so naheliegend wie kompliziert – und wirft einige Fragen auf. Vor allem natürlich die, wie groß der Anteil derjenigen ist, die sich von der neuen App-Lösung ausgeschlossen fühlen und zur Konkurrenz abwandern: Denn Payback-Punkte gibt’s künftig bekanntlich bei den Wettbewerbern Edeka und Netto (ohne Hund), vorerst auch undigital. Wer hingegen bei Rewe künftig morgens den Akku nicht lädt, spart abends nix.

Edeka freut sich schon drauf, im neuen Jahr blau zu machen; Foto: Smb

Ein komplexes Konstrukt

Doch auch der treuen Kundschaft verlangen die Kölner:innen mit ihrer Neuerung einiges ab. Denn selbst auf den zweiten Blick entpuppt sich die Mechanik von „Rewe Bonus“ mit dem Euro-Knet-Maskottchen „Bo“ als ziemlich komplexes Konstrukt aus verschiedenen ineinandergreifenden Elementen.

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Eine der wichtigsten Änderungen ist: Anders als bisher wird nicht mehr jeder ausgegebene Euro zuverlässig belohnt. Nur wer das neue System aktiv nutzt – also: Coupons für bestimmte Produkte aktiviert, Aktionen verfolgt, Umsatzschwellen erreicht – profitiert überhaupt. Die „passive“ Nutzung, wie sie viele von Payback gewohnt waren, funktioniert nicht mehr. Wer nicht regelmäßig in die App schaut, geht im Zweifel leer aus.

So wird aus dem Rabattsammeln eine Art digitale Schnitzeljagd – und man muss aufpassen, dass man sich dabei nicht verläuft.

Die zentralen Punkte von Rewe Bonus sind folgende:


Bonus-Aktionen: Die Basis

Wöchentlich wechselnde Aktionsprodukte bringen – zusätzlich zu ihrem Aktionspreis-Vorteil – automatisch Guthaben, aktuell z.B.:

  • Rotkäppchen Sekt oder Dr. Oetker Pizza Die Ofenfrische: 40 Cent
  • Orangen oder Cherry-Romatomaten: 50 Cent
  • Coca-Cola im Kasten: 1 Euro
  • Barilla Pasta: 1,50 Euro
  • Mövenpick-Eis: 2,50 Euro

Anders als bei den bisherigen App-Coupons wird der Rabatt nicht mehr sofort abgezogen, sondern dem Konto als Betrag gutgeschrieben – und kann dann beim nächsten Einkauf verwendet werden (der Mindesteinlösebetrag ist auf 1 Euro festgesetzt, höchstens dürfen 100 angesammelte Euro dürfen pro Tag eingelöst werden).

Die Aktionen sind in der Rewe-App unter „Angebote“ einsortiert – nicht unter „Bonus“.

Wie bei anderen Programmen werden Rabatte an der Kasse per Scan aktiviert; Foto: Rewe / Michael Breuer
Bonus-Coupons: Die zweite Ebene

Es gibt personalisierte Coupons für einzelne Artikel, ganze Warengruppen oder komplette Einkäufe („Bonus-Coupons für dich“). Diese müssen vor dem Einkauf in der App einzeln aktiviert werden; z.B:

  • Säfte von Rauch, Hüttenkäse von Gervais oder Deo von Rexona: 40 Cent
  • Produkte von Kölln: 15 Prozent des Einkaufswerts
  • Alle Produkte von Rewe Beste Wahl: 10 Prozent
  • sowie zum Start: 5 Euro Bonus auf einen Einkauf

Besonders trickreich: Coupons mit „identischer Basis“ können nicht kombiniert werden. Wer also einen 5-Prozent-Coupon auf Obst und einen 10-Prozent-Coupon auf Äpfel hat, muss sich entscheiden. (Angerechnet wird immer der zuerst aktivierte Coupon.)

Dazu erscheinen die Gutschriftsbeträge im App-Design auf den Coupons prominent über den Produktbildern – was leicht mit dem eigentlichen Produktpreis verwechselt werden kann. Und an der Kasse für Ärger sorgen könnte.

Bonus-Booster: Das Belohnungssystem

Je mehr Geld man als Bonus-Mitglied bei Rewe ausgibt, desto höher liegt nachher der Rabatt-Coupon im Folgemonat. (Lidl setzt mit seinem ebenfalls umsatzbasierten „Rabattsammler“ auf eine Mischung aus Gratisprodukten und Sofortrabatten.) Die Rabatte steigen stufenweise: von 3 Prozent für 50 Euro Einkaufswert auf 5 Prozent für 150 Euro auf 10 Prozent für 400 Euro.

Auch diese Coupons müssen aktiviert werden, und sie gelten nur einmalig – was einer indirekten Aufforderung zum umfassenden Wocheneinkauf entspricht, den man dann natürlich nicht mehr bei einem Wettbewerber erledigt.

Kein Bonus wird für Zeitungen, Tabakwaren, Pfand, Mobilfunk-, Paysafe-& Geschenkkarten, Treueprämien sowie Artikel von Tchibo/Eduscho angerechnet.

Gemeinsames Sammeln

Eine weitere Komplexitätsebene entsteht durch die Möglichkeit, mit einer zweiten Person gemeinsam zu sammeln. Beide Personen müssen separat für Rewe Bonus angemeldet sein, profitieren dann von aktivierten Coupons – und müssen sich beim Einkauf sehr gut abstimmen: Wer zuerst einkauft, löst auch zuerst ein. Auch wenn vorher die andere Person einen Coupon aktiviert hat – ein echter Koordinations-Alptraum.

Der Streit am Frühstückstisch scheint jedenfalls vorprogrammiert, wenn der schusselige Gatte mit seinem Einzelbananenkauf einen Tag zuvor schon den eigentlich anders verplanten 10-Prozent-Coupon auf Obst und Gemüse verschossen hat.

Die Einlöse-Mechanik

Das gesammelte Guthaben lässt sich recht flexibel einsetzen: an allen Kassenarten (klassische Kasse, Self-Checkout, Scan & Go), auch beim Liefer- und Abholservice (aber mit Einschränkungen, gleich mehr dazu). Gesammeltes Guthaben verfällt nach drei Jahren, wenn es nicht vorher genutzt wird.

Eine zentrale Einschränkung: Anders als bei klassischen Bonusprogrammen gibt es keine Auszahlung in bar. Das Guthaben ist strikt an Einkäufe bei Rewe und Nahkauf gebunden. (Immerhin hat man daran gedacht, die kleine Vertriebslinien-Schwester einzubinden – Penny macht derweil sein eigenes Ding; auch dazu gleich mehr.)

Die Schwächen

Alles in allem besteht Rewe Bonus bislang aus einem Best-of des digitalen Rabattsammelns. Viele Aspekte und Funktionsweisen erinnern an das, was andere – insbesondere Lidl Plus – schon vorgemacht haben. Gleichwohl lässt sich internen Unterlagen, die dem Supermarktblog vorliegen, entnehmen, dass „weitere Ausbaustufen“ in Vorbereitung sind und „zeitversetzt eingeführt“ werden sollen.

Interne Dokumente deuten auf kommende Features hin: Neben der angekündigten Integration von „Rewe Pay“ als Bezahlfunktion sind offenbar auch Gamification-Elemente geplant, wie sie Lidl Plus bereits nutzt. Auch die Verknüpfung mit der Rewe-Rezeptewelt könnte eine Rolle spielen – dann würden Kund:innen im Zweifel nicht nur für einzelne Produkte belohnt, sondern gleich für komplette Gerichte. Die Frage ist nur: Wieviel zusätzliche Komplexität verträgt das System noch?

Denn schon jetzt besteht die Herausforderung für Nutzer:innen darin, das Programm in seiner bisherigen Form zu verinnerlichen.

Dass eine grundlegende Incentivierung fehlt, könnte für zahlreiche Kund:innen ein triftiger Grund sein, Rewe Bonus nicht zu nutzen – einfach, um sich nicht dem ständigen Stress auszusetzen, neuen Rabattchancen hinterherjagen zu müssen. (Es sei denn, man weiß bereits im Voraus, die 400-Euro-Umsatzschwelle für den 10-Prozent-Coupon im darauffolgenden Monat zu erreichen.) Das könnte sich im Nachhinein als schwerwiegender Fehler der Kölner:innen erweisen, weil es Rewe Bonus für Nebenbeisammler:innen eingeschränkt attraktiv macht. Und man mit Pech nur knapp an einer Rabattschwelle vorbeischliddert, wenn der Monat gerade rum ist.

Überlagernde Rabattmechanismen

Dazu kommt, dass sich die verschiedenen Rabattmechanismen überlagern oder auch gegenseitig ausschließen können: Bonus-Aktionen laufen parallel zu aktivierten Coupons; nicht alle Coupons sind kombinierbar; der Bonus-Booster greift wie erwähnt erst im Folgemonat; gemeinsames Sammeln schafft zusätzliche Abhängigkeiten.

Das App-Design birgt ebenfalls Tücken: Gutschriftsbeträge werden prominenter dargestellt als Produktpreise; die Gültigkeitszeiträume der verschiedenen Vorteile sind bislang schwer zu überblicken.

Besonders im Online-Bereich zeigen sich Inkonsistenzen: Internen Unterlagen zufolge soll es etwa beim Rewe Lieferservice, bei dem das neue Programm ebenso wie beim Einkauf im Laden zum Einsatz kommt, z.B. keine Boni auf Ersatzartikel geben – obwohl diese ja an sich schon ein Ärgernis und nicht von den Kund:innen verschuldet sind, die gerne ein anderes Produkt gekauft hätten. Konsequent gewesen wäre deshalb: Extra-Rabatt, wenn Ersatzartikel in der Lieferung enthalten sind – als kleines Sorry für die Schluderei. Das Gegenteil ist der Fall.

Keine Belohnung für Sofortverzehrer:innen

Außerdem scheint es widersprüchliche Regelungen zu geben: Einerseits werden Vorteile beim Bestellen nachvollziehbarereweise nach ihrer Gültigkeit zum Bestellzeitpunkt berechnet, selbst wenn die Lieferung erst später erfolgt. Gleichzeitig können Vorteile aber nicht „reserviert“ werden, d.h.: Wenn man aktivierte Coupons vorher schon im Laden eingelöst hat, gelten sie nachher nicht mehr für die Lieferung. Häh?

Unabhängig von Rewe Bonus soll es außerdem weiter Direktrabatte geben, z.B. Gutscheine beim Abholservice, die sofort mit der aktuellen Bestellung verrechnet werden; oder die Mengenrabatte beim Lieferservice, die weiter existieren (z.B.: „Ab 4 Stück 5% sparen“). Das widerspricht aber der grundlegenden Rewe-Bonus-Systematik – und schafft weitere Irritationen.

Hier hat Rewe versäumt, eine konsistente Lösung zu finden – vermutlich, um die einzelnen Kanäle unabhängig davon pushen zu können, ob jemand Bonus-Mitglied wird (oder eben nicht).

Und noch eine Ausnahme gibt’s, zumindest bei den aktuellen Coupons: Der digitale Rabatthimmel „gilt nicht in Rewe to Go Märkten“. Keine Belohnung für gierige Sofortverzehrer:innen!

Ein fundamentaler Wandel

Alles in allem scheint das System darauf ausgelegt zu sein, eine möglichst intensive Auseinandersetzung mit der App zu erzwingen: Wer nicht regelmäßig die Angebote checkt und Coupons aktiviert, verschenkt Sparpotenzial. Ob das der richtige Weg ist, Kund:innen langfristig zu binden, wird sich noch zeigen müssen. Ein Selbstläufer dürfte Rewe Bonus so in jedem Fall nicht sein.

Gleichwohl ist die auffällige Ähnlichkeit der Händler-Apps im deutschen Lebensmitteleinzelhandel kein Zufall. Die Branche durchläuft gerade einen fundamentalen Wandel in der Kund:innenkommunikation – hin zu eigenen digitalen Ökosystemen.

Die Handelsketten wollen direkte Kontrolle über Kund:inneninformationen, detaillierte Einblicke in das Einkaufsverhalten und eine bessere Grundlage für personalisierte Angebote, unabhängig von Drittanbietern mit ihren Lizenzgebühren. Rewe, Lidl, dm & Co. versuchen, das Verhalten von Kund:innen aktiv zu steuern: die Häufigkeit der App-Nutzung durch wechselnde Angebote, eine gezielte Aktivierung durch personalisierte Coupons, die Beeinflussung der Einkaufsfrequenz.

Penny probiert’s einfacher

Die Komplexität mancher Programme dürfte dabei durchaus gewollt sein: Je mehr Zeit Kund:innen in „ihrer“ App verbringen, desto höher – in der Theorie – die Bindung.

Ob es auch anders geht, testet derweil die Rewe-Schwester Penny, die nach dem Payback-Abschied ihre bestehende App mit Sparcoupons aufrüstet – ohne dafür ein eigenes „Programm“ zu starten. Für registrierte Mitglieder gibt es Sofortrabatte statt Guthaben-Sammeln und 10-Prozent-Coupons statt gestaffelter Bonus-Booster. Das ist definitiv ein Plus an Übersichtlichkeit. Und passt als Strategie, um besonders preissensible Kunden anzusprechen, gut zum Discount.

Penny und Rewe wollen demonstrieren, dass es auch ohne Payback geht – zur Einführung der neuen Rabattmechaniken wird deshalb massiv geworben; Foto: Smb

Dass die beiden Vertriebslinien der Rewe Group bewusst getrennte Wege gehen, könnte sich als cleverer Schachzug erweisen: Während Rewe auf intensive Kund:innenbindung setzt, bedient Penny die „Quick Win“-Mentalität seiner Zielgruppe.

Fühlt sich an wie Arbeit

Der Verzicht auf Umsätze von älteren oder weniger digital-affinen Kund:innen mag dabei ein von den Handelsketten einkalkuliertes Risiko sein. Aber auch technisch versierte Kund:innen könnten sich von der Verschachtelung verschiedener Rabattmechaniken überfordert fühlen. Die eigentliche Herausforderung für Rewe wird sein, das System zu vereinfachen, ohne seine Wirksamkeit zu verlieren.

Die Digitalisierung der Kund:innenbindung scheint jedenfalls unausweichlich. Wer in Zukunft sparen will, braucht im deutschen LEH nicht nur eine App – sondern wahrscheinlich: mehrere.

Dass der Neuling „Rewe Bonus“ dabei kein revolutionäres System ist, sondern die konsequente Weiterentwicklung bestehender Konzepte, ist bloß folgerichtig. Der größte Stolperstein könnte jedoch sein, dass sich das Programm derzeit wenig nach vergnüglichem Rabattsammeln anfühlt – sondern eher nach harter Arbeit. Für ein System, das täglich an der Supermarktkasse funktionieren soll, ist das vielleicht keine allzu ideale Startposition.

Vielen herzlichen Dank an P.!

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36 Kommentare
  • Ein Detail noch, das mir auffiel: Das Programm lässt sich auch bei Verweigerung der Zustimmung zur Datennutzung und Profilbildung nutzen, aber dann darf man nicht zu zweit sammeln. (Bei Payback konnte man munter Barcodes kopieren…)
    Es stimmt das Fazit: das ist gefühlt keine Belohnung mehr für treue Kunden, das fühlt sich nach Arbeit an, damit man nicht zu viel bezahlt. Nicht sympathisch. Als Stammkunde werde ich wohl versuchen, den 10%-Treuebonus zu nutzen und die Einzelprodukte ignorieren.

  • Dass das neue Bonussystem schwer zu verstehen ist, habe ich auch vermehrt wahrgenommen, insbesondere bei den Bonus-Aktionen. Da hab ich öfters Kommentare/Fragen gelesen, bei denen sich Leute nicht sicher waren, ob es ein Direktrabatt ist oder nicht.

    Ich stimme auch zu, dass ein Bonusprogramm, das man erst einmal gründlich studieren muss (trotz Bo-Erklärvideos auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=Bd3ZtggFfHo), nicht das beste ist.

    Wenn man aber nur nebenbei Punkte sammelt (bzw. jetzt eben den Booster auffüllt), glaube ich nicht, dass es mehr Arbeit erfordert als Payback. Das war und ist ja auch nur dann attraktiv, wenn man regelmäßig Coupons studiert und diese aktiviert/aus der Post mitnimmt, um Bonuspunkte und Multiplikatoren zu erhalten.

    Ohne diese Bonuspunkte und Multiplikatoren gäbe es sonst auch nur Peanuts. Ein Umsatz von 400 Euro bei Payback wären 2 Euro, die man sich auf die Hand auszahlen lassen könnte. Und wer 400 Euro bei Rewe lässt, braucht dann auch keinen Wocheneinkauf, um 2 Euro allein aus dem 10%-Bonus Booster-Coupon zu bekommen… nur eben Zeit fürs Bonus-Studium, um die komplexe Kette „(Viel) Einkaufen im Januar > Coupon im Februar aktivieren > Gutschrift bei Einkauf im Februar bekommen > Guthaben beim Einkauf im Februar ausgeben“ zu verstehen.

    Und dass man sich individuell durch die Coupons in der Rewe App klicken muss, ist ja auch bislang schon der Fall gewesen, um Sofortrabatte zu bekommen. Insofern würde ich die Einlösung als komplexer erachten und nicht unbedingt das Punkte sammeln. Das war auch schon zuvor nervig.

    Wir werden wahrscheinlich nie öffentliche Daten bekommen, mich würde aber durchaus interessieren, wie Rewe in ein paar Monaten die beiden Modelle intern bewerten wird. Öffentlich werden wir vermutlich nur „Haben Sie Verständnis, dass wir uns aus wettbewerbstechnischen Gründen nicht im Detail äußern werden“ und etwaige App-Updates als Indizien für Erfolg oder Misserfolg haben.

  • Sorry, aber das Ding is bei mir in der Kundenbindung komplett durchgefallen. Besser ein Neustart samt neuem Product Owner mit einem klitze bisschen Kundenperspektive. Der 5er lockt zum Registrieren, danach wars das. Dabei macht Lidl es doch weitestgehend richtig vor: Sofortrabatte, Gratisartikel, Sonderaktionen. Die Großen 3 bitte. Ich habe 0,00 Bock auf Coupons aktivieren und sehe weder diese fiesen Einlöse-Ausnahmen ein (Coupon ist Coupon, im Zweifel eben 2 Rabatte auf 1 Artikel), noch will ich mich auf zu hohe Umsatzschwellen für Rabattcodes einlassen. Andere Läden machens (viel viel) besser und nehmen meinen Wocheneinkauf sonst auch dankend entgegen.

    • Was auch kurios ist: Für die 5% Rabatt auf 150€ bekommt man effektiv 3,33% auf seinen vorherigen Monatsumsatz rückvergütet. Bei 10% Rabatt auf 400€ sind es jedoch nur noch effektiv 2,5% (und der Wert wird ja noch viel schlechter, wenn mans nur auf 395€ zb schafft). Können die da in der Zentrale nicht rechnen? Wer seinen Nutzen maximieren will, macht nach 150€ Monatsumsatz also besser einen großen weiten Bogen um alle Rewe Märkte (oder freut sich, dass man bei Rewe To Go nix mit Rewe Bonus am Hut haben will). ;D

    • Dass Rewe die Prozente nicht linear zum Umsatz steigen lässt, dürfte daran liegen, dass ganz schnell Rabatte zusammenkommen, die Rewe zu hoch sein dürften. Wenn man die 3% für 50 Euro Monatsumsatz aus Level 1 hernimmt, wären es sonst 24% für 400 Euro.

      Die Lösung wäre in dem Fall aber ganz offensichtlich, nicht Rewe zu meiden, sonst einfach noch mehr Arbeit in Rewe Bonus zu stecken und 8+ unterschiedliche Profile zu unterhalten. Ist aber gar nicht nötig, weil deine Rechnung bzw. die Annahme über die Funktionsweise nicht korrekt ist.

      Der Coupon ist ja nicht für den laufenden Monat, sondern für den nächsten Monat. Und die Ersparnis hängt dann davon ab, wie viel Geld du bei diesem einen Einkauf im nächsten Monat ausgibst. Einen pauschalen Wert für die Rückvergütung kann man so gar nicht angeben.

      Zwei Extrembeispiele: Wenn du den 10% Coupon im Februar für einen 10 Euro-Einkauf ausgibst, bekommst du nur 1 Euro gutgeschrieben und damit nur einen winzigen Bruchteil des Januar-Umsatzes. Wenn du hingegen 4000 Euro bei einem einzigen Einkauf mit 10% dalässt, würdest du quasi den gesamten Wert deines Vormonatseinkauf als Guthaben zurückbekommen (Aber um 4000 Euro bei einem Einkauf auszugeben, müsstest du vermutlich sämtliche Haushaltsgeräte in einem Rewe Center mitnehmen).

    • Sry, nix im Leben gibt’s geschenkt, auch diesen Coupon muss man sich effektiv teuer erkaufen. Mit 150€ Vormonats-Umsatz mach ich es effektiv immerhin am günstigsten. Einen XXL Einkauf mit dem Coupon am Monatsanfang entspricht nicht meinem privaten Konsum (davon würde dann wieder viel zu viel auf dem Müll landen), hier will Rewe nur schlicht seinen Umsatz maximieren. Die Controller bei Rewe mags freuen, aus Kundensicht ist es aber nicht gedacht.

  • Das Programm ist einfach sehr undurchsichtig. Vieles könnte mit einfacheren Erklärungen schon durchsichtiger sein, aber dafür hatte man während mindestens eineinhalb Jahren Planung offenbar keine Zeit oder hat sich in der eigenen Erklärungswut immer weiter verrannt.

    Die Penny-App wurde übrigens inzwischen aktualisiert, sodass es die gestaffelten Prozent-Gutscheine für den Folgemonat nun auch dort gibt, allerdings mit leicht unterschiedlichen Schwellen. Ärgerlich ist hier natürlich auch, dass der Einkauf in beiden Märkten der Rewe-Group nicht zusammengefasst werden kann. Es wird also bestraft bei nur einem anderen Geschäft einzukaufen als der eigens gewählten Stammmarke Rewe oder Penny.

    Mit einem Moment hat man ein gutes und bei den Kundinnen und Kunden recht beliebtes Programm abgeschafft, dem größeren Konkurrenten überlassen und ein eigenes Programm dilettantisch eingeführt.

    Mein persönliches Fazit: Mir als Kunde macht das neue Bonusprogramm nur komplizierte Arbeit, auf die ich schon bei Lidl dankend verzichte. Mit Payback kann ich nun bei Edeka (solange man nicht im Hessenring wohnt) und der Schwester Netto punkten. Mir persönlich bringt das wenig, der nächste Edeka liegt am Stadtrand, da komme ich in der Zwischenzeit an drei Rewe-Märkten vorbei und vertrödele nur Zeit und Geld. Zudem erscheint mir Edeka doch immer etwas teurer als Rewe, wahrscheinlich aber nur subjektiv. Was mich aber zunehmend stört ist, dass ich bestimmte Artikel dort einfach nicht bekomme, weil sich Edeka seit Jahren im Clinch mit einigen großen Lebensmittelkonzernen liegt. Die kaufe ich dann auch direkt bei Rewe oder gar nicht – da habe ich aber selbst die Auswahl. Netto finde ich trotz Renovierungsversuche immer noch sehr abschreckend. Das hat Penny meines Erachtens besser hinbekommen. Ich fühle mich dort immer noch wie in einer Kiez-Kneipe in der mich am Eingang jedes Mal schimmelndes Obst und Gemüse begrüßt. Am Ende behalte ich wahrscheinlich Payback, werde es aber seltener nutzen. Dass Rewe oder Penny langfristig bei mir Daten sammeln können, glaube ich momentan nicht. Über die DeutschlandCard brauchen wir nicht mehr sprechen, da hatte selbst Happy Digits einwürdigeres Ende. Wahrscheinlich verstärkt das Ende von Payback bei Rewe / Penny bei mir eher die Gänge zum Discounter. Da spare ich jedes Mal, das hat Aldi bislang am Besten erkannt.

  • In Hinblick auf Rewe to go wird man wahrscheinlich nicht noch ein größeres Verwirrspiel vorgehabt haben. Die meisten Läden sind ja die Tankstellen-Shops von Aral, da wird Payback wie auf die Tankfüllung wahrscheinlich weiter gelten. Die paar frei stehenden Rewe to go Läden bekommen dann einfach keine Karte mehr. Auch hier hat Rewe mit seinem Aussteig irgendwie keine bessere Lösung gefunden, da man ja gerade mit Aral noch mit einem weiteren Payback-Partner eine umfassende Kooperation hatte. Wie sieht es denn bei Rewe Express aus?

  • Jetzt hab ich den ersten ordentlichen Zwischen-den-Jahren-Familien-Einkauf gemacht, an der Kasse auf die mutmaßlich etwas verwirrte Frage „Haben Sie Paypal?“ (sic!) die App rausgefummelt und diese zeigte statt des QR-Codes nur an: „Aktivier einen Vorteil, dann erscheint dein Code hier.“ (plus dämlich grinsender Bo.) Ich hatte natürlich zuhause schon alles aktiviert und auch den Code gesehen. 3 Mal neu versucht, unter den Blicken der Wartenden und mit Blick aufs aus-dem-Wagen-kletternden Kleinkind, dann entnervt aufgegeben. Startschwierigkeiten zugestanden, aber ich beginne schon meine Abneigung zu manifestieren 😅 (Vielleicht Glück für Rewe, dass ich im Edeka Hessenring-Payback-Boykott-Reich hause. 😉 )

  • Ich war heute mal bei Rewe in Radebeul-West. Dass es jetzt Rewe Bonus gibt, ist jedenfalls nicht zu übersehen. Ich hab gleich mal die 5 € Start-Bonus mitgenommen.

    Tatsächlich sehe ich aber viele Aspekte, die die Attraktivität des Programms schmälern:
    • Bonus gibt es nicht generell, sondern nur mit Coupons sowie bei Aktionsprodukten.
    • Die Coupons müssen vor Verwendung erst aktiviert werden. Man kann nicht einfach mal „schnell“ den Code scannen.
    • Durch nur einmal verwendbare Coupons fehlt der Anreiz, in der Woche oder im Monat mehrfach zu Rewe zu gehen. Man wird durch den Bonus-Booster-Coupon ermutigt, einmal im Monat einen „Rieseneinkauf“ durchzuführen – aber sobald man die 400 € erreicht, bekommt man im Restmonat bei Rewe keine Vorteile mehr und kann eigentlich woanders hingehen.
    Einmal verwendbare Coupons ermutigen einen, übermäßig viel zu kaufen – was im Zweifelsfall zur Lebensmittelverschwendung beiträgt. Und als Großstädter ohne Auto bin ich benachteiligt, weil ich eben nicht „beliebig viel“ nach Hause tragen kann.
    Für mich wird es schwierig sein, einzuschätzen, wann der Bonus-Booster-Coupon zu nutzen ist. Ich habe keine Glaskugel – gut möglich, dass im Monat noch ein teurerer Einkauf folgt, vielleicht gehe ich diesen Monat aber auch gar nicht mehr zu Rewe.
    • Der Bonus-Booster-Coupon muss in einem Kassiervorgang benutzt werden. Im Nachteil sind diejenigen, die einen Rewe mit getrenntem Getränkemarkt haben. Die sind zwar selten – aber es gibt sie. In Sachsen gibt es fünf Stück (2× Leipzig, Pirna-Copitz, Dippoldiswalde, nahkauf Rechenberg-Bienenmühle).

    Es gibt für mich viele Gründe, zu Rewe zu gehen – das Kundenbindungsprogramm gehört aber nicht dazu. Gewichtigere Gründe zugunsten von Rewe sind die Wohnortnähe, die Einkaufsatmosphäre, die Verfügbarkeit bestimmter Produkte und Scan & Go.

    Verbessern könnte man das Programm folgendermaßen:
    • Einführung eines „Generalbonus“ von 0,5 % – analog zu Payback.
    • Coupons sind voraktiviert und im Gültigkeitszeitraum beliebig oft verwendbar.
    • Ersatz des Bonus-Booster-Coupons durch erhöhten „Generalbonus“ im Folgemonat (z. B. 1,0 % ab 100 € Umsatz).
    • Ein Schalter neben dem Kundenkartencode, dass Bonus-Guthaben automatisch verwendet werden soll.

  • Der Teufel steckt dann oft auch im Detail. Ja, „Dr. Oetker Pizza Die Ofenfrische“ gibts aktuell für €2,22 statt €3,69 und dazu 40 Cent App-Bonus, aber das gilt nur für die Sorte „Vier Käse“. Das übersieht man leicht, vor allem weil im Markt an der entsprechenden Kühltruhe das fette Rabatt-Schild den Rabatt sehr groß, die Sorten-Einschränkung aber sehr klein ausweist. Am Ende Frust an der Kasse, wenn man sich einen kleinen Pizza-Vorrat anlegen wollte und für alle anderen Sorten den vollen Preis bezahlen soll.

    • Also beim Rewe Lieferdienst kosten gerade alle Ofenfrische-Pizzen aktuell 2,22 Euro mit 40 Cent Bonus, nicht nur die Käsevariante. Bei meinem Rewe Center lagen gestern auch mehrere Sorten in der Tiefkühltruhe für Angebotswaren (außer der Preis für die Käse-Pizza wurde gleich mehrfach an der Truhe befestigt).

    • Interessant ist doch, dass die gleiche Pizza in der Woche bei Kaufland mit der Kaufland Card für 1,79€ verfügbar ist. Rewe gibt also gönnerhaft 40 Cent als Cashback – ich bleib dabei: hier will man zwanghaft jeden Kunden ins Programm bringen, ansonsten zahlt man viel zu viel bei Rewe.
      Interessant wäre zu wissen, ob die Preise zuvor auch ohne dem Bonus in der Aktion so rabattiert waren, oder diese jetzt ohne Bonus „künstlich“ hochgehalten werden, damit man dann mit einem ordentlichen Bonus für loyale Kunden werben kann…..

  • REWE sollte versuchen erfolgreiche Konzepte wie Lidl Plus und mein dm zu kombinieren und zusätzlich noch eigene Inhalte hinzuzufügen. Damit REWE Bonus wirklich zum besten Kundenbindungsprogramm in Deutschland wird:

    Hier meine Verbesserungsanregungen:

    Der Rewe Bonus ist ein interessanter Schritt zur Kundenbindung, trotzdem gibt es den einen und anderen Verbesserungsbedarf.

    • REWE Bonus sollte wie „Jö“ in Österreich im gesamten REWE Group Netz gelten.
    -> Mit Payback war es möglich sowohl im REWE als auch im Penny Punkte zu sammeln und diese einzulösen. REWE Bonus und die Penny App bieten das nicht mehr an.
    Wie kann es besser gehen?
    Variante A) Eine App bietet die Funktionalität für alle REWE Group Partner
    Variante B) Unterschiedliche Apps wie die REWE App und Penny App binden die anderen REWE Group Partner in ihrer App ein. In einer dieser Apps lassen sich die Coupons der anderen Partner aktivieren.

    • REWE Zusatzbonus.
    -> Mit dem REWE Zusatzbonus werden die Kunden wie es bei den Mitbewerber „Lidl“ der Fall ist mit einem Zusatzcoupon nach jedem Einkauf belohnt. Der Zusatzcoupon kann auch auf die jeweiligen Nutzer personalisiert werden.

    • REWE Pay Bonus
    -> Zahlungen mit REWE Pay (Einer weiteren Zahlungsmöglichkeit per Code) können mit einem 3% Bonus auf den gesamten Einkauf, ausgenommen Guthabenkarten etc. auf den gesamten Einkauf (Limitiert auf 1x pro Tag) zusätzlich belohnt werden. Zu Payback Pay gibt es leider keine direkte Alternative.

    • Kooperationen mit anderen Anbietern z.B. im Entertainment Bereich.
    -> Wie schön wäre es wenn ein bestimmter Monatsumsatz im REWE einen Netflix Rabatt beschert. Lidl macht das z.B. mit Disney+ und Bild so.

    • Monat der Gratisprodukte
    -> Der Drogeriemarkt dm hat sehr viele neue Nutzer mit dem „Monat der Gratisprodukte“ bekommen. Demnach haben registrierte Kunden immer zu den Einkauf (Limitiert auf 1x pro Tag) ein Coupon für ein Gratisprodukt mit begrenzter Gültigkeit erhalten.

    Kurz gesagt: Eine Kombination aus erfolgreichen Konzepten wie Lidl Plus und der mein dm App + eigene Ideen bringen sehr viel.

    • Das war über das Jahr 2024 meine Vermutung – das etwas wie das Ö kommt – ein multipartner Programm im Rewe Kosmos. Ich denke, die Zeit war dafür aber einfach zu knapp …

  • Ich muss sagen ich bin sehr überrascht. Die Rewe Groups hats geschafft, in Österreich eine Payback-Alternative aufzubauen und dann das?

    Wenn ich das mit UK vergleiche, ist das auf dem Niveau von Asda – die Kette, die seit der Abnabelung von Walmart auf dem absteigenden Ast ist.

  • Ich habe keine Lust mich ständig mit der Rewe App beim Einkaufen zu beschäftigen, um in einem komplizierten System meine Rabatte zu erhalten. Ich empfinde dies als eine Zumutung für jeden Kunden. Zum Glück habe ich die Möglichkeit meine Einkäufe auch bei Aldi, Edeka und bei Kaufland zu tätigen. Dort gibt es einfache Rabattsysteme bzw. Angebote die ich ohne einer App in Anspruch nehmen kann.

  • Sehr guter Beitrag der zeigt, dass man für Rewe Bonus einen Studienabschluss in Appologie braucht. Lidl Plus finde ich allerdings ähnlich nervig, vor allem die Tatsache, dass man bei Lidl und Rewe für jeden Rabatt noch dutzende Coupons einzeln aktivieren muss, schreckt mich ab. Das ist zB bei der Kaufland Card oder der Edeka App sehr viel besser gelöst. Außerdem sind auch einige Payback-Kuriositäten von Rewe übernommen worden, so gab es das Coupon-Sammeln bisher halt mit 5fach etc. Punkte-Coupon ab so und so viel Euro Umsatz statt jetzt mit %-Rabatt. Und auch Payback ist ohne das ständige Überwachen und Aktvieren der Coupons ziemlich wenig lukrativ, da man ab 2€ nur einen Punkt = 0,01€ sammelt.

  • Vielleicht auch interessant: Beim Edeka-Konzern haben Discountkunden momentan auch die besseren Möglichkeiten, schnell Punkte zu sammeln.

    Für Netto (mit Hund) gibt es in dieser Woche einen 10fach-Coupon für einen Einkauf. Für einen 100 Euro-Einkauf würde man dann Punkte im Wert von 5 Euro statt 50 Cent bekommen.

    Bei Edeka und Marktkauf gibt es dagegen nur Coupons für jeweils die 5-fachen Punkte auf die Produktkategorien „Tiefkühlprodukte“, „Säfte, Limonaden & Wasser“ sowie „Obst & Gemüse“

    • Kleine Korrektur: In der Payback App bekommt man mehr Coupons. Ich konnte heute auswählen, ob ich einen für Edeka, Netto oder Marktkauf möchte. Für Edeka hatte ich dann einen 15-fach Coupon für den gesamten Einkauf bekommen.

      Und was – mit Blick auf die Konkurrenz – eventuell auch ein interessant ist und mir bis heute gar nicht bekannt: Mit der DeutschlandCard kann man ab jetzt bei (nahezu) allen großen Supermärkten punkten, wenn man hinterher den Kassenzettel bei DeutschlandCard hochlädt. Mit pauschal 10 Punkten pro Bon ist die Vergütung momentan recht gering. Die FAQ klingen aber so (Stichwort Aktionsprodukte), dass man offenbar hofft mit Markenherstellern zusammenarbeiten zu können.

    • „Für Netto (mit Hund) gibt es in dieser Woche einen 10fach-Coupon für einen Einkauf. Für einen 100 Euro-Einkauf würde man dann Punkte im Wert von 5 Euro statt 50 Cent bekommen.“

      Dort wohl nicht, sondern nur bei „mit ohne Hund“ 😉

      Wo wir schon dabei sind – die Hundenettoapp bietet wirklich auch nicht gerade bahnbrechende Vorteile.

  • Es ist offensichtlich, dass man so viel Daten wie möglich über den Kunden sammeln möchte – was zwingend notwendig ist für die Verwendung im Retail Media Kontext. Aus genau diesem Grund man dich von Payback weg, weil man keinen direkten Zugriff auf die Kundendaten hatte – oder diesen teuer „erkaufen“ musste.
    Lidl Plus hat nicht umsonst so tolle Aktionen wie Disney+ eingebunden – geb dein ganzen Monatdbudget bei uns aus und du wirst entsprechend belohnt (obwohl das auch prozentual betrachtet eine Augenwischerei ist – 5,99€ für 400€ Umsatz).
    Bei Rewe sind die personalisierten Rabatte schon voll auf Retail Media ausgerichtet. Ob die Lieferanten bereit sind kann man ggf bei Schwarz Media nachfragen – dort sollen die eigentlichen Ergebnisse weit hinter den Erwartungen liegen.

    Zusammenfassend:
    Wenn ein loyalty nicht einfach ist, ist es nicht praktikabel für den Kunden. Ist es stark auf Rabatte ausgelegt -> es gibt immer einen, der es günstiger macht – und das geht auf die Marge und da hat kein Händler Lust darauf.
    Jetzt bleibt noch abzuwarten, wann Aldi Nord endlich mit dem Loyalty Programm in DE live geht – über den seit mehr als 6 Monate andauernden Test in Belgien ging es nicht weiter (die können dank ihrer Eigenmarken Strategie aber wenig Retail Media machen – aber das ist nochmals ein anderes Thema ….)

    Viel Erfolg an Rewe, dass die Kunden das Programm annehmen und TROY bleiben 😉

  • Ich war anfangs über die Funktionsweise von Rewe Bonus tatsächlich auch irritiert und habe das wie z.B. bei Kaufland als „Sofortrabatt“ interpretiert. Hier besteht durchaus eine gewisse Ähnlichkeit zum Drogeriemarkt Müller, hier sammelt man grundsätzlich „Müllerblüten“, 1% vom Einkaufswert in der App und kann diese bei Folgeeinkäufen einlösen, zusätzlich gibt es weitere Coupons in der App und bestimmte Angebote aus dem Prospekt sind mit Apps günstiger, als ohne. Rewe hätte sich meiner Meinung nach besser damit getan, diese für diese gesamte Rewegrpoup (inklusive Penny oder gar inkl. Toombaumärkte) zu etablieren.
    Was mir bei Edeka und der Paybackeinführung aufgefallen ist, dass sie erstmals offensic gemeinsam mit Netto werben und auch ihre Konzernzusammengehörigkeit klar kommunizieren: Edeka-Logo, Marktkauflogo und Netto in Anzeigen und Flyern zur Paybackeinführung nebeneinader, darüber der Satz „wir gehören zusammen“. Das hat man bisher so nicht deutlich in der Öffentlichkeit dargestellt. Auch wurde zu Silvester auf Socialmedia in gemeinsamen Spots geworben .(„alles was ihr zum Jahreswechsel braucht, gibt es bei uns d.h. bei Edeka und Netto)

    Bei Aldi Süd vermute ich dagegen auch stark, dass sie bald mit einer App könnten. Inzwischen werden auch Filialen, die erst in 2023 oder 2024 bereits mit dem Doppekassentisch ausgerüstet wurden, nochmals technisch leicht aufgerüstet. Konkret werden direkt an den Kartenlesegeräten ähnliche QR-Codescanner wie sie Lidl für die Lidlplusapp verwendet, nachgerüstet.
    In einer Fililae ist mir dabei auch kürzlich die Beklebung in etwa dem Tenor „Scannen und profitieren“.(Blauer Aufkleber und Schrift, leider konnte ich ihn nicht abfotografieren) aufgefallen. Ich meine auch, dass ich hier im Blog in der Vergangneheit bereits ähnliches dazu was gelesen habe. Leider habe ich den Artikel auf die Schnelle nicht mehr gefunden.

  • „tegut“ macht es ähnlich kompliziert, wenn auch deutlich statischer: Einmal im Monat festzulegende „Lieblingsprodukte“ mit fortwährender Mehrfachbepunktung (ohne Vorgabe, aber immer per Glaskugel), ein Teil der Wochenangebote mit Möglichkeit der Mehrfachbepunktung (nur nach Vorabauswahl der gewünschten Produkte) und ein Teil der Wochenangebote statt mit direktem Nachlass zum Normalpreis abzüglich einer beworbenen Punktegutschrift (entspr. Cent) je Exemplar (z.B. „0,69 € und 0,30 € Rabatt in Form von Bonuspunkten“). Und damit’s trotzdem nicht zu transparent wird, werden die Basis- und Mehrfachpunkte nicht nach vollen Umsatzeuro, sondern irgendwie „krumm“ berechnet (laut Support aus dem, eigentlich lobenswerten, Grund, dass z.B. auch Artikel zu x,99 € fair bzw. überhaupt bonusrelevant werden).

    Und früher bot dort die Rabattstaffelung je nach Wochenumsatz an, die es heute z.B. noch bei „denn’s“ mit monatlichen Umsatzzielen, die nach Überschreiten der jeweiligen Schwellen, zum erheblich abweichenden Bonus auf den gesamten Monatsumsatz führen (da kann ein Mehrumsatz unterm Strich sogar günstiger kommen), dafür gehen dort Bagatellkunden mit < 50 €/Monat leer aus. Um den Kreis zu schließen, erinnern wir uns daran, dass der dennsche Payback-Exit (*g*) schon wieder um die sieben Jahre her ist.

    Was die derzeitige Rewe-PR angeht, triggern mich diese "Euros" sehr. Es mag z.B. in Köln der Umgangssprache entsprechen, allerdings gehen "Euros" für mich höchstens noch in Ordnung, wenn es sich wirklich um greifbare (komplette) Münzen/Scheine und keine (gern krummen) Cashbackbeträge auf dem Kundenbindungskonto handelt.

  • Gerüchten nach wird REWE noch eine Bonus-Akademie gründen. Mit einem Kursangebot für Einsteiger und Fortgeschrittene. Für den Besuch gibt es dann noch einen Extra-Bonus, jedoch nur wenn man beim nächsten Einkauf mindestens 50% der Aktionen genutzt hat. Zusätzlich gibt es ein Diplom als geprüfter REWE Bonus Jäger. Damit kann man dann nochmal 5% auf einen 3 Monatsumsatz von 800 Euro erhalten.
    Einkaufen nach Bedarf war gestern. Heute bestimmt die Bonuswelt, was auf dem Tisch kommt.

  • Hallo zusammen,

    Eure Ausführungen sind sehr interessant und decken sich mit meinen Erfahrungen und meinm ersten Eindrucs des neuen Bonus Systems. Ich nutze seit 3 Jahren die Rewe Abholung (i.d.R. 1x pro Woche) und komme mit meinen Einkäufen immer über die 400 Euro Schwelle. Das neue System stresst mich und das schlimmste dabei: die Rewe App zeigt mir nicht mehr die für die neue Woche gültigen Angebote an. Danach plane ich üblicherweise unsere Mahlzeiten und kaufe gelegentlich auch vorausschauend entsprechenden Vorrat wie Kaffee. Spülmaschinentabs etc. ein. Ich finde zwar Online ein Rewe Prospekt, in dem Kalbsschnitzel im Angebot sind, in der App beim Online Einkauf erscheint jedoch der reguläre Preis. Das Bonus System und die von Euch aufgezählten Tücken und Einschränkungen sind das eine, die fehlenden Angebote in der App nochmal ein weiteres Ärgernis oben drauf.

    Wäre EDEKA näher, würde ich EDEKA gerade im Frischebereich (Obst, Gemüse
    hält deutlich länger und hat eine bessere Qualität) immer vorziehen.

    Ich schau mir das mal 1-2 Monate an, dann entscheide ich, ob Rewe bei mir noch punkten kann…. 😉

  • Als REWE-Vielbesteller seit fast 10 Jahren und PayBack-Junkie kann ich zu den Kommentaren und Kritikpunkten hier nur sagen: Ganz viel Quatsch!

    Jetzt ist die zweite REWE-Bonus-Woche gestartet und die Bonus-Angebote sind saustark, z.B. Dr. Oetker Pizzas für 1,49 € oder Rügenwalder Mühle-Produkte für 0,99 € (Bonus bereits eingerechnet). Preise wie seit Jahren nicht mehr. Zudem erhält man den Monatsbonus auf die normalen Kaufpreise, auch bei den Bonus-Angeboten.

    Man sieht, anders als bei PayBack, sofort wie viel man in Euro bekommt. Das ist übersichtlicher. Zudem gab es mit PayBack die ganzen Jahre ständig Probleme. Wie oft musste ich mich wegen falscher oder fehlender Punkte und eCoupons beschweren. Das Problem dürfte jetzt wegfallen.

    Für alle Onlinebesteller hier der direkte Link, um sich alle Bonus-Artikel auflisten zu lassen:
    https://shop.rewe.de/productList?attribute=hasLoyaltyBonus&objectsPerPage=80&sorting=NAME_ASC

  • Ich finde es kommt einfach auf den Blickwinkel an. Wenn man natürlich aus allem das letzte Prozent heraus quetschen will, dann wird es bei Rewe jetzt natürlich ein wenig stressiger als vorher. Aber ich sehe es anders, ich kaufe nirgendwo wegen der Punkte und Prozente, sondern dort wo ich gerade bin bzw. wo es das gibt was ich wirklich will. Und dann nehme ich das was gerade gibt natürlich gerne mit und freue mich das ich noch etwas bekomme. Dann ist jeder Bonus eine Belohnung und ich habe trotzdem keinen Stress dabei 😉

    • Ja, aber gerade in diesen Fällen ist das Payback viel praktischer, weil man nebenher die Punkte sammelt und vielleicht noch einmal die 10-fach Punkte auf eine Warengruppe aktiviert hat. Bei Rewe gehe ich jetzt evtl. mit 0 Punkten heraus, weil ich einfach nicht die passenden Artikel gekauft habe. In der nächsten Woche wechseln die Coupons, nur habe ich dann vielleicht genau die Artikel schon in der Vorwoche erworben. Der Effekt des Nebenher-Punktens entfällt komplett, der ja in der Vergangenheit zumindest im kleinen Bereich belohnt hat, dass ich einem Geschäft die Treue halte. Auch einen Coupon zu übersehen und erst die kompletten Angebote gecheckt zu haben wird im Prinzip bei Rewe und Penny „bestraft“. Deinen Einkauf auf Rewe und Penny aufzuteilen wird ebenfalls „bestraft“. Möchte man wirklich sicher gehen, dass man vom Bonusprogramm überhaupt profitiert, muss man genau das tun, was du ablehnst, nämlich seinen ganzen Fokus auf das Sammelprogramm von Rewe oder Penny legen – denn sonst knackt man ggf. auch den Bonus-Booster / Rabattsammler mit dem Rabatt für den nächsten Monat nicht.

  • Mit Paypal hatte ich pro Einkauf und Nutzung der Coupons etwa 3% bis max 9% „Gutschrift“. Mit dem Rewe Bonusprogramm sind es zwischen 1% und 3,5%. Damit ist die Entscheidung gefallen und die weiteren Einkäufe finden beim Edeka bzw. Netto statt. Sind entfernungstechnisch nicht weiter weg.

  • Die Penny App ist viel besser. Da bekommt man immerhin App Preise für Produkte, die sowieso im Angebot sind. Als Zusatz noch Einkaufscoupons, die sich durch Umsätze generieren lassen. An die Rossmann App kommt sowieso niemand ran und die bieten mMn nicht mal ein richtiges Kundenbindungsprogramm an, sondern eher eine Sammlung von Coupons, die ja bei Discounter eher selten sind.

  • Ich bin 83 Jahre alt, körperbehindert und stark sehbehindert. Seit viele Jahren konnte ich beim Einkauf im Rewe-Markt mit meiner Payback-Karte bequem meine Payback-Punkte sammeln. Nun soll ich umständlich Coupons in der App heraussuchen, und Artikel an der Kasse scannen! Ich besitze kein Smartphone und könnte auch wegen meiner Behinderung die Funktionen der App an der Kasse nicht nutzen. Offensichtlich ist den cleveren Marketingstrategen bei REWE vollkommen egal, daß mit der neuen Bonus App eine ganze Gruppe von Älteren, Behinderten Kunden ohne Smartphone ausgegrenzt und diskriminiert wird. Das Problem mit diesem Kundenkreis wird sich ja biologisch von selbst lösen!
    Ich selbst werde zukunftig bei einem Mitbewerber einkaufen, der gerade zu Payback gegangen ist.

    • Nichts für ungut, aber das blinde (pardon, das soll kein Wortwitz sein) Scannen der PB-Kundenkarte, ohne sich mit Kupons, Mehrfachpunkten etc. zu befassen, ist (für den Kunden) doch nahezu nutzlos. Wenn diese ≤ 0,5 % die Wahl des besuchten Ladens ausmachen, bewerten sie die Auswirkung m.E. völlig über Maß 😉

      Für die Digitale-Endgeräte-Verweigerer war Rewe mit den teils noch vorhanden gewesenen barrierearmen PB-Grabbelterminals natürlich im Vorteil, wo Kupons auch dort aktiviert werden konnten.

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